Limes trifft ... Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker
Wenn man ein
neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man
natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es
dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für
Limes die Welt in Ordnung.
Diese Woche hatte
Limes die Gelegenheit den irischen Autor Eoin Colfer und
Hörbuchsprecher Rainer Strecker zu treffen.
Das erste Mal von Autor Eoin Colfer gehört habe ich durch seine Reihe rund um "Artemis Fowl", die ich nun schon seit Jahren verfolgt habe. Aber auch einige Einzelbände von Eoin Colfer haben den Weg in mein Hörbuchregal gefunden. Auch wenn es sich hier um Kinder- und Jugendbücher handelt, so versteht es der Autor auch sehr gut seine erwachsenen Leser anzusprechen.
Ein paar Fragen
lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Eoin Colfer hat sich
gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.
Geführt wurde das
Interview auf Englisch, aber damit auch alle folgen können wird hier
eine Übersetzung wiedergegeben.
Interview
Limes (L.): Herr
Colfer, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir
zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen
interviewt oder sind sie überrascht mich heute hier zu sehen?
Eoin Colfer (E.C.):
Nein wurde ich noch nie. Es ist sehr ungewöhnlich und ich habe nicht
erwartet Dich zu treffen, aber man ist sehr schnell von Dir
eingenommen. Du bist ein gut aussehender kleiner Kerl und hast einen
intelligenten Blick in Deinen Augen. Ich finde Dich sympathisch und ich
denke ich werde Dir Geheimnisse verraten die ich niemand anderem
erzählen würde.
L.: Diese Frage
wurde Ihnen bestimmt schon oft gestellt. Aber ich würde gerne wissen
ob Sie ein Lieblingsbuch haben.
E.C.: Limes, ich
könnte jetzt ein Schweinchenbuch nennen, aber das werde ich
natürlich nicht tun. Mein Lieblingsbuch ist "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson. Es hat mich als Junge sehr inspiriert.
Ich habe es als Kind gelesen und seitdem noch häufiger. Ich denke
das ist ein Zeichen dafür wie gut das Buch ist, alle Charaktere
wurden zu Legenden, jeder weiß wer Jim Hawkins, Long John Silver und
Ben Gunn sind, auch wenn sie die Geschichte gar nicht kennen.
Natürlich wurde das Buch auch mehrfach verfilmt. Jeder kennt es,
auch noch nach hundert Jahren.
L.: Gibt es ein
Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem Sie
bisher noch nicht geschrieben haben, es aber gerne tun würden?
E.C.: Limes, das
wurde ich noch nie gefragt, ich bin sehr beeindruckt junger Mann.
Das dritte Buch in der "Warp" Reihe, an dem ich gerade schreibe,
wird sich um die Hexenprozesse in England drehen. Genauer gesagt die Hexenprozesse
im Mittelalter. Es interessiert mich sehr, denn es war eine der
ersten großen Massenhysterien. Ich werde also unsere Charaktere, die
beide aus der Zukunft kommen, mitten in die Hexenprozesse werfen. Sie
haben zu beweisen, dass sie keine Dämonen oder Hexen sind, weil sie
einfach aus dem Himmel gefallen sind. Ich versuche es ein bisschen
witzig zu gestalten, was wie ich denke bisher noch nicht mit den
Hexenprozessen gemacht wurde. Ich finde das könnte interessant
werden.
L.: Ich würde das
lesen und Silke bestimmt auch.
E.C.: Super, dann
habe ich schon zwei Leser. Ihr könnt aber kein Buch teilen, ihr
müsst jeder ein eigenes Buch haben, das ist unsere Vereinbarung,
Limes.
L.: Vielleicht nehme
ich aber das Hörbuch, ich habe ja keinen Daumen.
E.C.: Oh klar, da
kann man so schlecht umblättern. Kannst Du denn auf einem Bildschirm
wischen?
L.: Aber sicher
doch! Sehen Sie mal.
L.: Welche Ihrer
Romanfiguren ist ihnen am ähnlichsten oder mit welcher fühlen Sie
sich am meisten verbunden?
E.C.: Es gibt in den
Artemis Fowl Büchern eine Figur die Foaly heißt und ein Zentaur
ist. Er ist Techniker, ich fühle mich natürlich nicht mit ihm
verbunden weil er vier Beine hat, aber ich fühle mich verbunden mit
seiner Angewohnheit den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen und
über seine eigenen Witze zu lachen, was eine schlechte Angewohnheit
ist Limes, die ich leider übernommen habe. Es ist sehr traurig, wenn
du einen alten grauhaarigen Mann siehst, der vor dem Computer sitzt
und lacht. Meine Frau sagt daher, dass ich ein wenig wie Foaly wäre
und ich denke sie hat damit Recht.
L.: Sie mögen also
Technik?
E.C.: Ich mag Technik,
aber ich muss bekennen, dass ich nicht gut darin bin. Die Leute
denken immer, weil ich darüber schreibe – so Apparate und Dinge –
das ich daher weiß wie sie funktionieren und das ich einen bauen und
benutzen kann. Aber eigentlich stimmt das nicht, ich bin nur
fasziniert davon. Ich bin ein Laie mit Interesse. Foaly ist mein
Wunscherfüller, weil er alles macht, was ich gerne tun würde -
diese tollen Erfindungen.
