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Mittwoch, 2. Dezember 2020

Lilly Bernstein: Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück

 


Inhaltsangabe des Verlages:

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.


„Trümmermädchen – Annas Traum vom Glück“ von Autorin Lilly Bernstein konzentriert sich auf die Jahre 1941 bis 1948 und dabei auf die Perspektive von Anna, die zu Anfang 11 Jahre alt ist.
1930 ist auch genau der Jahrgang meiner Oma, die in der Kölner Altstadt-Süd aufgewachsen ist und so hatte ich hier auch einen direkten Vergleich mit diesen Erzählungen eines Augenzeugen aus Köln.
Anna wächst zunächst in einem gut gestellten Bäckerhaushalt auf und selbst in den Kriegsjahren, bevor in der „Nacht der 1000 Bomben“ ihr Haus mit der Bäckerei zerstört wird, geht es ihr noch gut, denn zumindest an Essen und Wärme mangelt es ihr nicht. In den Kriegsjahren ahnten die Menschen in Köln nicht, dass ihnen die richtig harte Zeit erst nach dem Krieg bevorstand. Der Winter 1946/47 ist als „Hungerwinter“ in die Geschichtsbücher eingegangen. Neben extrem kalten Temperaturen von bis zu -20° C, nur unzureichend vorhandenem Wohnraum nach dem Krieg und der Versorgung mit Notrationen nachdem Landwirtschaft und Handwerk noch nicht wieder Leistungsfähig waren, sorgten auch die Jahre der Kriegsentbehrungen dafür, dass viel Menschen diesen Winter nicht überlebten.
Der Untertitel lautet hier zwar „Annas Traum vom Glück“, aber wenn man ehrlich ist, dann hatte Anna hier schon viel Glück im Vergleich zu vielen anderen in Köln. Die Familie meiner Oma kehrte 1945 aus dem Arbeitseinsatz auf einem Landgut in Oberschlesien zu Fuß nach Köln zurück. Der älteste Sohn ging voraus und hatte sich mit einem Freund ein Zimmerchen in einem ausgebombten Haus ausgebaut. Dort zog dann die Mutter mit den vier Kindern ein.
Meine Oma war dann tatsächlich als „Trümmermädchen“ unterwegs, denn sie klopfte den ganzen Tag Steine aus dem Schutt, da es da dann eine warme Suppe zu essen gab. Anna in diesem Buch geht weiterhin zur Schule, was auch nicht untypisch war, allerdings nicht ganz so einfach wie hier beschrieben. Hier wird nur geschildert, dass der Schulweg wegen der Trümmer beschwerlich ist. Allerdings finde ich es schon ungewöhnlich, dass Anna noch in der gleichen Schule und mit der gleichen Lehrerin - nur mit ein paar Schülern mehr im Klassenzimmer - ist als 1941. Da hat mir meine Oma anderes erzählt, denn durch die Bombenangriffe wurden sie ständig anderen Schulen zugewiesen und damit auch anderen Klassenverbänden. Mein Opa ist übrigens erst 1948 aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, was bei vielen Männern aus der Region der Fall war. Soviel also zum historischen Kontext des Romans.
Anna als Hauptfigur hat mir gut gefallen. Ich konnte ihre Gefühle und Gedanken gut nachverfolgen. Marie, die Tante von Anna, ist hier die zweite Hauptfigur, deren Perspektive geteilt wird. Bei ihr konnte ich aber nicht immer alles so gut nachverfolgen. Einerseits ist sie sehr strikt und stark, aber dann wieder fragt man sich warum sie so handelt oder eben nicht handelt. Aber vielleicht ist es auch gerade das Besondere an dieser Figur, dass sie sich Unfähig einer Situation gegenübersieht und es dann einfach so hinnimmt.
Mir haben hier die Nebenfiguren besonders gut gefallen und von einigen hätte ich daher auch gerne noch mehr gelesen.
Ich kann jetzt insgesamt gesehen nicht sagen, dass mich die Geschichte total in ihren Bann gezogen hätte und eins meiner Highlights wäre, aber interessiert hat es mich schon und flüssig zu lesen ist das Buch auf jeden Fall.

So habe ich bewertet: 


Und hier kann man das Buch kaufen: Lilly Bernstein: Trümmermädchen

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Ullstein Verlages.

