Marcus Goldman war für kurze Zeit der neue Stern am amerikanischen Literaturhimmel, doch nun wächst der Druck auf ihn ein zweites Buch zu veröffentlichen. Der Abgabetermin beim Verlag rückt immer näher, aber Marcus bringt keine vernünftige Zeile mehr zustande. Er sucht Rat bei seinem ehemaligen Literaturprofessor und Bestsellerautor Harry Quebert, der ihn einlädt zu ihm in sein Haus nach Aurora zu kommen. Schon lange verbindet die beiden eine tiefe Freundschaft und Aurora ist auch der Ort an dem Quebert einst seinen Erfolgsroman schrieb. Kurz nachdem Marcus wieder nach New York zurück gekehrt ist, erfährt er, dass Harry verhaftet wurde, nachdem in seinem Garten der Leichnam eines jungen Mädchens gefunden wurde, das vor 33 Jahren in Aurora verschwunden ist - im Sommer als Quebert "Der Ursprung des Übels" schrieb. Harry Quebert bestreitet den Mord, gibt aber zu eine Liebesaffaire mit dem 15jährigen Mädchen gehabt zu haben - ein Skandal der breite Wellen in der Literaturwelt schlägt. Marcus kann nicht glauben, dass sein Freund und Mentor ein Mörder ist und er beschließt auf eigene Faust zu ermitteln und die Wahrheit über den Fall Harry Quebert in Erfahrung zu bringen ...
"Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Autor Joël Dicker ist ein echt schwerer Brocken und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich mag dicke Bücher sehr und unter 400 Seiten fehlt mir fast immer was. Aber ein knapp 1 kg schwerer Schmöker ist schon echt anstrengend und eigentlich nur auf dem Sofa zu bewältigen. Das hat leider auch Einfluss auf meine Lust genommen in diesem Buch weiter zu lesen und ich hätte mir eine leichtere Variante gewünscht - durch dünneres Papier, oder eine andere Bindung oder was auch immer da möglich ist.
Inhaltlich fand ich die Geschichte rund um die Autoren Harry Quebert und Marcus Goldman jedoch sehr interessant. Am Anfang empfand ich den Roman noch eher als philosophisch, später wurde er dann zum Krimi und die Spannung stieg. Autor Joël Dicker hat es gut verstanden seine Leser auf den falschen Weg zu führen und immer wieder neue Wendungen zu präsentieren. Was bei anderen Romanen oft unglaubwürdig auf mich wirkte hat hier ein stimmiges Gesamtbild ergeben. Die beiden Hauptfiguren haben mir sehr gut gefallen, denn besonders in ihren gemeinsamen Szenen können sie überzeugen.
Der Aufbau des Buches und die "Buch-im-Buch" Geschichte hat mir gefallen, auch wenn dadurch ein sehr belehrender Ton herrscht und die Handlung schon etwas sehr aufgebauscht wird. Ein wenig unglaubwürdig fand ich jedoch Marcus Ermittlungen und das er die Polizei zu allen Vernehmungen etc. begleiten darf.
Zudem hatte das Buch durchaus seine Längen für mich und das insbesondere im Mittelteil. Zu einem positiven Gesamtergebnis komme ich daher nur, da mich das letzte Viertel absolut überzeugen konnte und mich der Autor hier ziemlich überrascht hat. Ich rate daher jedem der vielleicht vorher mit dem Buch hadert es doch zu Ende zu lesen.
Empfehlen kann ich "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" an alle Leser komplexer Romane, die nicht vor Spannung überquellen müssen, aber mit schöner Sprache überzeugen können. Ich könnte mir vorstellen, dass sich auch die Leser von Carlos Ruiz Zafón mit diesem Roman anfreunden können.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Joël Dicker: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
Weitere Informationen zu Buch und Autor finden sich auf der Homepage des Piper Verlages.
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