Samstag, 8. November 2014

Der Gewinner der Buchverlosung aus KW44/2014 (Summer and the City)

Bei den vielen Losen hat es leider ein wenig länger gedauert.
Das Losschweinchen hat entschieden und der Gewinner der Buchverlosung der Woche zum Buch "Summer and the City" von Candace Bushnell aus dem cbt Verlag steht fest.

Limes wartet auf seinen Einsatz.

83 Lose wurden geschrieben, wobei ich ein paar Doppelteilnahmen raus genommen habe. Die Männerquote ist mit 25 Teilnehmern bei diesem Buch erstaunlich hoch.

Limes ist noch k.o. vom Lose schreiben und falten.


Aber mit letzter Kraft schafft Limes es, ein Los auszuwählen


Herzlichen Glückwunsch, ANDREA alias Lese Blick!
Du bekommst eine E-Mail von mir wegen dem Buchversand. :-)

Es geht auch bereits weiter mit der nächsten Buchverlosung:
Glencoe

Freitag, 7. November 2014

Limes bei der Lesung zu Das fremde Mädchen mit Autorin Katherine Webb



 

Die Atmosphäre

Es ist 20:15 Uhr Abends in der Mayerschen Buchhandlung am Neumarkt in Köln.
Die Zuschauer haben sich versammelt, aber nicht zum Fernsehprogramm, sondern um der Lesung aus dem Roman "Das fremde Mädchen" der englischen Autorin Katherine Webb zu lauschen.
Katherine Webb ist jedoch nicht alleine gekommen, begleitet wird sie von Margarete von Schwarzkopf, die den Abend moderieren und übersetzen wird und der deutschen Schauspielerin Anna Thalbach, die das Hörbuch eingesprochen hat und die deutschen Textpassagen an diesem Abend lesen wird.
Das Wetter draußen ist ungemütlich und der Abend ideal um sich mit einem guten Buch zu verkriechen.

Der Einstieg

Margarete von Schwarzkopf beginnt das Gespräch mit Katherine Webb und fragt sie, woher sie die Idee zu diesem Roman -der in Bath spielt- hatte.
Katherine Webb erzählt, dass sie Bath schon immer geliebt hat und dort als Kind viel Zeit verbracht hat. Vor zwei Jahren hat sie nun ein Cottage außerhalb von Bath gekauft und renoviert. Gebaut wurde das Cottage zum Anfang des 19. Jahrhunderts und das war auch die Inspiration für "Das fremde Mädchen", da der Roman ebenfalls zu dieser Zeit spielt und ein ähnliches Cottage dort eine Rolle spielt. Katherine Webb hat die Frage interessiert, wer einst das Cottage baute und wie dort das Leben war. Wir glauben diese Zeit zu kennen durch zeitgenössische Autoren wie Jane Austen. Aber diese Bücher waren eine Flucht aus dem Alltag und zeigen nicht, wie schwer das Leben für die arbeitende Bevölkerung damals wirklich war.
Margarete von Schwarzkopf stellt nun die Frage, ob das Auftauchen des Mädchens am Anfang des Buches auf einer wahren Begebenheit beruht.
Doch Katherine Webb hatte einfach diese Idee und es hat sie interessiert was daraus werden kann. Der Beginn des Romans ist daher rein fiktiv, aber es könnte eine ähnliche Begebenheit gegeben haben. Damals war es möglich, dass ein Kind einfach auftaucht und adoptiert wird ohne das dies weiter aufgeklärt wird, das wäre heute natürlich undenkbar.
 

Lesung des ersten Kapitels durch Anna Thalbach

Ihre Stimme wirkt sehr vertraut auf mich durch die vielen Hörbücher die ich schon mit ihr gehört habe. Das sie Schauspielerin ist hilft ihr auch bei dieser Lesung, denn sie verleiht den Stimmen ein richtiges Eigenleben.

