Inhaltsangabe frei nach dem Originalverlag:
Die 17jährige Twylla lebt in einem Schloss. Aber obwohl sie mit dem Kronprinzen verlobt ist, ist Twylla nicht gerade ein Mitglied des Hofes.
Sie ist der Henker.
Als Verkörperung der Göttin tötet Twylla sofort jeden der sie berührt. Jeden Monat wird sie in ein Verlies gebracht und gezwungen, ihre Hände auf die des Verrates Beschuldigten zu legen. Niemand wird jemals ein Mädchen mit dem Tod in den Adern lieben. Auch der Prinz, dessen königliches Blut ihn angeblich immun macht gegen Twyllas fatale Berührung, vermeidet ihre Gegenwart.
Aber dann wird Twylla eine neue Wache zugeteilt. Ein Junge, dessen leichtes Lächeln hinwegtäuscht über seine tödliche Fechtkunst. Und im Gegensatz zu den anderen ist er in der Lage über Twyllas Aufgabe als Henker hinwegzuschauen und das Mädchen zu sehen, nicht die Göttin. Doch Twylla ist schon dem Prinzen versprochen, und weiß, was Menschen droht, die der Königin im Wege stehen.
Da ist ein verborgenes Geheimnis noch das Geringste von Twyllas Problemen. Die Königin hat einen Plan ihre Feinde zu vernichten. Einen Plan, der ein magenumdrehendes, unaussprechliches Opfer erfordert. Wird Twylla tun was es benötigt um ihr Land zu schützen? Oder wird sie ihre Pflicht vernachlässigen für eine verfluchte Liebe?
Die Inhaltsangabe des Verlages zu "Goddess of Poison - Tödliche Berührung" von Autorin Melinda Salisbury hatte mich neugierig gemacht. Das klang doch genau nach der Art von Geschichte wie ich sie gerne lese.
Leider konnte mich das Buch jedoch überhaupt nicht überzeugen.
Es gibt vieles das mir hier nicht gefallen hat. Das fängt schon an beim Titel. Wenn man denn meint, dass ein Buch auch in der deutschen Ausgabe einen englischen Titel haben sollte, so sollte das wenigstens der Originaltitel sein und nicht irgendwas Neues. Im Original lautet der Titel nämlich nicht "Goddess of Poison" (frei übersetzt: Göttin des Gifts), sondern "The Sin Eeater‘s Daughter" (frei übersetzt: Die Tochter der Sündenesserin).
Das ich dieses Buch nicht mochte ärgert mich ein wenig, denn Cover und Inhalt klangen wirklich so vielversprechend. Ich mag auch die Welt, die Autorin Melinda Salisbury hier erschaffen hat. Das Land Lormere, die Sagen und magischen Elemente, das hätte alles so schön werden können.
Nur leider passiert in diesem Buch nicht sonderlich viel.
Die deutsche Inhaltsangabe gibt wieder, dass Twylla "nach und nach" eine Intrige aufdecken würde. Tatsache ist, dass ihr jemand die Wahrheit erzählt und bum weiß sie es. Ich weiß nicht, was denn daran "nach und nach" sein soll. Die übrige Zeit verbringt Twylla sehr viel im Tempel oder in ihrem Zimmer. Sie hat keine Freunde, sie ist mir auch nicht sonderlich sympathisch. Alles was ich von ihr weiß ist, dass sie die Tochter der Sündenesserin ist und sich ihre Persönlichkeit darüber definiert, was andere von ihr denken und dass sie singen kann und rote Haare hat (Ach ja, rothaarig, singen und ein Kronprinz – klingelt es da bei jemandem? Genau. Das war "Selection", nur besser als hier.). Alle Elemente die ich interessant fand (z. B. das mit dem Sündenessen) wurden leider nur am Rande erwähnt und spielen keine große Rolle für die Handlung. Das ganze hätte durch die Liebesgeschichte gerettet werden können, doch leider ist die genauso eine Seifenblase wie der Rest der Geschichte. Mein Eindruck einer unvollständigen und ziemlich platten Geschichte kann natürlich daran liegen, dass die Autorin hier einfach noch nicht zu viel in den ersten Teil einer Reihe packen wollte (Überraschung: Es folgen wahrscheinlich noch zwei weitere Bände) und sich die Handlung noch ganz toll entwickelt. Aber ich bin erst mal ernüchtert und habe vorerst genug davon.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Melinda Salisbury: Goddess of Poison - Tödliche Berührung
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Bloomoon Verlages.
Mittwoch, 5. Oktober 2016
Dienstag, 4. Oktober 2016
Lucinda Riley: Das italienische Mädchen
Inhaltsangabe
des Verlages:
Rosanna
Menici ist elf, als sie zum ersten Mal dem Mann begegnet, der ihr Schicksal
bestimmen wird. Der junge Tenor Roberto Rossini ist in seiner Heimat Neapel
bereits ein umschwärmter Star und schenkt dem schüchternen Mädchen, das bei
einer Familienfeier singen soll, kaum Beachtung. Doch als die ersten Töne den
Raum erfüllen, kann er seine Augen nicht mehr von Rosanna lösen, so rein und
einzigartig ist diese Stimme. Sechs Jahre später treffen Rosanna und Roberto an
der Mailänder Scala wieder aufeinander. Auf der Bühne vereint, entwickeln ihre
Stimmen einen Zauber, der sie einen unvergleichlichen Siegeszug durch die
Opernhäuser der Welt antreten lässt. Doch ihre leidenschaftliche Liebe wird zu
einer Obsession, die sie für alles um sie herum blind werden lässt …
Ich habe
„Das italienische Mädchen“ von Lucinda Riley als Hörbuch gehört.
Gelesen
wird es von Simone Kabst, die wohl auch schon einige andere Bücher der Autorin
eingelesen hat. Als Sprecherin ist mir Frau Kabst weder besonders negativ noch
positiv aufgefallen. Ich wäre nicht abgeschreckt, noch einmal ein Hörbuch mit
ihr als Sprecherin zu hören, aber es wäre für mich auch kein Garant für ein
besonders gutes Hörbuch. Sie bemüht sich um Betonung, was eben mal mehr und mal
weniger gelingt. Generell kann man ihrer Stimme aber ganz gut zuhören ohne
genervt zu sein.
Inhaltlich
hat mich „Das italienische Mädchen“ enttäuscht. Ich bin natürlich auch ziemlich
verwöhnt was Lucinda Riley betrifft und entsprechend hoch ist meine
Erwartungshaltung. Ich wusste vorher praktisch nichts über das Buch, aber nach
dem Hören war ich mir sicher, dass es sich nicht um ein neues Werk der Autorin
handelt, sondern um irgendwas älteres das ausgegraben wurde nachdem sich der
Erfolg eingestellt hat. Genauso ist es auch tatsächlich. Im Buch soll es dazu
wohl auch ein Vorwort der Autorin geben, worauf beim Hörbuch jedoch verzichtet
wurde.
