Amy hat
eine turbulente Zeit hinter sich, als ihr Vater beschließt eine
Yacht zu kaufen und mit ihr und ihrer Stiefmutter eine Weltreise zu
unternehmen. Amy ist alles andere als begeistert bei der Aussicht auf
eine langweilige Seereise, aber was dann geschieht hätte sie sich
dann doch nicht gewünscht. Die Yacht wird von Piraten vor der
somalischen Küste überfallen und die Familie mit den
Besatzungsmitgliedern als Geisel genommen. Ein Lösegeld in
Millionenhöhe soll gezahlt werden, andernfalls wird mit dem Tod der
Geiseln gedroht. Amy findet sich in einem wahr gewordenen Alptraum
wieder und hier ist sie nicht mehr Amy, sondern nur noch Geisel
Nummer drei.
"Nummer
Drei" von Autor Nicholas Lake wird als Thriller für jugendliche
Leser ab 14 Jahren beschrieben. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher
ob sowohl die Bezeichnungen als Thriller, als auch als Jugendbuch
wirklich zutreffend sind. Es ist ganz sicher keines von beidem im
herkömmlichen Stil, aber dennoch sehr interessant.
Erzählt
wird aus der Perspektive der 17jährigen Amy im Rückblick und in
nicht chronologischer Reihenfolge. Ihre Ansprache richtet sich
hierbei an einen fiktiven Leser oder Zuhörer.
Das noch
jugendliche Alter der Hauptfigur wird wahrscheinlich auch der Grund
für die Einstufung als Jugendbuch sein, ich würde es jedoch auch
für ältere Leser empfehlen. Inhaltlich geht es hier eigentlich eher
um Politik und Wirtschaft und die Hintergründe die Menschen in ein
kriminelles Leben (hier Geiselnehmer und Pirat) treiben können.
Spannung wird dadurch aufgebaut, dass der Leser noch nicht weiß, wie
sich die Situation aufklären wird. Allerdings war mir davon nicht
genug vorhanden, um das Buch wirklich einen Thriller zu nennen,
insbesondere da auch noch Romantik mit einfließt. Insgesamt gesehen
war mir das daher etwas zu verwaschen und zu viel auf einmal gewollt
um mich wirklich überzeugen zu können. Das gleiche trifft auch auf
die Figur der Amy zu, die so rebellisch, empfindsam, musikalisch,
trauernd, wütend, gutherzig etc. ist, dass ich gar nicht weiß, wer
dieses Mädchen wirklich ist.
Unabhängig
ist die Sichtweise auf die Situation in Somalia und die Hintergründe
der Piratenübergriffe aber sehr interessant und einleuchtend und
macht auch irgendwie Lust sich noch ein wenig mehr mit diesem Thema
zu beschäftigen.
"Nummer
Drei" ist übrigens nicht das Debüt des Autors. Er hat auf
englisch bereits einige Bücher veröffentlicht, die jedoch alle
unter dem Namen Nick Lake erschienen sind.
Empfehlen
kann ich "Nummer Drei" an politisch interessierte Leser,
die Bücher mögen die nicht nur auf ein Genre festgelegt sind.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Nicholas Lake: Nummer Drei
Weitere Informationen zum Buch und zum Autor finden sich auf der Homepage vom Piper/ivi Verlag.
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