Limes trifft ... Autorin Corina Bomann
Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.Diesmal hatte Limes die Gelegenheit Autorin Corina Bomann (+Corina Bomann) zu treffen.
"Ein zauberhafter Sommer" ist das zuletzt erschienene Buch von Corina Bomann.
Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Corina Bomann hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.
Interview
Limes (L.): Hallo Corina. Schön, dass es mit dem Termin geklappt hat und du heute Zeit für mich hast.Corina Bomann (C.): Ja, finde ich auch toll, dass es geklappt hat.
L.: Wurdest du schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt und ist dies etwas das dich überrascht oder rechnest du mit so etwas schon?
C.: Mich hat die Anfrage von einem Blogschweinchen sehr überrascht. Ich hatte es bisher noch nicht, dass ein Interviewer sehr plüschig und sehr niedlich ist. Du bist der erste dieser Art der mich interviewt.
L.: Hast du ein Lieblingsbuch oder ein Buch das dich seit deiner Kindheit begleitet? Denn oft beginnen Schriftsteller schließlich auch selber als Leser.
C.: Ja, das war bei mir ähnlich. Ich habe erst mit dem Lesen angefangen und dann mit acht Jahren gedacht, dass ich vielleicht auch schreiben kann. Ein Buch das mich begleitet hat waren ganz klassisch "Grimms Märchen". Das waren die ersten Geschichten mit denen ich in Berührung gekommen bin und die ich selber lesen konnte. Es kamen zwar auch immer mehr andere Märchenbücher nach, aber Grimms Märchen war für mich der Ausgangspunkt. Ich lese sie heute noch gerne.
Später gab es ein Buch, das mich ein bisschen zu meinen historischen Büchern inspirierte: "Der Mann mit dem Goldhelm" von Gotthold Gloger (Anmerkung von Limes: Das ist ein Buch über den Maler Rembrandt van Rijn). Das ist recht unbekannt und ein altes DDR-Buch. Dieses Buch habe ich auch immer noch. Das war der erste Lebensroman eines Künstlers den ich gelesen habe und ist für mich ein Lebensbegleiter seit der Pubertät. Das ist nun doch schon viele Jahre her, aber das ist das erwachsenere Buch das mich neben den Märchen begleitet hat. Die Märchen sind aber auch noch da und ich lese sie immer noch gerne.
L.: Deine Bücher spielen meistens in fernen Ländern. Woher nimmst du die Inspirationen und bereist du die Länder als Recherche auch selber?
C.: Die meisten Länder bereise ich nicht. In einigen Ländern war ich schon mal, so dass ich mir dann sage ich könnte mal eine Geschichte darüber schreiben. Andere Länder habe ich noch nicht gesehen, aber es ist das Interesse für das Land an sich da. Meine Bücher wie "Die Schmetterlingsinsel", "Der Mondscheingarten" und "Die Jasminschwestern" spielen im asiatischen Raum und ich habe ein sehr großes Interesse für alles asiatische – asiatisches Essen, asiatische Lebenskunst – und da war schon länger der Wunsch da über Asien zu schreiben und den Lesern das näher zu bringen. In letzter Zeit sind meine Schauplätze in Deutschland und da kenne ich mich natürlich gut aus. Im nächsten Buch kommt Frankreich und da kenne ich mich auch aus. So gewisse Länder kenne ich und wenn ich was nicht kenne, dann gleiche ich das mit Recherche aus oder ich frage Leute die von dort sind oder dort waren. Die werden dann ganz böse von mir gelöchert bis ich nichts mehr aus ihnen heraus bringen kann. Es ist eigentlich immer alles fundiert, aber nicht alles selber bereist. Aber Karl May war schließlich auch nie selber in Amerika.
L.: Du hast sowohl historische Romane geschrieben, als auch Romane, die einen Zeitstrang in der Vergangenheit mit einem Zeitstrang in der Gegenwart verbinden. Was fällt dir leichter zu schreiben und was magst du persönlich lieber?
C.: Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Ich finde einerseits historische Geschichten sehr reizvoll, weil ich dort derjenige bin, der die Geschichte erzählt und die Historie dahinter entdeckt.
Bei den Romanen mit zwei Zeitebenen ist es reizvoll den Helden dieses Geheimnis entdecken zu lassen. Man hat einen Helden der im hier und jetzt und mit den Problemen die es so gibt verwurzelt ist. Er findet an einem Punkt seines Lebens - an dem es vielleicht nicht so gut läuft oder an dem etwas Böses passiert ist – durch ein Geheimnis wieder ins Leben zurück und erfährt neue Kraft. Oder wenn die Liebe verloren ist, erfährt derjenige von einer neuen Liebe und hat wieder die Kraft sich selbst neu zu verlieben und einem anderen Menschen zu vertrauen.
Es fällt mir beides leicht zu schreiben und es ist auch beides reizvoll. Daher kann ich mich nicht entscheiden und ich mag beides sehr gerne.