Besonders
enttäuscht bin ich von der Hauptfigur Rosanna. Sie soll der Sympathieträger der
Geschichte sein, mit ihr soll man als Leser mitfiebern und hoffen das alles für
sie gut ausgeht. Das hat sich bei mir jedoch leider nicht eingestellt. Der
Funke ist sozusagen nicht übergesprungen und mir war Rosanna zumindest ab der
zweiten Romanhälfte einfach nicht mehr so sympathisch. Einige der Nebenfiguren
fand ich sehr interessant, aber deren Geschichte stand natürlich eher im
Hintergrund. Während am Anfang alles sehr ausführlich und detailliert erzählt
wurde, hatte ich am Ende eher den Eindruck, dass doch alles sehr rasant ging
und dann die Jahre im Zeitraffer abgefertigt wurden. Insgesamt entspricht „Das
italienische Mädchen“ daher nicht dem was ich erwartet und erhofft hatte.
Empfehlen kann ich es daher eigentlich nur an Leser die das Werk von Lucinda
Riley vollständig lesen wollen, oder aber noch nichts von der Autorin kennen,
so dass hier keine falsche Erwartung entsteht.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Lucinda Riley: Das italienische Mädchen
Samstag, 1. Oktober 2016
Limes unterwegs ... rund um Kap Hoorn
Limes hatte mal wieder das Fernweh gepackt und er hat sich aufgemacht einen neuen Kontinent zu erkunden.
Los ging die Reise in Valparaiso, Chile.
Durch die Magellanstraße ging es nun auf den Weg in Richtung Süden. Besonderes Highlight sind hier die Gletscher.
Beim Anblick dieses Regenbogens hat sich Limes auch direkt schönes Wetter für die kommenden Tage gewünscht.
An Land ging es nun wieder in Punta Arenas, Chile.
Hier hat Limes die Landschaft erkundet und einen Spaziergang durch den Nationalpark unternommen.
Die Luft war zwar kalt, aber wunderbar klar.
Im Ort steht eine Statue von Magellan und es heißt, dass man dorthin zurückkehren wird, wenn man den Fuß der Statue berührt. Limes hat das natürlich ausprobiert.
Zum Glück hatte Limes auch ein paar wärmere Klamotten eingepackt, denn morgens um 7 Uhr kann es an so einem Gletscher doch ziemlich frisch sein.
Die nächste Station der Reise war die südlichste Stadt der Erde: Ushuaia, Argentinien.
Ein besonderer Ausflug ging auch hier in den Nationalpark, in dem die südlichste Eisenbahn der Erde fährt.
Natürlich hat Limes auch eine Fahrt unternommen.
Im Anschluss wurde natürlich auch noch die Umgebung von Ushuaia erkundet.
Am nächsten Tag stand dann Erholung auf See auf dem Programm und sogar die Sonne hat sich herausgewagt, auch wenn es etwas wärmer hätte sein können.
Ein absolutes Highlight wartete in der Nähe von Puerto Madryn, Argentinien auf Limes. Er hat eine Pinguinkolonie besucht.
So auf Augenhöhe waren sich alle Beteiligten sehr sympathisch.
Ganz in der Nähe konnte man die Seeelefanten am Strand liegen sehen und besonders interessant sah hier auch die Brandung aus.
Schließlich war auch noch ein Abstecher zu den Seehunden drin.
Nach diesen interessanten Erlebnissen in der Natur war es wieder Zeit für ein neues Land. Mit Montevideo hieß uns die Hauptstadt von Uruguay willkommen.
Allerdings war das Wetter hier echt durchwachsen und die Fotomotive daher etwas spärlich vor grauem Himmel.
Ganz anders sah es jedoch in Buenos Aires, Argentinien aus. Der berühmte Friedhof wartete im Sonnenschein und Limes konnte unter anderem das Grab von Evita besichtigen.
Besonders gut gefallen hat Limes aber das Künstler- und Tangoviertel mit seinen bunten Farben.
Und das Personal freute sich auch über eine kleine Ablenkung vom Alltag.
Schließlich stand auch noch ein Besuch auf der Schiffsbrücke an, bei der Limes vom 1. Offizier ein wenig herumgeführt wurde.
Etwas gruselig ist immer der Glasboden, aber zum Glück ist Limes schwindelfrei.
Die Schiffsbrücke verfügt auch definitiv über den Balkon mit der schönsten Aussicht.
Leider geht jede Reise immer viel zu schnell vorbei, aber Limes konnte noch zum Abschluss den Sonnenuntergang genießen.
Los ging die Reise in Valparaiso, Chile.
Durch die Magellanstraße ging es nun auf den Weg in Richtung Süden. Besonderes Highlight sind hier die Gletscher.
Beim Anblick dieses Regenbogens hat sich Limes auch direkt schönes Wetter für die kommenden Tage gewünscht.
An Land ging es nun wieder in Punta Arenas, Chile.
Hier hat Limes die Landschaft erkundet und einen Spaziergang durch den Nationalpark unternommen.
Die Luft war zwar kalt, aber wunderbar klar.
Im Ort steht eine Statue von Magellan und es heißt, dass man dorthin zurückkehren wird, wenn man den Fuß der Statue berührt. Limes hat das natürlich ausprobiert.
Zum Glück hatte Limes auch ein paar wärmere Klamotten eingepackt, denn morgens um 7 Uhr kann es an so einem Gletscher doch ziemlich frisch sein.
Die nächste Station der Reise war die südlichste Stadt der Erde: Ushuaia, Argentinien.
Ein besonderer Ausflug ging auch hier in den Nationalpark, in dem die südlichste Eisenbahn der Erde fährt.
Natürlich hat Limes auch eine Fahrt unternommen.
Im Anschluss wurde natürlich auch noch die Umgebung von Ushuaia erkundet.
Am nächsten Tag stand dann Erholung auf See auf dem Programm und sogar die Sonne hat sich herausgewagt, auch wenn es etwas wärmer hätte sein können.
Ein absolutes Highlight wartete in der Nähe von Puerto Madryn, Argentinien auf Limes. Er hat eine Pinguinkolonie besucht.
So auf Augenhöhe waren sich alle Beteiligten sehr sympathisch.
Ganz in der Nähe konnte man die Seeelefanten am Strand liegen sehen und besonders interessant sah hier auch die Brandung aus.
Schließlich war auch noch ein Abstecher zu den Seehunden drin.
Nach diesen interessanten Erlebnissen in der Natur war es wieder Zeit für ein neues Land. Mit Montevideo hieß uns die Hauptstadt von Uruguay willkommen.
Allerdings war das Wetter hier echt durchwachsen und die Fotomotive daher etwas spärlich vor grauem Himmel.
Ganz anders sah es jedoch in Buenos Aires, Argentinien aus. Der berühmte Friedhof wartete im Sonnenschein und Limes konnte unter anderem das Grab von Evita besichtigen.
