Mittwoch, 28. November 2012

Donna Milner: Der Tag, an dem Marilyn starb

Bewertung: *****

Ethie Coulter ist elf Jahre alt, als ihre Mutter Lucy überraschend stirbt. Howard Coulter ist ein gebrochener Mann, seit er aus dem Krieg zurückkehrte. Lucys Bruder Kipper hat das Down Syndrom und wurde durch seine Mutter vielfach gefördert. "Der Tag, an dem Marilyn starb" erzählt von der Zeit nach dem Todesfall, von einer Familie die ihren lebendigen Mittelpunkt verloren hat, aber auch vom Krieg und wie Howard zu dem wurde der er heute ist. 

"Der Tag, an dem Marilyn starb" hat mich sehr bewegt und gut unterhalten. Unterteilt ist das Buch in zwei unterschiedliche Erzählstränge. Aus der Perspektive der 11jährigen Ethie werden die Erlebnisse rund um den Tod ihrer Mutter Lucy geschildert. Wehmütig erinnert sie sich an schöne Zeiten, an Episoden die im Nachhinein ein Schmunzeln auslösen oder Erinnerungen an ihre Brüder. Doch der Tod hinterlässt eine große Lücke und so ist auch Ethies Einsamkeit in jeder Zeile spürbar, ihre Angst, dass ihre Familie nun zerbrechen wird. Die Sorge, dass ihre Tante ihren Bruder Kipper, der das Down Syndron hat, nun in ein Heim geben wird und ihr Vater sich vollkommen in sich zurückziehen wird. Um ihrer Familie zu helfen, muss Ethie lernen die Vergangenheit zu verstehen und so macht sie sich daran, einige Puzzleteilchen zusammen zu setzen. Parallel dazu wird die Vergangenheit von Howard Coulter, Ethies Vater, aufgerollt. Seine Erlebnisse im Krieg und in der Kriegsgefangenschaft, die ihn schließlich zu dem verschlossenen Menschen gemacht haben, der er heute ist. Dies ist ein Abschnitt seines Lebens, über den er stets vermieden hat zu sprechen. Doch hätte sich die Geschichte ebenso entwickelt, wenn er offen mit seiner Frau umgegangen wäre? Donna Milner schreibt hier von Menschen die zwar miteinander lebten, jedoch ihre Gedanken nicht teilten. Doch für eine Familie sollte es nie zu spät sein ihr Leben zu teilen. Dies spiegelt sich auch im Ende der Geschichte wieder, wofür es bei mir dann nicht die volle Punktzahl gibt. Denn so interessant "Der Tag, an dem Marilyn starb" auch war, schlussendlich war es mir doch zu vorhersehbar und klischeehaft. 


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