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Freitag, 30. Oktober 2015

Limes trifft ... Autorin Rebecca Gablé



Limes trifft ... Autorin Rebecca Gablé

Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.
Diesmal hatte Limes die Gelegenheit Autorin Rebecca Gablé zu treffen.

"Der Palast der Meere" ist das zuletzt erschienene Buch von Rebecca Gablé. 

Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Rebecca Gablé hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.

Interview

Limes (L.): Hallo Frau Gablé. Toll, dass Sie heute Zeit für mich haben.
Rebecca Gablé (R.G.): Freut mich Dich kennenzulernen, Limes.

L.: Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas mit dem Sie für heute gerechnet haben?
R.G.: Das ist für mich überraschend, eine Premiere und ich finde das total klasse. Ich bin ein absoluter Schweinefan und finde das wunderbar und sehr sympathisch.

L.: Haben Sie ein Lieblingsbuch oder ein Buch das sie seit ihrer Kindheit begleitet?
R.G.: Es gibt nicht das eine Lieblingsbuch für mich und das wechselt auch immer mal wieder. Je nach Lebenslage und je nach Stimmung sind es immer andere Bücher die man mal braucht. Es gibt Stimmungslagen, da muss ich "Sturmhöhe" von Emily Brontë lesen und mir das einfach mal geben. Aber das Buch das ich am aller häufigsten gelesen habe und das mich auf dem Weg zu meiner eigenen schriftstellerischen Identität am meisten inspiriert hat, war „Der Herr der Ringe“. Dieses Buch habe ich als junges Mädchen das erste Mal im Urlaub gelesen. Ich hatte nur die ersten beiden Bände dabei und mein damaliger Freund - heutiger Mann - und ich haben den Urlaub abgebrochen, das Zelt abgebaut und sind nach Hause gefahren, weil wir diesen dritten Band jetzt lesen wollten. In den Jahren danach habe ich es jährlich gelesen und zwar mindestens dreizehn Mal. Im Studium begegnete mir Tolkien dann wieder - denn ich habe ja mittelalterliche Sprachen und Literatur studiert und das war auch sein Fachgebiet - und es war immer so, als würde Tolkien mich an der Hand nehmen und irgendwohin führen. Ganz verrückt wie es eben manchmal geht im Leben.

L.: In "Der Palast der Meere" gibt es wieder viele neue Figuren. Fällt es Ihnen beim Schreiben selber schwer den Überblick zu behalten, oder was ist ihr Trick um nicht durcheinander zu geraten?  
R.G.: Ich habe das eigentlich ganz gut im Kopf, denn das ist ja nun mal mein täglich Brot mit dem ich mich immer beschäftige. Darum habe ich den Waringham-Stammbaum sozusagen als Fotodatei in meinem Gehirn gespeichert. Ich habe aber auch über jede Figur so eine Art Dossier, da stehen die Lebensdaten und die äußerlichen Merkmale drin. Das lege ich immer an, bevor ich mit einem Roman beginne. Wenn ich die Figuren plane schreibe ich also über jede Figur ein Dossier und die werden natürlich nie gelöscht. Das heißt, ich kann dann auch noch mal auf die von den vorherigen Romanen zurückgreifen und so kann ich die Waringhams immer ganz gut sortieren.

L.: Gerade bei so dicken Büchern wie sie sie schreiben frage ich mich, wie das Buch entstanden ist. Schreiben Sie in chronologischer Reihenfolge und wissen Sie bereits wenn Sie beginnen, wie das Buch enden soll?
R.G.: Ich plane immer relativ genau die historische Zeit die ich erzählen will. Ich wusste ich wollte mehr oder weniger vom Anfang von Elisabeths Regentschaft bis zur Armadakrise schreiben. Also von 1560 – 1588. Das sind so Eckpunkte die ich festlege und dann lege ich fest welche historischen Ereignisse eine größere Rolle im Roman spielen sollen. Wenn ich dieses historische Gerüst habe, dann plane ich daran entlang und das ist wie eine Kletterhilfe und die fiktive Handlung ist wie die Klematis, die daran entlang wächst. Das plane ich auch vorher, aber nicht bis ins letzte Detail. Da lasse ich also immer Platz für Seitentriebe von denen ich vorher nichts wusste und für die berühmte Eigendynamik von der man immer spricht. Aber ich habe dann das historische Gerüst als Garant, dass mir die Handlung nicht weg läuft und die fängt mich dann unter Umständen auch wieder ein.
Ich schreibe chronologisch, genau weil ich nicht alle Handlungselemente vorher genau festlege. Das heißt, ich erzähle mir die Geschichte beim Schreiben in gewisser Weise auch selbst, daher muss ich chronologisch schreiben. Aber wenn ich zwei Handlungsebenen habe wie jetzt hier mit Eleanor und Isaac, dann kann es schon mal sein, dass ich die Isaac-Handlung weiter schreibe und dann später ein Eleanor-Kapitel dazwischen setze.
L.: Plant man von Anfang an, dass das z. B. 900 Seiten werden, oder entsteht das durch die Geschichte die erzählt werden will?
R.G.: Absolut. Es gibt immer den Punkt an dem ich in Panik gerate und denke es läuft aus dem Ruder und es werden 3000 Seiten werden. Das ist bei jedem Buch so und obwohl ich jetzt inzwischen glaube ich zehn historische Romane geschrieben habe, kommt der Punkt immer wieder. Aber bisher ist es immer gut gegangen und irgendwann kriege ich dann doch noch die Kurve und es läuft immer so auf 1000 - 1200 Seiten hinaus. Was vielleicht auch daran liegt, dass die erzählenden Zeiträume immer ähnlich sind - so was zwischen 20 und 30 Jahren.
L: Diesmal wurde glaube ich auch besonders dünnes Papier verwendet, denn das Buch sieht gar nicht so dick aus.
R.G. Richtig, bei den letzten beiden Büchern auch schon. Da hat sich auch die Mode geändert. Auch bei der Buchgestaltung/Covergestaltung gibt es ja Moden und früher waren historische Romane für das Zielpublikum attraktiv, wenn sie so ein richtiges Ziegelsteinformat hatten. Jetzt sind schlankere Bücher modern und da reagiert man eben entsprechend drauf. 



L: Sie hatten zunächst bekannt gegeben, dass die Reihe rund um die Familie Waringham voraussichtlich eine Trilogie werden soll. Nun sind wir bei Band fünf. Haben Sie noch weitere Ideen für die Waringhams? Oder was ist überhaupt als nächstes in Planung? 
R.G.: Ich habe noch weitere Ideen, aber jetzt geht es erst mal anders weiter. Ich arbeite derzeit an einer Fortsetzung von "Das Haupt der Welt", weil auch die Geschichte von Otto dem Großen mich gar nicht wieder losgelassen hat. Da gibt es ganz spannende Figuren, insbesondere seine zweite Frau Adelheid, die mich total gepackt hat und eine der Hauptfiguren im neuen Roman sein wird und das macht ganz großen Spaß. Aber danach, das ist alles noch völlig unentschieden, nagel mich nicht drauf fest. Das sind so ganz vage Gedanken die ich im Moment habe. Ich beschäftige mich eigentlich immer nur mit dem nächsten Buch und nicht mit dem übernächsten. Aber ich würde wahnsinnig gerne noch mal ins englische Mittelalter zurück. Ich habe nun zweimal die englische Renaissance beschrieben, das hat auch Spaß gemacht, aber meine größte Leidenschaft ist das Mittelalter. Ich vermisse die Ritter und dieses märchenhafte versponnene am Mittelalter, wo die Leute an Irrlichter und Feen genauso geglaubt haben wie an Jesus Christus. Dieses Skurrile vermisse ich so ein bisschen, aber ich weiß zufällig aus gut unterrichteter Quelle, dass es auch im 13. Jahrhundert schon Waringhams in England gegeben hat. Es könnte also sein, dass es eher in diese Richtung gehen wird - mal schauen.

