Tschad: © Courtesy of the University of Texas Libraries
Der Schriftsteller Jean Laokolé wurde am 22. März von Sicherheitskräften in der tschadischen Hauptstadt N'Djamena festgenommen. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt.
Jean Laokolé wurde am Abend des 22. März von einer Gruppe in Zivil gekleideter Männer festgenommen, als er mit seiner Familie in seinem Auto in Atrone, einem Vorort von N'Djamena, unterwegs war. Die Männer zwangen den Schriftsteller, in ihren Wagen einzusteigen und brachten ihn dann an einen unbekannten Ort.
Offiziell ist sein Aufenthaltsort zwar nicht bekannt, er wurde jedoch am 25. März in einem ehemaligen, unter dem Namen "OCAM-Lager" bekannten, Militärlager in N'Djamena nahe der Sacré-Coeur-Schule gesehen. Einige Angehörige der tschadischen Sicherheitskräfte inhaftieren Personen in diesem Lager, obwohl es sich um keine offizielle Haftanstalt handelt.
Verschiedene Quellen, darunter auch seine Familie, berichten, dass die Polizei Jean Laokolé am 22. März aufgrund eines Blogeintrags vorgeladen hatte. Er wird verdächtigt, "falsche Anschuldigungen" gegen eine Personengruppe verbreitet zu haben, die deswegen anscheinend Anzeige bei der Polizei erstattet hat. Jean Laokolé erschien bei einem Polizeibeamten, der anschließend offenbar den beiden Parteien nahelegte, die Angelegenheit friedlich zu regeln. Es wurde vereinbart, dass Jean Laokolé in demselben Blog eine Entschuldigung veröffentlichen und Entschuldigungsschreiben an all jene senden sollte, die er in dem Eintrag eventuell beleidigt hatte. Jean Laokolé wollte dem am 23. März nachkommen.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Jean Laokolé einsetzt.
Der Appell richtet sich an den Menschenrechtsminister.
Schreibt eine E-Mail an: Droittchad(at)yahoo.fr
Betreff:
Jean Laokolé ohne Kontakt zur Aussenwelt in Haft
Text:
Sehr geehrter Herr Minister,
wie ich durch Amnesty International erfahren habe, wurde der Schriftsteller Jean Laokolé am 22. Maerz von Sicherheitskraeften in N'Djamena festgenommen. Sein Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Dies besorgt mich sehr.
Ich fordere Sie auf, den Aufenthaltsort von Jean Laokolé bekanntzugeben, der seit seiner Festnahme ohne Kontakt zur Aussenwelt inhaftiert ist.
Ich bitte Sie, Jean Laokolé umgehend bedingungslos freizulassen, sofern er keiner als Straftat anerkannten Handlung angeklagt ist.
Bitte schuetzen Sie Jean Laokolé zudem vor Folter und anderweitiger Misshandlung.
Des Weiteren bitte ich sie eindringlich, das Recht auf freie Meinungsaeusserung in Tschad zu respektieren und zu wahren und die Menschen davor zu schuetzen, aufgrund der friedlichen Wahrnehmung ihrer Menschenrechte bedroht und eingeschuechtert zu werden.
Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen