Bewertung: *****
Im verschlafenen Örtchen Malahide wird Moira Walsh tot in ihrem Haus aufgefunden. Doch das wahre Ausmaß des Verbrechens wird erst bekannt, als die Polizei das Haus durchsucht. Eingesperrt und abgemagert werden die Leichname von zwei jungen Frauen gefunden. Es sind die Nichten von Moira, Roisin und Fiona Walsh.
Doch was sind die Hintergründe dieser grausamen Tat?
Durch Zufall gelangt der junge Postangestellte Niall an ein Tagebuch, dass an das Postamt geschickt wurde. Es stammt von Fiona, der älteren der toten Schwestern.
Kann Niall alle Bruchstücke zusammen setzen und in Erfahrung bringen, was zu dieser Tragödie führte und was es mit dem geheimnisvollen Jim auf sich hat?
Meine Meinung:
Ich liebe Irland und die irische Mythologie. Die Idee eines Thrillers, der in Irland spielt und Elemente der irischen Mythologie miteinbezieht hat mir daher von Anfang an gut gefallen.
Das ganze Ausmaß der Geschichte entfaltet sich erst nach und nach vor dem Leser.
Niall macht es sich zur Aufgabe, die Wahrheit herauszufinden. Mit jeder weiteren Person die auftritt, wird ein weiterer Aspekt der Geschichte offenbart.
Besonders gefallen haben mir die mythologischen Elemente in „Darling Jim“, auch wenn sie zum größten Teil keine tatsächliche historische Bedeutung haben, sondern dem Ideenreichtum des Autors entstammen.
Geschickt werden hier die Erzählungen eines Seanchaì mit der sich öffnenden Vergangenheit der Schwestern verbunden.
Gleichzeitig offenbart sich hier jedoch auch ein psychologischer Aspekt. Man sieht meistens das im Gegenüber, was man auch erwartet zu sehen und ist allzu bereit, über die dunklen Abgründe und Ahnungen hinwegzusehen.
In der Einöde der irischen Dörfer nimmt die (weibliche) Bevölkerung zudem jede Ablenkung dankend auf und so ist es auch für den Wolf im Schafspelz ein leichtes Spiel die Menschen für sich einzunehmen. Der Autor versteht es einen so in das Geschehen hineinzuziehen, dass auch ich als Leser gerne die Wahrheit heraus finden will. Den Schreibstil und gesamten Aufbau der Erzählung empfand ich dabei als sehr fesselnd. Es ist nicht wirklich ein Kriminalfall der hier zu lösen ist. Es gilt nicht, einen Mörder hinter Schloss und Riegel zu bringen, sondern nach und nach zu entschlüsseln wie es zu den Vorkommnissen kam.
Stimmig finde ich insbesondere auch das Cover und die gesamte Aufmachung des Buchs. Mit natürlichen Farben wird die richtige Assoziation hergestellt und die Unterteilung in vier Abschnitte stellt eine sinnvolle Trennung der Themen dar. Die unterschiedlichen Erzählperspektiven – teilweise in Tagebuch Form – spiegeln gut die unterschiedlichen Charaktere dar, wirken jedoch alle sympathisch auf den Leser.
Einzig eine kleine Aussprachehilfe für die fremden Personen- und Ortsnamen habe ich hier vermisst.
Und hier kann man das Buch kaufen: Christian Mørk: Darling Jim
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