Besonders gut gefallen hat Limes aber das Künstler- und Tangoviertel mit seinen bunten Farben.
Nach den ganzen Landgängen blieb dann nur noch das Schiff zu erkunden und so hat Limes noch einen Ausflug in die Schiffsküche unternommen.
Besonders die leckeren Nachspeisen haben es ihm angetan.Und das Personal freute sich auch über eine kleine Ablenkung vom Alltag.
Schließlich stand auch noch ein Besuch auf der Schiffsbrücke an, bei der Limes vom 1. Offizier ein wenig herumgeführt wurde.
Etwas gruselig ist immer der Glasboden, aber zum Glück ist Limes schwindelfrei.
Die Schiffsbrücke verfügt auch definitiv über den Balkon mit der schönsten Aussicht.
Leider geht jede Reise immer viel zu schnell vorbei, aber Limes konnte noch zum Abschluss den Sonnenuntergang genießen.
Mittwoch, 28. September 2016
KW39/2016 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Genaro Rincon
Diese Woche möchte ich Euch auf Genaro Rincon aufmerksam machen:
Am 25. September gegen 20:30 Uhr wurde der Menschenrechtsverteidiger Genaro Rincon in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, verbal und körperlich angegriffen. In jüngster Zeit berichteten mehrere Menschenrechtsverteidiger_innen, die sich, ebenso wie Genaro Rincon, gegen Staatenlosigkeit in der Dominikanischen Republik einsetzen, von Drohungen, Einschüchterung und Beleidigungen im Zusammenhang mit ihrer Arbeit.
Am 25. September verließ Genaro Rincon sein Büro im Viertel Zona Colonial und ging zu einer nahegelegenen Bushaltestelle, um zu seinem Wohnort Santo Domingo Este zu fahren. Gegenüber Amnesty International sagte Genaro Rincon, dass ein Mann ihn auffällig beobachtete, während er auf den Bus wartete. Gegen 20:15 Uhr stieg Genaro Rincon in den Bus ein. Der Mann, den er zuvor gesehen hatte, saß vor ihm und begann nach wenigen Minuten Genaro Rincon zu beschimpfen. Mehrfach schrie er: "Die haitianische Rasse ist die schlimmste der Welt!" Später nahm der Mann sein Mobiltelefon und sagte: "Ja, ich bin bei ihm". Dann wandte er sich mit der Aussage "Du bist einer von diesen Verteidigern" an Genaro Rincon und versuchte, diesen ins Gesicht zu schlagen.
Der Busfahrer bat beide Männer, den Bus zu verlassen. Genaro Rincon versuchte sich zu weigern, als ein zweiter Mann sich plötzlich von hinten näherte und ihn auf die Straße stieß. Während Genaro Rincon am Boden lag, warf einer der beiden Angreifer einen Zementblock auf ihn, der ihn an Kopf und Brust traf. Genaro Rincon konnte sich wehren, indem er einem der beiden Männer mit einem Stift ins Auge stach. In diesem Moment schrie ein Passant "Er ist bewaffnet!", um die Angreifer abzulenken. Dies ermöglichte Genaro Rincon, wegzurennen und in einer nahegelegenen Tankstelle um Hilfe zu bitten. Die Angestellten der Tankstelle riefen einen Krankenwagen, der Genaro Rincon in ein Krankenhaus brachte. Die Ärzt_innen stellten eine schwere Kopfverletzung sowie Verletzungen an den Lippen, der Brust, den Beinen und Füßen fest.
Der Angriff erfolgte wenige Tage nach öffentlichen Gedenkveranstaltungen anlässlich eines Urteils des Verfassungsgerichts aus dem Jahr 2013, über die in den nationalen Medien ausführlich berichtet wurde. Das Urteil hatte dazu geführt, dass Zehntausende Dominikaner_innen haitianischer Abstammung zu Staatenlosen geworden waren. Genaro Rincon war ein Rechtsbeistand in diesem symbolischen Fall. Seit den Gedenkveranstaltungen haben Bedrohungen, Einschüchterung und Beleidigungen in sozialen Medien gegen Menschenrechtsverteidiger_innen, die mit diesem Fall arbeiten, zugenommen. Mindestens zwei Menschenrechtsverteidiger, darunter Genaro Rincon, haben in den vergangen zwei Wochen berichtet, dass sie von unbekannten Autos verfolgt worden waren.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Genaro Rincon einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: info(at)pgr.gob.do, info(at)embajadadominicana.de
Betreff: Genaro Rincon
Text:
mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass der Menschenrechtsverteidiger Genaro Rincon in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, am 25. September verbal und koerperlich angegriffen wurde.
Leiten Sie bitte unverzueglich eine unabhaengige und sorgfaeltige Untersuchung des Angriffs gegen Genaro Rincon ein. Veroeffentlichen Sie die Ergebnisse und bringen Sie die Verantwortlichen für die Planung und Durchfuehrung vor Gericht. Ergreifen Sie bitte Massnahmen, um Genaro Rincon sowie alle anderen dominikanischen Menschenrechtsverteidiger_innen, die sich gegen Staatenlosigkeit einsetzen, effektiv und gemaess ihren Wuenschen, zu schuetzen. Ich moechte Sie daran erinnern, dass Sie nach der UN-Erklaerung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern aus dem Jahr 1998 dazu verpflichtet sind, diese zu schuetzen. Ich bitte Sie, Rassismus, anti-haitianische Rhetorik und alle Formen der Diskriminierung oeffentlich zu verurteilen und die Verwendung von stigmatisierender Sprache gegen Menschenrechtsverteidiger_innen, die sich für das Recht auf Staatsangehoerigkeit einsetzen, zu unterbinden.
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Aktivist angegriffen
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
Karte Dominikanische Republik: © Amnesty International
Am 25. September verließ Genaro Rincon sein Büro im Viertel Zona Colonial und ging zu einer nahegelegenen Bushaltestelle, um zu seinem Wohnort Santo Domingo Este zu fahren. Gegenüber Amnesty International sagte Genaro Rincon, dass ein Mann ihn auffällig beobachtete, während er auf den Bus wartete. Gegen 20:15 Uhr stieg Genaro Rincon in den Bus ein. Der Mann, den er zuvor gesehen hatte, saß vor ihm und begann nach wenigen Minuten Genaro Rincon zu beschimpfen. Mehrfach schrie er: "Die haitianische Rasse ist die schlimmste der Welt!" Später nahm der Mann sein Mobiltelefon und sagte: "Ja, ich bin bei ihm". Dann wandte er sich mit der Aussage "Du bist einer von diesen Verteidigern" an Genaro Rincon und versuchte, diesen ins Gesicht zu schlagen.
