Freitag, 10. November 2017

Lilli Beck: Wie der Wind und das Meer



Inhaltsangabe des Verlages:
München, April 1945. Nach einem verheerenden Fliegerangriff irrt der elfjährige Paul mit einem Koffer durch die Trümmerlandschaft. Auf der Suche nach einem Versteck trifft er auf ein kleines Mädchen. Sie heißt Sarah, hat wie er ihre Familie verloren – und sieht Pauls Schwester verblüffend ähnlich. Um in der verwüsteten Stadt nicht allein zu sein und von den Behörden nicht getrennt zu werden, schließen Paul und Sarah einen Pakt: Von nun an werden sie sich als Geschwister ausgeben. Ihr Plan geht auf. Doch wie hätten sie ahnen können, dass Jahre später ihre Notlüge ihr Verhängnis werden würde – und dass sie sich würden verstecken müssen, um sich lieben zu dürfen … 


„Wie der Wind und das Meer“ von Autorin Lilli Beck hat mich anhand der Inhaltsbeschreibung sehr angesprochen. Zudem hat mir das Cover total gut gefallen. Enttäuscht bin ich jedoch von der „seichten“ Umsetzung, da doch eindeutig die Liebesgeschichte im Vordergrund steht.
Zu Anfang hat mich die Geschichte noch sehr für sich eingenommen. Inmitten der Irrungen und Wirrungen zum Ende des 2. Weltkrieges begegnen sich Paul und Sarah und beschließen fortan eine Familie zu sein. Gerade die erste Zeit ihres Beisammenseins und der Beginn von Normalität bei einer alten Frau die sie bei sich aufnimmt hat mir gut gefallen. Auch die Schilderung der Adoption und Schwierigkeiten aus Fremden eine Familie zu bilden fand ich gelungen. Doch je älter Paul und Sarah (Rosalie) wurden, desto fremder wurden sie mir. Sie verlieben sich und da niemand weiß, dass sie nicht wirklich Geschwister sind, ist dies natürlich zum Scheitern verurteilt. Ab diesem Zeitpunkt wurde es dann für mich zur Seifenoper. Ich konnte auch nicht unbedingt die Entscheidungen und Entwicklungen der Figuren nachvollziehen und habe sie begleitet ohne wirklich mit Sympathie dabei zu sein. Zudem zieht sich die ganze Handlung über rund 40 Jahre hinweg, so dass nicht nur der Krieg eine Rolle spielt, sondern auch noch gleich das Wirtschaftswunder, der Mauerbau und die Hausbesetzerszene etc. Das war mir einfach zu viel auf einmal, vor allem da ich auch keine emotionale Verbindung zwischen den Figuren gespürt habe. Insgesamt gesehen konnte mich „Wie der Wind und das Meer“ nicht überzeugen, hat aber trotzdem -besonders zu Beginn- auch einige gute Momente.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Lilli Beck: Wie der Wind und das Meer

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Blanvalet Verlages.