Montag, 16. September 2013

Tanja Heitmann: Das Geheimnis des Walfischknochens

Was schenkt man einem 85jährigen zum Geburtstag? Diese Frage stellt sich Enkelin Greta Rosenboom, als der Jahrestag ihres Großvaters naht. Eigentlich hatte sie sich mit ihrem Freund zusammen für ein Geschenk entschieden, doch nach der turbulenten Trennung fühlt sich das nicht mehr richtig an und so beschließt Greta ihrem Großvater Arjen "gemeinsame Zeit" zu schenken. Da Arjen sich gerne auf eine Reise an die Orte seiner Kindheit und Jugend begeben würde und Greta sowieso ihre Zelte in Zürich abgebrochen hat und erst mal arbeitslos ist, passt das auch sehr gut und die beiden machen sich auf den Weg in Etappen an der Küste entlang bis zur Halbinsel Beekensiel auf der Arjen aufgewachsen ist.  Nach und nach erfährt Greta wie es war als Sohn eines Pfarrers an einem abgelegen Ort und mitten im Nationalsozialismus aufzuwachsen und was es mit einem Walfischknochen auf sich hat, der Arjen nicht mehr aus dem Kopf gehen mag.

"Das Geheimnis des Walfischknochens" von Tanja Heitmann ist nicht das erste Buch das ich von dieser Autorin gelesen habe. Allerdings kannte ich sie bisher aus dem Bereich Jugendfantasy und war überrascht von diesem neuen Buch zu hören. Inhaltlich widmet sich Tanja Heitmann hier einer Familiengeschichte über drei Generationen, die hauptsächlich in Ostfriesland spielt. Im Mittelpunkt der Ereignisse steht Greta Rosenboom, eine Endzwanzigerin, die nach einer zerbrochenen Beziehung inklusive Verlust des Arbeitsplatzes zur Geburtstagsfeier ihres Großvaters in ihren Heimatort in Norddeutschland zurückkehrt. Auf einer zweiten Erzählebene wird die Kindheit und Jugend von Großvater Arjen aufgegriffen und die Ereignisse in  den Jahren 1939 - 1946.
Im Grunde genommen ist dies die Geschichte einer Freundschaft, die Arjens Leben auch später noch geprägt hat. Die Abschnitte in der Vergangenheit fand ich sehr gut erzählt und man konnte sich sehr gut in die Figuren hineinversetzen.
Nicht immer so gelungen empfand ich die Handlung in der Gegenwart, denn hier wird doch einiges an stereotypen und klischeehaften Figuren aufgeboten, die für mich dafür sorgten dass die Geschichte wenig Tiefgang erhielt. Es war doch ziemlich vorhersehbar in welche Richtung sich Gretas Zukunft entwickelt und ich hätte mir hier doch die eine oder andere Überraschung gewünscht.
Insgesamt gesehen hat mir die Handlung rund um Arjen jedoch sehr gut gefallen, so dass ich auch zu einer positiven Gesamtwertung komme.
Empfehlen kann ich "Das Geheimnis des Walfischknochens" daher an alle Leser die Familienromane auf mehreren Zeitebenen mögen.


So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Tanja Heitmann: Das Geheimnis des Walfischknochens

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Blanvalet Verlages.

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