Dienstag, 27. November 2012

Jakob Hein: Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht

Bewertung: *****

Boris Moser ist Gründer, Inhaber und bester Kunde der Agentur für verworfene Ideen.
Durch einen Zufall macht er die Bekanntschaft von Rebecca Kron. Sie kommen ins Gespräch und Boris erläutert ihr, was das Fatale an Romananfängen für seine Branche ist.
Boris selber hat einen Romananfang geschrieben und auf Drängen von Rebecca beginnt er daraus zu erzählen …

Eine Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte in einer Geschichte.
"Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht" ist kein flacher Roman, sondern eine in sich verschachtelte Geschichte.
Für mich stellt die Rahmenhandlung von Boris und seiner Agentur für verworfene Ideen hierbei die Perlmuttschale einer Muschel dar. Die Geschichte von Sophia, die von Boris erdacht wurde ist für mich die wertvolle Perle in der Muschel. Alles was ab dieser Stelle folgt, wie die Geschichte um Wolf und Heiner, die Sophia diktiert wird, ist jedoch das störende Sandkorn. Es ist noch keine Perle, wird vielleicht auch nie eine werden und ist für mich im Moment nur störender Schmutz, der bei der Betrachtung der Perle stört.
Die Grundidee des Romans ist sehr ungewöhnlich, schön und fesselnd.
Aber die Längen im Mittelteil, haben mir das Lesevergnügen doch sehr genommen und es fiel mir schwer, mich auf den Text zu konzentrieren.
Jakob Hein gelingt es stellenweise sehr gut, einfühlsame Passagen zu schaffen, doch kommt der äußere Geschichtenrahmen einfach viel zu kurz. Ich hätte lieber auf die innen gelagerten Geschichten verzichtet und dafür mehr von Sophia, Rebecca und Boris erfahren.

Und hier kann man das Buch kaufen: Jakob Hein: Vor mir den Tag und hinter mir die Nacht

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