 

Die Eindrücke nach der ersten Lesung

Margarete von Schwarzkopf bringt das Thema zurück zu den klassischen Romanen dieser Epoche. Der Beginn von "Das fremde Mädchen" könnte auch durchaus aus einem Roman der Schwestern Bronte stammen. Hat Katherine Webb diese Bücher auch gelesen?
Ja, "Sturmhöhe" gehört mit zu den Büchern die Katherine Webb gerne gelesen hat.
"Das fremde Mädchen" ist zwar ein Buch in der Tradition von Bronte und Austen, aber es geht doch auch einen neuen Weg, weil die Sprache anders ist. Genau die richtigen Ausdrücke zu finden und tatsächlich auch anders zu klingen war daher gar nicht so einfach. Sehr geholfen haben dazu Online-Datenbanken zum Slang des 19. Jahrhunderts.
"Das fremde Mädchen" beschreibt nicht nur die Epoche, sondern man merkt das hier auch viel Recherche drin steckt. Katherine Webb hat dabei besonders fasziniert, welcher große Unterschied zwischen damals und heute besteht und hatte so das Bedürfnis noch mehr heraus zu finden. Ihre vorherigen Romane spielten zwar teilweise auch in der Vergangenheit, jedoch nicht so weit zurück. Was sie bei ihren Recherchen erfahren hat, hat sie teilweise sehr schockiert, denn gerade Kriegstrauma bei den Soldaten nach dem napoleonischen Krieg hat damals niemanden interessiert.


Es geht hier jedoch nicht nur um die gute Gesellschaft von Bath, sondern auch um die Bediensteten. Margarete von Schwarzkopf stellt daher die Frage, ob auch Downtown Abbey eine Inspiration war, auch wenn es nicht in der gleichen Epoche spielt.
Für Katherine Webb war dies jedoch nicht in ihrem Kopf als sie das Buch geschrieben hat. Sie konnte vielmehr auf ihre eigenen Erfahrungen zurückgreifen, da sie ebenfalls für mehrere Jahre downstairs als Haushälterin gearbeitet hat. In diesem Haushalt war alles sehr förmlich und luxuriös, es ging darum jeden Wunsch zu erfüllen, mit Uniform im Hintergrund zu bleiben und der Umgang mit den Bediensteten war nicht sonderlich freundlich. Die Frustration aus dieser Zeit ist in "Das fremde Mädchen" eingeflossen.


Eine besonders interessante Figur im Roman ist Starling. Gibt es ein Vorbild für diese Figur?
Katherine Webb kennt jedoch niemanden der so ist wie Starling. Sie ist eine eigenständige Figur, die schon früh keine Wahl hatte und vom Leben geformt wurde. Sie konnte daran zerbrechen oder stärker werden.
Auch für Anna Thalbach als Schauspielerin bietet Starling einen interessanten Charakter. An sie geht daher die Frage, ob sie diese Figur gerne spielen würde.
Anna Thalbach könnte sich bei vielen Figuren aus dem Roman vorstellen sie zu spielen, denn da sind einige tolle dabei. Doch für Starling findet sie sich ein wenig zu alt.


Lesung der zweiten Textpassage die zeitlich 12 Jahre nach dem ersten Teil spielt

Während der Lesung hat sich doch tatsächlich eine kleine Maus in die Buchhandlung geschlichen und andächtig Anna Thalbachs Stimme gelauscht. Margarete von Schwarzkopf weist jedoch darauf hin, dass dies ein nicht zahlender Zuhörer ist und sie hat sich dann auch wieder zu den Büchern verkrochen.


