Freitag, 17. April 2015

Sara J. Henry: Ein Herzschlag bis zum Tod

Inhaltsangabe des Verlages:
Die junge Journalisten Troy Chance führt ein recht beschauliches Leben in einem kleinen Ort in den Adirondack Mountains, im Nordosten der USA.
Doch ein einziger Moment verändert ihr Leben schlagartig: An einem nebelverhangenen Tag ist sie mit der Fähre auf dem kanadischen Lake Champlain unterwegs. Sie beobachtet, wie von einer entgegenkommenden Fähre ein kleiner Junge in den See stürzt. Außer ihr scheint niemand den Vorfall bemerkt zu haben. Troy trifft in Sekundenbruchteilen eine gefährliche Entscheidung: Sie springt dem Jungen ins eiskalte Wasser hinterher ...


"Ein Herzschlag bis zum Tod" von Autorin Sara J. Henry konnte mich mit einer sehr ungewöhnlichen Handlung überraschen. Ein Augenblick kann ein ganzes Leben verändern und so ist es auch bei Troy Chance mit der Sekunde in der sie sieht wie ein kleiner Junge von einer Fähre geworfen wird und sie beschließt ihm hinterher zu springen. Die Geschichte klingt so unglaublich, dass selbst Troy es kaum glauben kann und so beschließt sie auch mit dem Jungen nicht zu den Behörden zu gehen, sondern selber heraus zu finden was geschehen ist und zu dieser Situation geführt hat. Die Spur führt Troy schließlich zum Vater des Jungen, doch damit ist noch lange nicht geklärt wer für die vorherige Entführung des Jungen und den versuchten Mord an ihm verantwortlich ist.
Was anfangs nach einem unglaublichen Kriminalfall klingt, entpuppt sich im weiteren Verlauf als immer komplexere Story, die sich jeder strikten Kategorisierung entzieht und Drama mit Thriller und anderen Elementen verbindet. Die Handlungsweise der Hauptfigur Troy war für mich nicht immer der naheliegendste Weg und so konnte ich mich nicht gut in sie hineinversetzen. Mir hat jedoch gefallen wie die Autorin die Geschichte aufgebaut und für den Leser spannend gestaltet hat. Fragt man mich ob ich glaube, dass sich so etwas tatsächlich so zutragen könnte, so müsste ich sicherlich verneinen. Fragt man mich jedoch, ob mich das Buch gut unterhalten hat, so kann ich das definitiv bejahen.
Insgesamt gesehen kann ich daher sagen, dass "Ein Herzschlag bis zum Tod" eine überraschende Geschichte bietet, die sich nicht nur auf eine reine Thrillerhandlung begrenzt, wobei man dafür jedoch Abstriche bei der Glaubwürdigkeit der Handlung machen muss. Empfehlen kann ich dieses Buch daher an alle Leser die ungewöhnliche, komplexe und unterhaltsame Geschichten mögen, die aber nicht unbedingt auf ihre Realitätsnähe überprüfbar sein müssen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Sara J. Henry: Ein Herzschlag bis zum Tod

Mittwoch, 15. April 2015

Joelle Charbonneau: Die Auslese – Nichts vergessen und nie vergeben


Im Auftaktband der Reihe wurde die 16jährige Malencia Vale auserwählt an der Auslese teilzunehmen – einem Programm das die besten und talentiertesten Nachwuchskräfte aus den Kolonien ermitteln soll, die zukünftig eine Führungsposition in der Verwaltung einnehmen. Cia hat nun die Auslese überstanden und wird als Studentin an der Universität in Tosu Stadt zugelassen. Eigentlich sollten alle ihre Erinnerungen an die brutale Auswahl eliminiert sein, doch Cia hat sich einiges bewahrt und auch ihr Freund Tomas, der wie sie aus der Five Lakes Kolonie stammt, scheint sich an einiges zu erinnern. Mit diesem Wissen gibt es für Cia nur ein Ziel: Die Auslese muss abgeschafft werden und die Generationen nach ihr dürfen nie wieder diesem tödlichen Programm ausgesetzt werden. Doch Cia braucht Verbündete um auch nur selber zu überleben und sie muss mehr Informationen beschaffen, bevor sie ihrem Ziel auch nur einen Schritt näher ist ... 

