Es ist gefährlich sich außerhalb der Pods genannten abgeschotteten Städte aufzuhalten, das wurde Aria von klein auf beigebracht. Ihre Heimatstadt Reverie ist komplett von der Außenwelt getrennt und die Menschen verbringen den größten Teil des Tages in den Realms, den virtuellen Welten. Hier kann man alles erleben was man sich wünscht und seine Freunde treffen, ein anderes Leben ist für Aria unvorstellbar.
Perry lebt dagegen außerhalb der Pods, lebt ein sehr naturverbundenes Leben ohne Technik und verfügt über einen ausgeprägten Geruchssinn der selbst in der Lage ist Emotionen wahrzunehmen, was ihn in seinem Stamm zu etwas besonderem macht.
Doch als Aria in die Wildnis verbannt wird und Perry sie findet, mischen sich auch ihre Welten und nur gemeinsam wird es ihnen gelingen ihr Ziel zu erreichen.
"Gebannt" war für mich eine nette Unterhaltung, aber leider kein überragendes Lesevergnügen. Sehr angenehm empfand ich den Erzählstil, der einmal nicht aus der Ich-Perspektive ist, sondern in der dritten Person. Abwechselnd rücken Aria und Perry in den Vordergrund und so erfährt der Leser nicht nur von den Ereignissen, sondern auch was sie voneinander denken.
Die Liebesgeschichte wird sehr glaubhaft aufgebaut und als Leser konnte ich die wachsenden Gefühle von Aria und Perry gut nachvollziehen.
Gut entwickelt fand ich die Nebenfiguren, die bei mir für einige Erheiterung gesorgt haben und mir sympathisch waren. Aria war mir nicht immer sympathisch, da ihr Verhalten doch auch einige Male als sehr unüberlegt und naiv auffällt. Perry kann ich noch nicht so ganz einstufen, jedoch ist er mir schon aufgrund seiner faszinierenden Fähigkeit sympathisch. Ich kann mir daher gut vorstellen, auch noch weitere Bücher mit diesen Figuren zu lesen.
Jedoch hat "Gebannt" für mich auch einige Mängel.
Mir ist die Grundkonstruktion einer Dystopie sehr wichtig. Ich möchte wissen wie sich die Welt zu dem entwickelt hat was wir hier vorfinden, wie die Gesellschaftsstruktur funktioniert und warum manche Technik erhalten oder weiterentwickelt ist und andere nicht etc. Diese Hintergrundinformationen fehlen jedoch in "Gebannt". Vielleicht wird Veronica Rossi im nächsten Band ihrer geplanten Trilogie noch auf die Strukturen ihrer Welt eingehen, doch dies gehört für mich schon in den Einführungsband. So konnte ich leider vieles nicht nachvollziehen und auch wenn ich z.B. die Entwicklung von Fähigkeiten bei den Stämmen außerhalb der Städte sehr faszinierend finde, verstehe ich doch nicht, warum es überhaupt die sehr strikte Trennung zwischen schon fast steinzeitlichem Leben außerhalb der Pods und dem technik- und virtuell-orientierten Leben innerhalb der Pods gibt.
Auch die Sache mit den Äther-Stürmen wurde mir nicht ausreichend erklärt. Sie kommen ständig vor, jeder spricht von ihnen, aber ich habe keine Ahnung was es denn eigentlich damit auf sich hat.
Unabhängig davon bietet Veronica Rossis Erstlingswerk jedoch einige unterhaltsame Lesestunden und wem die Hintergründe einer dystopischen Welt nicht wichtig sind, der wird sich sicherlich bestens unterhalten fühlen.
Empfehlen kann ich "Gebannt" daher uneingeschränkt für alle an derartigen Büchern interessierten Lesern ab ca. 14 Jahren.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Veronica Rossi: Gebannt - Unter fremdem Himmel
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