Montag, 30. November 2020

Ellin Carsta: Das Unrecht der Väter

 



1936: Paul-Friedrich von Falkenbach besitzt ein Anwesen am Starnberger See. Als er nach dem ersten Weltkrieg versehrt zurückkehrt, beschließt er, sich geschäftlich mit seinen Kriegskameraden Heinrich und Wilhelm Lehmann zusammenzutun und Ihnen anzubieten Ihre Firmensitze von Leipzig auf sein Grundstück zu verlegen. Die Zusammenarbeit wird zu einem großen Erfolg und die drei Männer gelten in der ganzen Umgebung als wohlhabende Geschäftsleute. Auch die Familien sind eng verbunden, haben doch alle drei einen Sohn im gleichen Alter.
Gustav von Falkenbach studiert in Berlin Medizin und plant erst später mit seiner Frau Clara an den Starnberger See zurückzukehren.
Leopold Lehmann, der Sohn von Wilhelm, ist verheiratet mit Irma und bereits Vater einer Tochter.
Ferdinand Lehmann, der Sohn von Heinrich, ist seit kurzem verheiratet mit Elisabeth und hat eigentlich eher künstlerische Ambitionen als geschäftliche.
Wilhelmine von Falkenbach ist die Tochter des Hauses und kann sich nur schwer den Anforderungen beugen, die die Gesellschaft an eine junge Frau aus gutem Hause in dieser Zeit stellt.
Die drei Väter verbindet ein Geheimnis, können Sie die Familie vor Unheil bewahren, oder droht das Unrecht der Väter auch auf die nächste Generation Einfluss zu nehmen?


Bei „Das Unrecht der Väter“ von Autorin Ellin Carsta handelt es sich um den ersten von zwei Bänden der Falkenbach Saga.
Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr gerne. Auch dieses Buch lässt sich sehr flüssig lesen.
Erzählt wird hier in wechselnden Perspektiven, was dadurch vereinfacht wird, dass jedes Kapitel mit einem Zitat der Person beginnt, die hier zum Erzähler wird. Mir war daher zu jeder Zeit klar, welche Perspektive man erlebt, was bei so vielen Personen nicht selbstverständlich ist.
Schön gefunden hätte ich es allerdings, wenn auch noch ein kleiner Personen-Glossar, oder ein Stammbaum das Buch ergänzt hätte, da es doch eine ganze Reihe von Personen sind, die auch noch teilweise miteinander verwandt sind.
Inhaltlich wird hier die Zeit thematisiert als man im Deutschen Reich glaubte, dass Hitler keinen Krieg beginnen wird und das Land auf einem guten Weg ist nach dem ersten Weltkrieg wieder zu alter Stärke zu finden und den Menschen Arbeit und Wohlstand zu bringen. Die kritischen Stimmen halten sich hier sehr zurück und auch wenn es Zweifel an der Parteizugehörigkeit gibt oder an dem Umgang mit jüdischen Mitmenschen, so gibt es doch keine am „Führer“. Da dies aber absolut dem Zeitgeist entspricht, finde ich dies hier passend geschildert. Die Figuren sind einerseits recht stereotyp, lassen aber an anderen Stellen auch Ecken und Kanten hervorblitzen. Vieles war für mich vorhersehbar und nach „Schema F“ gestaltet, aber an einigen Stellen konnte mich die Autorin auch tatsächlich überraschen. Da das Buch offen endet, bin ich schon gespannt auf die Fortsetzung und erhoffe mir noch mehr Fokus auf die weiblichen Hauptfiguren, da der Titel des zweiten Bandes „Die Stärke der Töchter“ lauten wird. 

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Ellin Carsta: Das Unrecht der Väter

Dienstag, 25. September 2018

Emily Bleeker: Aus den Trümmern




Inhaltsangabe des Verlages:
Lillian Linden ist eine Lügnerin. Auf den ersten Blick wirkt sie wie die tapfere Überlebende eines Flugzeugabsturzes, aber sie hat ihre Familie und die ganze Welt angelogen, seitdem Rettungshubschrauber sie und einen anderen Überlebenden namens Dave Hall von einer einsamen Insel im Südpazifik geborgen haben. Die Schiffbrüchigen waren fast zwei Jahre lang verschollen und stehen nach ihrer Rettung im Rampenlicht. Auf einmal werden sie von den Medien hofiert, aber sie können ihre wahre Geschichte nicht erzählen. Doch Genevieve Randall, die knallharte Enthüllungsjournalistin eines TV-Nachrichtenmagazins, kauft ihnen ihre Story nicht ab. Sie vermutet, dass Lillian und Dave in Bezug auf das Schicksal der anderen Überlebenden des Flugzeugabsturzes lügen, und ist entschlossen, die Wahrheit ans Licht zu bringen, auch wenn sie dabei unzählige Leben zerstört.