"Die Auslese – Nichts vergessen und nie vergeben" ist der zweite Band der Trilogie die mit "Die Auslese – Nur die besten überleben" ihren Anfang genommen hat. Autorin Joelle Charbonneau hat hier eine Welt in der Zukunft erschaffen, die leider gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass man sie komplett ins Reich der Phantasie abschieben könnte. Nach verheerenden Umweltkatastrophen und Kriegen sind die alten Strukturen zerstört. Gebraucht werden starke Führungspersönlichkeiten, die nicht zögern und auch bereits sind unangenehme Entscheidungen zu fällen – doch die Auswahl dieser Personen erfolgt äußerst grausam.
"Die Auslese – Nichts vergessen und nie vergeben" widmet sich nun dem Zeitabschnitt nach der eigentlichen Auslese, doch in Sicherheit ist Cia noch lange nicht. Neben ihren Mitstreitern aus der Auslese die nur die Kandidaten aus den Kolonien durchlaufen mussten, studiert Cia nun gemeinsam mit Studenten aus Tosu Stadt, die bisher ein sehr viel privilegierteres Leben führten.
Aber auch an der Universität droht mit jeder falschen Antwort oder Entscheidung das der betreffende Student abgezogen wird – offiziell bedeutet dies die Versetzung in eine der Kolonien, doch Cia befürchtet auch hier Schlimmeres, denn die Verantwortlichen können es sich nicht leisten das kluge Köpfe anfangen Fragen zu stellen. Für Cia steht nun fest, dass nur der Weg des Widerstandes bleibt, aber wem kann sie wirklich vertrauen?
Neben Cia rücken nun eine Reihe neuer Nebenfiguren in den Fokus, wobei dafür jedoch Tomas deutlich weniger Präsenz zeigt. Noch weiß man sehr wenig über die Hintergründe dieser Personen und daher fällt auch die Einschätzung schwer auf welcher Seite sie wirklich stehen.
Ein wenig Probleme hatte ich mit Cias Entwicklung zum "Überflieger". Natürlich wusste man auch schon aus dem ersten Band dass sie sehr schlau, fleißig und ehrgeizig ist, aber nun ist sie immer und überall die Beste und das fand ich dann schon ein wenig auffällig.
Dennoch konnte mich das Buch auch überraschen und obwohl nun eigentlich das ruhige Studentenleben beginnen sollte, kommen auch die Actionmomente nicht zur kurz. Ich fand es auch sehr interessant, dass man hier mehr über die Führungsebene von Cias Welt und die politischen Hintergründe erfährt. Als mittleres Buch einer Trilogie merkt man hier, dass einiges auf den Weg gebracht wird für das große Finale und so ist das Buch auch nicht in sich abgeschlossen, sondern endet praktisch mitten in der Handlung und man würde nur allzu gerne sofort weiter lesen. Da der dritte Band bereits auf Englisch erschienen ist, hoffe ich, dass sich auch die deutschen Leser nicht allzu lange gedulden müssen bis sie endlich erfahren wie es mit Cia weiter geht.
Insgesamt gesehen konnte mich "Die Auslese – Nichts vergessen und nie vergeben" zwar nicht ganz so sehr mitreißen wie der erste Band, aber es geht spannend weiter und macht definitiv Lust auf den dritten Band der Reihe. Empfehlen kann ich die Reihe daher weiterhin an alle Leser die spannende und actionreiche Dystopien mögen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Joelle Charbonneau: Die Auslese - Nichts vergessen und nie vergeben

Weiter Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Penhaligon Verlages.

Montag, 13. April 2015

Ursula Poznanski: Stimmen

Inhaltsangabe der Verlages:
Ein junger Arzt wird tot im Behandlungsraum einer Psychiatrie gefunden. Auf seiner Brust sind kunstvoll bunte Plastikmesser drapiert, und in seinem Hals steckt eine Stahlschiene. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war, bevor er von dem Metall durchbohrt wurde. Den Kommissaren Beatrice Kaspary und Florin Wenninger bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen alle Personen auf der Station befragen. Doch die Ärzte sind nicht sehr redselig und die Patienten schwer gestört. Besonders Jasmin Matheis, die kein Wort spricht, seit man sie gefunden hat. In dieser bedrückenden Atmosphäre eskalieren die Gefühle, nicht nur die der Patienten, sondern auch die zwischen Florin und Beatrice. Dann stirbt eine Patientin …

"Stimmen" von Autorin Ursula Poznanski ist nach "Fünf" und "Blinde Vögel" der dritte Band der Reihe rund um die Ermittler Beatrice Kaspary und Florin Wenniger bei der Salzburger Einheit für Leib und Leben. Die Bücher sind in sich abgeschlossen, doch wer beim Privatleben der Hauptfiguren auf dem Laufenden sein will, der sollte die Bücher in der richtigen Reihenfolge lesen.
Ich habe "Stimmen" als Hörbuch gehört und das hat mir richtig gut gefallen. Die ersten beiden Bände hatte ich gelesen, aber die Stimme von Hörbuchsprecherin Andrea Sawatzki passt wirklich gut zur Geschichte und daher kann ich mir auch gut vorstellen weitere Bände ebenfalls zu hören statt zu lesen. Das Andrea Sawatzki eine gute Sprecherin ist, muss ich wohl keinem erklären.
Inhaltlich mag ich an den Thrillern von Ursula Sawatzki, dass es zwar um Morde geht, die Schilderung der blutigen Einzelheiten aber nie die Hauptrolle übernimmt. Natürlich gibt es auch hier detaillierte Beschreibungen, aber sie dienen dem Fall und seiner Aufklärung. Eine nicht untergeordnete Rolle spielt jedoch auch das Privatleben der beiden Ermittler Bea und Florin und ich muss schon gestehen das ich mich auf diese Szenen immer gefreut habe. 
"Stimmen" widmet sich ansonsten diesmal den Vorgängen in einer Psychiatrie und den Patienten die dort behandelt werden. Man merkt, dass die Autorin hier auch einiges zu den Erkrankungen etc. recherchiert hat und sich sicherlich auch durch die eine oder andere Pressemeldung inspirieren ließ. Der Fall selber konnte mich ehrlich gesagt auch nicht sonderlich für sich einnehmen und während der Aufbau am Anfang noch recht langsam ist, überschlugen sich die Ereignisse zum Ende hin doch ziemlich. Aber mein Gesamteindruck von "Stimmen" ist positiv und ich kann das Buch an jeden Leser/Hörer empfehlen, dem auch die ersten beiden Bände gefallen haben. Neueinsteigern würde ich zunächst die Vorgängerbände empfehlen, aber auch ein Quereinstieg ist möglich für alle die Thriller mögen, bei denen der Fokus nicht nur auf Spannung und blutigen Einzelheiten liegt.

So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Ursula Poznanski: Stimmen

Weitere Informationen zum Hörbuch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Argon Verlages.