Samstag, 20. September 2014

George R.R. Martin: Wild Cards - Das Spiel der Spiele

Im Jahr 1946 wurde ein außerirdischer Virus freigesetzt, der bei den infizierten körperliche Mutationen ausgelöst hat. Diese Menschen nennt man heute Joker. Doch ein Prozent der infizierten hat Superkräfte entwickelt und die Asse waren geboren.
In einer neuen Reality Show mit Namen "American Hero" sollen nun 28 dieser außergewöhnlichen Wesen gegeneinander antreten und ihren Helden küren. Doch die Wettkämpfe gleichen immer mehr einer Hollywoodinszenierung und die Teilnehmer stellen sich immer mehr die Frage ob das was sie hier tun wirklich Heldentum ist. Währenddessen werden im Mittleren Osten Joker und Asse vertrieben und getötet. Hier werden echte Helden gebraucht ...


"Wild Cards - Das Spiel der Spiele" wurde nicht etwa von George R.R. Martin geschrieben, sondern er hat daran mitgearbeitet und funktioniert hier als Herausgeber. Diese Information war zunächst an mir vorbeigegangen und als ich das Buch schließlich in den Händen hielt und sah, dass insgesamt neun Autoren ihre Finger im Spiel haben war ich erst mal enttäuscht. Ich dachte dann, dass "Wild Cards" in der Art eines Episodenromans aufgebaut wäre und so was mag ich leider überhaupt nicht. Meine Zweifel waren jedoch unbegründet, denn die Autoren müssen hier wirklich außergewöhnlich gut zusammengearbeitet haben. Es ist eine fließende Geschichte die der Leser hier vor sich hat und auch die unterschiedlichen Schreibstile der Autoren spielen kaum eine Rolle. Gelöst wurde dies, indem die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven der Asse und Joker erzählt wird und die unterschiedlichen Stimmen die man wahrnimmt, so sehr bewusst verteilt wirken. Es gibt meiner Meinung nach zwei Hauptfiguren. Zum einen Jonathan Hive, ein Ass das an der Reality Show teilnimmt, aber eigentlich Journalist ist und über die Hintergründe der Show in seinem Blog berichten will. Er hat die Fähigkeit seinen Körper in einen Wespenschwarm aufzulösen. Zum anderen ist da John Fortune, Sohn zweier Asse und selber ein ehemaliges Ass das seine Kraft verloren hat. Ihm wurde eine große Aufgabe prophezeit. Besonders gut gefallen haben mir die vielen unterschiedlichen Eigenschaften der Figuren und die klar zu unterscheidenden Charaktere, trotz ihrer Vielzahl. Es ist jedoch auch ein typisch amerikanisches Buch in dem der klassische Kampf Gut gegen Böse aufgegriffen wird ohne dem Leser groß eine Wahl zu lassen mit wem er sympathisieren will. Dennoch greift das Buch aktuelle Themen auf und versteht es trotz Fantasywelt zum Nachdenken anzuregen. Dies liegt vor allem auch an der Figur des Jonathan Hive der auch mal gegen den Strom schwimmt. Besonders die ersten beiden Drittel der Geschichte haben mir sehr gut gefallen. Gegen Ende hin wurde es mir persönlich dann ein wenig zu kampflastig, was dazu verleitet quer zu lesen. Die Originalausgabe von "Wild Cards - Das Spiel der Spiele" stammt aus dem Jahr 2008, ist bereits das achtzehnte Buch in diesem Fantasyuniversum und der erste Band einer Trilogie innerhalb dieser Welt. Empfehlen kann ich dieses Buch insbesondere an Leser die Lust auf eine neue Fantasywelt haben und auch gerne actionlastige Abenteuerromane mögen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: George R.R. Martin: Wild Cards - Das Spiel der Spiele

Weitere Informationen zum Buch und den Autoren finden sich auf der Homepage des Penhaligon Verlages.

Limes bei der Lesung zu Warp - Der Quantenzauberer mit Eoin Colfer und Rainer Strecker



Die Atmosphäre

Es kehrt Ruhe ein in der Mayerschen Buchhandlung am Neumarkt in Köln. Die letzten Kunden verlassen das Geschäft, doch oben in der zweiten Etage haben sich bereits die neugierigen Zuschauer versammelt. In wenigen Minuten ist es soweit und der irische Erfolgsautor EoinColfer wird sein Buch "Warp – Der Quantenzauberer" dem Publikum vorstellen, das im Februar 2014 im Loewe Verlag erschienen ist. Mit dabei ist auch der deutsche Hörbuchsprecher Rainer Strecker, der das Buch für Silberfisch aus dem Haus Hörbuch Hamburg eingesprochen hat. Moderiert wird die heutige Veranstaltung von Claudia Cosmo.

Ein wenig neidisch schauen Claudia Cosmo, Eoin Colfer und Rainer Strecker schon von ihrem Podium auf die Zuschauer herab, denn einige haben es sich in großen Sesseln bequem gemacht, während die Hauptdarsteller in der Holzklasse sitzen.
Die Stimmung ist gut, das Publikum gespannt und die Technik bereit.