L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem Sie bisher noch nicht geschrieben haben, es aber gerne würden?
R.G.: Ja, es gibt mehrere Persönlichkeiten über die ich gerne noch mehr forschen und schreiben würde. Wer da im Moment meine Nummer eins ist, ist King John, der kleine Bruder von Richard Löwenherz.
L.: Der "Ohneland".
R.G. Genau. Der war ja ein ziemlich schlimmer Finger und ist daher bestimmt eine spannende Romanfigur.


L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen?
R.G.: Limes, erzähl mir doch mal, wie lange Du schon Blogschweinchen bist, wie viele Interviews Du schon gemacht hast und welches denn Dein Schönstes war.
L.: Ich habe den Job als Blogassistent jetzt seit Juni 2013 und habe glaube ich jetzt mein neuntes Interview geführt. Das schönste Interview herauszupicken ist wirklich schwierig, denn jede Begegnung für sich war schön. Der schrecklichste Moment ist da schon einfacher, denn ich habe immer noch Angst bei dem Gedanken an den Autor, der mich gefragt hat, wann ich denn als Frühstücksspeck serviert werde.
R.G.: *lacht* Das war bestimmt ein Krimiautor.
L.: Genau.
R.G. Wie gemein und taktlos dich so etwas zu fragen. Immer diese Krimikollegen, die kenne ich ja gut. Mit denen kann man nirgendwo hingehen.

L.: Vielen Dank für das Gespräch!
R.G.: Ich danke Dir! Hat Spaß gemacht.


Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Rebecca Gablé gemacht.



Vielen Dank an den Lübbe Verlag, der diesen Termin ermöglicht hat!

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Freitag, 23. Oktober 2015

Limes trifft ... Autorin Corina Bomann



Limes trifft ... Autorin Corina Bomann

Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.
Diesmal hatte Limes die Gelegenheit Autorin Corina Bomann (+Corina Bomann) zu treffen.

"Ein zauberhafter Sommer" ist das zuletzt erschienene Buch von Corina Bomann. 


Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Corina Bomann hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.

Interview

Limes (L.): Hallo Corina. Schön, dass es mit dem Termin geklappt hat und du heute Zeit für mich hast. 
Corina Bomann (C.): Ja, finde ich auch toll, dass es geklappt hat.

L.: Wurdest du schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas das dich überrascht oder rechnest du mit so etwas schon?
C.: Mich hat die Anfrage von einem Blogschweinchen sehr überrascht. Ich hatte es bisher noch nicht, dass ein Interviewer sehr plüschig und sehr niedlich ist. Du bist der erste dieser Art der mich interviewt.

L.: Hast du ein Lieblingsbuch oder ein Buch das dich seit deiner Kindheit begleitet? Denn oft beginnen Schriftsteller schließlich auch selber als Leser.
C.: Ja, das war bei mir ähnlich. Ich habe erst mit dem Lesen angefangen und dann mit acht Jahren gedacht, dass ich vielleicht auch schreiben kann. Ein Buch das mich begleitet hat waren ganz klassisch "Grimms Märchen". Das waren die ersten Geschichten mit denen ich in Berührung gekommen bin und die ich selber lesen konnte. Es kamen zwar auch immer mehr andere Märchenbücher nach, aber Grimms Märchen war für mich der Ausgangspunkt. Ich lese sie heute noch gerne.
Später gab es ein Buch, das mich ein bisschen zu meinen historischen Büchern inspirierte: "Der Mann mit dem Goldhelm" von Gotthold Gloger (Anmerkung von Limes: Das ist ein Buch über den Maler Rembrandt van Rijn). Das ist recht unbekannt und ein altes DDR-Buch. Dieses Buch habe ich auch immer noch. Das war der erste Lebensroman eines Künstlers den ich gelesen habe und ist für mich ein Lebensbegleiter seit der Pubertät. Das ist nun doch schon viele Jahre her, aber das ist das erwachsenere Buch das mich neben den Märchen begleitet hat. Die Märchen sind aber auch noch da und ich lese sie immer noch gerne.
 

L.: Deine Bücher spielen meistens in fernen Ländern. Woher nimmst du die Inspirationen und bereist du die Länder als Recherche auch selber?  
C.: Die meisten Länder bereise ich nicht. In einigen Ländern war ich schon mal, so dass ich mir dann sage ich könnte mal eine Geschichte darüber schreiben. Andere Länder habe ich noch nicht gesehen, aber es ist das Interesse für das Land an sich da. Meine Bücher wie "Die Schmetterlingsinsel", "Der Mondscheingarten" und "Die Jasminschwestern" spielen im asiatischen Raum und ich habe ein sehr großes Interesse für alles asiatische – asiatisches Essen, asiatische Lebenskunst – und da war schon länger der Wunsch da über Asien zu schreiben und den Lesern das näher zu bringen. In letzter Zeit sind meine Schauplätze in Deutschland und da kenne ich mich natürlich gut aus. Im nächsten Buch kommt Frankreich und da kenne ich mich auch aus. So gewisse Länder kenne ich und wenn ich was nicht kenne, dann gleiche ich das mit Recherche aus oder ich frage Leute die von dort sind oder dort waren. Die werden dann ganz böse von mir gelöchert bis ich nichts mehr aus ihnen heraus bringen kann. Es ist eigentlich immer alles fundiert, aber nicht alles selber bereist. Aber Karl May war schließlich auch nie selber in Amerika.

L.: Du hast sowohl historische Romane geschrieben, als auch Romane, die einen Zeitstrang in der Vergangenheit mit einem Zeitstrang in der Gegenwart verbinden. Was fällt dir leichter zu schreiben und was magst du persönlich lieber? 
C.: Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Ich finde einerseits historische Geschichten sehr reizvoll, weil ich dort derjenige bin, der die Geschichte erzählt und die Historie dahinter entdeckt.
Bei den Romanen mit zwei Zeitebenen ist es reizvoll den Helden dieses Geheimnis entdecken zu lassen. Man hat einen Helden der im hier und jetzt und mit den Problemen die es so gibt verwurzelt ist. Er findet an einem Punkt seines Lebens - an dem es vielleicht nicht so gut läuft oder an dem etwas Böses passiert ist – durch ein Geheimnis wieder ins Leben zurück und erfährt neue Kraft. Oder wenn die Liebe verloren ist, erfährt derjenige von einer neuen Liebe und hat wieder die Kraft sich selbst neu zu verlieben und einem anderen Menschen zu vertrauen.
Es fällt mir beides leicht zu schreiben und es ist auch beides reizvoll. Daher kann ich mich nicht entscheiden und ich mag beides sehr gerne.