Der Mittelteil

In diesem Buchabschnitt wird die Figur des Jonathan Alleyn eingeführt. Starling hasst ihn und hält ihn für einen Mörder. Aber wo kommt die Idee zu ihm her und ist er ein typischer Vertreter seiner Zeit?
Für Katherine Webb hat Jonathan etwas von Heathcliff, aber er ist nicht gewalttätig. Er ist innendrin ein gebrochener Mann, der entsetzliches gesehen und sich auch ganz anders hätte entwickeln können. Er ist traurig und in sich zerrissen und es wird spannend was er noch für Geheimnisse in sich verbirgt.
Margarete von Schwarzkopf stellt fest, dass dies überhaupt ein Buch der Geheimnisse ist. Wie viele Geheimnisse braucht Katherine Webb in einem Buch, damit sie zufrieden ist?
Eine bestimmte Anzahl gibt es da für Katherine Webb eigentlich nicht, aber in diesem Fall hat sie sich Notizen gemacht um bei den vielen Geheimnissen nicht durcheinander zu geraten. Die Leute lügen sich selber an und Jonathan hat Erinnerungslücken. Damals war es sicherlich auch leichter Geheimnisse zu haben und zu bewahren.
Jeder Autor hat seinen eigenen Stil wie er oder sie an ein neues Buchprojekt heran geht. Wie ist dies bei Katherine Webb und wie hat sich die Geschichte entwickelt?
Für die Autorin gibt es zuerst den Anfang und das Ende, der Mittelteil entsteht dann nach und nach.
Wie Terry Pratchett gesagt hat: "Schreiben ist wie ein nebliges Tal".
In „Das fremde Mädchen“ fiel ihr erst nach der Hälfte auf, dass sie mit Duncan eine wichtige Figur vergessen hatte, was dazu führte dass sie alles noch einmal schreiben musste.



Es gibt mehrere Frauenfiguren in "Das fremde Mädchen" die wichtig für die Handlung sind.
Katherine Webb wollte hier gerne Charaktere erschaffen die eine unterschiedliche Lebenseinstellung haben. Rachel entstammt dem guten Mittelstand, Josephine gehört der Oberschicht an und Starling der Unterschicht.
Natürlich sind auch einem Autor nicht alle Figuren sympathisch, aber Katherine Webb hat es auch Spaß gemacht die Schlimmen zu erschaffen. Schurken sind oft die spannendsten Figuren, aber hier sind sie nicht nur schwarz, sondern haben auch Spuren von grau in sich.


Lesung einer dritten Textpassage aus einem Abschnitt in dem Rachel erstmalig auf Jonathan trifft

Das Ende ist nahe

Dies war auch schon der Abschluss dieses schönen Abends mit drei interessanten Frauen.
Eine Rezension zum Buch findet ihr natürlich hier bei mir im Blog.
Das nächste Buch von Katherine Webb wird auf englisch bereits diesen Monat erscheinen. Schauplatz ist hier Italien zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
Nun gibt es also schon etwas auf das wir uns freuen können.

 (Margarete von Schwarzkopf und Katherine Webb)

Und hier gibt es noch mehr Informationen

Na, habe ich Euch Lust gemacht auf "Das fremde Mädchen" oder andere Bücher von Katherine Webb?
Einige Empfehlungen findet ihr natürlich hier bei mir im Blog und ansonsten schaut doch

einfach mal in den Neuerscheinungen vom Diana Verlag vorbei.


Donnerstag, 6. November 2014

KW45/2014 - Buchverlosung der Woche - Glencoe von Charlotte Lyne

ACHTUNG - REGELÄNDERUNG!
Leider sehe ich mich gezwungen die Teilnahme-Regeln zu ändern. 
Ab sofort ist die Teilnahme nur noch über einen Kommentar hier unter dem Blogeintrag möglich. Wer seine E-Mail Adresse nicht veröffentlichen möchte, darf mir diese aber weiterhin per E-Mail zusenden. Macht dabei aber bitte kenntlich, zu welchem Kommentar diese gehört! Ein Kommentar kann auch anonym ohne Kontoregistrierung abgegeben werden!
Es tut mir sehr leid, dass ich Euch den Teilnahmeweg per E-Mail nicht mehr weiter anbieten kann. 
Diese Verlosungen sind für meine Leser. Man muss bei mir kein Follower sein um teilnehmen zu können, aber ich möchte nicht unterstützen, dass inzwischen anscheinend Personen teilnehmen die sich organisieren und daher weder meinen Blog kennen, noch wissen was für ein Buch gerade verlost wird. Ich habe lieber 30 Verlosungsteilnehmer die sich über meine Beiträge, die Verlosungen und das jeweilige Buch freuen, als 80 Teilnehmer von denen mir über die Hälfte eine E-Mail mit allgemeinem Betreff und ihrer Adresse schreibt an die ich den Gewinn schicken soll.

Diese Woche gibt es bei mir wieder ein Buch zu gewinnen! 

Ich verlose den historischen Roman "Glencoe" von Charlotte Lyne.
"Schottland, 1678. Gegen den Willen ihrer Familie holt Sandy Og MacDonald die junge Sarah Campbell als seine Braut nach Glencoe. Auch wenn ihre Clans seit Jahren im Streit liegen – zwischen den beiden ist es Liebe auf den ersten Blick. Jahre später ist aus dem Streit der Clans Feindschaft geworden. Die MacDonalds halten James Stuart die Treue, während die Campbells den neuen König unterstützen. In einer eiskalten Winternacht kommt es zu einem Blutbad, wie es das Hochland noch nicht gesehen hat. Können ausgerechnet Sarah und Sandy Og den Clan retten?"  

Es handelt sich natürlich um ein neues und ungelesenes Buch. Es hat aber einen Mängelexemplar Stempel im Seitenschnitt. 

Aus Kostengründen bitte ich um Verständnis, dass ich nur an Adressen in Deutschland versende!

Hinterlasst mir hier einen Kommentar wenn ihr in den Lostopf möchtet. Es ist auch möglich hier anonym Kommentare zu hinterlassen, aber auch in diesem Fall muss mindestens ein Name angegeben werden. Wer seine E-Mail Adresse nicht öffentlich angeben möchte, kann mir diese unter
es.deh(at)gmx.de separat mitteilen (hierbei bitte kenntlich machen, zu welchem Kommentar die Adresse gehört).
Einsendeschluss ist am nächsten Donnerstag um 20 Uhr. Der Gewinner wird im Laufe des Freitags bekannt gegeben.
Wer seine E-Mail Adresse nicht angibt ist selber dafür verantwortlich von seinem Gewinn zu erfahren. Wenn ich bis zum zweiten auf die Auslosung folgenden Sonntag keine Versanddaten erhalten habe und nicht von einer Verzögerung (z.B. Urlaub) vorab erfahren habe, dann wird unter den übrigen Teilnehmern neu verlost.

Viel Erfolg! :-)

Mittwoch, 5. November 2014

Amy Christine Parker: Gated - Die letzten 12 Tage

Die 17jährige Lyla lebt mit ihrer Familie in der Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, einem abgeschotteten Gelände mitten in der Prärie und mit kaum Kontakt zur Außenwelt. Ihr Anführer Pioneer schützt sie vor den schädlichen Einflüssen von Draußen und gibt ihnen den Weg ihres täglichen Lebens vor. In der Gemeinschaft fühlt sich Lyla sicher, denn sie weiß das sie zu den Auserwählten gehört, den wenigen Menschen die überleben werden, wenn in Kürze der Weltuntergang bevorsteht. Aber ein wenig schlechtes Gewissen hat Lyla auch, wenn sie daran denkt das die Menschen dort draußen nicht wissen was ihnen bevor steht und das nur ihre kleine Gemeinde vorbereitet ist und über ein unterirdisches Silo und genug Waffen verfügt um all das zu verteidigen. Aber Pioneer hat in seinen Visionen gesehen was vorherbestimmt ist und ihr geliebter Anführer wird wissen was zu tun ist.