Der Einstieg

Claudia Cosmo beginnt mit einer Frage an Eoin Colfer wie es denn so ist nach 12 Jahren Artemis Fowl eine Reihe beendet zu haben. Eoin Colfer erzählt, dass für ihn nun der richtige Zeitpunkt erreicht war mit Artemis Fowl abzuschließen, denn am Anfang war Artmis eindeutig Böse und als er dann am Ende einer der Guten war, wurde es für ihn als Autor zu langweilig und das Thema war damit zu Ende und auserzählt.
Doch wie kommt man dann ausgerechnet dazu über eine 17jährige Agentin zu schreiben und die Figur der Chevron zu erfinden?
Für Eoin Colfer war eine wahre Geschichte der Auslöser für die Hauptfigur in "Warp - Der Quantenzauberer". Er hatte einen Artikel gelesen über jungen Agenten, die als Informanten und zur Terrorbekämpfung in Schulen eingesetzt wurden und fand die Idee spannend. Geboren war damit Chevron, die als Nachwuchsagentin tätig ist und nach London strafversetzt wurde.

Lesung der ersten Textpassage in zwei Sprachen

Doch "Warp - der Quantenzauberer" beginnt nicht mit Chevron, sondern mit einem Handlungsstrang im viktorianischen England mit den Figuren Albert Garrick und Riley. Eoin Colfer liest zunächst einige Abschnitte auf Englisch, bevor Rainer Strecker auf Deutsch fortführt.
Hierbei fällt auf was für ein Vorteil es ist, wenn die Buchpassagen vom Hörbuchsprecher gesprochen werden, denn ich habe selten zuvor eine so lebendige Lesung erlebt. Bei Rainer Strecker rudern die Arme durch die Gegend, die Augenbrauen tanzen, die Geschichte ist ihm am Gesicht abzulesen. Dazu arbeitet er mit unterschiedlichen Stimmlagen und Akzenten und auch noch Monate nachdem er das Hörbuch eingelesen hat ist die Übereinstimmung perfekt und die Lesung fehlerfrei wie von CD abgespielt.

Die Eindrücke nach der ersten Lesung

Es folgt nun auch direkt die Frage an den Sprecher Rainer Strecker ob es schwierig war die richtige Stimme für "Warp" zu finden. In der Tat war es für Rainer Strecker nicht ganz einfach, denn es gibt doch einige für einen Sprecher schwierige Figuren in diesem Buch. Bei anderen Hörbüchern die er eingesprochen hat (z.B. Skulduggery Pleasant) war die Stimme schnell gefunden und unverwechselbar. Für die Geschichte rund um Chevron, Riley und Albert Garrick hat er insbesondere mit einem Akzent gearbeitet.

An den Autor folgt passend zum zuvor gelesenen Buchabschnitt die Frage, ob das Verhältnis zwischen Auszubildendem und Meister hier fatal ist.
Eoin Colfer bestätigt das dies so sein könnte. Hier treffen jedoch auch ganz unterschiedliche Blickwinkel aufeinander. Riley ist effektiv gesehen ein Sklave, aber Albert Garrick ist tatsächlich der Meinung, dass er dem Jungen etwas Gutes tut indem er ihn bei sich aufgenommen hat. Er fühlt sich betrogen als Riley ihn verlässt, aber das ist ein vorgeschobenes Argument. Riley soll dafür zahlen, dass er ihn verlassen hat und daher bleibt Albert Garrick gar nichts anderes übrig, als ihm durch das Wurmloch zu folgen.
Claudia Cosmo stellt fest, dass es viele Lügen im Buch gibt und im Grunde genommen das ganze Buch eine Lüge sein könnte. Ist die Lüge wichtig für das Buch?
Doch das sieht Eoin Colfer ein wenig anders. Es geht nicht um Lügen, sondern um Illusionen. Vieles erscheint auf den ersten Blick anders als es in Wirklichkeit ist, anfangen vom Haus in dem Chevron in London lebt, bis zum Concierge im Hotel in das sie fliehen. Die Schichten der Unwahrheiten müssen mit jeder Seite entblättert werden, um später die Wahrheit zu finden.

In den Büchern von Eoin Colfer wird Magie oft verknüpft mit Technik und Wissenschaft. Findet der Autor diese Verknüpfung schwierig?
Eoin Colfer erzählt nun, dass sowohl bei "Warp" als auch "Artemis Fowl" die Magie eine Wissenschaft ist. Magie ist eigentlich Energie, auch wenn eine Figur wie Albert Garrick das nicht versteht. Hier sind es daher wieder Illusionen und nicht Magie. Schon als Kind war Eoin Colfer fasziniert von Magie und jetzt ist es sein Sohn der Zaubertricks ausführt. Die Idee eines jugendlichen Bühnenmagiers fand er daher eine tolle Figur für einen Roman.

Nun bringt Claudia Cosmo das Thema darauf, dass Eoin Colfer eigentlich Lehrer ist, diesen Beruf aber nun nicht mehr ausübt. Aber bleibt man eigentlich auch in den Büchern immer der Lehrer, der den Lesern etwas beibringen möchte?
Eoin Colfer hat schon in seiner Zeit als Lehrer verstanden, dass es nicht funktioniert wenn man so tut als ob etwas nur zum Spaß wäre und man hinten rum versucht so die Lerninhalte zu vermitteln. Kinder lernen unterschiedlich und gerade bei Jungen hat es nur selten Erfolg wenn man sie austricksen möchte. Aber sie lernen durch Herausforderungen und Unterhaltung.

