Dienstag, 11. Oktober 2016

Lucinda Riley: Die Sturmschwester

Inhaltsangabe des Verlages:
Der Wind und das Wasser, das sind die großen Leidenschaften in Allys Leben, die sie zu ihrem Beruf gemacht hat: Sie ist Seglerin und hat bei manch riskanter Regatta auf den Meeren der Welt ihren Mut unter Beweis gestellt. Eines Tages aber stirbt völlig überraschend ihr geliebter Vater Pa Salt, und Ally reist zu dem Familiensitz am Genfer See. Wie auch ihre fünf Schwestern wurde sie als kleines Mädchen von Pa Salt adoptiert und kennt ihre wahren Wurzeln nicht. Ihr Vater hinterlässt ihr aber einen rätselhaften Hinweis auf ihre Vorgeschichte – die Biographie eines norwegischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert, in dessen Leben die junge Sängerin Anna Landvik eine schicksalhafte Rolle spielte. Allys Neugier ist geweckt, und sie begibt sich auf Spurensuche in das raue Land im Norden. Sofort ist sie zutiefst fasziniert von der wilden Schönheit der Landschaft, aber auch von der betörenden Welt der Musik, die sich ihr dort eröffnet. Und als sie schließlich dem Violonisten Thom begegnet, der ihr auf unerklärliche Weise vertraut ist, fängt sie an zu ahnen, dass ihre jugendliche Liebe zur Musik kein Zufall war...


"Die Sturmschwester" von Autorin Lucinda Riley ist der zweite Band der Reihe rund um die Schwestern der Familie d’Apliése die mit "Die Sieben Schwestern" ihren Anfang nahm.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils steht die zweitälteste Schwester Alkyone, genannt Ally. Wer es noch nicht weiß: Angelehnt ist die Reihe an das Sternbild der Plejaden und dem dazugehörigen Mythos der sieben Schwestern. Geplant ist dies daher auch als Reihe mit sieben Bänden von der Autorin. Jedes der Bücher widmet sich als Hauptfigur einer anderen der Schwestern, wobei hier jedoch auffällig ist, dass es eigentlich keine siebte Schwester gibt, denn Pa Salt hat sie nach eigener Aussage nie gefunden.
Hier erfahren wir nun jedenfalls die Geschichte von Ally und begleiten ihre Spurensuche nach Norwegen. Besonders interessant fand ich hier genauso wie im ersten Band die Kapitel aus der Vergangenheit, die hier von der Sängerin Anna und der Entstehung der Peer-Gynt-Suite  von Edvard Grieg handeln.
Ich bin selber sehr fasziniert von Norwegen und fand es absolut glaubhaft wie Ally das Land erlebt und so Stück für Stück ihre eigene Abstammung entdeckt. Natürlich ist die Familiengeschichte der Protagonistin der Phantasie der Autorin entsprungen, aber ich fand diesen Einblick in das Leben von Edvard Grieg sehr faszinierend und habe die Geschichte mit großem Interesse verfolgt.
Auch die Handlung in der Gegenwart (die aus mir unbekanntem Grund im Jahr 2007 spielt) hat mich interessiert, was zum größten Teil daran liegen wird, dass mir die Figuren sehr sympathisch sind. Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet und hinterlassen Eindruck, was ich hier auch besonders wichtig finde, da sie wohl in den Folgebänden noch ihre Auftritte haben werden. Man erfährt immer mehr von den übrigen Schwestern und wird neugierig auf ihre eigenen Lebensgeschichten und die Umstände rund um Pa Salts Tod stellen sich auch als immer mysteriöser heraus. Es wirkt zwar nicht alles zu 100 % realistisch, aber es hat zumindest soweit funktioniert das meine Neugier geweckt ist und ich mich schon auf die weiteren Bände freue. In "Die Sturmschwester" gab es jedoch an einem Punkt auch für mich ein wenig zu viel des Guten und soviel Drama und Kitsch hätte wirklich nicht nötig sein müssen. Weniger ist auch hier manchmal mehr.

Insgesamt gesehen überwiegt aber dennoch die Begeisterung.
Empfehlen kann ich "Die Sturmschwester" an alle Leser die auch schon den ersten Band mochten. Alle die das erste Buch noch nicht gelesen haben, sollten unbedingt damit beginnen, da die Bücher stark aufeinander aufbauen.



So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen: Lucinda Riley: Die Sturmschwester


Weitere Infos zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Goldmann Verlages.

Montag, 10. Oktober 2016

KW41/2016 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Zeinab Sekaanvand Lokran


Diese Woche möchte ich Euch auf Zeinab Sekaanvand Lokran aufmerksam machen:
Zeinab Sekaanvand Lokran: © privat


Die 22-jährige Zeinab Sekaanvand Lokran wurde in einem unfairen Verfahren des Mordes an ihrem Ehemann für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Zur Zeit der ihr vorgeworfenen Tat war die Angehörige der kurdischen Minderheit im Iran erst 17 Jahre alt. Sie könnte bereits am 13. Oktober hingerichtet werden.

