Donnerstag, 29. November 2012

Dagmar Schnabel: Die Herrin des Rings

Bewertung: *****

Die 18-jährige Alina lebt auf dem Hufenhof bei ihrer Tante, seit ihr Vater vor 10 Jahren verstorben ist. Nachdem sie mit ihrem Vater die ersten Jahre ihres Lebens herumgereist ist, fühlt sie sich in der Rolle der Bäuerin nicht immer wohl, doch ihre Tante hat außer ihr keine Verwandten. Der Onkel ist seit Jahren verschwunden und die Frauen auf sich alleine gestellt. Als Alina die hochschwangere Margarete im Wald findet, nehmen sich die Bewohnerinnen den Hufenhofs sofort der jungen Frau an.
Alinas einziger wertvoller Besitz ist ein Ring, den ihr Vater ihr kurz vor seinem Tod zur Aufbewahrung übergab. Zufällig erblickt Margarete diesen Ring und verschwindet kurz darauf mit dem Schmuckstück ohne ihren neugeborenen Sohn mitzunehmen. Derweil ist Margaretes Ehemann, der Jülicher Markgraf Gerhard, mit seinem Vasallen Leon auf der Suche nach seiner ihm abhanden gekommenen Ehefrau.
Als Alina zufällig ihrem Jugendfreund Heiner begegnet, kann sie ihn überreden, sie mit nach Aachen zu nehmen, um dort nach der jungen Frau und ihrem Ring zu suchen. Ist dies die richtige Entscheidung?

Gut recherchiert und authentisch, das ist der Gesamteindruck den ich von "Die Herrin des Rings" habe. Nun wird sich der eine oder andere fragen, warum ich nach diesem positiven Urteil nur drei Sterne vergebe. Dies hängt ganz klar mit dem Schreibstil der Autorin Dagmar Schnabel zusammen. Ihre Authentizität geht soweit, dass auch ihre Sprache nicht ganz modern ist. Nicht nur in der wörtlichen Rede, sondern auch im Erzähltext verwendet sie Begriffe und Phrasen, die in der heutigen Sprache so nicht mehr üblich sind. Dies hebt sie sicherlich von einer Vielzahl anderer Autoren historischer Romane ab, hat aber leider nicht meinen persönlichen Geschmack getroffen. Nach einer kurzen Recherche über die Autorin (die unter einem Künstlernamen schreibt) habe ich erfahren, dass sie auch gerne Mittelaltermärkte und ähnliches besucht. Von meinen eigenen Besuchen weiß ich, dass auch dort oft noch die "alte" Sprache gepflegt wird, vielleicht hängt der Schreibstil also mit diesem Hobby zusammen.
Die Hauptfigur Alina ist mir sehr sympathisch. Sie ist klar gezeichnet und ihre Handlungen zumeist nachvollziehbar. Leider kann ich das nicht von allen Nebenfiguren sagen. Insbesondere Margarethe und Leon sind mir fremd geblieben.
Doch insgesamt gesehen ist die Geschichte rund um den Rind der Fastrada interessant und sicherlich besonders für Leser aus dem Kreis Aachen fesselnd.

Und hier kann man das Buch kaufen: Dagmar Schnabel: Die Herrin des Rings

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