Eoin Colfer spricht kein Deutsch, aber kann er trotzdem die Emotionen der deutschen Lesung durch Rainer Strecker spüren?
Wer so liest wie Rainer Strecker, der wird in jeder Sprache verstanden und Eoin Colfer muss nun doch eingestehen, dass er sich von der Lesung ein wenig verängstigt fühlt.

Lesung der zweiten Textpassage auf Deutsch

Passend dazu beginnt Rainer Strecker mit einer Lesung aus einem Abschnitt des Buches der in der Gegenwart spielt.

Der Mittelteil

Kommen wir nun zurück dazu, wie "Warp - Der Quantenzauberer" entstanden ist.
Über die letzten 15 Jahre gab es weltweiten Erfolg für Artemis Fowl und von der Reihe wurden 18 Millionen Bücher in 44 Ländern verkauft. Hat das für die nächste Veröffentlichung einen Erfolgsdruck ausgelöst?
Laut Eoin Colfer hat es lange gedauert die Artemis Fowl Reihe zu beenden, gerade weil dann klar war nun kommt ein neuer Anfang. Aber er liebt es zu schreiben und auch die Herausforderung. Als Erwachsener der 15 Jahre über Elfen geschrieben hat wurde er langsam wahnsinnig und er wollte einfach nicht mehr weiter über Elfen schreiben, sondern viel lieber über Zeitreise und Magie.
Bestseller kann man jedoch nicht planen und man schreibt als Autor einfach das was einen interessiert. Colfer muss an dieser Stelle einfach auch mal Rainer Strecker danken, weil der so toll liest und sich das was er geschrieben hat durch ihn so gut anhört.
Claudia Cosmo fällt hier auch auf, dass sich die deutschen Übersetzungen immer viel länger anhören als das, was auf Englisch gesagt wurde.
Eoin Colfer fällt dazu eine Anekdote von einer Lesereise in Brasilien ein:
Bei einer Lesung hat er eine lustige Geschichte erzählt und die Zuschauer die englisch verstanden lachten sehr. Nach der folgenden Übersetzung lachte jedoch niemand im Publikum. An anderer Stelle gab es dann eine traurige Episode über den Tod von Eoin Colfers Großmutter und die verständigen Zuschauer waren den Tränen nahe. Diesmal hatte die Übersetzung jedoch zur Folge, dass das Publikum lachte.

Eoin Colfer gehört nicht zu den Autoren die über vier Seiten hinweg beschreiben wie eine Zeitkapsel aussieht. Aber ist dies etwas das ihm auch wichtig ist?
Als Junge hat der Autor Herr der Ringe gelesen und hatte mit langatmigen Beschreibungen so seine Probleme. Für ihn zählt in einem Abenteuerbuch das Abenteuer und nicht die detaillierte Beschreibung. Wer höhere Literatur möchte, der muss eben etwas anderes lesen.

Lesung der dritten Textpassage auf Deutsch

Es folgt eine weitere Lesung eines Abschnittes der in der Gegenwart spielt und gut die Beziehung zwischen Chevron und Riley zeigt.

Das Ende ist nahe

Vorhin hatte Eoin Colfer bereits angedeutet, dass sein Sohn ähnlich wie Riley ein Zauberer ist. Ist er also das Vorbild für die Figur des Riley?
Immerhin handelt es sich bei Riley auch um jemanden der es faustdick hinter den Ohren hat und so möchte Eoin Colfer seinen Sohn nun doch nicht darstellen. Sean ist gut und unschuldig und damit eher Artemis Fowl Material. Aber zu Hause haben sie im Moment besonders viel Freude durch Sean, denn der ist frisch verliebt. Er räumt sein Zimmer auf und fragt ob er noch mehr aufräumen soll. Eoin Colfer wünscht sich das sie heiraten.

Die eigentliche Lesung ist nun beendet, doch auch im Publikum gibt es noch einige Fragen. So erfahren wir alle noch, dass Eoin Colfer am liebsten die 10-11jährigen unterrichtet hat, weil die Kinder in dem Alter noch nicht größer sind als er selber und das es zwar Pläne zur Verfilmung von Artemis Fowl gibt, aber nichts konkret ist.
Sein Arbeitstag sieht meistens so aus, dass er Vormittags an einem Hauptbuch schreibt, Nachmittags gemeinsam mit einem Freund an einer Graphik Novel über afrikanische Flüchtlinge arbeitet und Abends an einem Disco-Comedy-Cabarett-Musical schreibt.
Er würde auch mal gerne eine Liebesgeschichte oder eine romantische Komödie schreiben und sieht sich nicht als reinen Jugendbuchautor. Jeder kann seine Geschichten mögen es sind nur eben zufällig Geschichten, die auch für junge Leser geeignet sind.
Auf die Frage, ob er denn auch noch Zeit hat Bücher anderer Autoren zu lesen, berichtet Eoin Colfer vom Buch "The gospel of Loki" von Autorin Joanne Harris und es stellt sich heraus, dass dieses Buch unter dem deutschen Titel "Feuervolk" von Rainer Strecker als Hörbuch eingelesen wurde. Eine Rezension zu beidem findet ihr hier übrigens auch bei mir im Blog.