 
L: Gibt es in deinen Romanen eine Figur, die dir ähnlich ist oder mit der du dich besonders verbunden fühlst? 
C.: Meine Figuren sind alle fiktiv. Aber als Autor lässt man natürlich eigene Ansichten und Empfindungen mit einfließen. Bis jetzt habe ich noch kein Buch geschrieben, in dem die Heldin mir sehr gleicht. Aber ich arbeite gerade an einem neuen Buch und da werden Erfahrungen aus meinem Leben mit einfließen, weil es dazu passt und mit der Handlung übereinkommt. Eigentlich versuche ich mich in andere Leute hineinzuversetzen und ihnen manchmal etwas mitzugeben was ich tun würde, wenn ich in dieser Situation wäre.  Zum Beispiel in "Die Schmetterlingsinsel": Da wird die Heldin damit konfrontiert, dass ihr Mann sie betrogen hat und sie versucht durch das Geheimnis das sie entdeckt und das Palmblatt das sie findet damit abzuschließen. Ich stelle sie also in eine Situation und lasse sie so reagieren wie ich es machen würde. Es steckt in den Figuren immer sehr viel von mir drin, aber es ist fiktiv und selbst erlebt habe ich so etwas noch nicht. Wenn es um Trauer und Verlust geht, dann kommen persönliche Erfahrungen natürlich auch mit rein. Ein kleines bisschen sind meine Heldinnen also wie ich – manchmal stimmt die Frisur überein.

L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem du bisher noch nichts geschrieben hast, es aber gerne würdest?
C.: Das gibt es tatsächlich. Ich würde gerne einmal einen richtig klassischen Kreuzritterroman machen. Kreuzritter sind mir sehr lieb. Ich hatte schon mal im Jugendbuchbereich eine Serie mit unsterblichen Kreuzrittern, aber das war mehr Fantasy. Ich würde wirklich gerne mal einen richtig klassischen Kreuzritterroman schreiben und das ist derzeit schwierig. Kreuzritter sind echte historische Romane und die gibt es zwar, sie werden herausgegeben, aber die Auswahl ist sehr zusammengeschrumpft und klein geworden. Es ist im Moment noch nicht die richtige Zeit. Ich warte darauf, dass die richtigen historischen Romane wieder In werden und vielleicht auch mit männlichen Helden In werden. Ich möchte gerne zu männlichen Helden gehen – denn "Shades of Grey" kauft die Frau nicht wegen der tollen Heldin, sondern weil der Mann toll ist. Und vielleicht kommt es auch wieder in Mode, dass man auch bei historischen Romanen nicht immer unbedingt die Frau hat, sondern auch einem männlichen Helden folgen möchte.
Ich meine also einen richtig klassischen Roman um einen Kreuzritter. Ein Mann der loszieht in ein fremdes Landes und dort versucht sein neues Glück zu finden. Das würde ich sehr gerne machen.
L.: Das würde ich sehr gerne lesen.
C.: Das würde ich auch sehr gerne schreiben. :-)


L.: Nachdem ich dir nun einige Fragen gestellt habe möchte ich dir Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das du mich fragen willst?
C.: Wer war dein interessantester Gesprächspartner? Also mich jetzt mal ausgenommen.
Wer war der abgefahrenste, oder welcher Autor war am schillerndsten oder ungewöhnlichsten?
L.: Hmmh, da gab es tatsächlich eine Begegnung die mir gut in Erinnerung geblieben ist. Ich habe den südafrikanischen Autor Deon Meyer getroffen. 

C.: Wie schön!
L.: Aber der wollte mich doch tatsächlich als Frühstücksspeck verspeisen.
C.: Gemein, aber ich mag den Autor.
L.: Vielen Dank für das Gespräch!
C.: Gerne, es war sehr nett mit dir.



Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Corina Bomann gemacht.


Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Sonntag, 18. Oktober 2015

Limes trifft ... auf eine Interview-Challenge

Auf einen Termin im Jahr freut sich Limes immer ganz besonders:

 
Dieses Jahr hatte die Verlagsgruppe Randomhouse wieder zum blogntalk eingeladen.
Neu war jedoch, dass jeder Blogger zwei Fragen zugeteilt bekommen hat, die an einen der eingeladenen Autoren gestellt werden sollten. Damit sich nicht alle auf die gleiche Person stürzen, wurde auch hier eine feste Zuteilung vorgenommen.
Limes Los war auf Julia Engelmann gefallen.
Von ihr hatte er vorher noch nicht gehört, daher haben wir uns erst mal ein wenig vorab informiert.

Diese Informationen stellt der Verlag über Julia Engelmann bereit:

Julia Engelmann wurde 1992 geboren, wuchs in Bremen auf und studiert heute Psychologie. Seit einigen Jahren nimmt sie regelmäßig an Poetry Slams teil. Ein Video ihres Vortrags »One Day« beim Bielefelder Hörsaal-Slam wurde zum Überraschungshit im Netz und bisher millionenfach geklickt, geliked und geteilt. Neben dem Slammen gilt ihre Leidenschaft der Musik und der Schauspielerei. So spielte sie von 2010 bis 2012 in der Fernsehserie »Alles was zählt« mit. Zudem begleitete sie Anfang 2014 Tim Bendzko auf seiner Deutschland-Tournee.

Wir haben uns also vor Ort direkt auf die Suche nach der Autorin begeben und Sie mit den beiden zugeteilten Fragen konfrontiert.


Limes: Hallo Frau Engelmann. Sie wurden mir als Interviewpartnerin zugeteilt. Darf ich Sie damit direkt überfallen?
Julia Engelmann: Ja, klar.

Limes: Welche Filme sehen Sie besonders gerne?
Julia Engelmann: Filme mit einem schönen Soundtrack. Ich mag auch den Film "Moonrise Kingdom" und ansonsten einfach schöne Filme.

Limes: Planen Sie neue Projekte auf die wir uns freuen können?
Julia Engelmann: Da mein neues Buch erst diesen Montag erscheint ist das mein aktuellstes Projekt. Ich werde nun erst einmal auf Tour gehen. Da das alles noch so neu ist, gibt es noch keine anderen Projekte.

Limes: Vielen Dank für das Gespräch. Darf ich noch ein Foto mit Ihnen machen.
Julia Engelmann: Gerne.


Das neue Buch von Julia Engelmann heißt "Wir können alles sein, Baby":

Und hier kann man das Buch ab sofort kaufen: Julia Engelmann: Wir können alles sein, Baby

Wenn Euch die Tourtermine von Julia Engelmann interessieren, dann schaut doch mal auf ihrer Facebook-Seite vorbei.


Freitag, 27. Februar 2015

Limes trifft ... Autor Deon Meyer und Hörbuchsprecher Peter Lohmeyer



Limes trifft ... Autor Deon Meyer und Hörbuchsprecher Peter Lohmeyer

Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.
Diesmal hatte Limes die Gelegenheit den südafrikanischen Autor Deon Meyer zu treffen.

"Cobra" ist das zuletzt erschienene Buch von Deon Meyer in einer ganzen Reihe von Thrillern. 

Das Buch "Das Herz des Jägers" ebenfalls von Deon Meyer gibt es diese Woche bei mir im Blog zu gewinnen!

Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Deon Meyer hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.
Das Interview wurde auf Englisch geführt und dies hier ist die Übersetzung.

Interview

Limes (L.): Herr Meyer, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas mit dem sie für heute gerechnet haben?
Deon Meyer (D.M.): Nein, aber es gibt ja immer ein erstes Mal.

L.: Haben Sie ein Lieblingsbuch? Oder gibt es ein Buch das Sie bereits seit ihrer Kindheit begleitet?
D.M.: Da sind so viele, ich kann mich gar nicht genau erinnern. Die Bücher aus meiner Kindheit sind auf Afrikaans und außerhalb von Südafrika nicht bekannt. Es gibt Bücher von südafrikanischen Autoren die jedes Kind dort kennt und die immer wieder gelesen werden.
 

