Bewertung: *****
Als Mensch, der nie ganz dazu gehört, hat sich Alex schon früh mit der Frage ihrer Abstammung beschäftigt und neben sich neben ihren journalistischen Studien auch der Anthropologie gewidmet. Sie glaubt nicht an die Abstammung des Menschen vom Affen und vertritt dies offensiv in ihren Artikeln. So hat sie sich die Darwinisten zum mächtigen Feind gemacht. Ihre Theorie des Intelligent Design hat viele Anhänger, wird jedoch allzu häufig mit den Creationisten vermischt.
Als nun in Museen quer durch Europa Kunstwerke zerstört werden und verschwinden, gerät Alex mitten in die Ermittlungen der Polizei. An einem der Tatorte wird ein Fingerabdruck gefunden, der mit ihrem übereinzustimmen scheint. Doch Alex befand sich zum Zeitpunkt des Einbruchs in einem anderen Land. Wie kann dies sein?
Da alle Kunstwerke bei dem gleichen Unternehmen versichert waren, wird der Agent Darwin Shaw auf die Spurensuche angesetzt. Anfänglich von Alex Schuld überzeugt, kommen ihm schon bald Zweifel.
Doch kann es sein, dass Alex in einer Verbindung zu den verschwundenen Kunstwerken steht?
"Die Galerie der Lügen" von Ralf Isau war für mich ein echter Lichtblick inmitten der ganzen Verschwörungs- und Wissenschaftsthriller die den Buchmarkt überschwemmen.
Ich denke ich nehme nicht zuviel vorweg, wenn ich offenbare, dass es sich bei der Hauptfigur Alex Daniels um einen Hermaphroditen - also halb Mann und halb Frau -handelt. Dem aufmerksamen Leser wird dies sowieso schon recht schnell klar sein. Alex zieht die weibliche Form der Ansprache vor und so werde ich nun auch fortfahren.
Ralf Isau hat hier einen Thriller abgeliefert, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte.
Seine Figuren sind sehr gut durchdacht und können durch ihre Details überzeugen. Auch von der wissenschaftlichen Seite her merkt man, dass der Autor intensiv recherchiert hat und die im Buch vertretenen Ansichten auf echten wissenschaftlichen Theorien beruhen. Alex Daniels ist der Prototyp des Außenseiters, doch Ralf Isau schafft es, sie mitten in die Geschichte zu stellen und in den Mittelpunkt der Sympathien des Lesers. Wissenschaft, Kunstgeschichte und Spannung bilden hier eine perfekte Mischung, die durch die Menschlichkeit der Figuren nur aufgewertet wird.
Für mich ist dieses Buch ein weiterer Beweis, dass auch deutsche Autoren sehr gute Wissenschaftsthriller schreiben können.
Und hier kann man das Buch kaufen: Ralf Isau: Die Galerie der Lügen
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Mittwoch, 28. November 2012
Ralf Isau: Messias
Bewertung: *****
Hester McAteer gilt innerhalb der katholischen Kirche als "Wundermacher". Er ist zuständig für die Beurteilung, ob es sich um ein "echtes" Wunder handelt oder einen Betrugsfall. Als im kleinen irischen Ort Graiguenamanagh (von den Einwohnern kurz Graig genannt) der Messias in Fleisch und Blut vom Kreuz fällt und genau vor den Füßen des 103jährigen Seamus Whelan landet, wird Hester direkt damit beauftragt zu beweisen, dass es sich hier keinesfalls um den echten Sohn Gottes handeln kann. Praktischerweise handelt es sich hier auch noch um Hesters Heimatdorf und bei Seamus Whelan (dem Moses von Graig) um seinen Vater. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, es kommt zu weiteren wundersamen Vorkommnissen und dann gibt es da auch noch Hesters eigene Familie, die er als Priester gar nicht haben dürfte ...
"Messias" von Ralf Isau hat mir ganz hervorragend gefallen.
Hier wird auf wunderbare Art und Weise das mysteriöse mit einem Thriller verbunden. Hester McAteer ist ein Mann mit einem komplizierten Familienleben. Zwar werden hier so einige Klischees bedient, wie die Annahme, dass doch fast jeder Priester entweder eine Haushälterin oder zumindest uneheliche Kinder hat oder homosexuell veranlagt ist. Da dies jedoch an jeweils passender Stelle eingebunden ist und im Fall von Seamus Whelan und Hester McAteer praktisch schon eine Art Erfüllung eines Vermächtnisses darstellt, fand ich es nicht weiter störend.