„Aus den Trümmern“ von Autorin Emily Bleeker ist nicht ganz der Roman den ich nach der Inhaltsangabe erwartet hatte. Für mich hörte sich das ein bisschen so wie „Lost“ an.
Ich dachte irgendwie durch den Titel und das Cover, dass es sich hier um einen „großen“ Flugzeugabsturz handelt und deutlich mehr Personen beteiligt wären. Schon die ersten Seiten bringen jedoch Klarheit, dass es sich hier um ein Kleinflugzeug mit fünf Personen inklusive Pilot und Stewardess an Bord gehandelt hat. Dementsprechend konzentriert sich auch die Handlung nur auf einen kleinen Personenkreis und als Erzähler treten die beiden Überlebenden Lillian und Dave auf.
Erzählt wird hier in kurzen Kapiteln in unterschiedlicher chronologischer Reihenfolge und Perspektive. Es wird jedoch durch die Kapitelüberschrift immer sehr deutlich gekennzeichnet wann, wo und bei wem man sich befindet, so dass ich keine Probleme bei der Orientierung hatte.
Dadurch, dass die Geschichte in Teilen rückwirkend erzählt wird, erhält man als Leser schon sehr früh Hinweise auf Dinge die erst später aufgeklärt werden. Das hat zwar einerseits neugierig gemacht, andererseits aber für mich auch dazu geführt, dass die Handlung recht vorhersehbar wurde.
Ich fand die Beschreibungen der Ereignisse und des Lebens auf der Insel sehr gelungen und auch die beiden Hauptfiguren haben mir gut gefallen. Den Nebenfiguren wurde leider nicht so viel Aufmerksamkeit gewidmet, so dass sie nur wenig Tiefgang haben.
Insgesamt gesehen habe ich „Aus den Trümmern“ (der Titel passt hier höchstens im übertragenen Sinne) gerne gelesen. Noch besser hätte ich allerdings gefunden, wenn das Ende etwas anders ausgefallen wäre.


So habe ich bewertet:





Und hier kann man das Buch kaufen: Emily Bleeker: Aus den Trümmern

Samstag, 22. September 2018

Kayla Ancrum: Wicker King




Inhaltsangabe des Verlages:
Ein Brand in einer alten Lagerhalle. Am Tatort zwei Siebzehnjährige, einer davon (der vermutliche Brandstifter) mit Verbrennungen, die beide in die Psychiatrie eingeliefert werden. Einige Monate zuvor: In der Schule hängen August und Jack mit völlig verschiedenen Typen rum, privat verbindet die beiden aber seit Langem eine intensive Freundschaft. Doch Jack, Vorzeigeschüler, Spitzensportler, Mädchenschwarm, entwickelt immer stärkere Halluzinationen und driftet mehr und mehr in eine Fantasiewelt ab. In dieser ist er der König, der »Wicker King«, und August ist sein Ritter. Um Jack nah zu bleiben und zu verhindern, dass dieser sich endgültig in seiner Scheinwelt verliert, lässt sich August auf das Spiel ein: Er begibt sich gemeinsam mit Jack in dessen Fantasiewelt hinein und steuert sie beide damit genau auf die Katastrophe zu, die er verhindern wollte.

