Mittwoch, 16. Januar 2013

KW 03/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Mohammad Sadiq Kabudvand

Ich möchte Euch Mohammad Sadiq Kabudvand, einen kurdischen Journalist und Menschenrechtler vorstellen.

Mohammad Sadiq Kabudvand


Der kurdische Journalist und Menschenrechtler Mohammad Sadiq Kabudvand setzt sich seit vielen Jahren für Menschenrechte im Iran ein, insbesondere für die Rechte der kurdischen Minderheit. Er war Herausgeber der Wochenzeitung „Stimme des kurdischen Volkes“, bis sie 2004 von der Regierung wegen der angeblichen „Verbreitung separatistischer Ideen und Falschinformationen“ verboten wurde. 2005 gründete er die „Menschenrechtsorganisation von Kurdistan“, die von den Behörden bis heute nicht offiziell anerkannt wurde.
 
Am 1. Juni 2007 wurde Mohammad Sadiq Kabudvand festgenommen und hat seitdem die überwiegende Zeit im Evin-Gefängnis verbracht. Derzeit verbüßt er seine zehnjährige Haftstrafe, zu der er wegen der Gründung der Organisation HROK verurteilt wurde. Zudem wurde ihm 2005 ein sechsmonatiger Freiheitsentzug auferlegt, als ihm "das Veröffentlichen von Lügen mit der Absicht zur Stiftung öffentlicher Beunruhigung" und "die Erzeugung von Uneinigkeit zwischen und unter sozialen Gruppen der Gesellschaft durch die Thematisierung ethnischer und rassischer Fragen" zur Last gelegt wurde.  Außerdem erhielt er fünf Jahre Berufsverbot als Journalist. Kabudvand leidet unter den katastrophalen Haftbedingungen und Schikanen.
 
Am 26. Mai 2012 trat Mohammad Kabudvand zudem in einen 59-tägigen Hungerstreik. Er protestierte damit gegen die Verweigerung der Behörden, ihm Hafturlaub für den Besuch seines kranken Sohnes zu gewähren. Seit Kabudvand von der Krankheit seines Sohnes erfahren hat, wurde ihm nur ein Mal im Februar 2012 ein kurzer Besuch im Krankenhaus gestattet. Dabei sind Familienbesuche dieser Art laut der Gefängnisordnung erlaubt und werden üblicherweise genehmigt. Amnesty International nimmt an, dass die Behörden ihn auf diese Weise dafür bestrafen wollen, dass er aus dem Gefängnis heraus mit offenen Briefen an die Behörden an seiner politischen Arbeit festhält. Am 24. Juli beendete Kabudvand seinen Hungerstreik, da Mitarbeiter des Evin-Gefängnis ihm Ausgang zugesichert hatten.
 
Durch die Nahrungsverweigerung hat sich der Gesundheitszustand von Mohammad Kabudvand deutlich verschlechtert. Am 20.Juli wurde er in die Krankenabteilung des Evin-Gefängnis und anschließend wegen starker Nierenschmerzen in das Modarres-Krankenhaus in Teheran verlegt. Noch am selben Tag entlies man ihn und brachte ihn zurück ins Gefängnis, obwohl er weiterhin an einer Niereninfektion, körperlicher Schwäche, sehr niedrigen Blutzuckerwerten und Gewichtsverlust leidet.

Es gibt eine Online-Petition, die sich für die Freiheit von Mohammad Sadiq Kabudvand einsetzt.

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty Deutschland daran beteiligen:
Freiheit für Mohammad Sadiq Kabudvand!

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.


"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."



(Quelle: Amnesty International)

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