Bewertung: *****
Ich bin im Nachhinein ziemlich erstaunt, wenn ich lese, dass die meisten Leser mit "Die Stimmen der Vergangenheit" einen Krimi erwartet haben und sich über mangelnde Spannung beschweren.
Ich weiß nicht, ob wir vielleicht unterschiedliche Vorankündigungstexte zu dem Buch gelesen haben, doch ich hatte eine eher ruhige Geschichte erwartet, vielleicht in Richtung einer Familiensaga, aber keinesfalls wirklich in Richtung Fantasy oder Krimi orientiert. Elia Barcelos Buch hat mich daher sehr positiv überrascht, durch die phantasievolle Geschichte die sich vor dem Leser öffnet und die Komplexität die hier in der Verbindung dreier Länder entsteht. Die Sprache der Autorin ist dabei sehr bildgewaltig und überzeugend.
Mit Katia Steiner hat die Autorin eine Figur in den Mittelpunkt der Geschehnisse in der Gegenwart gesetzt, die einen schönen Kontrast zu Valcarel in der Vergangenheit bildet. Nach und nach entblättert sich die Geschichte vor dem Leser und so wie auch Katia erst aus dem Tagebuch Jose Maria Valcarels von der Welt hinter den Bildern erfährt, so wurde auch ich erst im Laufe der Ereignisse in die Geschehnisse eingeweiht. Besonders interessant fand ich hier auch die Tagebucheinträge von Valcarel und Katias eigene Suche nach ihrer Vergangenheit. Für mich persönlich stellt "Die Stimmen der Vergangenheit" daher eine gelungene Mischung aus Gegenwartsliteratur, Krimi, Fantasy und historischem Roman dar. Einziger negativ Punkt ist für mich, dass der starke Höhepunkt des Buchs nicht ganz bis zum Ende gehalten werden konnte und dort wieder etwas abflaut.
Wer komplexe Geschichten mag und nicht nur auf Thrill aus ist, der wird mit "Die Stimmen der Vergangenheit" sicherlich ebenso zufrieden sein wie ich.
Und hier kann man das Buch kaufen: Elia Barceló: Die Stimmen der Vergangenheit
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