Samstag, 1. Dezember 2012

Viveca Sten: Tödlicher Mittsommer

Bewertung: *****

Sommer auf Sandhamn, einer Schäreninsel ganz in der Nähe von Stockholm. Mitten im Urlaubsparadies wird eine Leiche an den Strand geschwemmt. War es ein Unfall, oder ist ein Mord auf Sandhamn geschehen? Thomas Andreasson von der Polizei, der gute Ortskenntnisse hat, wird mit den Ermittlungen beauftragt. Ihn verbindet eine langjährige Freundschaft mit Nora Linde, die ebenso wie Thomas Familie seit Generationen ein Ferienhaus auf den Schäreninseln hat. Der Tote ist Krister Berggren, ein Mann ohne erkennbare Verbindungen zur Schäreninsel. Nichts deutet auf einen Mordfall hin. Als aber wenige Tage später eine zweite Leiche auf der Insel gefunden wird und nun alles auf ein Verbrechen hindeutet, wird auch der Fall des ertrunkenen Mannes neu betrachtet. Die zweite Tote ist Kicki, die Cousine von Krister Berggren. Nach Zeugenaussagen suchte sie auf Sandhamn das große Geld. In dieser idyllischen Bullerbü-Atmosphäre kann aber doch kein Mörder leben, oder doch?

Zwar handelt es sich bei "Tödlicher Mittsommer" von Viveca Sten um einen klassischen Kriminalroman, doch zeitweise fühlte ich mich doch an eine meiner Lieblingsserien aus der Kindheit erinnert: "Ferien auf Saltkrokan".
Sandhamn ist ein ähnlich idyllisches Fleckchen Schweden, umso erstaunlicher werden die Todesfälle auf der Insel aufgenommen.
Viveca Sten hat mit Thomas Andreasson und Nora Linde zwei sehr sympathische Hauptfiguren geschaffen, die den Leser für sich einnehmen. Die Ereignisse werden in kurzen Kapiteln aus wechselnden Perspektiven erzählt, was auf mich sehr kurzweilig wirkte und Lust gemacht hat doch noch ein Kapitel mehr zu lesen als geplant. Neben dem Kriminalfall nimmt auch das Privatleben der Protagonisten einen großen Stellenwert ein. Es sind menschliche Charaktere, die es nicht immer einfach haben, dabei aber nicht zu überzogen wirken.
Viveca Sten hat sich bei "Tödlicher Mittsommer" auch nicht dazu hinreißen lassen, einen übertrieben blutrünstigen Mordfall auf der Schäreninsel anzusiedeln. Dies würde weder zur Kulisse, noch zu den Figuren passen und so ist dies auch wirklich eher ein klassischer Krimi, der mehr mit Miss Marple (Agatha Christie) gemein hat, als mit Harry Hole (Jo Nesbo).
Ein wenig schade fand ich hier, dass dem Leser wenig Möglichkeit geboten wird "mitzuraten" und selber die Tathintergründe aufzudecken. Doch insgesamt gesehen wirkt "Tödlicher Mittsommer" auf mich sehr stimmig und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung "Tod im Schärengarten" bei der wieder Thomas Andreasson und Nora Linde beteiligt sind.
Empfehlenswert ist dieses Buch auf jeden Fall für alle begeisterten Leser klassischer Kriminalromane oder skandinavischer Literatur.






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