Bewertung: *****
In Ludania bestimmt die Klasse der ein Mensch angehört, welche Sprachen er sprechen kann und darf. Die Fähigkeit andere Sprachen zu erlernen ist verkümmert und jeder Verstoß wird stark geahndet. Die 17-jährige Charlaina (genannt Charlie) ist anders, sie versteht jede Sprache, auch wenn sie diese nie zuvor gehört hat. Doch diese Gabe bedeutet auch eine große Gefahr, denn Charlie gehört nur einer der unteren Klassen an und dürfte gar nicht verstehen, was die Angehörigen der oberen Klassen zu ihr sagen. Nicht alle Menschen begrüßen diese Einschränkungen, der Widerstand wächst. Den geheimnisvollen Max und seine Begleiter versteht Charlie jedoch nur zu gerne ...
Als erstes frage ich mich, wer denn auf die Idee gekommen ist dieses Buch "Dark Queen - schwarze Seele, schneeweißes Herz" zu nennen. Wenn schon ein englischer Titel, dann doch bitte den originalen und der lautet "The Pledge" (= Das Versprechen), ein Titel, der inhaltlich auf jeden Fall mehr Sinn macht als "Dark Queen".
Unabhängig davon habe ich das Buch jedoch gerne gelesen, auch wenn es mich leider nicht so überzeugen konnte wie einige andere Dystopien die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Denn um eine Dystopie handelt es sich auch hier. Man erfährt leider nicht viel über die Welt in der Charlaina lebt. Dass es sich hier um unsere Welt in der Zukunft handelt wird eigentlich nur dadurch klar, dass es Mode geworden ist den Kindern die Namen untergegangener Städte zu geben. So gibt es neben Brooklynn auch eine Sydney etc.
Wie Ludania entstanden ist, warum die Menschen einerseits zu althergebrachten Berufen zurückgekehrt sind, es aber anscheinend auch Technik gibt und noch vieles andere wird leider nicht geklärt. Diese Welt hat daher zu wenige Facetten für mich.
Auch die beiden Hauptfiguren Charlie und Max konnten mich leider nicht für sich einnehmen. Über Max erfuhr man zu wenig um wirklich eine Verbindung zu ihm aufzubauen und Charlie ist mir bis auf ihre sprachliche Fähigkeit ebenfalls nicht sehr in Erinnerung geblieben. Schön ausgearbeitet fand ich jedoch einige Nebenfiguren, sowie die Beziehung von Charlie zu ihren Freunden.
Die Grundidee zu "Dark Queen" hat mir gut gefallen. Eine Klassengesellschaft ist zwar nichts neues, aber die Einteilung über die Sprache hat gut funktioniert. Die Entwicklung der Handlung war ebenfalls stimmig, auch wenn ich einiges recht vorhersehbar fand. Im weitesten Sinne übertragen lässt sich das Thema Klassengesellschaft auch auf Mobbing und einige andere Probleme die auch heutigen Schülern bekannt sind. Eine Identifizierungsmöglichkeit ist für jugendliche Leser daher auf jeden Fall gegeben. Das Ende lässt vermuten, dass es sich hier um den Auftakt einer Reihe handelt, auch wenn es in sich abgeschlossen ist.
Empfehlen kann ich "Dark Queen" insbesondere an Mädchen ab ca. 13 Jahren oder andere an Dystopien interessierte Leser.
Und hier kann man das Buch kaufen: Kimberly Derting: Dark Queen - Schwarze Seele, schneeweißes Herz
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