Bewertung: *****
Cassandra Palmer, genannt Cassie, ist 20 Jahre alt und lebt in Atlanta.
Sie führt ein recht unspektakuläres Leben mit einem Bürojob, einem Nebenjob in einer Bar und ihren Engagement in einer Obdachloseneinrichtung.
Doch Cassie hat besondere Eigenschaften, die sie von anderen Menschen unterscheidet. Sie hat Visionen und kann Geister sehen. Die besondere Begabung des Hellsehens ist es auch, die sie in die Fänge des Meistervampirs Tony brachte, als sie vier Jahre alt war. Schon Cassies Eltern hatten Kontakt zu Vampiren und Tony scheint ebenso verantwortlich für ihren frühen Tod zu sein.
Cassie gelang vor einigen Jahren die Flucht und seitdem versteckt sie sich vor Tony und seinen Schergen. Ihre Talente stellen nicht nur für Tony eine Verlockung dar. Auch andere dem Übersinnlichen zugetane Personen und Kreise sind auf der Suche nach Cassie. Schließlich muss Cassie erkennen, dass sie schon lange aufgespürt wurde. Doch welche Absichten haben ihre Verfolger und „Helfer“ wirklich?
Karen Chance verbindet in ihrem Roman „Untot mit Biss“ Elemente aus unterschiedlichen Bereichen des Paranormalen. Vampire treffen auf Geister, Hellseher auf Satyrn, Feen auf Magier und noch einiges mehr.
Es fällt daher nicht immer leicht den Überblick zu behalten und nicht die Orientierung zu verlieren, wer nun welche Art von Wesen ist und mit welchen anderen Wesen Freund oder Feind ist.
Da es sich hier um den ersten Band einer Reihe handelt, habe ich den Eindruck, dass die Autorin möglichst viele Personen und Lebensarten einführen wollte, um in späteren Bänden besser darauf zurückgreifen zu können.
Die Handlungsperspektive mit Cassie als Ich-Erzählerin gefällt mir sehr gut. Cassie ist unkonventionell, locker in ihrer Sprache und humorvoll.
Ebenfalls gut gelungen fand ich die Auftritte einiger historisch bekannter Persönlichkeiten in neuen Rollen. So zum Beispiel Cleopatra als Vampir-Konsulin, der Künstler Raffael der Cassies Kinderzimmer gestaltete und der „Mann in der eisernen Maske“ der einem Romanautor zum „Opfer“ gefallen ist.
Ebenso gefielen mir einige für mich neue Ideen der Autorin rund um die Vampire. Abhängig von ihrem „Meisterlevel“ können sich auch Vampire unerkannt und tagsüber unter Menschen bewegen und die Energiegewinnung aus Blut muss keineswegs durch einen Biss erfolgen.
Insgesamt gesehen, haben mir Anfang und Ende des Buchs gefallen. Der Mittelteil wies jedoch so deutliche Längen auf dass ich zwischendurch schon fast aufgegeben hätte.
Besonders die Kampfszenen und das „Hickhack“ wem nun Cassie dienen oder helfen oder angehören soll war absolut zu viel des Guten.
Erfreulich finde ich, dass das gelungen Titelcover der Originalausgabe für die Deutsche Version übernommen wurde. Es wirkt vom Motiv und der Farbgebung her sehr stimmig.
Als Fehlgriff empfinde ich jedoch (mal wieder) den deutschen Buchtitel.
Und hier kann man das Buch kaufen: Karen Chance: Untot mit Biss
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