L: Gibt es in deinen Romanen eine Figur, die dir ähnlich ist oder mit der du dich besonders verbunden fühlst? C.: Da kann ich mich gar nicht entscheiden. Ich finde einerseits historische Geschichten sehr reizvoll, weil ich dort derjenige bin, der die Geschichte erzählt und die Historie dahinter entdeckt.
Bei den Romanen mit zwei Zeitebenen ist es reizvoll den Helden dieses Geheimnis entdecken zu lassen. Man hat einen Helden der im hier und jetzt und mit den Problemen die es so gibt verwurzelt ist. Er findet an einem Punkt seines Lebens - an dem es vielleicht nicht so gut läuft oder an dem etwas Böses passiert ist – durch ein Geheimnis wieder ins Leben zurück und erfährt neue Kraft. Oder wenn die Liebe verloren ist, erfährt derjenige von einer neuen Liebe und hat wieder die Kraft sich selbst neu zu verlieben und einem anderen Menschen zu vertrauen.
Es fällt mir beides leicht zu schreiben und es ist auch beides reizvoll. Daher kann ich mich nicht entscheiden und ich mag beides sehr gerne.
C.: Meine Figuren sind alle fiktiv. Aber als Autor lässt man natürlich eigene Ansichten und Empfindungen mit einfließen. Bis jetzt habe ich noch kein Buch geschrieben, in dem die Heldin mir sehr gleicht. Aber ich arbeite gerade an einem neuen Buch und da werden Erfahrungen aus meinem Leben mit einfließen, weil es dazu passt und mit der Handlung übereinkommt. Eigentlich versuche ich mich in andere Leute hineinzuversetzen und ihnen manchmal etwas mitzugeben was ich tun würde, wenn ich in dieser Situation wäre. Zum Beispiel in "Die Schmetterlingsinsel": Da wird die Heldin damit konfrontiert, dass ihr Mann sie betrogen hat und sie versucht durch das Geheimnis das sie entdeckt und das Palmblatt das sie findet damit abzuschließen. Ich stelle sie also in eine Situation und lasse sie so reagieren wie ich es machen würde. Es steckt in den Figuren immer sehr viel von mir drin, aber es ist fiktiv und selbst erlebt habe ich so etwas noch nicht. Wenn es um Trauer und Verlust geht, dann kommen persönliche Erfahrungen natürlich auch mit rein. Ein kleines bisschen sind meine Heldinnen also wie ich – manchmal stimmt die Frisur überein.
L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem du bisher noch nichts geschrieben hast, es aber gerne würdest?
C.: Das gibt es tatsächlich. Ich würde gerne einmal einen richtig klassischen Kreuzritterroman machen. Kreuzritter sind mir sehr lieb. Ich hatte schon mal im Jugendbuchbereich eine Serie mit unsterblichen Kreuzrittern, aber das war mehr Fantasy. Ich würde wirklich gerne mal einen richtig klassischen Kreuzritterroman schreiben und das ist derzeit schwierig. Kreuzritter sind echte historische Romane und die gibt es zwar, sie werden herausgegeben, aber die Auswahl ist sehr zusammengeschrumpft und klein geworden. Es ist im Moment noch nicht die richtige Zeit. Ich warte darauf, dass die richtigen historischen Romane wieder In werden und vielleicht auch mit männlichen Helden In werden. Ich möchte gerne zu männlichen Helden gehen – denn "Shades of Grey" kauft die Frau nicht wegen der tollen Heldin, sondern weil der Mann toll ist. Und vielleicht kommt es auch wieder in Mode, dass man auch bei historischen Romanen nicht immer unbedingt die Frau hat, sondern auch einem männlichen Helden folgen möchte.
Ich meine also einen richtig klassischen Roman um einen Kreuzritter. Ein Mann der loszieht in ein fremdes Landes und dort versucht sein neues Glück zu finden. Das würde ich sehr gerne machen.
L.: Das würde ich sehr gerne lesen.
C.: Das würde ich auch sehr gerne schreiben. :-)
L.: Nachdem ich dir nun einige Fragen gestellt habe möchte ich dir Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das du mich fragen willst?
C.: Wer war dein interessantester Gesprächspartner? Also mich jetzt mal ausgenommen.
Wer war der abgefahrenste, oder welcher Autor war am schillerndsten oder ungewöhnlichsten?
L.: Hmmh, da gab es tatsächlich eine Begegnung die mir gut in Erinnerung geblieben ist. Ich habe den südafrikanischen Autor Deon Meyer getroffen.
C.: Wie schön!
L.: Aber der wollte mich doch tatsächlich als Frühstücksspeck verspeisen.
C.: Gemein, aber ich mag den Autor.
L.: Vielen Dank für das Gespräch!
C.: Gerne, es war sehr nett mit dir.
Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Corina Bomann gemacht.
Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".
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