Signierstunde

Beendet wird der Abend mit einer Signierstunde und Gesprächen in lockerer Runde.
Natürlich hat sich auch Limes eine kleine Erinnerung von Eoin Colfer mitgeben lassen:

Und hier gibt es noch mehr Informationen

Na, habe ich Euch Lust gemacht auf "Warp - Der Quantenzauberer" oder andere Bücher von Eoin Colfer oder mit Rainer Strecker?
Einige Empfehlungen findet ihr natürlich hier bei mir im Blog und ansonsten schaut doch einfach mal in den Neuerscheinungen vom Loewe Verlag oder Hörbuch Hamburg vorbei.


Freitag, 19. September 2014

Der Gewinner der Buchverlosung aus KW37/2014 (Die Geister schweigen)

Das Losschweinchen hat entschieden und der Gewinner der Buchverlosung der Woche zum Buch "Die Geister schweigen" von Care Santos aus dem Fischer Verlag steht fest.

Limes wartet auf seinen Einsatz.

21 Lose wurden geschrieben. 


Limes hat sich die Lose genau angesehen.

Für ein Los hat Limes sich entschieden.




Herzlichen Glückwunsch, STEPHANIE!
Du bekommst eine E-Mail von mir wegen dem Buchversand. :-)

Es geht auch bereits weiter mit der nächsten Buchverlosung:

Limes trifft ... Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker

Limes trifft ... Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker


Wenn man ein neugieriges und vorwitziges Blogschweinchen ist, dann sucht man natürlich jede Gelegenheit sich anderen aufzudrängen und wenn es dann noch was Schönes zu hören und zu erzählen gibt, ist für Limes die Welt in Ordnung.

Diese Woche hatte Limes die Gelegenheit den irischen Autor Eoin Colfer und Hörbuchsprecher Rainer Strecker zu treffen.

Das erste Mal von Autor Eoin Colfer gehört habe ich durch seine Reihe rund um "Artemis Fowl", die ich nun schon seit Jahren verfolgt habe. Aber auch einige Einzelbände von Eoin Colfer haben den Weg in mein Hörbuchregal gefunden. Auch wenn es sich hier um Kinder- und Jugendbücher handelt, so versteht es der Autor auch sehr gut seine erwachsenen Leser anzusprechen. 

Ein paar Fragen lagen Limes auf seiner Schweinchenseele und Eoin Colfer hat sich gerne die Zeit genommen sie zu beantworten.
Geführt wurde das Interview auf Englisch, aber damit auch alle folgen können wird hier eine Übersetzung wiedergegeben.

Interview

Limes (L.): Herr Colfer, vielen Dank das sie sich die Zeit nehmen ein bisschen mit mir zu plaudern. Wurden Sie schon einmal von einem Blogschweinchen interviewt oder sind sie überrascht mich heute hier zu sehen?
Eoin Colfer (E.C.): Nein wurde ich noch nie. Es ist sehr ungewöhnlich und ich habe nicht erwartet Dich zu treffen, aber man ist sehr schnell von Dir eingenommen. Du bist ein gut aussehender kleiner Kerl und hast einen intelligenten Blick in Deinen Augen. Ich finde Dich sympathisch und ich denke ich werde Dir Geheimnisse verraten die ich niemand anderem erzählen würde.

L.: Diese Frage wurde Ihnen bestimmt schon oft gestellt. Aber ich würde gerne wissen ob Sie ein Lieblingsbuch haben.
E.C.: Limes, ich könnte jetzt ein Schweinchenbuch nennen, aber das werde ich natürlich nicht tun. Mein Lieblingsbuch ist "Die Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson. Es hat mich als Junge sehr inspiriert. Ich habe es als Kind gelesen und seitdem noch häufiger. Ich denke das ist ein Zeichen dafür wie gut das Buch ist, alle Charaktere wurden zu Legenden, jeder weiß wer Jim Hawkins, Long John Silver und Ben Gunn sind, auch wenn sie die Geschichte gar nicht kennen. Natürlich wurde das Buch auch mehrfach verfilmt. Jeder kennt es, auch noch nach hundert Jahren.