Der Busfahrer bat beide Männer, den Bus zu verlassen. Genaro Rincon versuchte sich zu weigern, als ein zweiter Mann sich plötzlich von hinten näherte und ihn auf die Straße stieß. Während Genaro Rincon am Boden lag, warf einer der beiden Angreifer einen Zementblock auf ihn, der ihn an Kopf und Brust traf. Genaro Rincon konnte sich wehren, indem er einem der beiden Männer mit einem Stift ins Auge stach. In diesem Moment schrie ein Passant "Er ist bewaffnet!", um die Angreifer abzulenken. Dies ermöglichte Genaro Rincon, wegzurennen und in einer nahegelegenen Tankstelle um Hilfe zu bitten. Die Angestellten der Tankstelle riefen einen Krankenwagen, der Genaro Rincon in ein Krankenhaus brachte. Die Ärzt_innen stellten eine schwere Kopfverletzung sowie Verletzungen an den Lippen, der Brust, den Beinen und Füßen fest.
Der Angriff erfolgte wenige Tage nach öffentlichen Gedenkveranstaltungen anlässlich eines Urteils des Verfassungsgerichts aus dem Jahr 2013, über die in den nationalen Medien ausführlich berichtet wurde. Das Urteil hatte dazu geführt, dass Zehntausende Dominikaner_innen haitianischer Abstammung zu Staatenlosen geworden waren. Genaro Rincon war ein Rechtsbeistand in diesem symbolischen Fall. Seit den Gedenkveranstaltungen haben Bedrohungen, Einschüchterung und Beleidigungen in sozialen Medien gegen Menschenrechtsverteidiger_innen, die mit diesem Fall arbeiten, zugenommen. Mindestens zwei Menschenrechtsverteidiger, darunter Genaro Rincon, haben in den vergangen zwei Wochen berichtet, dass sie von unbekannten Autos verfolgt worden waren.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Genaro Rincon einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: info(at)pgr.gob.do, info(at)embajadadominicana.de
Betreff: Genaro Rincon
Text:
Sehr geehrter Herr Staatsanwalt,
mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass der Menschenrechtsverteidiger Genaro Rincon in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik, am 25. September verbal und koerperlich angegriffen wurde.
Leiten Sie bitte unverzueglich eine unabhaengige und sorgfaeltige Untersuchung des Angriffs gegen Genaro Rincon ein. Veroeffentlichen Sie die Ergebnisse und bringen Sie die Verantwortlichen für die Planung und Durchfuehrung vor Gericht. Ergreifen Sie bitte Massnahmen, um Genaro Rincon sowie alle anderen dominikanischen Menschenrechtsverteidiger_innen, die sich gegen Staatenlosigkeit einsetzen, effektiv und gemaess ihren Wuenschen, zu schuetzen. Ich moechte Sie daran erinnern, dass Sie nach der UN-Erklaerung zum Schutz von Menschenrechtsverteidigern aus dem Jahr 1998 dazu verpflichtet sind, diese zu schuetzen. Ich bitte Sie, Rassismus, anti-haitianische Rhetorik und alle Formen der Diskriminierung oeffentlich zu verurteilen und die Verwendung von stigmatisierender Sprache gegen Menschenrechtsverteidiger_innen, die sich für das Recht auf Staatsangehoerigkeit einsetzen, zu unterbinden.
Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Aktivist angegriffen
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)
Sonntag, 10. Juli 2016
Die 1. LitBlog Convention
Die Idee einer LiteraturBloggerConvention fand ich richtig toll.
Erst konnte ich mir nicht so richtig etwas darunter vorstellen, aber spätestens als ich das Programm gesehen hatte zu dem der Lübbe Verlag nach Köln eingeladen hatte, war ich überzeugt.
Ich möchte Euch nun an meinem Tag teilhaben lassen.
Ich möchte Euch nun an meinem Tag teilhaben lassen.
1.Etappe im Konferenzprogramm
Wir wollen unterhalten
Von der Idee bis zum fertigen E-Book – Ein Blick hinter die Kulissen des digitalen Tagesgeschäfts
Bei diesem Programmpunkt hatte ich direkt das richtige Konferenzgefühl. Man merkte sofort hier geht es um Inhalte. Die Vortragenden hatten sich gut vorbereitet, einen Konferenzraum hergerichtet und sich abgesprochen wer welchen Punkt vorstellt.
Anwesend waren die Teamleitung Digitales Marketing, die Digital-Key-Account-Managerin und der Projektmanager Digitales Marketing von Bastei Lübbe.
Unterschieden wurde hier nun in drei Bereiche:
Programm
Vertrieb
Marketing
Anwesend waren die Teamleitung Digitales Marketing, die Digital-Key-Account-Managerin und der Projektmanager Digitales Marketing von Bastei Lübbe.
Unterschieden wurde hier nun in drei Bereiche:
Programm
Vertrieb
Marketing
Inzwischen gibt es in der E-Book Abteilung Bastei Entertainment ca. 5000 Veröffentlichungen. Der Anteil der E-Books am gesamten Verlagsprogramm beträgt ca. 15 %.
Als E-Books werden sowohl neue Bücher, als auch nicht mehr als Printedition aufgelegte Klassiker herausgegeben. Es gibt vielfältige Gründe warum ein Buch als E-Book erscheint. Nicht immer ist der Grund, dass das Projekt nicht genug überzeugen konnte um als Print zu erscheinen. Es ist eher so, dass es hier mehr Programmplätze für die einzelnen Genre gibt als im Printbereich und es auch die Möglichkeit gibt außerhalb der aktuellen Trends zu veröffentlichen. So gibt es z. B. im Printbereich kaum eine Chance für Nischenprodukte wie Western und auch Erotik verkauft sich als E-Book besser.
Der Verlag kann hier außerdem auch jungen Autoren eine Chance geben, bei denen die Erfolgsgarantie noch zu gering ist. Da Bastei ursprünglich als Serienverlag begonnen hat, freuen sie sich auch auf diese Art und Weise kurze Stoffe vermarkten zu können (Stichwort „Groschenroman“).
Ist entschieden, dass ein Titel in das Programm aufgenommen wird, so muss dieser Vertrieb und Marketing schmackhaft gemacht werden.
Vertrieb und Marketing setzen sich hierbei aus einer Reihe ganz unterschiedlicher Facetten zusammen, wie Social Media, Offline Marketing, Events und Messen, Kooperationen mit Partnern, sowie die klassische Vertriebs- und Pressearbeit.
Er erfolgt eine Abstimmung über den Erscheinungstermine, die Preise, das Cover, die Konkurrenzprodukte etc.
Als E-Books werden sowohl neue Bücher, als auch nicht mehr als Printedition aufgelegte Klassiker herausgegeben. Es gibt vielfältige Gründe warum ein Buch als E-Book erscheint. Nicht immer ist der Grund, dass das Projekt nicht genug überzeugen konnte um als Print zu erscheinen. Es ist eher so, dass es hier mehr Programmplätze für die einzelnen Genre gibt als im Printbereich und es auch die Möglichkeit gibt außerhalb der aktuellen Trends zu veröffentlichen. So gibt es z. B. im Printbereich kaum eine Chance für Nischenprodukte wie Western und auch Erotik verkauft sich als E-Book besser.