L.: Ich mag ja Mulch
Diggums aus „Artemis Fowl“.
E.C.: Mulch ist sehr
witzig. Erst war er eine sehr kleine Figur im ersten Buch, aber er
ist sehr beliebt. Sein Part wurde immer größer und ich mag ihn auch
sehr.
L.: Die Fortsetzung
von „Warp – Der Quantenzauberer“ ist diesen Sommer auf Englisch
erschienen. Gibt es bereits einen Termin wann auch die deutschen
Leser in den Genuss der Fortsetzung kommen?
E.C.: Soweit ich
weiß kommt es nächsten Frühling, vielleicht im März 2015.
Ich freue mich schon
sehr darauf, nicht zuletzt, weil ich das deutsche Buchcover so sehr
mag. Ich denke es fängt die Atmosphäre des Buches perfekt ein. Du
schaust nur kurz darauf und weißt es geht um die viktorianische
Zeit, aber auch etwas Abgefahrenes, denn das Mädchen da trägt eine
Art iPod, also muss es auch um Zeitreise gehen und ich mag den Kerl
in der Mitte nicht, denn er sieht so böse aus. Man bekommt also sehr
schnell eine Idee davon worum es geht, nur indem man das Cover
ansieht. Es ist sehr schlicht gestaltet, aber das ist viel
schwieriger zu machen als es aussieht.
L.: Nachdem ich
Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit
geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie
mich fragen wollen?
E.C.: Ich würde
Dich gerne fragen, ob Du einige schöne Erinnerung an Deine Kindheit
auf einer Farm hast. Oder bist Du überhaupt auf einer Farm
aufgewachsen?
L.: Also eigentlich
bin ich ein Stadtschweinchen.
E.C.: Oh,
Stadtschweinchen haben bestimmt eine Menge Belastung. Sie lassen Dich
nicht in Bars, Du bist in Gefahr wenn Du ein Restaurant betrittst.
Was findest Du am besten in der Stadt?
L.: Ich mag es zu Lesungen zu gehen wie heute. Es ist toll, dass es
so viele Veranstaltungen gibt und alles in der Nähe ist.
E.C.: Ich nehme an Du
hast schon ein gewisses Ansehen und bekommst daher auch Respekt von
der Gesellschaft.
L.: Ja, so ist es.
Ich kenne auch nicht wirklich andere Schweinchen.
E.C.: Du denkst
wahrscheinlich auch eher Du wärst ein Mensch, oder?
L.: Bin ich das etwa
nicht? Ich glaube Blogschweinchen ist da als Unterart anerkannt.
E.C.: Bestimmt.
L.: Herr Colfer,
vielen Dank für das interessante Gespräch.
E.C.: Es war mir ein
Vergnügen.
Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Eoin Colfer gemacht.
Als Hörbuch wird
„Warp – Der Quantenzauberer“ von Rainer Strecker gelesen und er
war ebenfalls an diesem Abend vor Ort. Auch mit ihm hat Limes ein
paar Worte gewechselt und so erfahren, dass es doch ziemlich
anstrengend ist so lange am Stück zu sprechen. Als Hörbuchsprecher
schafft Herr Strecker ca. 5-6 Stunden am Tag zu lesen, was dann einer
Produktion von 1-2 CDs entspricht.
Seine Arbeit als
Hörbuchsprecher sucht Herr Strecker nicht unbedingt nach dem Thema
des Hörbuches aus, aber er hat schon einmal eine Produktion
abgelehnt, weil ihm die Handlung zu brutal und zynisch (es handelte
sich um ein Kinderbuch) war und er sich dann selber beim einsprechen
zu schlecht gefühlt hätte.
Wenn Herr Strecker
sich entscheiden muss, welches der vielen Hörbücher die er
gesprochen hat ihm am besten gefallen hat, so fällt seine
Entscheidung auf „Vango“, aber sein ganz persönlicher Tipp eines
von ihm gesprochenen Hörbuchs das er uns allen empfehlen würde ist
„Der Außenseiter“ von Sadie Jones.
Die nächsten
Veröffentlichungen und Hörbuchproduktionen stehen an und so können
sich alle Hörer nun bald auf die achte Folge von „Skulduggery
Pleasant“ (im nächsten Jahr dann auch Band neun), den dritten Teil
von „Reckless“ und natürlich auch die Fortsetzung von „Warp“
mit Rainer Strecker im nächsten Jahr freuen.
Limes hat die Begegnung mit Eoin Colfer und Rainer Strecker sehr genossen und ist von beiden sehr beeindruckt.
Im Anschluss an das Interview fand auch noch eine Lesung zu "Warp - Der Quatenzauberer" statt, zu der dann noch ein eigener Bericht hier im Blog erfolgen wird.
Vielen Dank an die Mitarbeiter von Hörbuch Hamburg und dem Loewe Verlag, die dieses Treffen ermöglicht haben.
Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".
Na, ihr beiden habt aber schöne Abenteuer. Liebe Grüße Ute Bähner
AntwortenLöschenInteressantes Gespräch! :D
AntwortenLöschenEion Colfer ist einer meiner Lieblingsautoren. Warp habe ich noch nicht gelesen.
"Artemis Fowl" Fand ich jedoch genial.
liebe Grüße