Bewertung: *****
Hamburg im Jahr 1895:
Greta Voss arbeitet gemeinsam mit ihrer Tante in der Küche eines herrschaftlichen Haushalts. Insgeheim ist Greta jedoch in den jüngeren Sohn des Hauses, Christoph Hansen, verliebt. Als dieser das Haus für eine lange Reise verlässt, wird Greta gekündigt, da nun nicht mehr genug Arbeit für zwei Köchinnen vorhanden ist. Durch einen Zufall trifft Greta den Fuhrunternehmer Siggo, der Gefallen an ihr findet und ihr gerne helfen möchte sich eine neue Zukunft aufzubauen. Doch Greta kann nicht nur an sich denken, denn sie hat ein Geheimnis ...
"Die Tortenbäckerin" ist ein historischer Roman, der sich weniger dem politischen Geschehen, sondern vielmehr den gesellschaftlichen Strukturen und menschlichen Schicksalen der Zeit widmet. Greta ist hier der Prototyp des jungen Mädchens das schon früh in Stellung geht und die Vorlage dazu war der Autorin ihre eigene Großmutter.
Brigitte Janson schafft es gut, die Charaktere dem Leser nahe zu bringen und auf die ganz besonderen Probleme der niederen Gesellschaftsschichten aufmerksam zu machen. Da es sich hier um einen Roman handelt, hat sie sich jedoch auch die Freiheit heraus genommen, die Schicksale der Personen entgegen der Wahrscheinlichkeit zu lenken und ihnen und dem Leser schnelle Problemlösungen zu bieten. So hätte es sich wohl in Wirklichkeit nicht zugetragen, doch unterhalten kann die Autorin damit auf jeden Fall.
Interessant fand ich auch die Schilderungen von Orten und Umgebungen. Was heute als Großraum Hamburg gilt, war um die Jahrhundertwende noch lange keine einheitliche Stadt und gerade durch die ansprechenden Beschreibungen der Fahrten mit Fuhrwerk und Tram werden dem Leser die Entfernungen bewusst, die hier auch eine Hürde darstellen konnten.
Insgesamt gesehen bin ich sehr positiv überrascht von diesem Erstlingswerk der Autorin und kann es jedem weiter empfehlen, der historische Romane mit Unterhaltungswert und Happy-End bevorzugt.
Und hier kann man das Buch kaufen: Brigitte Janson: Die Tortenbäckerin
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