Der Verlag kann hier außerdem auch jungen Autoren eine Chance geben, bei denen die Erfolgsgarantie noch zu gering ist. Da Bastei ursprünglich als Serienverlag begonnen hat, freuen sie sich auch auf diese Art und Weise kurze Stoffe vermarkten zu können (Stichwort „Groschenroman“).
Ist entschieden, dass ein Titel in das Programm aufgenommen wird, so muss dieser Vertrieb und Marketing schmackhaft gemacht werden.
Vertrieb und Marketing setzen sich hierbei aus einer Reihe ganz unterschiedlicher Facetten zusammen, wie Social Media, Offline Marketing, Events und Messen, Kooperationen mit Partnern, sowie die klassische Vertriebs- und Pressearbeit.
Er erfolgt eine Abstimmung über den Erscheinungstermine, die Preise, das Cover, die Konkurrenzprodukte etc.
Der Vertrieb stellt die Titel den Handelskunden vor und präsentiert vor Ort beim Kunden. Hierbei wird ein Portfolio erstellt, das abgestimmt ist auf die Zielgruppe des Händlers. Die entsprechenden Dateien werden an die Händler gemeldet und in die Shops importiert. Der Buchhandelt setzt immer noch vermehrt auf Bestseller im Printbereich, es gibt jedoch auch die Chance über E-Books neue Zielgruppen zu erschließen.
Für das Marketing der Titel ist es wichtig, dass es Rezensionen gibt, die nach Möglichkeit auch schon vor Erscheinungsdatum des Titels verfügbar sind, da dies auch ein wichtiges Argument für Verhandlungen mit Händlern ist.
Als klassisches Marketinginstrument wird jedoch auch Werbung in den Shops für die Titel geschaltet.
Durch Umfragen, Gewinnspiele und Bezüge zum aktuellen Tagesgeschehen wird die Social Media Gemeinde miteinbezogen.
Es gibt gezielte Werbung in Medien der Zielgruppe und Kooperationen mit Partnern die einen Bezug zum Titel haben.
Ergänzt wird die Kampagne durch offline Marketing wie z. B. Leseproben etc. zum mitnehmen.
Und schließlich gibt es dann noch die Blogs, in denen eventuell ein Beitrag zum Titel erscheint. Aber wie ihr seht ist der Weg von der Entstehung bis zu mir doch recht lang.
2. Etappe im Konferenzprogramm
Knopfkino
Einfach nur faszinierend und mit Worten kaum nachzuerzählen.
Mit Stichworten aus dem Publikum wird eine Geschichte improvisiert, die mit Schauspiel, Licht und Zeichnungen märchenhaft schön erzählt wird.
Hier ein paar Eindrücke:
Mit Stichworten aus dem Publikum wird eine Geschichte improvisiert, die mit Schauspiel, Licht und Zeichnungen märchenhaft schön erzählt wird.
Hier ein paar Eindrücke:
3. Etappe im Konferenzprogramm
Mit anderen Worten
Literaturübersetzungen – Was steckt alles dahinter?
Mit Bloggerin, Autorin und Übersetzerin Isabel Bogdan und Lektorin Helga Frese-Resch
Frage von Helga Frese-Resch an Isabel Bogdan:
Wie wird man eigentlich Übersetzer?
Man wird Übersetzer indem man etwas übersetzt.
Man braucht keine Ausbildung und eine Ausbildung die sich nur diesem widmet gibt es auch nicht. Die meisten Übersetzer haben eine Philologie studiert und darüber den Weg zum Übersetzen gefunden. Die Referenzen wenn man sich um eine Anstellung oder einen Auftrag bewirbt bestehen aus den eigenen Veröffentlichungen.
Es gibt aber auch einen Studiengang Übersetzen in Düsseldorf und einen Aufbaustudiengang in München. Wer Übersetzer werden möchte, besucht aber am besten Seminare speziell zu diesem Thema in denen auch besonders der Austausch untereinander wichtig ist und man mehr über das Zeitmanagement beim übersetzen lernt.
Diese Seminare werden auch vom deutschen Übersetzerfond gefördert, der Stipendien verteilt.
Frage von Isabel Bogdan an Helga Frese-Resch:
Wie wird man eigentlich Lektorin?
Man wird Lektorin indem man etwas lektoriert.
In der Regel beginnt man mit einem Volontariat bei einem Verlag nach einem Studium und wird dann dort learning by doing angelernt.
Wichtig ist, dass man sehr sicher in der eigenen Sprache ist.
Frage von Helga Frese-Resch an Isabel Bogdan:
Wie geht man vor beim Übersetzen?
Ist man in der Branche bereits gut vernetzt, so wird man von einem Lektor auf ein Projekt angesprochen. Man lässt sich das Manuskript in der Originalsprache zusenden und liest rein um zu entscheiden, ob einem das Buch liegt und man es auch mag. Gerade am Anfang kann man sich nicht immer leisten einen Auftrag abzulehnen, doch es ist sehr wichtig für den Erfolg der Übersetzung, dass man den Text mag, denn in diesem Fall läuft die Übersetzung besser und schneller und man merkt es einer Übersetzung oft an, wenn der Übersetzer dem Text nichts abgewinnen konnte.
Bevor man schließlich anfängt zu übersetzen, sollte man das gesamte Buch lesen um ein Gefühl für die Stimmen zu bekommen. Das machen allerdings nicht alle Übersetzer so, das sich manche auch die Spannung bis zum Schluss erhalten wollen. Isabel Bogdan beginnt immer ein Buch von Anfang an zu übersetzen und macht sich einen Plan, was sie in wie vielen Tagen schaffen will. Meistens klappt das aber nicht wie vorgesehen und erst unter Zeitdruck und näher am Abgabetermin läuft es richtig gut.
Für verspätete Abgaben gibt es aber inzwischen keine Toleranz bei den Lektoren mehr, da die Verlage sehr eng takten.
Frage von Isabel Bogdan an Helga Frese-Resch:
Wie kommt der Lektor an den Titel der zu übersetzen ist?
Bei KiWi ist das Lektorat nicht nach Genre aufgeteilt, sondern nach den Herkunftsländern des Originals. Über internationale Messen etc. kommen die Manuskripte rein. Die Rechte werden eingekauft, wenn nach demokratischem Grundsatz die Mehrheit der Entscheider im Verlag vom Titel begeistert sind. Dann sucht der Lektor den Übersetzer.
Frage von Helga Frese-Resch an Isabel Bogdan:
Was macht eine gute Übersetzung aus?
Eine gute Übersetzung ist immer ein handwerklich sauberer guter deutscher Text der sich flüssig lesen lässt und nah am originalen Sound ist.
