Montag, 30. November 2020

Ellin Carsta: Das Unrecht der Väter

 



1936: Paul-Friedrich von Falkenbach besitzt ein Anwesen am Starnberger See. Als er nach dem ersten Weltkrieg versehrt zurückkehrt, beschließt er, sich geschäftlich mit seinen Kriegskameraden Heinrich und Wilhelm Lehmann zusammenzutun und Ihnen anzubieten Ihre Firmensitze von Leipzig auf sein Grundstück zu verlegen. Die Zusammenarbeit wird zu einem großen Erfolg und die drei Männer gelten in der ganzen Umgebung als wohlhabende Geschäftsleute. Auch die Familien sind eng verbunden, haben doch alle drei einen Sohn im gleichen Alter.
Gustav von Falkenbach studiert in Berlin Medizin und plant erst später mit seiner Frau Clara an den Starnberger See zurückzukehren.
Leopold Lehmann, der Sohn von Wilhelm, ist verheiratet mit Irma und bereits Vater einer Tochter.
Ferdinand Lehmann, der Sohn von Heinrich, ist seit kurzem verheiratet mit Elisabeth und hat eigentlich eher künstlerische Ambitionen als geschäftliche.
Wilhelmine von Falkenbach ist die Tochter des Hauses und kann sich nur schwer den Anforderungen beugen, die die Gesellschaft an eine junge Frau aus gutem Hause in dieser Zeit stellt.
Die drei Väter verbindet ein Geheimnis, können Sie die Familie vor Unheil bewahren, oder droht das Unrecht der Väter auch auf die nächste Generation Einfluss zu nehmen?


Bei „Das Unrecht der Väter“ von Autorin Ellin Carsta handelt es sich um den ersten von zwei Bänden der Falkenbach Saga.
Ich habe schon andere Bücher der Autorin gelesen und mag ihren Schreibstil sehr gerne. Auch dieses Buch lässt sich sehr flüssig lesen.
Erzählt wird hier in wechselnden Perspektiven, was dadurch vereinfacht wird, dass jedes Kapitel mit einem Zitat der Person beginnt, die hier zum Erzähler wird. Mir war daher zu jeder Zeit klar, welche Perspektive man erlebt, was bei so vielen Personen nicht selbstverständlich ist.
Schön gefunden hätte ich es allerdings, wenn auch noch ein kleiner Personen-Glossar, oder ein Stammbaum das Buch ergänzt hätte, da es doch eine ganze Reihe von Personen sind, die auch noch teilweise miteinander verwandt sind.
Inhaltlich wird hier die Zeit thematisiert als man im Deutschen Reich glaubte, dass Hitler keinen Krieg beginnen wird und das Land auf einem guten Weg ist nach dem ersten Weltkrieg wieder zu alter Stärke zu finden und den Menschen Arbeit und Wohlstand zu bringen. Die kritischen Stimmen halten sich hier sehr zurück und auch wenn es Zweifel an der Parteizugehörigkeit gibt oder an dem Umgang mit jüdischen Mitmenschen, so gibt es doch keine am „Führer“. Da dies aber absolut dem Zeitgeist entspricht, finde ich dies hier passend geschildert. Die Figuren sind einerseits recht stereotyp, lassen aber an anderen Stellen auch Ecken und Kanten hervorblitzen. Vieles war für mich vorhersehbar und nach „Schema F“ gestaltet, aber an einigen Stellen konnte mich die Autorin auch tatsächlich überraschen. Da das Buch offen endet, bin ich schon gespannt auf die Fortsetzung und erhoffe mir noch mehr Fokus auf die weiblichen Hauptfiguren, da der Titel des zweiten Bandes „Die Stärke der Töchter“ lauten wird. 

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Ellin Carsta: Das Unrecht der Väter

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