L.: Sie haben schon eine ganze Reihe an Büchern geschrieben. Gibt es eine Romanfigur die Ihnen ähnlich ist, oder mit der Sie sich besonders verbunden fühlen?
D.M.: Nein, nicht mir ähnlich. Ich fühle mich aber mit allen meinen Figuren verbunden. Man verbringt viel Zeit mit Ihnen und mit der Zeit sind sie wie Kinder für mich.
 

L.: Hauptthema in "Cobra" sind die Valke (Sondereinheit der Polizei in Kapstadt) und wie sie arbeiten. Haben Sie bei der Polizei hospitalisiert oder haben Sie dort einen Ansprechpartner?
D.M.: Nein, aber ich habe Freunde die für die Valke arbeiten und die geben mir Tipps und ich kann sie immer fragen. Sie lesen auch meine Bücher und geben Bescheid, wenn etwas nicht richtig dargestellt ist.

L: Ich hatte beim Lesen von “Cobra” den Eindruck, dass sie auch versuchen dem Leser ein vielschichtiges Bild von Südafrika zu bieten und es weder auf Touristenattraktion noch als gefährlichen Ort beschränken möchten. So betont die Polizei bei Ihren Ermittlungen (als feststeht, dass ein ausländischer Staatsangehöriger betroffen ist) dass ein negativer Eindruck im Ausland entstehen würde und es wieder heißt „Südafrika ist gefährlich“. Ist es Ihnen wichtig auch ein positives Bild von Südafrika zu vermitteln?
D.M.: Nein, nicht wichtig. Ich versuche nur ehrlich zu sein und ein wirkliches Bild von Südafrika zu zeigen wie ich es kenne.

L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen?  
D.M.: Wie fühlt es sich an eines Tages als Frühstücksspeck zu enden?
L.: Ich? Ich werde doch nicht gegessen! Ich habe viel zu viel Zeit zwischen Bücherseiten verbracht und schmecke bestimmt total staubig. Da müssen Sie sich ein anderes Schweinchen suchen für den Frühstückstisch.
D.M.: Oh, na gut. Das wusste ich natürlich nicht, dass Du nicht dafür vorgesehen bist.

L.: Vielen Dank für das Gespräch!

Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Deon Meyer gemacht, wobei Limes sich da ein bisschen gefürchtet hat wegen Deon Meyers Vorliebe für Frühstücksspeck.


Limes fand die Begegnung mit Deon Meyer sehr interessant.


Zusätzlich hatte Limes auch noch die Gelegenheit sich mit Schauspieler und Hörbuchsprecher Peter Lohmeyer zu unterhalten, der an diesem Abend gemeinsam mit Deon Meyer unterwegs war.

Limes (L.): Sie sind neben Ihrem Hauptberuf als Schauspieler auch als Hörbuchsprecher tätig. Ein Hörbuch hat in der Endfassung oft 8 Stunden oder mehr Spielzeit. Wie lange brauchen Sie bis ein solches Hörbuch eingesprochen ist? 
Peter Lohmeyer (P.L.): Für 8 Stunden Hörbuch dauert die Einsprechzeit sicherlich 3-4 Tage. Ich kann ca. 4-5 Stunden am Tag konzentriert Text einlesen, der dann natürlich noch geschnitten wird.

L.: Sie bekommen bestimmt mehr Anfragen vorgelegt, als sie dann tatsächlich an Hörbuchaufträgen annehmen. Suchen Sie die Hörbücher dabei nach Inhalt aus? 
P.L.: Ja, eigentlich nur nach Inhalt. Ein Buch das ich nicht mag oder von einem Autor den ich nicht gut finde, kann ich auch als Hörbuch nicht gut lesen. Ich gehe daher immer nach dem Inhalt, manchmal eben aufgrund eines Auszuges der vorgelegt wird.

L.: Haben Sie ein Hörbuch eingesprochen, das ihnen besonders gut gefallen hat? 
P.L.: Ja, ich habe die letzten beiden Krimis von Eoin Colfer „Hinterher ist man immer tot“ und „Der Tod ist ein bleibender Schaden“ gesprochen und die haben mir besonders gut gefallen.
L.: Vielen Dank für das Gespräch!

Auch mit Peter Lohmeyer hat Limes noch ein Erinnerungsfoto gemacht. Sie haben sich auch noch ein schönes Kölsch geteilt.


 

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Dienstag, 18. November 2014

Limes trifft ... Autor Richard Dübell



Limes trifft ... Autor Richard Dübell

Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.

Diesmal hatte Limes die Gelegenheit den deutschen Autor Richard Dübell zu treffen.


"Zorn des Himmels" ist das zuletzt erschienene Buch von Richard Dübell in einer ganzen Reihe von historischen Romanen. 
Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Richard Dübell hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten

Interview

Limes (L.): Herr Dübell, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas mit dem sie für heute gerechnet haben?
Richard Dübell (R.D.): Für mich ist es jetzt eine Premiere von einem Blogschweinchen interviewt zu werden. Ich fühle mich aber sehr geehrt und ich hoffe das war nicht das letzte Mal, dass ich mit einem Blogschweinchen zu tun habe.

L.: Haben Sie ein Lieblingsbuch? Oder gibt es ein Buch das Sie bereits seit ihrer Kindheit begleitet?
R.D.: Ich habe mehrere Lieblingsbücher von den Autoren die meine Vorbilder sind. Da gehört Stephen King dazu, Raymond Chandler, aber auch Goethe. Insofern ist es schwer jetzt einen Titel zu benennen, weil ich von diesen Autoren fast alles gleich gerne mag. Es gibt ein Buch das mich immer wieder verfolgt und auf das ich immer wieder zurück komme, das heißt "Stein und Flöte" und ist vom deutschen Autor Hans Bemmann, das dürfte so 20-30 Jahre alt sein mittlerweile. Das ist ein Roman der mich sehr bewegt und berührt hat und den ich auch immer wieder raus nehme um darin zu blättern.

L.: Bei Ihren Lesungen treten Sie regelmäßig in historischen Gewändern auf. Wie wichtig ist es Ihnen genau passend zur Epoche gekleidet zu sein und woher bekommen Sie die passenden Kostüme?
R.D.: Die Kostüme und die richtige Epoche sind für mich schon sehr wichtig. Meine Kostüme sind daher museumstauglich, allerdings nicht von der Stoffqualität her, denn die schweren mittelalterlichen Stoffe bekommt man heute nicht mehr, das ist viel zu schwierig. Ich lasse diese Kostüme anfertigen und manche Sachen kann man kaufen, z.B. irgendwelche Tuniken oder so, die kann man beim Mittelalterhändler kaufen. Es gibt auch Mittelalterversender die ein oder zwei sehr gut recherchierte Teile auf Lager haben, aber meistens ist das vom Schnitt her und vom Stoff her eher so Hollywoodqualität oder Theaterqualität. Das ist dann nicht das Richtige das ich brauche. Das heißt ich sehe mir alte Zeichnungen an, ich lasse davon Schnitte zeichnen und daraus werden dann die Gewänder gearbeitet. Es ist auch wenn es geht  immer so, dass man sagen kann es lässt sich einer Figur zuordnen z.B. von der Farbe oder von der Beschreibung des Gewandes her. Eigentlich ist es immer eine Figur aus dem Roman.
L.: Sie leben sich damit also auch ein wenig aus?
R.D.: Aus und ein, denn das Gefühl, dass ich als Autor selber ganz nah dran bin und das alles fühlen und riechen und schmecken kann, dass ist für mich sehr sehr wichtig, damit die Romane Atmosphäre haben und das möchte ich auch nach draußen transportieren. Deswegen auch der Auftritt im Gewand und die Möglichkeit für meine Zuhörer ein Schwert anzufassen oder mit einem Gänsekiel auf einem Pergament herum zu kritzeln, das macht eine Lesung mit Anfassen und Anschauen. Es ist bei mir auch normalerweise Musik mit dabei, Geräuscheffekte sind mit dabei und wenn es geht vielleicht auch ein kurzes Video oder eine kurze Bildersequenz, damit man auch erfährt wo spielt der Roman und wie sieht es da aus.
 