"Messias" wirft die Frage auf, ob man bereit ist an Wunder zu glauben, hinter jedem Wunder einen Betrug wittert oder es nicht doch die kleinen unerklärlichen Vorkommnisse geben kann. Bereichert mit irischer Mythologie und Ahnenüberlieferungen wird hier auf subtile Art Spannung erzeugt, eben ein echter Isau!
Wer "Die Dunklen" von Ralf Isau gelesen hat, wird hier auch einige bekannte Figuren wieder treffen. Die Bücher sind aber in sich abgeschlossen.
Die Figuren in "Messias" sind mir sehr sympathisch, besonders der 103jährige Seamus Whelan ist bei mir gut angekommen. Es sind glaubwürdige Charaktere, die nicht ohne Fehl und Tadel sind und daher nur umso menschlicher wirken. Die Ideen des Autors fand ich passend in die Geschichte eingebunden und auch nicht zu unglaubwürdig. Hier wurde die richtige Mischung aus Fakt und Fiktion gefunden.
Im Gegensatz zu einigen anderen Vertretern des Genre Kirchen-Thriller, versteht es Ralf Isau auch sehr gut kritisch zu schreiben, ohne dabei blasphemisch zu sein.
Und wem das alles noch nicht genug ist, dem kann ich noch sagen, dass "Messias" auch überaus spannend ist. Ein Buch zum mitfiebern bis zur letzten Seite.
Und hier kann man das Buch kaufen: Ralf Isau: Messias
Hester McAteer gilt innerhalb der katholischen Kirche als "Wundermacher". Er ist zuständig für die Beurteilung, ob es sich um ein "echtes" Wunder handelt oder einen Betrugsfall. Als im kleinen irischen Ort Graiguenamanagh (von den Einwohnern kurz Graig genannt) der Messias in Fleisch und Blut vom Kreuz fällt und genau vor den Füßen des 103jährigen Seamus Whelan landet, wird Hester direkt damit beauftragt zu beweisen, dass es sich hier keinesfalls um den echten Sohn Gottes handeln kann. Praktischerweise handelt es sich hier auch noch um Hesters Heimatdorf und bei Seamus Whelan (dem Moses von Graig) um seinen Vater. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwierig, es kommt zu weiteren wundersamen Vorkommnissen und dann gibt es da auch noch Hesters eigene Familie, die er als Priester gar nicht haben dürfte ...
"Messias" von Ralf Isau hat mir ganz hervorragend gefallen.
Hier wird auf wunderbare Art und Weise das mysteriöse mit einem Thriller verbunden. Hester McAteer ist ein Mann mit einem komplizierten Familienleben. Zwar werden hier so einige Klischees bedient, wie die Annahme, dass doch fast jeder Priester entweder eine Haushälterin oder zumindest uneheliche Kinder hat oder homosexuell veranlagt ist. Da dies jedoch an jeweils passender Stelle eingebunden ist und im Fall von Seamus Whelan und Hester McAteer praktisch schon eine Art Erfüllung eines Vermächtnisses darstellt, fand ich es nicht weiter störend.
"Messias" wirft die Frage auf, ob man bereit ist an Wunder zu glauben, hinter jedem Wunder einen Betrug wittert oder es nicht doch die kleinen unerklärlichen Vorkommnisse geben kann. Bereichert mit irischer Mythologie und Ahnenüberlieferungen wird hier auf subtile Art Spannung erzeugt, eben ein echter Isau!
Wer "Die Dunklen" von Ralf Isau gelesen hat, wird hier auch einige bekannte Figuren wieder treffen. Die Bücher sind aber in sich abgeschlossen.
Die Figuren in "Messias" sind mir sehr sympathisch, besonders der 103jährige Seamus Whelan ist bei mir gut angekommen. Es sind glaubwürdige Charaktere, die nicht ohne Fehl und Tadel sind und daher nur umso menschlicher wirken. Die Ideen des Autors fand ich passend in die Geschichte eingebunden und auch nicht zu unglaubwürdig. Hier wurde die richtige Mischung aus Fakt und Fiktion gefunden.
Im Gegensatz zu einigen anderen Vertretern des Genre Kirchen-Thriller, versteht es Ralf Isau auch sehr gut kritisch zu schreiben, ohne dabei blasphemisch zu sein.
Und wem das alles noch nicht genug ist, dem kann ich noch sagen, dass "Messias" auch überaus spannend ist. Ein Buch zum mitfiebern bis zur letzten Seite.
Und hier kann man das Buch kaufen: Ralf Isau: Messias
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