„Wicker King“ von Autorin Kayla Ancrum ist ein Roman der mit seiner Aufmachung und dem Detailreichtum in der Gestaltung beeindruckt, mich jedoch inhaltlich nicht überzeugen kann.
Das Buch sieht wirklich super aus, der Umschlag ist schön gestaltet und innen im Buch überzeugen ergänzende Details wie Polizeiberichte und Fotos. Zudem wurde der Seitenverlauf eingefärbt. Zu Anfang sind die Seiten noch weiß und werden im weiteren Verlauf der Handlung –parallel zu Jacks Geisteszustand – immer dunkler bis sie schließlich schwarz sind. Diese Idee hat mir gut gefallen.
Aber leider kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass mich das Buch inhaltlich sehr enttäuscht hat. Zum einen sind da diese extrem kurzen Kapitel. Bei mir kam dadurch kein richtiger Lesefluss zustände. Zum anderen haben mich auch die Kapitelüberschriften verwirrt, da diese nicht die Erzählperspektive wiedergeben, sondern manchmal über wen hier geschrieben wird oder auch gar nicht richtig gedeutet werden können. Nach dem Lesen des ersten Viertels stellte sich bei mir auch eine gewisse Langeweile ein, denn man weiß ja nun wie es um Jack steht und welche Figuren es sonst noch so gibt und die weitere Handlung beschreibt dann eigentlich nur noch wie Jack immer mehr abdriftet und August ihn dabei unterstützt anstatt professionelle Hilfe zu organisieren. Abbrechen wollte ich das Buch nicht, aber ich habe dann doch immer mehr quer gelesen und hatte auch nicht den Eindruck dabei viel zu verpassen.
Schwierig finde ich hier auch die Klassifizierung als Jugendbuch. Nur weil ein Buch jugendliche Hauptfiguren hat, ist es noch lange nicht auch für diese Altersgruppe geeignet. Die Autorin gibt im Nachwort an, dass sie denen eine Stimme geben will, die als Jugendliche schwere Zeiten durchmachen und es sich hier aus Ihrer Sicht hauptsächlich um die Themen Vernachlässigung und Co-Abhängigkeit dreht. Nun, ich finde, dass die psychische Erkrankung von Jack, und August verantwortungsloser Umgang damit, doch ziemlich cool dargestellt werden und bezweifle ehrlich gesagt, dass dies das richtige Signal an Jugendliche mit Problemen sendet. Letztendlich wird die Botschaft vermittelt, dass die Erwachsenen doch eh nicht helfen und man alleine klar kommen muss. Es gibt auch keinen wirklichen Wendepunkt oder einen Moment an dem man den Eindruck hat, dass den Jungen wirklich geholfen wird.
Insgesamt gesehen kann ich daher keine Empfehlung für „Wicker King“ aussprechen, außer um es sich als hübschen Bucheinband ins Regal zu stellen.

So habe ich bewertet: 


Und hier kann man das Buch kaufen: Kayla Ancrum: Wicker King

Donnerstag, 23. August 2018

Moritz Netenjakob: Milchschaumschläger




Inhaltsangabe des Verlages:
Daniel erfüllt sich einen alten Traum und eröffnet ein Café. Jetzt hat er nur noch ein einziges Problem: die Realität.
Privat ist Daniel zwar glücklich verheiratet mit Aylin, aber beruflich leidet er zunehmend unter der zynischen Kälte der Werbebranche. Als sein Stammlokal unerwartet schließt, überredet er Aylin, die Chance zu nutzen und gegen jede finanzielle Vernunft ein Café zu betreiben.
Schon der Weg zur Eröffnung ist mit guten Ratschlägen und Katastrophen gepflastert. Aber das Schlimmste soll erst noch kommen: Gäste! Eine renitente Pudel-Oma, ein altkluger Hipster, ein Fußballtrainer mit einem Alkoholproblem, ein vermeintliches Wunderkind namens Jonas Hortensius sowie Daniels Alt-68er-Eltern und Aylins türkische Familie. Die Gäste bleiben zu Hause, wenn sie kommen sollen, und wenn sie da sind, bestellen sie, was sie wollen – aber nicht, was auf der Karte steht. Als dann noch ein Wasserrohr bricht, der Koch die Nerven verliert und das Fernsehen kommt, ist das Chaos perfekt. Nach wenigen Wochen droht Daniel nicht nur die Zahlungsfähigkeit zu verlieren, sondern auch den Verstand!