L.: Gibt es ein Genre, eine historische Persönlichkeit oder ein Thema zu dem Sie bisher noch nicht geschrieben haben, es aber gerne tun würden?
E.C.: Limes, das wurde ich noch nie gefragt, ich bin sehr beeindruckt junger Mann. Das dritte Buch in der "Warp" Reihe, an dem ich gerade schreibe, wird sich um die Hexenprozesse in England drehen. Genauer gesagt die Hexenprozesse im Mittelalter. Es interessiert mich sehr, denn es war eine der ersten großen Massenhysterien. Ich werde also unsere Charaktere, die beide aus der Zukunft kommen, mitten in die Hexenprozesse werfen. Sie haben zu beweisen, dass sie keine Dämonen oder Hexen sind, weil sie einfach aus dem Himmel gefallen sind. Ich versuche es ein bisschen witzig zu gestalten, was wie ich denke bisher noch nicht mit den Hexenprozessen gemacht wurde. Ich finde das könnte interessant werden.
L.: Ich würde das lesen und Silke bestimmt auch.
E.C.: Super, dann habe ich schon zwei Leser. Ihr könnt aber kein Buch teilen, ihr müsst jeder ein eigenes Buch haben, das ist unsere Vereinbarung, Limes.
L.: Vielleicht nehme ich aber das Hörbuch, ich habe ja keinen Daumen.
E.C.: Oh klar, da kann man so schlecht umblättern. Kannst Du denn auf einem Bildschirm wischen?
L.: Aber sicher doch! Sehen Sie mal.

L.: Welche Ihrer Romanfiguren ist ihnen am ähnlichsten oder mit welcher fühlen Sie sich am meisten verbunden?
E.C.: Es gibt in den Artemis Fowl Büchern eine Figur die Foaly heißt und ein Zentaur ist. Er ist Techniker, ich fühle mich natürlich nicht mit ihm verbunden weil er vier Beine hat, aber ich fühle mich verbunden mit seiner Angewohnheit den ganzen Tag vor dem Computer zu sitzen und über seine eigenen Witze zu lachen, was eine schlechte Angewohnheit ist Limes, die ich leider übernommen habe. Es ist sehr traurig, wenn du einen alten grauhaarigen Mann siehst, der vor dem Computer sitzt und lacht. Meine Frau sagt daher, dass ich ein wenig wie Foaly wäre und ich denke sie hat damit Recht.
L.: Sie mögen also Technik?
E.C.: Ich mag Technik, aber ich muss bekennen, dass ich nicht gut darin bin. Die Leute denken immer, weil ich darüber schreibe – so Apparate und Dinge – das ich daher weiß wie sie funktionieren und das ich einen bauen und benutzen kann. Aber eigentlich stimmt das nicht, ich bin nur fasziniert davon. Ich bin ein Laie mit Interesse. Foaly ist mein Wunscherfüller, weil er alles macht, was ich gerne tun würde - diese tollen Erfindungen.
L.: Ich mag ja Mulch Diggums aus „Artemis Fowl“.
E.C.: Mulch ist sehr witzig. Erst war er eine sehr kleine Figur im ersten Buch, aber er ist sehr beliebt. Sein Part wurde immer größer und ich mag ihn auch sehr.

L.: Die Fortsetzung von „Warp – Der Quantenzauberer“ ist diesen Sommer auf Englisch erschienen. Gibt es bereits einen Termin wann auch die deutschen Leser in den Genuss der Fortsetzung kommen?
E.C.: Soweit ich weiß kommt es nächsten Frühling, vielleicht im März 2015.
Ich freue mich schon sehr darauf, nicht zuletzt, weil ich das deutsche Buchcover so sehr mag. Ich denke es fängt die Atmosphäre des Buches perfekt ein. Du schaust nur kurz darauf und weißt es geht um die viktorianische Zeit, aber auch etwas Abgefahrenes, denn das Mädchen da trägt eine Art iPod, also muss es auch um Zeitreise gehen und ich mag den Kerl in der Mitte nicht, denn er sieht so böse aus. Man bekommt also sehr schnell eine Idee davon worum es geht, nur indem man das Cover ansieht. Es ist sehr schlicht gestaltet, aber das ist viel schwieriger zu machen als es aussieht.

L.: Nachdem ich Ihnen nun einige Fragen gestellt habe möchte ich Ihnen Gelegenheit geben auch etwas mehr über mich zu erfahren. Gibt es etwas das Sie mich fragen wollen?
E.C.: Ich würde Dich gerne fragen, ob Du einige schöne Erinnerung an Deine Kindheit auf einer Farm hast. Oder bist Du überhaupt auf einer Farm aufgewachsen?
L.: Also eigentlich bin ich ein Stadtschweinchen.
E.C.: Oh, Stadtschweinchen haben bestimmt eine Menge Belastung. Sie lassen Dich nicht in Bars, Du bist in Gefahr wenn Du ein Restaurant betrittst. Was findest Du am besten in der Stadt?
L.: Ich mag es zu Lesungen zu gehen wie heute. Es ist toll, dass es so viele Veranstaltungen gibt und alles in der Nähe ist.
E.C.: Ich nehme an Du hast schon ein gewisses Ansehen und bekommst daher auch Respekt von der Gesellschaft.
L.: Ja, so ist es. Ich kenne auch nicht wirklich andere Schweinchen.
E.C.: Du denkst wahrscheinlich auch eher Du wärst ein Mensch, oder?
L.: Bin ich das etwa nicht? Ich glaube Blogschweinchen ist da als Unterart anerkannt.
E.C.: Bestimmt.
L.: Herr Colfer, vielen Dank für das interessante Gespräch.
E.C.: Es war mir ein Vergnügen.

Natürlich hat Limes auch noch ein kleines Erinnerungsfoto mit Eoin Colfer gemacht.

