Bewertung: *****
Isabel Duncan arbeitet in einem Forschungszentrum das sich mit dem
kommunikativen Verhalten von Bonobos beschäftigt. Sam, Bonzi, Makena und
die anderen Affen sind in der Lage sich durch Gebärdensprache mit
Menschen zu unterhalten, ihre Bedürfnisse zu äußern und richtige
Gespräche zu führen. Dies erfährt auch der Journalist John Thigpen, als
er für seine Serie über Menschenaffen das Forschungszentrum besucht.
Doch kurz darauf erschüttert eine Bombenexplosion das Gebäude. Isabel
wird schwer verletzt, die Bonobos fliehen. Doch für Isabel sind die
Affen wie ihre Familie und so ist ihre größte Sorge, was aus ihnen wird.
John hat derweil mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, er sieht sich
gezwungen einen neuen Job bei einem Boulevard Blatt in Los Angeles
anzunehmen. Ausgerechnet dort erhält er die Chance an seine vorherigen
Artikel anzuknüpfen und über die Bonobos zu berichten, die es inzwischen
ebenfalls in einen ganz anderen Bereich verschlagen hat ...
Es
ist schwierig über "Das Affenhaus" zu reden, ohne bereits zu viel vom
Inhalt preiszugeben. Dieses Buch soll den Leser überraschen und da es
nicht einen fulminanten Prolog zu bieten hat wie "Wasser für die
Elefanten", geht dies nur über die Handlung selber. Das zuerst in
Deutschland erschienene Buch der Autorin Sara Gruen ist es natürlich
auch, dem sich "Das Affenhaus" zum Vergleich stellen muss. Inhaltlich
haben wir hier zwei absolut verschiedene Bücher. Gemeinsam haben sie
jedoch die sympathischen und gut ausgearbeiteten Figuren. "Wasser für
die Elefanten" hat mich begeistert, "Das Affenhaus“ kann mich immerhin
sehr überzeugen. Dazu tragen insbesondere die tierischen Hauptdarsteller
bei. Hier ist es keine Elefantendame, sondern eine Bonobo-Familie. Ich
verwende den Begriff Familie hier ganz bewusst, denn das ist es was Sara
Gruen ganz deutlich herausgearbeitet hat. Auch Affen haben Gefühle,
Bonobos können beleidigt werden, ängstlich sein und fürsorglich. Ihre
Gespräche sind manchmal ehrlicher als es die Menschen untereinander
wären und die Autorin sensibilisiert gleichzeitig für das Thema
Tierversuche, artgerechte Haltung und verkannte Intelligenz bei Tieren.
Dabei handelt es sich hier natürlich um einen Roman, auch wenn Sara
Gruen einige Erfahrungen und Gespräche mit Bonobos selber erleben
durfte.
Dass es sich hier eigentlich um einen Thriller handelt, war
mir nach der Inhaltsangabe nicht klar. Nun, ich lese auch gerne
Spannungsromane, von daher hat das für mich die Gesamtwertung nicht
verändert. Ich fühlte mich gut unterhalten und hatte dieses "ich will
nun wissen wie es endet" Gefühl. Einzig nicht so passend und doch
ziemlich übertrieben fand ich die Ereignisse rund um John Thigpen und
seine Recherche. Aber dazu sollte sich jeder sein eigenes Urteil bilden.
Sehr
gelungen finde ich das deutsche Buchcover, auch wenn es nicht erkennen
lässt, dass es sich hier nicht nur um eine Zoogeschichte handelt.
Empfehlen
kann ich "Das Affenhaus" an alle Leser die auch schon Sara Gruens
erstes Buch und ihren Schreibstil mochten. Aber auch alle Einsteiger die
kritische und gleichzeitig fesselnde Bücher mögen sind hier richtig.
Und hier kann man das Buch kaufen: Sara Gruen: Das Affenhaus
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