„Milchschaumschläger“ von Autor Moritz Netenjakob ist nach „Macho Man“ und „Der Boss“ der dritte Roman rund um die Hauptfiguren Daniel und Aylin. Die Rahmenhandlung wird hier durch die Vermischung der deutschen und türkischen Kultur geschaffen, die im ersten Buch durch das Kennenlernen, im zweiten Buch durch die Hochzeit und nun im dritten Buch durch die Caféeröffnung teilweise mit autobiografischen Einflüssen durch den Autor erzählt wird.
Ich habe die ersten beiden Teile nicht gelesen, was auch nicht schlimm ist da sie in sich abgeschlossen sind, und wusste vorher auch nicht, dass es sich hier um eine Reihe handelt. Um ehrlich zu sein, finde ich bei den ersten Büchern auch weder Titel noch Cover ansprechend und vermutete dahinter Bücher mit „Flachwitz-Humor“.
Bei „Michschaumschläger“ bin ich auf das Cover aufmerksam geworden, das ich sehr ansprechend gestaltet finde. Ich denke, dass sich hierdurch eine weibliche Zielgruppe auch eher angesprochen fühlt als bei den ersten beiden Titeln. Mit dem Humor im Buch konnte ich auch durchaus etwas anfangen. Hilfreich ist hierbei sicherlich auch, dass ich in Köln geboren bin und die Handlung in Köln spielt – inklusive einiger Lokalkoloriten und kölscher Sprüche.
Da ich auch eine Lesung des Autor besucht habe, weiß ich, dass so einige Geschichten auf wahren Ereignissen beruhen und als Beweis wurde die Speisekarte des „echten“ Café (das es nun ja leider nicht mehr gibt) vorgelegt. Die Figur der Sibel und die kölsche Mutti fand ich großartig und wenn man das Buch in der Öffentlichkeit liest, so muss man schon aufpassen nicht ganz so laut zu lachen.
Insgesamt gesehen kann ich „Milchschaumschläger“ als Urlaubslektüre und Zwischendurchbuch absolut empfehlen. Bertengala! Meine Mutter! (um es mal mit Sibels Worten zu sagen)

So habe ich bewertet:

 Und hier kann man das Buch kaufen: Moritz Netenjakob: Milchschaumschläger

Donnerstag, 7. Juni 2018

Kelly Doust: Aimées geheimer Wunsch




Inhaltsangabe des Verlages:
Maggie ist Auktionatorin und lebt mit ihrer Familie in London. Eines Tages stößt sie auf einen aufwändig gearbeiteten Kragen und ist wie elektrisiert: Wer hat diese Kostbarkeit gefertigt, und wie kam sie nach London? Die Geschichte des Kragens beginnt in der Normandie 1891, wo Aimée ihn als Schmuck für ihr Hochzeitskleid anfertigt. Er gelangt dann in die Hände der Pariser Trapezartistin Lexi, von dort an die Tänzerin Zephyr in Shanghai, und über Rom und Istanbul schließlich nach London.

„Aimées geheimer Wunsch“ von Autorin Kelly Doust ist ein Roman der aus verschiedenen Episoden in unterschiedlichen Zeitebenen zusammengesetzt ist.
Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Maggie im London der Gegenwart. Sie muss sich mit den Problemen einer berufstätigen Ehefrau und Mutter auseinandersetzen, die zwischen den Erwartungen den Bedürfnissen Ihrer Familie und den Erwartungen Ihres Arbeitgebers hin und her gerissen wird. Verbindendes Element der Episoden ist ein Spitzenkragen, der Maggie beruflich in die Hände fällt. Sie wird neugierig woher dieses Stück stammt und versucht den letzten Eigentümer ausfindig zu machen. Rückwirkend wird so beleuchtet, wie der Kragen von seiner ersten Besitzerin (und Titelgeberin des Romans) Aimée gegen Ende des 19. Jahrhunderts angefertigt wird und schließlich über Umwege nach England gelangt. Hierbei sind die Geschichten aber nur lose miteinander verbunden und nicht lückenlos. Erzählt wird aus einer allwissenden Perspektive, denn Maggie hat keinen Zugang zu den Informationen die der Leser erhält.
Wie bei fast jedem Buch das aus Episoden, unterschiedlichen Figuren und Zeitebenen besteht, haben mir nicht alle Abschnitte gleich gut gefallen. Manche Figuren haben mir sehr gut gefallen, andere blieben eher oberflächlich. Von den interessanten Geschichten hätte ich gerne mehr gehört, während ich auf anderes hätte verzichten können. Das macht die Bewertung hier insgesamt schwierig, denn Stellenweise fand ich das Buch gut und andererseits dann wieder etwas langweilig.
Insgesamt gesehen ist „Aimées geheimer Wunsch“ eine nette Geschichte für zwischendurch, aber nichts was mir länger im Gedächtnis bleiben wird.

So habe ich bewertet: 




Und hier kann man das Buch kaufen: Kelly Doust: Aimées geheimer Wunsch