L.: Sie schreiben neben historischen Romanen auch Krimis. Haben Sie unter Ihren eigenen Büchern ein Buch oder darin eine Figur, die Ihnen besonders viel bedeutet?

R.D.: Biographie steckt eigentlich in jeder Figur, weil die eigenen Lebenserfahrungen einen dazu bringen diverse Ansichten oder Standpunkte zu haben und diese Standpunkte vertritt dann halt mal eine Figur oder sagt etwas das aus dem eigenen Lebensgefühl oder den Erkenntnissen die man gewonnen hat stammt. Ansonsten versuche ich es aber zu vermeiden die Figuren nach mir zur gestalten oder nach irgendjemandem den ich kenne. Für mich ist es sehr wichtig, dass die Konstruktion eines Romanes stimmt. Die Figuren die im Roman auftreten sollen so beschaffen sein, dass sie die größtmögliche Spannung hervorrufen, wenn sie die Aufgaben abarbeiten die sich ihnen im Laufe des Romans stellen. Alleine deswegen sind es schon Konstruktionen. 
Ich nehme immer gerne das Beispiel in meinen eigenen Schreibklassen, dass ich sage wenn ihr einen Konflikt gestalten wollt, dann schreibt eine Szene in der die Heldin vom Schiff ins Wasser fällt und ertrinken würde und der Held muss sie retten, aber der Held kann nicht schwimmen. So konstruiert sind alle Figuren.
Eigentlich ist in jedem Roman jede Figur die Lieblingsfigur. Man leidet mit dem Bösewicht, genauso mit dem Guten und auch die Nebenfiguren sind extrem wichtig, weil ich versuche das meine Romane extrem stark von den Figuren getrieben sind und da ist es eben wichtig, dass auch die Nebenfiguren stimmig sind und bis ins Detail passen. Wer mich aber schon sehr lange begleitet ist Peter Bernwald, der meine erste Hauptfigur war im ersten Roman den ich jemals geschrieben habe und der es nun als Name auch in meine modernen Krimis geschafft hat.



L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem sie bisher noch nicht geschrieben haben, aber jetzt schon wissen dass sie es machen werden?
R.D.: Ich weiß schon, dass ich zu meinem Lieblingsrockstar des Mittelalters einen Roman schreiben werde, das ist Walter von der Vogelweide. Der ist nicht zuletzt deswegen mein Lieblingsrockstar, weil die Möglichkeit besteht, dass er wie ich aus Niederbayern stammt, man weiß es aber nicht so genau. Aber ich behaupte mal er ist Niederbayer wie ich und deshalb muss ich mich alleine schon mit ihm befassen. Da wird es demnächst ein Romanprojekt bei Lübbe geben bei dem Walter von der Vogelweide eine Rolle spielt. Es ist kein Roman über Walter, aber ein Roman in dem Walter eine Rolle hat.
Ich finde es immer ein wenig bedauerlich, dass das frühe Mittelalter - also die Zeit Karls des Großen und ein bisschen davor und danach - so vernachlässigt wird, weil das so eine Zeit ist an der man sieht, dass sich die ideale des Mittelalters herausbilden und die Antike, das germanische und fränkische Barbarentum und diese langsame Hochkultur die aus dem Orient kommt ein ganz tolles Gemengelage bilden. Es ist immer interessant Geschichten aus einer Zeit zu erzählen, die Grenzgänger sind, wo alles möglich ist und dieses oder jenes passieren kann und die Zukunft offen ist. Das ist im Frühmittelalter der Fall, das ist aber leider nicht ganz im Fokus des Markes, deshalb ist es immer schwer Romane über das Frühmittelalter unterzubringen. 


L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen?  
R.D.: Limes, wie sieht es denn aus, die Fragen die Du da stellst und die Antworten die Du da bekommst, befriedigen die dich alle? Habe ich das richtige geantwortet oder passt etwas nicht? Dann versuche ich es nämlich noch mal.
L.: Danke, ich bin sehr zufrieden und habe viel erfahren, dass ich von Ihnen noch nicht wusste. 

R.D.: Klasse Limes, dann sind wir uns einig. *highfive*
L.: Vielen Dank für das Gespräch!


Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Richard Dübell gemacht.



Limes hat die Begegnung mit Richard Dübell sehr genossen und ist schon gespannt auf sein Buch.
Vielen Dank an die Mitarbeiter des Lübbe Verlages, die dieses Treffen ermöglicht haben.

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Dienstag, 11. November 2014

Limes trifft ... Autorin Katherine Webb



Limes trifft ... Autorin Katherine Webb

Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.

Diese Woche hatte Limes die Gelegenheit die englische Autorin Katherine Webb zu treffen, die zu ihrem neuesten Buch auf Lesereise war.

"Das fremde Mädchen" ist das vierte Buch von Katherine Webb und das dritte das ich hier im Blog von ihr vorgestellt habe. Ihre Bücher überzeugen mit guter Recherche, interessanten Figuren und tollen Schauplätzen.
Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Katherine Webb hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten

Interview

Limes (L.): Frau Webb, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas mit dem sie für heute gerechnet haben?
Katherine Webb (K.W.): Nein, ich fühle mich sehr geehrt von einem Blogger interviewt zu werden und dann auch noch von einem Blogassistenten.

L.: Haben Sie ein Lieblingsbuch? Oder gibt es ein Buch das Sie bereits seit ihrer Kindheit begleitet?,
K.W.: Ich habe viele Lieblingsbücher, weil ich eigentlich immer lese. Was ich aber immer wieder gelesen habe als Jugendliche war "Herr der Ringe" und auch "Der Hobbit". Das Buch was ich am häufigsten anderen gegenüber erwähne ist aber "Der Graf von Monte Christo" von Dumas. Besonders gegenüber Leuten die sagen, dass sie keine Klassiker lesen, weil dieses Buch das größte Vergnügen auf der Welt ist, ein solches Abenteuer und es macht besonders viel Spaß dicke Bücher zu lesen.
L.: Sie mögen also historische Romane und Fantasy?

K.W.: Ich lese inzwischen nicht mehr viel Fantasy, das war mehr als Jugendliche. Ich mag historische Bücher sehr, aber auch Zeitgenössisches. Ich gehe historischen Romanen nicht aus dem Weg und wenn ich ein gutes Buch von einem guten Autor entdecke, dann verschlinge ich es auch. Einige meiner Lieblingsautoren schreiben historische Romane und Zeitgenössisches und wechseln je nach Geschichte und Thema.
Ich liebe Terry Pratchett, es gibt also immer noch Fantasy in meinem Leben. Einer meiner Ex-Freunde las sehr gerne Science-Fiction was ich vorher nie gelesen hatte. Er brachte mich dazu auch welche zu lesen und selber zu erleben, dass es sich um gute Literatur handelt und das war es tatsächlich.