"Gated - Die letzten 12 Tage" von Autorin Amy Christine Parker war absolut nicht das was ich erwartet hatte. Ich weiß nicht ob es am Titel lag, oder am Cover, aber ich dachte, dass es hier um eine tatsächliche Apokalypse geht. Hätte ich den Klappentext genauer gelesen, dann hätte mir natürlich sofort klar sein müssen, dass das nicht stimmt, denn der verrät schon ziemlich viel.
Stattdessen hat die Autorin hier das Thema Glaube und Sekten aufgegriffen und schildert aus der Perspektive einer 17jährigen das Leben in einer abgeschotteten Gemeinschaft die an ein feststehendes Datum für den Weltuntergang glaubt und deren Anführer die Mitglieder auserwählt hat diesen zu überleben. Liest man von solchen Sekten in den Nachrichten, dann fragt man sich oft wie diese Menschen denn so verblendet sein konnten das alles zu glauben und ihrem Anführer so sehr zu vertrauen, dass sie alle seine Visionen für bare Münze genommen haben. Genau dies wird hier nun in Ansätzen erklärt. Nur Pioneer hat Zugang zu den Informationen in der Außenwelt, vermeintlich um die Mitglieder der Gemeinschaft zu schützen. Er filtert was die Auserwählten erfahren dürfen und Visionen und Glaube sind sowieso immer ein gutes Argument das nicht angezweifelt werden darf. Rein inhaltlich finde ich die Idee von "Gated - Die letzten 12 Tage" daher gar nicht schlecht.
Was mir hier jedoch fehlt ist ein echter Spannungsbogen. Die Geschichte ist durch ihren Ursprung in tatsächlich existierenden Vorkommnissen sehr vorhersehbar und bietet daher wenig Überraschung. Zum Ende hin überschlugen sich die Ereignisse auch ziemlich und es wurde für mich immer weniger glaubwürdig. Schade fand ich auch, dass die Perspektive des Anführers Pioneer außen vor gelassen wurde und man praktisch nichts über die Hintergründe des Ganzen erfährt. Zwar ist Lyla eine interessante Figur, aber der Horizont der Geschichte ist eben auch auf sie beschränkt und das macht "Gated - Die letzten 12 Tage" ziemlich einseitig. Insgesamt gesehen bietet mir das Buch daher leider nur wenig Antworten auf Fragen und für einen Unterhaltungsroman bietet dieses Thema einfach zu wenig Unterhaltungswert. Empfehlen kann ich es daher nur an Leser die insbesondere diese Perspektive einer 17jährigen innerhalb einer Sekte interessiert.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Amy Christine Parker: Gated - Die letzten 12 Tage

Sonntag, 2. November 2014

KW44/2024 - Mein Buchtipp der Woche - Das fremde Mädchen von Katherine Webb

Diese Woche möchte ich Euch das neueste Buch von Katherine Webb als Buchtipp der Woche vorstellen.
Inhaltsangabe zu "Das fremde Mädchen":
England, 1821.
Rachel Crofton hatte eigentlich gedacht, dass sie ihr Leben lang in Anstellung sein wird, doch unerwartet macht ihr ein Kaufmann aus Bath den Hof und bietet ihr die Ehe an. Rachel ist bewusst, dass dies ihre letzte Chance sein wird ihr Leben als Gouvernante zu beenden und entschließt sich den Antrag anzunehmen. Aber ihr Leben als Ehefrau eines Weinhändlers ist nicht so einfach, wie sie sich erhofft hatte. Kompliziert wird es jedoch, als sie Bekanntschaft mit der Familie Alleyn macht, die in Bath hoch angesehen ist. Der Sohn der Familie ist nach seinem Kriegseinsatz schwer traumatisiert und zusätzlich macht ihm der Verlust seiner einstigen großen Liebe zu schaffen. Dieser Alice sieht wiederum Rachel sehr ähnlich und so kommt es, dass sie sich als Teilzeitgesellschafterin bei Jonathan Alleyn wiederfindet. Aber was ist damals als Alice verschwand wirklich geschehen? Gemeinsam mit Alice ehemaliger Gefährtin Starling versucht Rachel nun Licht ins Dunkel zu bringen.