Als Hörbuch wird „Warp – Der Quantenzauberer“ von Rainer Strecker gelesen und er war ebenfalls an diesem Abend vor Ort. Auch mit ihm hat Limes ein paar Worte gewechselt und so erfahren, dass es doch ziemlich anstrengend ist so lange am Stück zu sprechen. Als Hörbuchsprecher schafft Herr Strecker ca. 5-6 Stunden am Tag zu lesen, was dann einer Produktion von 1-2 CDs entspricht.
Seine Arbeit als Hörbuchsprecher sucht Herr Strecker nicht unbedingt nach dem Thema des Hörbuches aus, aber er hat schon einmal eine Produktion abgelehnt, weil ihm die Handlung zu brutal und zynisch (es handelte sich um ein Kinderbuch) war und er sich dann selber beim einsprechen zu schlecht gefühlt hätte.
Wenn Herr Strecker sich entscheiden muss, welches der vielen Hörbücher die er gesprochen hat ihm am besten gefallen hat, so fällt seine Entscheidung auf „Vango“, aber sein ganz persönlicher Tipp eines von ihm gesprochenen Hörbuchs das er uns allen empfehlen würde ist „Der Außenseiter“ von Sadie Jones.
Die nächsten Veröffentlichungen und Hörbuchproduktionen stehen an und so können sich alle Hörer nun bald auf die achte Folge von „Skulduggery Pleasant“ (im nächsten Jahr dann auch Band neun), den dritten Teil von „Reckless“ und natürlich auch die Fortsetzung von „Warp“ mit Rainer Strecker im nächsten Jahr freuen.

 
Limes hat die Begegnung mit Eoin Colfer und Rainer Strecker sehr genossen und ist von beiden sehr beeindruckt.
Im Anschluss an das Interview fand auch noch eine Lesung zu "Warp - Der Quatenzauberer" statt, zu der dann noch ein eigener Bericht hier im Blog erfolgen wird.
Vielen Dank an die Mitarbeiter von Hörbuch Hamburg und dem Loewe Verlag, die dieses Treffen ermöglicht haben.

Demnächst gibt es dann eine neue Episode der Rubrik "Limes trifft ...".

Donnerstag, 18. September 2014

KW38/2014 - Buchverlosung der Woche - Seelenhüter von Laura Whitcomb

Vorweg noch mal der Aufruf an Jaq - die Gewinnerin der letzten Woche - sich bei mir zu melden! Du hast noch bis einschließlich Sonntag Zeit, ansonsten wird unter den übrigen Teilnehmern neu verlost.

Diese Woche gibt es bei mir wieder ein Buch zu gewinnen! 

Ich verlose den Fantasyroman "Seelenhüter" von Laura Whitcomb
"Calder ist ein Seelenhüter, der den Menschen seit über 300 Jahren die Tür in das Leben nach dem Tod öffnet. Doch als er eines Tages das Zimmer eines kranken Jungen betritt, geschieht etwas Unerwartetes: Er verliebt sich auf den ersten Blick in die am Bett wachende, bildschöne Alexandra. Calder ist überzeugt: Sie ist seine Seelenverwandte! Er bringt es nicht übers Herz, der jungen Frau weh zu tun, und schenkt dem Kind das Leben. Von nun an kann Calder die Schönheit Alexandras nicht mehr vergessen. Aber um sie wiederzusehen, muss er die uralten Gesetze der Seelenhüter brechen – mit fatalen Folgen."  


Selbstverständlich handelt es sich um ein neues und ungelesenes Buch! Es hat aber im unteren Seitenschnitt einen kleinen Mängelexemplarstempel. Dafür handelt es sich aber auch um ein Softcover.
Das Porto für den Versand übernehme ich. Aus Kostengründen bitte ich um Verständnis, dass ich nur an Adressen in Deutschland versende!

Hinterlasst mir hier einen Kommentar oder schreibt eine E-Mail an: es.deh(at)gmx.de wenn ihr in den Lostopf möchtet. Es ist auch möglich hier anonym Kommentare zu hinterlassen, aber auch in diesem Fall muss mindestens ein Name angegeben werden. Pro Person gibt es nur ein Los, bitte macht daher kenntlich, wenn ihr bereits auf einem anderen Weg teilgenommen habt.
Einsendeschluss ist am nächsten Donnerstag um 20 Uhr. Der Gewinner wird im Laufe des Freitags bekannt gegeben.

Wer seine E-Mail Adresse nicht angibt ist selber dafür verantwortlich von seinem Gewinn zu erfahren. Wenn ich bis zum zweiten auf die Auslosung folgenden Sonntag keine Versanddaten erhalten habe und nicht von einer Verzögerung (z.B. Urlaub) vorab erfahren habe, dann wird unter den übrigen Teilnehmern neu verlost.