L.: In ihren ersten drei Büchern gab es stets einen Erzählstrang in der Gegenwart und einen in der Vergangenheit. In "Das fremde Mädchen" gibt es nun ebenfalls zwei Erzählstränge jedoch beide im 19. Jahrhundert und mit den gleichen Figuren. Was hat ihnen besser gefallen, ein Familiengeheimnis aus der Ferne von den Nachkommen etc. lösen zu lassen oder wie hier direkt von den Beteiligten?
K.W.: Ich denke ich habe keine Vorliebe. Es hängt davon ab wie die Geschichte in meinem Kopf entsteht und ob ich eher Detektiv oder Erzähler sein möchte. In dieser Geschichte hier wollte ich eine intime Beziehung, es sind nur 12 Jahre zwischen den Erzählsträngen. Die Ereignisse haben daher noch einen großen Effekt auf die Leben der Beteiligten. Ich wollte diese enge Beziehung und echte Gefühle.
In meinem nächsten Roman, der nächstes Jahr nach Deutschland kommen wird, gibt es keinen zweiten Erzählstrang. Es ist alles in einem und es hängt daher davon ab worauf die Geschichte hinaus läuft.
L.: Ist es ein historischer Roman?

K.W.: Ja, im Jahr 1921. Der Roman ist ganz anders aufgebaut. Er war daher sehr spannend zu schreiben. Ich dachte es würde einfacher werden mit nur einem Erzählstrang, aber das war es nicht. Man hat weniger Möglichkeiten die Spannung aufzubauen. Mit wechselnden Perspektiven kann man einen Cliffhanger einbauen und einige Hinweise von der einen Richtung in die andere legen. Hat man nur einen Erzählstrang dann fehlen diese kleinen Tricks. Es ist daher eher eine Herausforderung die Spannung aufzubauen.

L.: “Das fremde Mädchen” spielt in Bath. Wenn ich etwas von Bath im 19. Jahrhundert höre, dann denke ich immer an "Persuasion" von Jane Austen. Ihr Buch und die Verfilmungen haben meine Sicht von Bath geprägt. War dies für sie ebenfalls wichtig?
K.W.: Eigentlich wurde ich zu dieser Geschichte inspiriert durch das Haus das ich außerhalb von Bath gekauft habe und das aus dieser Epoche Anfang des 19. Jahrhunderts stammte. Ich dachte immer wieder über diese Zeit nach.
Ich habe einige Adaptionen von Jane Austen Büchern gesehen aber eigentlich nie eins gelesen, bevor ich mit meinem Buch begonnen habe. Ich hätte nicht gedacht, dass die Leser direkt an Jane Austen denken würden, wenn sie mein Buch lesen. Es gab keine beabsichtigte Verbindung, aber ich werde seitdem sehr oft darauf angesprochen. Der größte Unterschied ist sicherlich, dass ich über die Vergangenheit schreibe und sie in dieser Zeit lebte. Sie und ihre Leser wussten wie das Leben wirklich ist, aber ihre Geschichten waren etwas romantischer als die Realität. Ich wollte herausstellen, dass das Leben als Frau damals wirklich hart war.
L.: Das Leben von Starling ist wirklich nicht einfach.

K.W.: Nein das ist es nicht und für Rachel auch nicht. Sie hat geheiratet, versucht ihr Bestes, aber nun ist sie in der Ehe mit diesem schrecklichen Mann gefangen.
Ich denke daher, dass Jane Austen glückliche Wendungen mochte. Sie machte sich einen Spaß aus der Situation und auch aus der Gesellschaft, eben weil sie damit leben musste. Sie schrieb Geschichten um aus der Realität zu flüchten.
Ich wollte herausstellen, wie hart es wirklich war.

L.: Gibt es eine Figur in Ihren Romanen die ihnen ähnelt, oder mit der sie sich besonders verbunden fühlen?

K.W.: Ich denke immer, dass alles komplett erfunden ist. Aber dann lesen Personen die mich sehr gut kennen die Bücher und sagen mir, das bist doch Du. Ich denke die Figur von Erica aus "Das geheime Vermächtnis" ist diejenige, die mir am meisten ähnelt. Vielleicht ist das so, weil ich es in der ersten Person geschrieben habe oder es liegt an der Situation in der sie sich befand. Ich habe mich gut hineinversetzten können und mir vorgestellt, was ich an ihrer Stelle gemacht hätte. Sie ist daher am ehesten ich und ich fühle mich ihr sehr nahe.

L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen? K.W.: Limes, ich würde gerne wissen wie alt du bist und ob diese blaue Fliege deine Lieblingsfliege ist. Oder wechselst Du die zwischendurch?
L.: Ich bin jetzt knapp zwei Jahre alt, also eigentlich noch ein Frischling, aber ich fühle mich schon wie ein Großer!
Ich habe leider nur eine Fliege, daher ist die für besondere Anlässe reserviert, so wie das Interview heute.

K.W.: Ziehst Du die Fliege zum schlafen aus?
L.: Ja, klar. Die Menschen machen das schließlich auch.
Vielen Dank für das Gespräch!


Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Katherine Webb gemacht.


Limes hat die Begegnung mit Katherine Webb sehr genossen und freut sich schon auf die nächsten Bücher.
Im Anschluss an das Interview fand auch noch eine Lesung zu "Das fremde Mädchen" statt.
Vielen Dank an die Mitarbeiter des Diana Verlages, die dieses Treffen ermöglicht haben.

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Freitag, 17. Oktober 2014

Limes trifft ... Autor Andreas Eschbach



Limes trifft ... Autor Andreas Eschbach

Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.

Diese Woche hatte Limes die Gelegenheit den deutschen Autor Andreas Eschbach zu treffen, der gerade zu seinem neuesten Buch auf Lesereise ist.

Im Laufe der Jahre hat Andreas Eschbach fast jedes Jahr ein neues Buch vorgelegt und die Bestsellerlisten gestürmt. Seit ich 2001 "Das Jesus-Video" gelesen habe, habe ich ebenfalls jedem neuen Eschbach gespannt entgegen gesehen und der Autor konnte immer wieder mit tollen Ideen überzeugen. Einige Rezensionen zu seinen Büchern findet ihr auch hier im Blog.

Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Andreas Eschbach hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.


Interview

Limes (L.): Herr Eschbach, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas mit dem sie für heute gerechnet haben?
Andreas Eschbach (A.E.): Blogschweinchen oder Blogtieren bin ich noch nicht begegnet und habe da auch nicht mit gerechnet. Aber ich bin offen für alles.

L.: Haben Sie ein Lieblingsbuch? Oder gibt es ein Buch das Sie bereits seit ihrer Kindheit begleitet?
A.E.: Seit meiner Kindheit gibt es kein besonderes Buch, man entwickelt sich ja schon weiter. Aber ich habe ein Lieblingsbuch und das ist von Robert Pirsig "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten". Das ist es also was mitkäme auf die einsame Insel.
L.: Wenn sie also nur drei Dinge mit auf die einsame Insel nehmen dürften, dann wäre auf jeden Fall ein Buch dabei?
A.E.: Zwei Bücher und ein Notizbuch um Ideen festhalten zu können.