Warum ich dieses Buch empfehlen kann:
Anders als die anderen Bücher von Katherine Webb bietet "Das fremde Mädchen" keinen Erzählstrang in der Gegenwart in der ein Geheimnis von späteren Generationen aufgeklärt wird. Dennoch dreht sich auch hier alles um offene Fragen und geheimnisvolle Ereignisse die geklärt werden müssen. Die beiden Erzählstränge liegen jedoch nur 12 Jahre auseinander, so dass teilweise auf beiden Zeitebenen die gleichen Figuren vorkommen. Für mich die liegt die Stärke der Geschichte auch ganz klar bei den Figuren, die sehr unterschiedlich, facettenreich und interessant sind. Sie entstammen den unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und vermitteln ein gutes Bild der Dienerschaft und den Abhängigkeitsverhältnissen im beginnenden 19. Jahrhundert. Zwar erinnern manche Aspekte durchaus an die Romane von Jane Austen, doch wird hier im Gegensatz dazu keine heile Welt mit romantischer Verklärung gezeigt, sondern ein eher nüchterner Blick auf eine Gesellschaft in der die weniger gut gestellten Personen auch ein recht schweres Leben hatten. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Rachel, die durch den gesellschaftlichen Abstieg ihrer Familie einen Blick für beide Welten hat. Ihr gegenüber steht Starling, die als Findelkind keinen ihr angestammten Platz einnimmt und als einstige Vertraute von Alice eine Welt kennengelernt hat in der es keinen Platz für sie gibt. Beide Frauen vereint jedoch der Wunsch herauszubekommen, was damals wirklich geschehen ist und wohin und warum Alice verschwunden ist. Der Weg führt über die Familie Alleyn und der Schlüssel scheint ein Geheimnis zu sein, das Alice einst entdeckte.
Die Zutaten dieser Geschichte vereinen daher alles, was ich von einer unterhaltsamen Geschichte erwarte. Zwar ist die Aufklärung hier nicht unbedingt das was ich erwartet hatte, aber mir gefällt der Erzählstil mit den abwechselnden Erzählsträngen sehr gut und der Blickwinkel auf die Geschichte von Rachel und Starling machen das ganze besonders interessant.
Ich kann "Das fremde Mädchen" daher insbesondere an Leser empfehlen, die sich für das 19. Jahrhundert in England und Geschichten rund um Familiengeheimnisse interessieren.

Hier kann man das Buch kaufen: Katherine Webb: Das fremde Mädchen

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Diana Verlages.

Judith Lennox: Ein letzter Tanz

Esme Reddaway feiert ihren 75. Geburtstag und hat sich gewünscht, dass die Familie im einstigen Herrenhaus Rosindell zusammenkommt. Einst war Esme glücklich in Rosindell, als ihre große Liebe Devlin um ihre Hand anhielt. Doch Jahrzehnte später blickt Esme auf eine Nacht zurück, in der das Unheil ihren Anfang nahm und das schließlich dafür gesorgt hat, dass die Familie entzweit und Rosindell verfallen ist. Aber für Esme ist nun auch die Zeit gekommen die bösen Geister hinter sich zu lassen.

Ich habe "Ein letzter Tanz" von Autorin Judith Lennox als Hörbuch gehört. Gelesen wird es von Cathlen Gawlich, die der Aufgabe gerecht wird.
Inhaltlich konnte mich "Ein letzter Tanz" leider nicht so überzeugen wie andere Bücher der Autorin.
Beginnend zur Zeit des ersten Weltkrieges begleitet der Leser/Hörer die junge Esme bis zu ihrem 75. Geburtstag, wobei die Geschichte eigentlich einen Rückblick auf ihr Leben darstellt. Neben Esme und ihrem Mann Devlin widmet sich die Handlung insbesondere Esmes Schwester Camilla und dem schwierigen Verhältnis der beiden ungleichen Schwestern. So wirklich anfreunden konnte ich mich leider mit keiner der Hauptfiguren und so habe ich ihre Leben auch nicht mit solchem Eifer verfolgt wie es dem Hörbuch gerecht geworden wäre. Ich habe sie doch als sehr stereotyp empfunden und wenig facettenreich.
Einige Aspekte in "Ein letzter Tanz" haben mir jedoch auch gefallen, denn insbesondere die Anfangsjahre in Rosindell waren sehr anschaulich beschrieben und auch das Haus und die Umgebung konnte ich mir sehr gut vorstellen. Als Hörbuch hatte die Geschichte für mich auch keine wirklichen Längen, nur eben auch wenige Höhepunkte.
Insgesamt gesehen fand ich "Ein letzter Tanz" zwar interessant, aber wenig fesselnd und ich hatte hier nicht das Gefühl unbedingt weiter hören zu müssen wie es mir oft bei anderen Geschichten geht.
Ich kann es daher an die Leser/Hörer empfehlen die eher ruhige Geschichten vor historischen Hintergrund und ohne große Spannungsbögen bevorzugen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Judith Lennox: Ein letzter Tanz

Weitere Informationen zu Hörbuch und Autorin gibt es auf der Homepage von Osterwold Audio.