Viel Erfolg! :-)

Mittwoch, 17. September 2014

KW38/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo

Diese Woche möchte ich Euch Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo vorstellen:
Amnesty Peru: © Amnesty International

Vier Sprecher der indigenen Gemeinschaft der Asháninka sind im peruanischen Amazonasgebiet vermutlich von illegalen Holzfällern getötet worden. Man geht von einem Vergeltungsschlag aus, weil sich die Männer gegen die illegalen Rodungen auf ihrem angestammten Land gewehrt haben. Ihre Familien und weitere Angehörige der Gemeinschaft sind in Gefahr.
Am 1. September wurden die Indigenensprecher Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo getötet. Sie waren gerade aus der Region Ucayali im peruanischen Amazonasgebiet unterwegs nach Brasilien, wo sie auf einem Treffen über Möglichkeiten zur Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags auf ihrem Land sprechen wollten. Bei den Männern handelte es sich um Angehörige der indigenen Gemeinschaft der Asháninka aus Alto Tamaya Saweto in der Region Ucayali nahe der brasilianischen Grenze. Man vermutet, dass sie von illegalen Holzfällern getötet wurden.

Edwin Chota Valera war ein angesehener Sprecher der Asháninka-Gemeinschaft, der sich dafür einsetzte, dass die Gemeinschaft für ihr angestammtes Land die nötigen Landtitel erhält. Er ist Mitglied der regionalen Organisation Organización Regional Aidesep Ucayali (ORAU), deren Angaben zufolge er am 3. Juni mit einigen weiteren Vertreter_innen der Gemeinschaft nach Lima gereist war. Dort hatte er dem Präsidenten des Ministerrats (Presidencia de Consejo de Ministros) einen Brief überreicht, in dem er auf die Probleme aufmerksam machte, denen die Asháninka aus Alto Tamaya Saweto ausgesetzt sind, weil sie nicht über die Landtitel für ihr angestammtes Land verfügen. So machte Edwin Chota Valera unter anderem auch darauf aufmerksam, dass die Gemeinschaft bereits mehrfach Morddrohungen von illegalen Holzfällern erhalten hat, und forderte von den Behörden angemessene Maßnahmen zu ihrem Schutz.
Die peruanische Vizeministerin für interkulturelle Angelegenheiten hält sich derzeit in der Stadt Pucallpa in der Region Ucayali auf, um die Reaktion der staatlichen Behörden auf die Tötungen zu koordinieren. Die Polizei ist damit beauftragt worden, die Leichen zu bergen und die Tötungen zu untersuchen. Die Angehörigen der Asháninka-Gemeinschaft verlangen, dass umgehend Schutzmaßnahmen eingeleitet werden und nach langfristigen Lösungen für die unsichere Situation gesucht wird, der sie nun schon seit Längerem ausgesetzt sind.


Es gibt eine Urgent Action, die sich für Edwin Chota Valera und die anderen einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: ministeriopublico(at)mpfn.gob.pe, info(at)embaperu.de


Betreff:
Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo 

Text:
Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt, 

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass Edwin Chota Valera, Jorge Rios Perez, Leoncio Quinticima Melendez und Francisco Pinedo von der indigenen Gemeinschaft der Ashaninka im peruanischen Amazonasgebiet vermutlich von illegalen Holzfaellern getoetet worden sind. Ausserdem sind ihre Familien und weitere Angehoerige der Gemeinschaft in Gefahr.
Bitte leiten Sie eine umfassende, unabhaengige und unparteiische Untersuchung der Toetung von Edwin Chota Valera, Jorge Rios Perez, Leoncio Quinticima Melendez und Francisco Pinedo ein, veroeffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.
Bitte sorgen Sie dafuer, dass sowohl fuer die Angehoerigen der indigenen Gemeinschaft der Ashaninka aus Alto Tamaya Saweto als auch fuer andere Gemeinschaften in der Region Ucayali, denen Angriffe durch illegale Holzfaeller drohen koennten, in Absprache mit ihnen umfassende Schutzmassnahmen ergriffen werden.

Mit freundlichen Gruessen 
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Indigene in Lebensgefahr 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

Dienstag, 16. September 2014

Taylor Jenkins Reid: Neun Tage und ein Jahr

Elsie Porter hat die Liebe ihres Lebens gefunden und das als sie am wenigsten damit gerechnet hat. Mit Ben Ross ist von Anfang an Vertrauen und Leidenschaft da, doch ihr Glück bleibt nicht von Dauer. Nach nur sechs Monaten heiraten sie, aber ihre Ehe währt nur neun Tage bis Ben bei einem Unfall ums Leben kommt. Was schnell begann ist nun abrupt beendet und Ben hatte noch nicht einmal die Gelegenheit seiner Mutter persönlich von Elsie zu erzählen. Aber nun stehen sich die beiden Mrs. Rosses gegenüber, trauern um denselben Menschen und kennen sich nicht mal.

