Mittwoch, 28. November 2012

Gisa Klönne: Farben der Schuld

Bewertung: *****

Fast wäre das Leben für Judith Krieger während eines nicht abgesprochenen Einsatzes beendet worden, doch im Gegensatz zu einem unschuldigen Opfer konnte sie sich retten. Seitdem kämpft sie mit Selbstvorwürfen und dem Vorwurf des Versagens im Dienst. Als es in der Nacht zum Aschermittwoch zu einem Todesopfer vor einer Kirche in Köln kommt, ist Judith noch nicht wieder im Dienst und ihr Kollege übernimmt den Fall. Handelt es sich bei dem Toten wirklich um einen Priester, oder ist hier ein Karnevalist ums Leben gekommen?
Als es schließlich zu einem weiteren Todesopfer kommt, wird Judith Krieger wieder als Verstärkung zum Fall hinzugezogen. Stehen die Mordfälle in Verbindung?

"Farben der Schuld" hat mir gut gefallen. Es ist der erste Krimi, den ich von Gisa Klönne gelesen habe, doch es wird sicherlich nicht der letzte sein. Als Kölnerin waren mir die Handlungsorte sehr vertraut und auch die etwas eigene Art der Kölner war gut rübergebracht.
In wechselnden Perspektiven werden hier zunächst von einander unabhängige Geschichten erzählt, die sich im Laufe des Buchs immer mehr zu einem Strang verbinden. Eigentlich waren es auch die Nebenstränge, wie beispielsweise die Geschichte von der jungen Bat, die mich am meisten interessiert haben. Leider wurden jedoch auch einige Klischees bedient, gerade was die katholische Kirche betrifft. Insgesamt hätte dies auch gut ein Film in der Art des "Tatort" im Fernsehen sein können, da sich Figuren und Schauplätze geradezu dazu anbieten. Hier ist es keine unterschwellige Psychologie, die den Fall ausmacht, sondern simples Polizei Handwerk. Es würde mich daher nicht wundern, wenn das Buch einmal fürs Fernsehen adaptiert wird. Die Kommissarin Judith Krieger ist mir sehr sympathisch, allerdings gelang es mir nicht, sie mir bildhaft vorzustellen. Ein wenig nervig fand ich ihren Kollegen Manfred Korzilius mit seinem Kampfkunst Spleen. Meiner Meinung nach, fehlte den Figuren ein deutlicher Wiedererkennungswert, was ich eigentlich bei einer Krimi-Reihe erwartet hätte. Vielleicht funktioniert dies besser, wenn man auch die anderen Bücher von Gisa Klönne kennt.
Auch die Aufklärung des Falls fand ich etwas enttäuschend, mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten.
Sehr gut gefällt mir das Titelcover mit dem Chamäleon. Einerseits zeigt es das Haustier der jungen Bat, andererseits kann es jedoch auch ein Sinnbild sein für die Figuren des Romans. So wie ein Chamäleon ein Meister der Anpassung ist, verstehen es auch einige Personen ihre wahre Natur zu verbergen.


Und hier kann man das Buch kaufen: Gisa Klönne: Farben der Schuld

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