L.: Viele ihrer Themen scheinen direkt aus dem Leben oder den aktuellen Nachrichten gegriffen zu sein, z.B. die Ölkrise in „Ausgebrannt“ oder Zivilcourage in „Todesengel“. Fliegen ihnen ihre Ideen auch genau in solchen Momenten zu oder wie können sie den Moment der Entstehung eines neuen Buchprojektes beschreiben?
A.E.: Das muss man ein bisschen auseinander halten. Die Ideen kommen wann sie wollen und auch aus seltsamen Anlässen. Man liest etwas - das kann sogar eine mathematische Abhandlung sein - und hat dann eine Assoziation dazu die plötzlich zu einer Idee führt "man sollte man einen Roman schreiben über".
Das alleine reicht natürlich nicht. "Man sollte mal einen Roman schreiben über" ... da habe ich viele Ideen. Es muss dann auch ein bisschen Substanz dazu kommen im Laufe der Zeit. Der springende Punkt ist, dass man die Idee festhält und immer mal wieder darüber nachdenkt. Wenn dann eine solche Idee Substanz gewinnt - es kommen sekundäre Ideen dazu, Ideen zu diesen Ideen und das ganze wird dann immer größer und entwickelt sich zu was richtigem - dann ist erst der Moment wo man darüber entscheiden kann, ob es ein Roman werden wird und das steht dann wieder in Konkurrenz zu anderen Ideen und das ist auch immer ein relativ schwieriger Prozess, weil man entscheidet mit welchen Themen, Figuren und Krisen man das nächste Jahr seines Lebens verbringt.
L.: Entscheiden sie über ihr nächstes Projekt alleine, oder gibt es vom Verlag Vorgaben oder Vorschläge zu Themen die aktuell besonders gut laufen?
A.E.: Es ist ein Gerücht das Verlage das so machen, aber ich habe das so noch nicht erlebt. Es gibt zwar den Versuch mir hilfreich zur Seite zu stehen und die Sorge mir könnte nichts einfallen, aber der Verlag weiß sehr lange nicht woran ich schreibe. Ich habe sogenannte N.N. Verträge und da steht kein Arbeitstitel drin, sondern nur ein Abgabetermin und im Prinzip kann ich schreiben was ich will und mache davon auch Gebrauch.

L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem sie bisher noch nicht geschrieben haben, aber jetzt schon wissen dass sie es machen werden?
A.E.: Ich habe lauter so Projekte die ich unbedingt angehen will, aber es sind so viele das es fraglich ist, ob ich die auch wirklich alle angehen kann. Das ist immer in der Warteschlange so ein Gerangel. Da gibt es eine Idee von der ich sicher bin das sie als nächstes dran kommt, die fällt dann zurück weil sich eine andere vor drängelt. Deshalb wage ich da keine Prognose. Im Moment weiß ich nicht was ich als nächstes schreiben werde, weil es gerade einige Kandidaten gibt und das alles Sachen sind wo man noch ein bisschen nachdenken muss, ein wenig recherchieren ob das so funktioniert wie ich mir das vorstelle. Da ist gerade alles offen und das ist auch wieder interessant.


L.: „Der Jesus-Deal“ soll gleichzeitig die Vorgeschichte und die Fortsetzung von „Das Jesus-Video“ erzählen. In welcher Reihenfolge haben sie die Ereignisse geschrieben, um hier nicht durcheinander zu geraten?
A.E.: In diesem Fall war es so, dass es "Das Jesus-Video" schon lange gibt und ich ursprünglich auch nicht vorhatte eine Fortsetzung zu schreiben. Obwohl man mir damals natürlich dazu geraten hat, also zu Jesus-Video 2, 3, 4, 5 wie man das eben so macht. Aber da hatte ich keine Lust zu. Die hatte ich erst als die Idee kam, wie man es auf eine ungewöhnliche Weise machen könnte und das ist noch nicht so lange her, vielleicht vor 4-5 Jahren. Dann muss diese Idee natürlich zu dem was schon da ist passen. Denn das schon gedruckte und in die Welt verteilte Buch kann ich schließlich nicht mehr ändern. Also habe ich sehr ausgiebige Zeitleisten gezeichnet und darüber nachgedacht wie jetzt was zusammen passen kann und es hat sich herausgestellt, dass es so funktioniert wie ich es mir vorstelle. Vom Schreiberischen her ist natürlich klar - durch die zeitliche Abfolge der Entstehung - dass das zweite Buch sozusagen um erste herum geschrieben ist, was aber nicht heißt, dass das man das andere gelesen haben muss. Im Gegenteil, ich stelle es mir sogar ganz interessant vor, wenn man "Das Jesus-Video" noch nicht kennt dann erst den "Jesus-Deal" zu lesen und dann zu denken man weiß was im "Jesus-Video" passiert und dann liest man das "Jesus-Video" und stellt fest das ist doch noch mal ganz anders.

L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen? A.E.: Ja, natürlich dein Lieblingsbuch.
L.: Mein Lieblingsbuch ist "Die Säulen der Erde", weil ich dicke Bücher liebe und das war das erste richtig dicke Buch das mir in Erinnerung geblieben ist.
Vielen Dank für das Gespräch!

Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Andreas Eschbach gemacht.


Limes hat die Begegnung mit Andreas Eschbach sehr genossen und ist von ihm sehr beeindruckt.
Im Anschluss an das Interview fand auch noch eine Lesung zu "Der Jesus-Deal" statt.
Vielen Dank an die Mitarbeiter des Lübbe Verlages, die dieses Treffen ermöglicht haben.

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Freitag, 19. September 2014

Limes trifft ... Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker

Limes trifft ... Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker


Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.

Diese Woche hatte Limes die Gelegenheit den irischen Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker zu treffen.

Das erste Mal von Autor Eoin Colfer gehört habe ich durch seine Reihe rund um "Artemis Fowl", die ich nun schon seit Jahren verfolgt habe. Aber auch einige Einzelbände von Eoin Colfer haben den Weg in mein Hörbuchregal gefunden. Auch wenn es sich hier um Kinder- und Jugendbücher handelt, so versteht es der Autor auch sehr gut seine erwachsenen Leser anzusprechen. 

Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Eoin Colfer hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.
Geführt wurde das Interview auf Englisch, aber damit auch alle folgen können wird hier eine Übersetzung wiedergegeben.

Interview

Limes (L.): Herr Colfer, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt oder sind sie überrascht mich heute hier zu sehen?
Eoin Colfer (E.C.): Nein wurde ich noch nie. Es ist sehr ungewöhnlich und ich habe nicht erwartet Dich zu treffen, aber man ist sehr schnell von Dir eingenommen. Du bist ein gut aussehender kleiner Kerl und hast einen intelligenten Blick in Deinen Augen. Ich finde Dich sympathisch und ich denke ich werde Dir Geheimnisse verraten die ich niemand anderem erzählen würde.

L.: Diese Frage wurde Ihnen bestimmt schon oft gestellt. Aber ich würde gerne wissen ob Sie ein Lieblingsbuch haben.
E.C.: Limes, ich könnte jetzt ein Schweinchenbuch nennen, aber das werde ich natürlich nicht tun. Mein Lieblingsbuch ist "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson. Es hat mich als Junge sehr inspiriert. Ich habe es als Kind gelesen und seitdem noch häufiger. Ich denke das ist ein Zeichen dafür wie gut das Buch ist, alle Charaktere wurden zu Legenden, jeder weiß wer Jim Hawkins, Long John Silver und Ben Gunn sind, auch wenn sie die Geschichte gar nicht kennen. Natürlich wurde das Buch auch mehrfach verfilmt. Jeder kennt es, auch noch nach hundert Jahren.

