Montag, 3. Dezember 2012
Cat Clarke: vergissdeinnicht
Normalerweise beginne ich meine Rezensionen mit einer kurzen Einleitung zum Inhalt des Buchs. Diesmal möchte ich jedoch darauf verzichten, denn es macht genau den Reiz von "vergissdeinnicht" aus, dass man nicht weiß worauf diese Geschichte hinausläuft. Klar, auch ich habe mich ein wenig über diesen nichtssagenden Klappentext geärgert, aber ich kann nur empfehlen, sich doch einfach von diesem bezaubernden Buch überraschen zu lassen. Warum man das überhaupt tun sollte und was für mich "vergissdeinnicht" ausmacht, darauf gehe ich nun noch ein.
Die Hauptfigur Grace ist keine sehr liebeswerte Figur, sie eckt an, hat Probleme mit sich und ihren Mitmenschen und ist manchmal gemein.
Doch durch diese negativen Seiten bringt Grace auch eine sehr breite Ebene an Gefühlen rüber.
Erzählerin ist hier die 17jährige Grace zum einen in der Gegenwart, in der sie sich fragt was mit ihr geschehen ist und warum sie in diesem weißen Raum ist und zum anderen jedoch auch in Rückblicken, die sie aufschreibt während ihr ihr Aufseher im weißen Raum immer wieder sagt sie soll sich erinnern. Man spürt Graces Verzweiflung über ihren Aufenthalt im weißen Raum und wie sie versucht herauszufinden an was sie sich erinnern soll. Ihre Erzählungen aus der Vergangenheit sind dabei sehr fesselnd und lebensnah.
Ich habe schon versucht dieses Buch Freunden gegenüber zu beschreiben, ohne aber zu viel von der Handlung zu verraten. Das ist hier wirklich schwer, ich würde es noch am ehestens als sehr bewegenden, zeitgenössischen Roman über ein vielschichtiges Mädchen und ihre Auseinandersetzungen mit ihrer Umgebung beschreiben. Ich weiß, das ist jetzt sehr wage gehalten, aber wer dadurch ein wenig neugierig geworden ist, der sollte es einfach selber mal mit "vergissdeinnicht" versuchen. Allerdings ist dieses Buch teilweise auch ziemlich traurig, so dass es nichts für ganz sensible Leser ist.
Empfehlen kann ich das Buch für Leser ab ca. 16 Jahren.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Cat Clarke: vergissdeinnicht
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