Zeinab Sekaanvand Lokran gehört der kurdischen Minderheit im Iran an. Die 22-Jährige wurde im Oktober 2014 nach einem unfairen Verfahren vor einem Strafgericht in der Provinz West-Aserbaidschan zum Tode verurteilt. Das Todesurteil erging nach dem Prinzip der Vergeltung (Qesas) gegen sie, nachdem sie schuldig befunden worden war, ihren Ehemann getötet zu haben. Sie war im Februar 2012 in einer Polizeiwache festgenommen worden, wo sie den Mord an ihrem Mann, den sie im Alter von 15 Jahren geheiratet hatte, "gestand". Anschließend hielt man sie 20 Tage lang auf der Polizeiwache fest. In diese Zeit wurde sie eigenen Angaben zufolge mit Schlägen am ganzen Körper von männlichen Polizisten gefoltert. Sie "gestand", dass sie ihren Mann erstochen hatte, nachdem er sie monatelang körperlich und psychisch misshandelt und die von ihr gewünschte Scheidung abgelehnt hatte. Erst bei ihrem letzten Gerichtstermin erhielt sie Zugang zu einem staatlich bestellten Rechtsbeistand. Bei dieser Sitzung zog sie ihr "Geständnis" zurück und erklärte dem Richter, dass ihr Schwager, der sie mehrfach vergewaltigt hatte, der Täter war. Er habe ihr gesagt, dass sie den Mord "gestehen" solle und er sie anschließend begnadigen würde. Nach islamischem Recht können die Angehörigen von Mordopfern den Täter oder die Täterin gegen eine finanzielle Entschädigung begnadigen. Das Gericht ging den Vorwürfen von Zeinab Sekaanvand Lokran nicht nach und stützte sich bei der Urteilsfindung auf die "Geständnisse", die sie ohne rechtlichen Beistand abgelegt hatte. Obwohl sie zur mutmaßlichen Tatzeit unter 18 war, wandte das Gericht nicht die Richtlinien zum Jugendstrafrecht im islamischen Strafgesetzbuch von 2013 an, welche die Anordnung der Bestimmung der "geistigen Reife und des Entwicklungsstands" zur Tatzeit ermöglichen.

2015 heiratete Zeinab Sekaanvand Lokran einen Gefangenen, der ebenfalls im Zentralgefängnis von Urmia in der Provinz West-Aserbaidschan festgehalten wird. Nachdem bei ihr eine Schwangerschaft festgestellt wurde, informierten die Behörden sie, dass die Hinrichtung erst nach der Geburt durchgeführt werde. Am 30. September brachte man sie in ein Krankenhaus außerhalb des Gefängnisses, wo sie eine Totgeburt erlitt. Die Ärzt_innen sagten ihr, dass das Kind zwei Tage zuvor an einem Schock im Mutterleib gestorben sei. Etwa zur gleichen Zeit war ihre Zellengenossin und Freundin hingerichtet worden. Man brachte sie bereits am Tag nach der Totgeburt ins Gefängnis zurück. Sie erhält weder postnatale ärztliche Betreuung noch psychosoziale Unterstützung.
 

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Zeinab Sekaanvand Lokran einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: info(at)iranbotschaft.de

Betreff: Zeinab Sekaanvand Lokran

Text:
Mit Bitte um Weiterleitung an den Religionsfuehrer: Ayatollah Sayed 'Ali Khamenei

Exzellenz,
mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass die 22-jaehrige Zeinab Sekaanvand Lokran in einem unfairen Verfahren zum Tode verurteilt wurde. Zur mutmasslichen Tatzeit war sie erst 17 Jahre alt. Bitte stellen Sie jegliche Plaene fuer die Hinrichtung von Zeinab Sekaanvand Lokran ein. Stellen Sie bitte sicher, dass ihr Schuldspruch und das Todesurteil aufgehoben werden und man ihr ein faires Wiederaufnahmeverfahren gewaehrt, das den Richtlinien des Jugendstrafrechts entspricht und bei dem nicht auf die Todesstrafe zurueckgegriffen werden kann. Sorgen Sie bitte dafuer, dass die von ihr erhobenen Vorwuerfe ueber Folter und anderweitige Misshandlungen untersucht werden und stellen Sie sicher, dass jegliche Aussagen, die unter Folter und anderweitiger Misshandlung erzwungen wurden oder in dem Zeitraum erlangt wurden, als sie keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand hatte, nicht vor Gericht als Beweismittel zugelassen werden. Ich moechte Sie daran erinnern, dass sowohl der Internationale Pakt ueber buergerliche und politische Rechte als auch das Uebereinkommen ueber die Rechte des Kindes, zu deren Vertragsstaaten der Iran gehoert, es verbieten, Personen, die zur Tatzeit unter 18 Jahre alt waren, zum Tode zu verurteilen. Bitte erlassen Sie ein Hinrichtungsmoratorium mit dem Ziel, die Todesstrafe ganz abzuschaffen.


Mit freundlichen Gruessen

(Dein Name)


Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Drohende Hinrichtung

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.





"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)