L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem Sie bisher noch nicht geschrieben haben, es aber gerne tun würden?
E.C.: Limes, das wurde ich noch nie gefragt, ich bin sehr beeindruckt junger Mann. Das dritte Buch in der "Warp" Reihe, an dem ich gerade schreibe, wird sich um die Hexenprozesse in England drehen. Genauer gesagt die Hexenprozesse im Mittelalter. Es interessiert mich sehr, denn es war eine der ersten großen Massenhysterien. Ich werde also unsere Charaktere, die beide aus der Zukunft kommen, mitten in die Hexenprozesse werfen. Sie haben zu beweisen, dass sie keine Dämonen oder Hexen sind, weil sie einfach aus dem Himmel gefallen sind. Ich versuche es ein bisschen witzig zu gestalten, was wie ich denke bisher noch nicht mit den Hexenprozessen gemacht wurde. Ich finde das könnte interessant werden.
L.: Ich würde das lesen und Silke bestimmt auch.
E.C.: Super, dann habe ich schon zwei Leser. Ihr könnt aber kein Buch teilen, ihr müsst jeder ein eigenes Buch haben, das ist unsere Vereinbarung, Limes.
L.: Vielleicht nehme ich aber das Hörbuch, ich habe ja keinen Daumen.
E.C.: Oh klar, da kann man so schlecht umblättern. Kannst Du denn auf einem Bildschirm wischen?
L.: Aber sicher doch! Sehen Sie mal.

L.: Welche Ihrer Romanfiguren ist ihnen am ähnlichsten oder mit welcher fühlen Sie sich am meisten verbunden?
E.C.: Es gibt in den Artemis Fowl Büchern eine Figur die Foaly heißt und ein Zentaur ist. Er ist Techniker, ich fühle mich natürlich nicht mit ihm verbunden weil er vier Beine hat, aber ich fühle mich verbunden mit seiner Angewohnheit den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen und über seine eigenen Witze zu lachen, was eine schlechte Angewohnheit ist Limes, die ich leider übernommen habe. Es ist sehr traurig, wenn du einen alten grauhaarigen Mann siehst, der vor dem Computer sitzt und lacht. Meine Frau sagt daher, dass ich ein wenig wie Foaly wäre und ich denke sie hat damit Recht.
L.: Sie mögen also Technik?
E.C.: Ich mag Technik, aber ich muss bekennen, dass ich nicht gut darin bin. Die Leute denken immer, weil ich darüber schreibe – so Apparate und Dinge – das ich daher weiß wie sie funktionieren und das ich einen bauen und benutzen kann. Aber eigentlich stimmt das nicht, ich bin nur fasziniert davon. Ich bin ein Laie mit Interesse. Foaly ist mein Wunscherfüller, weil er alles macht, was ich gerne tun würde - diese tollen Erfindungen.
L.: Ich mag ja Mulch Diggums aus „Artemis Fowl“.
E.C.: Mulch ist sehr witzig. Erst war er eine sehr kleine Figur im ersten Buch, aber er ist sehr beliebt. Sein Part wurde immer größer und ich mag ihn auch sehr.

L.: Die Fortsetzung von „Warp – Der Quantenzauberer“ ist diesen Sommer auf Englisch erschienen. Gibt es bereits einen Termin wann auch die deutschen Leser in den Genuss der Fortsetzung kommen?
E.C.: Soweit ich weiß kommt es nächsten Frühling, vielleicht im März 2015.
Ich freue mich schon sehr darauf, nicht zuletzt, weil ich das deutsche Buchcover so sehr mag. Ich denke es fängt die Atmosphäre des Buches perfekt ein. Du schaust nur kurz darauf und weißt es geht um die viktorianische Zeit, aber auch etwas Abgefahrenes, denn das Mädchen da trägt eine Art iPod, also muss es auch um Zeitreise gehen und ich mag den Kerl in der Mitte nicht, denn er sieht so böse aus. Man bekommt also sehr schnell eine Idee davon worum es geht, nur indem man das Cover ansieht. Es ist sehr schlicht gestaltet, aber das ist viel schwieriger zu machen als es aussieht.

L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen?
E.C.: Ich würde Dich gerne fragen, ob Du einige schöne Erinnerung an Deine Kindheit auf einer Farm hast. Oder bist Du überhaupt auf einer Farm aufgewachsen?
L.: Also eigentlich bin ich ein Stadtschweinchen.
E.C.: Oh, Stadtschweinchen haben bestimmt eine Menge Belastung. Sie lassen Dich nicht in Bars, Du bist in Gefahr wenn Du ein Restaurant betrittst. Was findest Du am besten in der Stadt?
L.: Ich mag es zu Lesungen zu gehen wie heute. Es ist toll, dass es so viele Veranstaltungen gibt und alles in der Nähe ist.
E.C.: Ich nehme an Du hast schon ein gewisses Ansehen und bekommst daher auch Respekt von der Gesellschaft.
L.: Ja, so ist es. Ich kenne auch nicht wirklich andere Schweinchen.
E.C.: Du denkst wahrscheinlich auch eher Du wärst ein Mensch, oder?
L.: Bin ich das etwa nicht? Ich glaube Blogschweinchen ist da als Unterart anerkannt.
E.C.: Bestimmt.
L.: Herr Colfer, vielen Dank für das interessante Gespräch.
E.C.: Es war mir ein Vergnügen.

Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Eoin Colfer gemacht.

Als Hörbuch wird „Warp – Der Quantenzauberer“ von Rainer Strecker gelesen und er war ebenfalls an diesem Abend vor Ort. Auch mit ihm hat Limes ein paar Worte gewechselt und so erfahren, dass es doch ziemlich anstrengend ist so lange am Stück zu sprechen. Als Hörbuchsprecher schafft Herr Strecker ca. 5-6 Stunden am Tag zu lesen, was dann einer Produktion von 1-2 CDs entspricht.
Seine Arbeit als Hörbuchsprecher sucht Herr Strecker nicht unbedingt nach dem Thema des Hörbuches aus, aber er hat schon einmal eine Produktion abgelehnt, weil ihm die Handlung zu brutal und zynisch (es handelte sich um ein Kinderbuch) war und er sich dann selber beim einsprechen zu schlecht gefühlt hätte.
Wenn Herr Strecker sich entscheiden muss, welches der vielen Hörbücher die er gesprochen hat ihm am besten gefallen hat, so fällt seine Entscheidung auf „Vango“, aber sein ganz persönlicher Tipp eines von ihm gesprochenen Hörbuchs das er uns allen empfehlen würde ist „Der Außenseiter“ von Sadie Jones.
Die nächsten Veröffentlichungen und Hörbuchproduktionen stehen an und so können sich alle Hörer nun bald auf die achte Folge von „Skulduggery Pleasant“ (im nächsten Jahr dann auch Band neun), den dritten Teil von „Reckless“ und natürlich auch die Fortsetzung von „Warp“ mit Rainer Strecker im nächsten Jahr freuen.

 
Limes hat die Begegnung mit Eoin Colfer und Rainer Strecker sehr genossen und ist von beiden sehr beeindruckt.
Im Anschluss an das Interview fand auch noch eine Lesung zu "Warp - Der Quatenzauberer" statt, zu der dann noch ein eigener Bericht hier im Blog erfolgen wird.
Vielen Dank an die Mitarbeiter von Hörbuch Hamburg und dem Loewe Verlag, die dieses Treffen ermöglicht haben.

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".