Bewertung: *****
Die junge Deutsche Alma folgt ihrem englischen Mann Howard Dillingham gemeinsam mit ihrem Sohn Albert nach Malaya, eine englische Kolonie, um dort eine Kautschukplantage zu bewirtschaften. Das Land empfängt Alma freundlich und sofort fühlt sie sich wohl. Aber das Leben auf der Plantage und mit Howard ist so ganz anders als sie es erwartet hat. Die Ehe ist nicht ohne Spannungen und als dann noch ein Unglück geschieht, ist Alma auf sich alleine gestellt. In ihrer kurzen Zeit in Malaya konnte sie schon Freundschaften knüpfen und so stehen ihr nicht nur ihr chinesisches Kindermädchen Ling, sondern auch ihr Nachbar Raymond und der Arzt Samad zur Seite. Doch auch Malaya wird nicht von den Wirrungen um den zweiten Weltkrieg verschont und Alma droht als Deutsche besondere Gefahr ...
"Der Duft des Mangobaums" bietet für alle interessierten Leser einen Einblick in die malaiische Kultur und das Leben der Kolonisten in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Man merkt beim Lesen deutlich, wie sehr sich Autor Jan Winter mit Land und Leuten auseinander gesetzt hat und das er Malaya aus eigenen Erfahrungen heraus kennt.
Die Geschichte von Alma ist sicher nur Beispielhaft für das Leben der Kolonisten zu sehen und nicht alle Handlungen und Aussagen von Alma kommen mir unbedingt zeitgemäß vor. Doch dies schreibe ich der künstlerischen Freiheit des Autors zu. Unabhängig vom Kitschfaktor und Wahrheitsgehalt des Romans kann ich "Der Duft des Mangobaums" aber dennoch nichts anderes als die volle Punktzahl geben, da mich die Geschichte sehr bewegt hat und Jan Winter geschafft hat, dass ich dieses Land auch gerne einmal kennenlernen möchte. Teilweise konnte ich es kaum abwarten das Buch wieder in den Händen zu halten und endlich zu erfahren, wie es weiter geht. Zwar entspricht der Handlungsverlauf meinen Erwartungen, doch absolut vorhersehbar fand ich ihn trotzdem nicht.
Bei "Der Duft des Mangobaums" habe ich auch den Eindruck, mehr historischen Roman vorliegen zu haben, als nur einen Liebesroman. Die historischen Fakten sind gut integriert und als Europäer habe ich eine etwas andere Sichtweise auf die Kolonien und ihre speziellen Probleme zur Zeit des zweiten Weltkriegs erhalten.
Jan Winter ist für mich auf jeden Fall ein Autor, von dem ich sehr gerne wieder ein Buch lesen werde.
Und hier kann man das Buch kaufen: Jan Winter: Der Duft des Mangobaums
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