In der Regel wird die Übersetzung erst abgegeben, wenn das gesamte Manuskript übersetzt ist. es gibt jedoch auch Lektoren, die schon mal einen ersten Teil haben wollen wenn er fertig ist um schon mit dem Lektorat beginnen zu können.
Der Text wird vom Lektor oft im Word mit „Änderungen nachverfolgen“ bearbeitet, da so Korrekturen und Änderungen einfach angenommen werden können und nicht neu erfasst werden müssen.
Zum Korrekturlesen gibt es den kleinen Trick ein anderes Layout und eine andere Schriftart auszuwählen, da man den Text dann noch mal anders liest und Unstimmigkeiten besser auffallen können.
Da jeder Übersetzer unterschiedliche Kenntnisse und Fachgebiete hat, ist auch hier für korrekte Übersetzungen der Austausch untereinander sehr wichtig. Ebenso sind diese Kontakte gut für die Auftragsvermittlung, da Übersetzter die keine Zeit für einen Auftrag haben in der Regel Kollegen weiterempfehlen.
Grundsätzlich wurde noch angemerkt, dass es sehr schade ist, dass die Übersetzer fast nie in Rezensionen erwähnt werden, da der Stil des Buches doch entscheidend von ihnen mitbeeinflusst wird. Dies ist ein Hinweis den ich persönlich sehr wichtig fand, da ich mir ebenfalls vorher nie viele Gedanken um die Übersetzungen gemacht habe. Ich werde daher nun zukünftig versuchen, auch diese Information in den Rezensionen zu verwerten.
Wie wird man eigentlich Übersetzer?
Man wird Übersetzer indem man etwas übersetzt.
Man braucht keine Ausbildung und eine Ausbildung die sich nur diesem widmet gibt es auch nicht. Die meisten Übersetzer haben eine Philologie studiert und darüber den Weg zum Übersetzen gefunden. Die Referenzen wenn man sich um eine Anstellung oder einen Auftrag bewirbt bestehen aus den eigenen Veröffentlichungen.
Es gibt aber auch einen Studiengang Übersetzen in Düsseldorf und einen Aufbaustudiengang in München. Wer Übersetzer werden möchte, besucht aber am besten Seminare speziell zu diesem Thema in denen auch besonders der Austausch untereinander wichtig ist und man mehr über das Zeitmanagement beim übersetzen lernt.
Diese Seminare werden auch vom deutschen Übersetzerfond gefördert, der Stipendien verteilt.
Frage von Isabel Bogdan an Helga Frese-Resch:
Wie wird man eigentlich Lektorin?
Man wird Lektorin indem man etwas lektoriert.
In der Regel beginnt man mit einem Volontariat bei einem Verlag nach einem Studium und wird dann dort learning by doing angelernt.
Wichtig ist, dass man sehr sicher in der eigenen Sprache ist.
Frage von Helga Frese-Resch an Isabel Bogdan:
Wie geht man vor beim Übersetzen?
Ist man in der Branche bereits gut vernetzt, so wird man von einem Lektor auf ein Projekt angesprochen. Man lässt sich das Manuskript in der Originalsprache zusenden und liest rein um zu entscheiden, ob einem das Buch liegt und man es auch mag. Gerade am Anfang kann man sich nicht immer leisten einen Auftrag abzulehnen, doch es ist sehr wichtig für den Erfolg der Übersetzung, dass man den Text mag, denn in diesem Fall läuft die Übersetzung besser und schneller und man merkt es einer Übersetzung oft an, wenn der Übersetzer dem Text nichts abgewinnen konnte.
Bevor man schließlich anfängt zu übersetzen, sollte man das gesamte Buch lesen um ein Gefühl für die Stimmen zu bekommen. Das machen allerdings nicht alle Übersetzer so, das sich manche auch die Spannung bis zum Schluss erhalten wollen. Isabel Bogdan beginnt immer ein Buch von Anfang an zu übersetzen und macht sich einen Plan, was sie in wie vielen Tagen schaffen will. Meistens klappt das aber nicht wie vorgesehen und erst unter Zeitdruck und näher am Abgabetermin läuft es richtig gut.
Für verspätete Abgaben gibt es aber inzwischen keine Toleranz bei den Lektoren mehr, da die Verlage sehr eng takten.
Frage von Isabel Bogdan an Helga Frese-Resch:
Wie kommt der Lektor an den Titel der zu übersetzen ist?
Bei KiWi ist das Lektorat nicht nach Genre aufgeteilt, sondern nach den Herkunftsländern des Originals. Über internationale Messen etc. kommen die Manuskripte rein. Die Rechte werden eingekauft, wenn nach demokratischem Grundsatz die Mehrheit der Entscheider im Verlag vom Titel begeistert sind. Dann sucht der Lektor den Übersetzer.
Frage von Helga Frese-Resch an Isabel Bogdan:
Was macht eine gute Übersetzung aus?
Eine gute Übersetzung ist immer ein handwerklich sauberer guter deutscher Text der sich flüssig lesen lässt und nah am originalen Sound ist.
In der Regel wird die Übersetzung erst abgegeben, wenn das gesamte Manuskript übersetzt ist. es gibt jedoch auch Lektoren, die schon mal einen ersten Teil haben wollen wenn er fertig ist um schon mit dem Lektorat beginnen zu können.
Der Text wird vom Lektor oft im Word mit „Änderungen nachverfolgen“ bearbeitet, da so Korrekturen und Änderungen einfach angenommen werden können und nicht neu erfasst werden müssen.
Zum Korrekturlesen gibt es den kleinen Trick ein anderes Layout und eine andere Schriftart auszuwählen, da man den Text dann noch mal anders liest und Unstimmigkeiten besser auffallen können.
Da jeder Übersetzer unterschiedliche Kenntnisse und Fachgebiete hat, ist auch hier für korrekte Übersetzungen der Austausch untereinander sehr wichtig. Ebenso sind diese Kontakte gut für die Auftragsvermittlung, da Übersetzter die keine Zeit für einen Auftrag haben in der Regel Kollegen weiterempfehlen.
Grundsätzlich wurde noch angemerkt, dass es sehr schade ist, dass die Übersetzer fast nie in Rezensionen erwähnt werden, da der Stil des Buches doch entscheidend von ihnen mitbeeinflusst wird. Dies ist ein Hinweis den ich persönlich sehr wichtig fand, da ich mir ebenfalls vorher nie viele Gedanken um die Übersetzungen gemacht habe. Ich werde daher nun zukünftig versuchen, auch diese Information in den Rezensionen zu verwerten.
4.Etappe im Konferenzprogramm
Gibt es ein Rezept für Bestseller?
Erfolgsautor Frank Schätzing und sein Verleger Helga Malchow im Gespräch
Vor uns sitzen zwei gut gelaunte Männer mittleren Alters denen man anmerkt, dass sie sich gut verstehen. Es sind Helge Malchow, Verleger bei KiWi, und Frank Schätzing, Autor der Bestseller Der Schwarm, Limit und Breaking News, die bei KiWi erschienen sind.
