Bewertung: *****
Simone Sauvelle steckt nach dem Tod ihres Mannes in finanziellen Schwierigkeiten. So kommt das Angebot, eine Arbeit als Haushälterin bei dem ehemaligen Spielzeugfabrikanten Lazarus Jann zu beginnen, genau richtig.
Gemeinsam mit ihren beiden Kindern, der 14jährigen Irene und dem 11jährigen Dorian bricht sie auf in dieses neue Kapitel ihres Lebens. Zu ihrer aller Freude, stellt sich Lazarus Jann als sympathischer Arbeitgeber heraus und sie finden schnell Anschluss im Dorf. Doch die Spielzeuge und Automaten die überall zu finden sind, jagen den Kindern ein wenig Angst ein. Irene freundet sich mit einem Jungen an und erlebt die erste Liebe. Ist es wirklich die Idylle die sie hier gefunden haben, oder wird bald etwas schreckliches geschehen?
"Der dunkle Wächter" spielt im Jahr 1937.
Als Rückblick erinnert sich Irene an die Ereignisse dieses Sommers, als sie ein Brief ihrer Jugendliebe Ismael erreicht. Es ist schnell klar, dass es nicht nur positive Erinnerungen sind, die hier zu ihr zurückkehren. Etwas schlimmes ist geschehen und Irene nimmt den Leser mit auf eine Reise zurück zu den Schrecken dieser Wochen.
Leider bin ich ein wenig enttäuscht von diesem Buch. Ich hatte mir doch deutlich mehr erhofft als nur einen Schauerroman und mehr gibt die Handlung einfach nicht her. Die Figur der Irene ist gut gezeichnet und in sie konnte ich mich gut hinein versetzen. Alle anderen Figuren blieben jedoch sehr flach und ausdruckslos.
Gerne hätte ich mehr zu den Hintergründen erfahren und den erwähnten möglichen geschichtlichen Kontext ausgebaut gesehen. So treibt die Geschichte an der Oberfläche, ohne mehr Tiefgang zu erlangen, als ein kleiner Gruselroman. Carlos Ruiz Zafòn zeigt mit "Der dunkle Wächter" einige sehr gute Ansätze. Jedoch hat er es meiner Meinung nach versäumt, daraus ein Werk mit wirklich bleibender Erinnerung zu schaffen. Wer jedoch Schauerromane mag, der wird sicherlich auch hier zufrieden sein.
Und hier kann man das Buch kaufen: Carlos Ruiz Zafón: Der dunkle Wächter
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