"Neun Tage und ein Jahr" von Autorin Taylor Jenkins Reid ist ein unendlich trauriger Roman. Die Geschichte geht richtig ans Herz und die Hauptfigur Elsie war mir von der ersten Seite an sympathisch. Ich habe richtig mit ihr gelitten, konnte so viele ihrer Gedanken nachvollziehen und verstehen und ich habe ihr so gewünscht, dass sie eines Tages ein neues Glück findet.
Besonders fand ich jedoch auch den Erzählstil der Autorin, denn sie konzentriert sich ganz auf Elsie und ihre Erinnerungen. Es gibt eine Szene in der Gegenwart und man weiß, dass hier irgendetwas eine Verbindung für Elsie zu Ben auslöst, aber zunächst weiß man als Leser nicht was das ist. In einem Zeitsprung einige Monate zurück wird dann erzählt, was genau es war an das sich Elsie hier erinnert und so wird für den Leser alles klar und nachvollziehbar. In gewisser Art und Weise ist "Neun Tage und ein Jahr" daher ein Roman der auf zwei Zeitebenen erzählt wird und in dem mit Hilfe der Zeitsprünge die Ehe von Ben und Elsie aufgearbeitet wird.
Dieses Buch versteht es jedoch nicht nur auf die Tränendrüse zu drücken, sondern Elsie wirklich in ihrer Trauer zu begleiten und mit Susan (Mutter von Ben) und Ana (Freundin von Elsie) noch andere Blickwinkel mit einzubringen. Natürlich weiß man das ganze Buch hindurch das es hier einfach kein Happy End geben kann, denn schließlich beginnt das Buch mit dem Tod eines geliebten Menschen und berücksichtigt nur einen überschaubaren Zeitraum. Aber dennoch gibt es Szenen die einen schmunzeln und lächeln lassen, für Heiterkeit sorgen und so auch die guten Gedanken zulassen.
Empfehlen kann ich "Neun Tage und ein Jahr" insbesondere an Leser denen auch "Ein ganzes halbes Jahr" oder "Morgen kommt ein neuer Himmel" gut gefallen haben.
Ich werde diese Autorin im Auge behalten und würde mich freuen mehr von ihr zu lesen.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Taylor Jenkins Reid: Neun Tage und ein Jahr

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Diana Verlages.

Montag, 15. September 2014

Mindy McGinnis: Bis zum letzten Tropfen

Für Lynn unterscheiden sich die Menschen ganz einfach in Gut und Böse. Gut sind sie und ihre Mutter, böse sind alle anderen. Seit Lynn sich zurückerinnern kann, verteidigt sie nun schon den Tümpel und das kostbare Wasser darin gegen Eindringlinge. Fremde fragt man nicht was sie wollen, sondern antwortet direkt mit dem Gewehr. Doch als ihre Mutter stirbt muss Lynn lernen andere an sich heran zu lassen und ihnen zu vertrauen, denn alleine kann ein Mädchen in dieser Welt ihr Hab und Gut nicht verteidigen. Aber kann aus Vertrauen auch Freundschaft werden?

"Bis zum letzten Tropfen" von Autorin Mindy McGinnis hat etwas von einer Kombination aus Western und Apokalypse. In der Welt von Lynn ist die Menschheit aufgrund von Krankheiten stark dezimiert. Es gibt kaum noch sauberes Trinkwasser und Cholera ist zu einer alltäglichen Krankheit geworden. Einen eigenen Zugriff auf Trinkwasser zu haben ist mehr wert als alles Gold und auch wenn es mühselig ist das Wasser aus dem Tümpel trinkbar zu machen, ermöglicht es Lynn und ihrer Mutter doch das Überleben. 
Die Idee dieses Buches war für mich durchaus interessant und bot ganz andere Aspekte als andere apokalyptische Romane. Aber ich empfand die Handlung auch als sehr gewaltfixiert und ganz in der amerikanischen Waffentradition und dem Recht seinen Besitz zu verteidigen. Zwar kann man der Hauptfigur eine gewisse Entwicklung zugestehen, doch im Ernstfall wird hier eben erst geschossen und dann nachgesehen wer das denn war. Respekt vor dem Leben ist wenig spürbar und auch sexuelle Gewalt spielt eine Rolle, wenn auch eher in Gesprächen als im Bilde. 
Zu Anfang hat mir die Geschichte eigentlich am besten gefallen. Der Leser erfährt viel über den Alltag von Lynn und auch über die Welt in der sie lebt. Nach dem Tod ihrer Mutter beginnt Lynn sich anders zu verhalten, als ich es von ihr erwartet hätte. Es passt nicht recht zu dem wie sie erzogen wurde und daher konnte ich diese Entwicklung nicht ganz schlüssig nachvollziehen. Gut gefallen hat mir aber, wie die Beziehungen von Lynn zu den anderen Figuren geschildert werden und wie die Dialoge zwischen ihnen aufgebaut sind. Normalerweise habe ich auch nichts gegen eine kleine Romanze in Büchern, aber hier wirkte sie für mich irgendwie fehl am Platz und nicht glaubhaft.
Im weiteren Verlauf der Handlung wurde die Geschichte für mich immer mehr zum Western in dem es darum ging die Gegner auszutricksen und zu überfallen. Das entspricht nicht ganz meinem Geschmack und ich hatte stattdessen lieber noch mehr darüber erfahren wie es vielleicht an anderen Ecken von Lynns Welt aussieht.
Empfehlen kann ich "Bis zum letzten Tropfen" an Leser ab ca. 14 Jahren die apokalyptische Romane mögen und Hauptfiguren die eher Einzelkämpfer sind. Im September 2014 erscheint auf Englisch eine Fortsetzung.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Mindy McGinnis: Bis zum letzten Tropfen

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Heyne fliegt Verlages.