Die beiden kennen sich bereits seit den 80er Jahren, als Frank Schätzing noch ein junger Autor war und Helge Malchow ein Lektor der ihm eine Absage schickte.
Zur beruflichen Zusammenarbeit kam es dann Anfang der 2000er Jahre, als Frank Schätzing die Idee des Schwarms hatte und Helge Malchow, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Sprung vom Lektor zum Verleger war, davon erzählte. Was Helge Malchow schon damals auszeichnete ist, dass für ihn immer die Qualität des Werkes ausschlaggebend ist und nicht der Name etc. der dahinter steht. Für Frank Schätzing gehört er daher zu den herausragenden Verlegerpersönlichkeiten Deutschlands.
Doch wie entstehen nun eigentlich Bestseller und generell gut Bücher?
Für Helge Malchow zeigt sich am Beispiel von Frank Schätzings Büchern, dass es sich zwar bei allen dreien um Thriller handelte, die jeweiligen Themengebiete jedoch sehr unterschiedlich sind. Mit den Themen Weltmeere und die Zerstörung durch den Mensch, die Eroberung des Weltalles und dem Konflikt im Nahen Ost ist hier keine Langeweile aufgekommen.
Für Frank Schätzing gibt es zwei Herangehensweisen an die man als Schriftsteller an ein Thema herangehen kann. Es gibt zum einen die Monothematischen Autoren, wie z. B. John Grisham die sich dem Thema über ihren Beruf oder Spezialwissen nähern. Dies ist also der Fall, wenn man etwas gelernt hat und sich in einem Thema besonders gut auskennt.
Das ist jedoch bei Frank Schätzing nach eigener Aussage nicht der Fall. Er hat Kommunikation studiert und oft geht es daher weniger darum welchen Inhalt es gibt, sondern wie man sich dem Inhalt nähert. Er ist multiinteressiert und begeisterungsfähig. Ein Thema spricht ihn an und sagt ihm daraus wird ein Buch. Beim Schwarm war es ein Traum mit dem alles begonnen hat. Im Traum schwebte er über dem Ozean und sah unter sich einen organisierten Fischschwarm, der es anscheinend auf die Menschheit abgesehen hatte. So war die Idee zum Roman geboren.
Bei Limit gab es kein einzelnes Erlebnis, sondern das Interesse für den Weltraum war schon immer da. Frank Schätzing las in einer Zeitschrift von riesigen Heliumvorkommen auf dem Mond die dauerhaft für die Energieversorgung auf der Erde sorgen könnten, wenn man sie denn abbaut. Das erinnerte ihn an den Goldrush und so war die Idee zum Roman da.
Die Idee zu Breaking News kam durch die Person Ariel Sharon. Für Frank Schätzing war er eine der Personen in der Politik die er für fähig hielt etwas zu bewegen, doch das wurde durch den Hirnschlag zunichte gemacht. Daraus entstand dann die Idee, was wäre wenn das Ganze ein Anschlag gewesen wäre? Thrillerautoren lieben eben Verschwörungstheorien.
Entscheidend ist hier aber, dass es zwar eine gute Idee braucht, sie aber den Funken einer Realidee haben muss. Das ist anders als z. B. in der Fantasy.
Zur Recherche für Breaking News sind Helge Malchow und Frank Schätzing schließlich zusammen nach Israel und Palästina gefahren. Je mehr sie in Israel mit den Personen vor Ort über die verrückten Ideen gesprochen haben, desto mehr kam bei diesen der Gedanke auf, dass dies nicht nur eine Krimiidee ist, sondern ein realer Hintergrund.
Dazu gibt es auch noch eine Episode zu Lautlos (einem schon älteren Thriller) zu erzählen. Hier ging es um einen G8 Gipfel in Deutschland und der Ermordung eines beteiligten Politikers. Frank Schätzing hat hierzu intensiv recherchiert und sich mit einem Physiker in Verbindung gesetzt, der ihm helfen sollte die perfekte Waffe für ein Attentat am Flughafen zu finden. Ein entsprechender Plan ist ihnen auch gelungen, den sie dann in der Öffentlichkeit bei einem Restaurantbesuch besprachen. Was sie jedoch nicht bedachten war, dass die Pläne über die Ermordung eines Politikers auf unbeteiligte Dritte doch etwas verstörend wirkt. So kam es auch, dass sich im Anschluss das BKA bei Frank Schätzing meldete und Auskunft über die Waffe haben wollte. Sie stellten dann fest, dass diese Waffe wohl tatsächlich für die praktische und erfolgreiche Ausführung eines Attentats brauchbar gewesen wäre. Frank Schätzing wurde daher gebeten seinen Buchentwurf so entscheidend abzuändern, dass hier keine Bauanleitung für potenzielle Täter geliefert wird.
Frank Schätzing ist es wichtig, dass seine Leser im Anschluss sagen können, dass sie sich durch seine Bücher Wissen erworben haben und auch Lust sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
Das sind aber aus Verlagssicht keine sicher kalkulierbaren Faktoren für Bestseller.
Dem Verlag war jedoch bei der Schwarm schon im Vorhinein klar, dass es ein Erfolg wird. Doch ob es nun 100000 oder 1 Million verkaufte Exemplare geben wird, das war nicht absehbar. Der Clou ist, dass es sich um Themen handeln muss, die dabei sind groß zu werden, es aber noch nicht sind, denn sonst ist der Markt schon übersättigt. Diesen Moment zu finden ist schwierig, aber bei allen drei Zusammenarbeiten mit Frank Schätzing gelungen.
Die beiden kennen sich bereits seit den 80er Jahren, als Frank Schätzing noch ein junger Autor war und Helge Malchow ein Lektor der ihm eine Absage schickte.
Zur beruflichen Zusammenarbeit kam es dann Anfang der 2000er Jahre, als Frank Schätzing die Idee des Schwarms hatte und Helge Malchow, der zu diesem Zeitpunkt auf dem Sprung vom Lektor zum Verleger war, davon erzählte. Was Helge Malchow schon damals auszeichnete ist, dass für ihn immer die Qualität des Werkes ausschlaggebend ist und nicht der Name etc. der dahinter steht. Für Frank Schätzing gehört er daher zu den herausragenden Verlegerpersönlichkeiten Deutschlands.
Doch wie entstehen nun eigentlich Bestseller und generell gut Bücher?
Für Helge Malchow zeigt sich am Beispiel von Frank Schätzings Büchern, dass es sich zwar bei allen dreien um Thriller handelte, die jeweiligen Themengebiete jedoch sehr unterschiedlich sind. Mit den Themen Weltmeere und die Zerstörung durch den Mensch, die Eroberung des Weltalles und dem Konflikt im Nahen Ost ist hier keine Langeweile aufgekommen.
