Samstag, 1. Dezember 2012

Liz Jensen: Endzeit


Bethany Krall ist Patientin in der Jugendpsychiatrie, nachdem sie ihre Mutter erstochen hat. Sie wird der neuen Kunsttherapeutin Gabrielle Fox zur Behandlung zugewiesen. Gabrielle ist nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen und ist nach Hadport, England gezogen um sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch Bethany ist nicht einfach zu therapieren, nach ihren Elektroschocksitzungen redet sie von Naturkatastrophen und dem Weltuntergang. Eine Eigenart, die beängstigend wird, nachdem von Bethany vorhergesagte Katastrophen zur Wirklichkeit werden. Währenddessen lernt Gabrielle den Physiker Frazer Melville kennen, dem sie von "Kind B" und seinen Vorhersagen erzählt. Frazer ist fasziniert von der Idee eines "Katastrophen-Orakels" und lässt Bethanys Aussagen überprüfen. Kann Bethany wirklich das Ende der Welt sehen, oder hält sie hier Therapeuten und Wissenschaftler zum Narren?

Ich kann "Endzeit" von Liz Jensen niemandem mit gutem Gewissen empfehlen. Angekündigt wird es als Thriller, doch da frage ich mich ernsthaft, ob denn die Person von der diese Aussage stammt das Buch auch gelesen hat.
Es ist ein deprimierendes Weltuntergangs-Szenario, das die Autorin hier zeichnet.
Geschrieben ist "Endzeit" in der Ich-Perspektive von Gabrielle. Normalerweise habe ich damit kein Problem, aber sehr nervend fand ich hier, dass sie von Frazer immer als "der Physiker" redet. Der Physiker dies, der Physiker das, der Physiker guckt ungläubig, der Physiker beugt sich herunter, bla, bla, bla. Die Dialoge haben mir durchaus gefallen und diese fand ich technisch auch sehr gut, aber der Weg dorthin war teilweise recht zäh, zuviel hat sich die Autorin mit Erzählungen und Erklärungen aufgehalten.
Umwelt-Thriller sind nun gerade wieder schwer angesagt, erst vor kurzem habe ich "Prophezeiung" von Sven Böttcher gelesen. Gemeinsam ist diesen Büchern das Spiel mit der Furcht des Lesers. Allzu wahrscheinlich ist es doch, dass wir tatsächlich auf eine solche Katastrophe zusteuern. Wie zutreffend dies ist, zeigen die aktuellen Ereignisse in Japan, die mich persönlich jedoch mehr erschrecken, als es jedes hier erdachte Szenario vermag. Was jedoch Sven Böttcher gelungen ist und Liz Jensen leider überhaupt nicht, ist ein Spannungsbogen, der die gute Grundidee zum fesselnden Thriller werden lässt.
Auch die Figuren konnten mich nicht so recht für sich einnehmen. Sie sind interessant, aber nicht sympathisch.
Insgesamt gesehen bin ich daher der Meinung, dass es bessere Bücher gibt, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt. Wer wirklich sehr viel Gefallen an Umweltkatastrophen und Weltuntergangsszenarien hat, für den ist sicherlich auch "Endzeit" sehr interessant. Allen anderen kann ich es nicht empfehlen.


So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen: Liz Jensen: Endzeit

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