Mittwoch, 17. September 2014

KW38/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo

Diese Woche möchte ich Euch Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo vorstellen:
Amnesty Peru: © Amnesty International

Vier Sprecher der indigenen Gemeinschaft der Asháninka sind im peruanischen Amazonasgebiet vermutlich von illegalen Holzfällern getötet worden. Man geht von einem Vergeltungsschlag aus, weil sich die Männer gegen die illegalen Rodungen auf ihrem angestammten Land gewehrt haben. Ihre Familien und weitere Angehörige der Gemeinschaft sind in Gefahr.
Am 1. September wurden die Indigenensprecher Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo getötet. Sie waren gerade aus der Region Ucayali im peruanischen Amazonasgebiet unterwegs nach Brasilien, wo sie auf einem Treffen über Möglichkeiten zur Bekämpfung des illegalen Holzeinschlags auf ihrem Land sprechen wollten. Bei den Männern handelte es sich um Angehörige der indigenen Gemeinschaft der Asháninka aus Alto Tamaya Saweto in der Region Ucayali nahe der brasilianischen Grenze. Man vermutet, dass sie von illegalen Holzfällern getötet wurden.

Edwin Chota Valera war ein angesehener Sprecher der Asháninka-Gemeinschaft, der sich dafür einsetzte, dass die Gemeinschaft für ihr angestammtes Land die nötigen Landtitel erhält. Er ist Mitglied der regionalen Organisation Organización Regional Aidesep Ucayali (ORAU), deren Angaben zufolge er am 3. Juni mit einigen weiteren Vertreter_innen der Gemeinschaft nach Lima gereist war. Dort hatte er dem Präsidenten des Ministerrats (Presidencia de Consejo de Ministros) einen Brief überreicht, in dem er auf die Probleme aufmerksam machte, denen die Asháninka aus Alto Tamaya Saweto ausgesetzt sind, weil sie nicht über die Landtitel für ihr angestammtes Land verfügen. So machte Edwin Chota Valera unter anderem auch darauf aufmerksam, dass die Gemeinschaft bereits mehrfach Morddrohungen von illegalen Holzfällern erhalten hat, und forderte von den Behörden angemessene Maßnahmen zu ihrem Schutz.
Die peruanische Vizeministerin für interkulturelle Angelegenheiten hält sich derzeit in der Stadt Pucallpa in der Region Ucayali auf, um die Reaktion der staatlichen Behörden auf die Tötungen zu koordinieren. Die Polizei ist damit beauftragt worden, die Leichen zu bergen und die Tötungen zu untersuchen. Die Angehörigen der Asháninka-Gemeinschaft verlangen, dass umgehend Schutzmaßnahmen eingeleitet werden und nach langfristigen Lösungen für die unsichere Situation gesucht wird, der sie nun schon seit Längerem ausgesetzt sind.


Es gibt eine Urgent Action, die sich für Edwin Chota Valera und die anderen einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: ministeriopublico(at)mpfn.gob.pe, info(at)embaperu.de


Betreff:
Edwin Chota Valera, Jorge Ríos Pérez, Leoncio Quinticima Meléndez und Francisco Pinedo 

Text:
Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt, 

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass Edwin Chota Valera, Jorge Rios Perez, Leoncio Quinticima Melendez und Francisco Pinedo von der indigenen Gemeinschaft der Ashaninka im peruanischen Amazonasgebiet vermutlich von illegalen Holzfaellern getoetet worden sind. Ausserdem sind ihre Familien und weitere Angehoerige der Gemeinschaft in Gefahr.
Bitte leiten Sie eine umfassende, unabhaengige und unparteiische Untersuchung der Toetung von Edwin Chota Valera, Jorge Rios Perez, Leoncio Quinticima Melendez und Francisco Pinedo ein, veroeffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.
Bitte sorgen Sie dafuer, dass sowohl fuer die Angehoerigen der indigenen Gemeinschaft der Ashaninka aus Alto Tamaya Saweto als auch fuer andere Gemeinschaften in der Region Ucayali, denen Angriffe durch illegale Holzfaeller drohen koennten, in Absprache mit ihnen umfassende Schutzmassnahmen ergriffen werden.

Mit freundlichen Gruessen 
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Indigene in Lebensgefahr 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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