Mittwoch, 5. Februar 2014

KW06/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Ilham Tohti

Diese Woche möchte ich Euch Ilham Tohti (45-jähriger uigurischer Wissenschaftler)
vorstellen.
UA-Platzhalter-weiß: © Amnesty International

Ilham Tohti, bekannter uigurischer Wissenschaftler und Gründer der Webseite "Uighur Online", wurde am 15. Januar von Angehörigen der chinesischen Behörden aus seiner Wohnung in Peking entführt. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Ihm drohen Folter und anderweitige Misshandlungen.

Am 25. Januar wurde Ilham Tohti vom Amt für öffentliche Sicherheit für Urumqi in Peking einer Reihe von Verstößen beschuldigt, darunter die Verwendung seiner Webseite "Uighur Online" zur Rekrutierung von Gefolgsleuten für "separatistische Betätigungen". Amnesty International betrachtet ihn hingegen als gewaltlosen politischen Gefangenen, der nur aufgrund der friedlichen Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung inhaftiert ist.

Ilham Tohti ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Zentralen Universität für nationale Minderheiten in Peking und ein bekannter Kritiker im Hinblick auf Chinas Umgang mit ethnischen und religiösen Minderheiten in der autonomen Uiguren-Provinz Xinjiang (Sinkiang) im Nordwesten des Landes. Dort ist es in den vergangenen Jahren zu mehreren gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Uiguren und Sicherheitskräften gekommen. Die ethnischen Spannungen in der Autonomen Region Xinjiang sind durch Einschränkungen der Religionsfreiheit, Diskriminierung bei der Arbeitsplatzvergabe und durch politische Ausgrenzung noch weiter verschärft worden.

Ilham Tohti wurde inhaftiert, kurz nachdem die Kommunistische Partei Chinas am 19. Dezember 2013 ein neues "großes strategisches Programm" für die Autonome Region Xinjiang gestartet hatte. Dieses erklärt den "Erhalt der gesellschaftlichen Stabilität" zum strategischen Hauptziel in Xinjiang. Gleichzeitig kündigte der Bürgermeister Pekings, Wang Anshun, am 16. Januar diesen Jahres an, die Regierung werde die Kontrolle des Internets im Zuge von Antiterrormaßnahmen verschärfen. Tatsächlich hat die Regierung die Kontrollen im Internet auf breiter Ebene ausgebaut. Zudem sind Mitglieder der "Neuen Bürgerbewegung", einem lockeren Netzwerk von AktivistInnen, die sich für eine transparente Regierung und die Aufdeckung von Korruptionsfällen einsetzen, inhaftiert worden.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Flaminio Ilham Tohti einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: gov(at)govonline.cn 

Betreff:
Ilham Tohti

Text: 
Exzellenz,

wie ich erfahren habe, ist der bekannte uigurische Wissenschaftler Ilham Tohti am 15. Januar von Angehoerigen der Behoerden aus seiner Wohnung in Peking entfuehrt worden.

Ich bitte Sie dafuer zu sorgen, dass der Aufenthaltsort von Ilham Tohti umgehend bekanntgegeben wird.

Bitte lassen Sie Ilham Tohti umgehend und bedingungslos frei, da er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der allein wegen der friedlichen Ausuebung seines Rechts auf freie Meinungsaeusserung festgehalten wird.

Bitte stellen Sie sicher, dass Ilham Tohti waehrend seiner Haft weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird. Gewaehren Sie ihm Zugang zu einem Rechtsbeistand seiner Wahl, zu seiner Familie und zu jeder noetigen medizinischen Versorgung.

Mit freundlichen Gruessen 
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Uigure verschleppt 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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