Mittwoch, 28. November 2012

Warren Fahy: Biosphere

Bewertung: *****

Über 200 Jahre ist es her, dass eine kleine Insel von einem Segler entdeckt wurde. Doch der Landgang nahm so ein schlimmes Ende, dass von weiteren Erkundungen abgesehen wurde und es nun einer der letzten unerforschten Flecken unserer Erde ist: Henders Island. Im Rahmen einer Forschungssendung für das Unterhaltungsfernsehen, wird diese Insel nun wieder entdeckt und ein Expeditionsteam an Land geschickt. Doch von der Gruppe überleben lediglich zwei Personen und die Bilder, die vom Landgang in alle Welt übertragen wurden rufen Schrecken und Unglauben hervor. Kann es wirklich Kreaturen geben, wie die Fernsehbilder sie andeuten, oder handelt es sich hier um einen raffinierten Schachzug des Fernsehsenders? Nell Duckworth ist eine der Expeditionsteilnehmerinnen und kennt die Hintergründe. Wissenschaftler wie Geoffrey Binswanger hingegen können dies nicht in Einklang mit den bekannten Evolutionstheorien bringen. Doch nun ist nicht mehr nur das Leben der Menschen auf der Insel bedroht, sondern der Fortbestand aller Kreaturen in der uns bekannten Welt ...

Schon immer hat mich das Thema Evolutionsgeschichte und Entwicklung der Artenvielfalt auf unserem Planeten fasziniert.
Warren Fahy nimmt sich diesem Thema in "Biosphere" in einer ungewohnten Form an.
Fiktiv schildert er Ereignisse, die unglaublich erscheinen, aber doch möglich wären. Fernab im Ozean hat sich unbeeinflusst der übrigen Entwicklungen eine ganz eigene Art von höheren Lebewesen entwickelt. Eine Gesellschaft, in der jeder Jäger gleichzeitig Beute ist und die Kreaturen ein gänzlich anderes Erscheinungsbild und Überlebensstrategien entwickelt haben. In sich abgeschlossen ist dies ein funktionierendes System, doch was passiert, wenn diese Wesen jemals auf unsere bekannten Arten treffen?
Der Autor verbindet hier bekannte Evolutionstheorien mit wissenschaftlicher Spekulation, einer ordentlichen Portion Phantasie und eine Prise Apokalypse. Sehr gut gefallen hat mir auch der Aufbau des Buchs mit unterschiedlichen Schauplätzen und Perspektiven, die jedoch immer deutlich hervorgehoben waren. Ein echtes Highlight von "Biosphere" sind die Zeichnungen, die als vermeintliche Ausschnitte von späteren Veröffentlichungen der Protagonisten integriert sind.
Auch die Figuren haben mir gut gefallen. Sie wurden alle sehr zurückhalten gezeichnet, sind aber passend in die Geschichte eingebunden und ergänzen die Handlung.
Einen Stern Abzug gibt es von mir für das zu offene Ende und die doch recht zahlreichen Todesfälle.


Und hier kann man das Buch kaufen: Warren Fahy: Biosphere

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