Für Frank Schätzing gibt es zwei Herangehensweisen an die man als Schriftsteller an ein Thema herangehen kann. Es gibt zum einen die Monothematischen Autoren, wie z. B. John Grisham die sich dem Thema über ihren Beruf oder Spezialwissen nähern. Dies ist also der Fall, wenn man etwas gelernt hat und sich in einem Thema besonders gut auskennt.
Das ist jedoch bei Frank Schätzing nach eigener Aussage nicht der Fall. Er hat Kommunikation studiert und oft geht es daher weniger darum welchen Inhalt es gibt, sondern wie man sich dem Inhalt nähert. Er ist multiinteressiert und begeisterungsfähig. Ein Thema spricht ihn an und sagt ihm daraus wird ein Buch. Beim Schwarm war es ein Traum mit dem alles begonnen hat. Im Traum schwebte er über dem Ozean und sah unter sich einen organisierten Fischschwarm, der es anscheinend auf die Menschheit abgesehen hatte. So war die Idee zum Roman geboren.
Bei Limit gab es kein einzelnes Erlebnis, sondern das Interesse für den Weltraum war schon immer da. Frank Schätzing las in einer Zeitschrift von riesigen Heliumvorkommen auf dem Mond die dauerhaft für die Energieversorgung auf der Erde sorgen könnten, wenn man sie denn abbaut. Das erinnerte ihn an den Goldrush und so war die Idee zum Roman da.
Die Idee zu Breaking News kam durch die Person Ariel Sharon. Für Frank Schätzing war er eine der Personen in der Politik die er für fähig hielt etwas zu bewegen, doch das wurde durch den Hirnschlag zunichte gemacht. Daraus entstand dann die Idee, was wäre wenn das Ganze ein Anschlag gewesen wäre? Thrillerautoren lieben eben Verschwörungstheorien.
Entscheidend ist hier aber, dass es zwar eine gute Idee braucht, sie aber den Funken einer Realidee haben muss. Das ist anders als z. B. in der Fantasy.
Zur Recherche für Breaking News sind Helge Malchow und Frank Schätzing schließlich zusammen nach Israel und Palästina gefahren. Je mehr sie in Israel mit den Personen vor Ort über die verrückten Ideen gesprochen haben, desto mehr kam bei diesen der Gedanke auf, dass dies nicht nur eine Krimiidee ist, sondern ein realer Hintergrund.
Dazu gibt es auch noch eine Episode zu Lautlos (einem schon älteren Thriller) zu erzählen. Hier ging es um einen G8 Gipfel in Deutschland und der Ermordung eines beteiligten Politikers. Frank Schätzing hat hierzu intensiv recherchiert und sich mit einem Physiker in Verbindung gesetzt, der ihm helfen sollte die perfekte Waffe für ein Attentat am Flughafen zu finden. Ein entsprechender Plan ist ihnen auch gelungen, den sie dann in der Öffentlichkeit bei einem Restaurantbesuch besprachen. Was sie jedoch nicht bedachten war, dass die Pläne über die Ermordung eines Politikers auf unbeteiligte Dritte doch etwas verstörend wirkt. So kam es auch, dass sich im Anschluss das BKA bei Frank Schätzing meldete und Auskunft über die Waffe haben wollte. Sie stellten dann fest, dass diese Waffe wohl tatsächlich für die praktische und erfolgreiche Ausführung eines Attentats brauchbar gewesen wäre. Frank Schätzing wurde daher gebeten seinen Buchentwurf so entscheidend abzuändern, dass hier keine Bauanleitung für potenzielle Täter geliefert wird.
Frank Schätzing ist es wichtig, dass seine Leser im Anschluss sagen können, dass sie sich durch seine Bücher Wissen erworben haben und auch Lust sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen.
Das sind aber aus Verlagssicht keine sicher kalkulierbaren Faktoren für Bestseller.
Dem Verlag war jedoch bei der Schwarm schon im Vorhinein klar, dass es ein Erfolg wird. Doch ob es nun 100000 oder 1 Million verkaufte Exemplare geben wird, das war nicht absehbar. Der Clou ist, dass es sich um Themen handeln muss, die dabei sind groß zu werden, es aber noch nicht sind, denn sonst ist der Markt schon übersättigt. Diesen Moment zu finden ist schwierig, aber bei allen drei Zusammenarbeiten mit Frank Schätzing gelungen.
Für das nächste Projekt gab es mehrere Ideen und der Auswahlprozess hat etwas gedauert. Die Entscheidung ist nun getroffen, aber mehr wird noch nicht verraten.
Für Schätzing gehört vor allem Intuition dazu und er hat ein Faible für Themen die groß werden.
Aber auch Frank Schätzing fragt sich nun, woher denn der Verlag diese Gewissheit hat, dass ein Buch zum Erfolg wird. Jedes Jahr erscheinen fast 100000 Bücher neu.
Für Helge Malchow ist dies vor allem eine Sache von trial und error in den letzten Jahrzehnten. Die Zeit und Erfahrung hat gezeigt, ob die Händler und Leser etwas genauso sehen wie die Mitarbeiter im Verlag.
Man darf natürlich keine Betriebswirte danach fragen, denn die denken da schon wieder ganz anders. Sie wollen sicher kalkulieren und genau mit den Büchern viel Geld einnehmen für die auch der höchste Vorschuss gezahlt wurde. Aber so funktioniert es in der Realität nicht.
Für Schätzing gehört vor allem Intuition dazu und er hat ein Faible für Themen die groß werden.
Aber auch Frank Schätzing fragt sich nun, woher denn der Verlag diese Gewissheit hat, dass ein Buch zum Erfolg wird. Jedes Jahr erscheinen fast 100000 Bücher neu.
Für Helge Malchow ist dies vor allem eine Sache von trial und error in den letzten Jahrzehnten. Die Zeit und Erfahrung hat gezeigt, ob die Händler und Leser etwas genauso sehen wie die Mitarbeiter im Verlag.
Man darf natürlich keine Betriebswirte danach fragen, denn die denken da schon wieder ganz anders. Sie wollen sicher kalkulieren und genau mit den Büchern viel Geld einnehmen für die auch der höchste Vorschuss gezahlt wurde. Aber so funktioniert es in der Realität nicht.
5.Etappe im Konferenzprogramm
Speeddating mit den Autoren
Ich fand das Speeddating eine wirklich interessante Idee. Geführt habe ich die Kurzinterviews mit dem Diktiergerät. Problem war hier nur, dass die sieben Autorinnen und Autoren in einer Reihe nebeneinander saßen und die Interviewpartner direkt gegenüber. Wenn also 14 Personen gleichzeitig 7 unterschiedliche Gespräche führen und dabei auf ca. fünf qm verteilt sitzen, so kann man sich vorstellen was dort für ein Geräuschpegel herrschte. Im direkten Gespräch ging das noch mit anbrüllen, auf den Aufnahmen ist es mir leider nicht mehr gelungen die vollständigen Sätze heraus zu hören. Aber nett war es trotzdem. :-)
Hier noch ein paar Eindrücke:
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