Bewertung: *****
Die 17-jährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als sie von einer Druckwelle niedergerissen wird. Ein alter Mann, der mit seiner Enkelin ebenfalls unterwegs war, ist sofort tot. Die neunjährige Ellie und ihr Hund Mina sind nun alleine. Doch Alex spürt auch Veränderungen an sich selbst. Durch einen Tumor im Gehirn hatte sie ihren Geruchssinn verloren, der nun jedoch vielfach verstärkt zurückgekehrt ist. Auf der Suche nach anderen Überlebenden stellen Ellie und Alex bald fest, dass nicht jeder der noch lebt auch unverändert ist. Jugendliche haben sich zu kannibalischen Bestien entwickelt und bis auf wenige Ausnahmen haben sonst nur Kinder und alte Menschen überlebt. Als sie auf den jungen Soldaten Tom treffen, schlagen sie sich mit ihm gemeinsam durch. Doch schon bald werden sie auseinander gerissen ...
Dieses Buch hat etwas, dass ich so überhaupt nicht leiden kann: es endet mit einem Cliffhanger und den Worten "Fortsetzung folgt ...". Wer das ebenso nicht mag, sei hier also schon mal gewarnt.
In Anbetracht dessen, dass "Ashes" auch nur knapp 500 Seiten umfasst, groß gedruckt ist und große Abstände und Freiflächen zwischen den Kapiteln bietet, hätte die Autorin auch ruhig noch ein richtiges Ende schreiben können, mit dem man dann gelassen den nächsten Band abwarten kann. Da noch nicht mal bekannt ist, wann die Fortsetzung erscheinen wird und wie viele Bände die Reihe umfassen soll, finde ich die Wartezeit nun sehr unbefriedigend.
Die Figuren waren mir sympathisch, was auch daran liegt, dass Ilsa J. Bick sie mit Fehlern ausgestattet hat und hier keine Übermenschen erschaffen wurden. Allerdings hat sie sich mit äußerlichen Beschreibungen sehr zurückgehalten, so dass bis auf die Haarfarben eigentlich kaum etwas bekannt ist.
Inhaltlich bin ich leider nicht ganz so überzeugt. "Ashes" ist ein apokalyptischer Roman, der eine durchaus realistische Entwicklung zeigt. Doch bei vielen Szenen hatte ich das Gefühl eines Déjà-vu, als hätte ich das ganze so schon mal in einem Film gesehen oder einem Buch gelesen. Dies betrifft insbesondere die Episoden in der Stadt Rule.
Auch hat mich hier sehr gestört, dass die Autorin sich anscheinend gezwungen sah, eine "Dreiecksliebesbeziehung" einzubauen. Seit Bella-Edward-Jacob, Kassia-Xander-Ky und Katniss-Peeta-Gale gibt es wohl kaum noch eine Jugendbuchreihe die ohne auskommt. Bei "Ashes" fand ich es jedoch besonders unglaubwürdig und irgendwie erzwungen. Das liegt wie gesagt nicht daran, dass mir die Figuren nicht sympathisch wären, sondern eher an der Gesamtsituation in der sie sich befinden.
Einige Szenen in "Ashes" sind ziemlich brutal, da sich die meisten Jugendlichen zu einer Art kannibalischen Zombies verändern und Waffengewalt an der Tagesordnung ist. Für Leser unter ca. 15 Jahren und besonders sensible Personen ist dieses Buch daher nicht geeignet.
Insgesamt gesehen kann ich "Ashes" besonders an Leser empfehlen, die apokalyptische Romane mit einem Touch Horror und Romantik mögen. Zum Vergleich fällt mir hier zum Beispiel "The Forest - Wald der tausend Augen" von Carrie Ryan ein.
Und hier kann man das Buch kaufen: Ilsa J. Bick: Ashes 01 - Brennendes Herz
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