Mittwoch, 8. Oktober 2014

KW41/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - 80 Studenten aus Mexiko

Diese Woche möchte ich Euch auf einen Fall aus Mexiko aufmerksam machen:
 



Karte von Mexiko: © Amnesty International
 
Am 26. September wurden Studierende im mexikanischen Bundesstaat Guerrero von Polizeikräften unter Beschuss genommen. Später wurden sie von unbekannten bewaffneten Männern angegriffen. Mindestens sechs Personen kamen bei den Zwischenfällen ums Leben. Weitere 20 Personen wurden verletzt, und der Verbleib von 38 Studierenden ist unklar.
Am 26. September um etwa 21.00 Uhr befanden sich 80 Studierende in drei Bussen auf dem Weg von Iguala nach Chilpancingo, der Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaats Guerrero. Die Studierenden besuchen das Ausbildungszentrum für Lehrer_innen Escuela Normal Rural Raúl Isidro Burgos in Ayotzinapa.
Berichten zufolge wurden die drei Busse beim Verlassen von Iguala von lokalen Polizeikräften abgepasst und ohne Vorwarnung beschossen. Die Busse hielten an und die Studierenden versuchten, auszusteigen und sich in Sicherheit zu bringen. Sie wurden jedoch weiterhin beschossen, wobei mindestens ein Student schwer verletzt wurde. Über 20 Personen wurden daraufhin festgenommen, ihr Verbleib ist unbekannt. Drei Stunden später sprachen die Studierenden gerade mit Journalist_innen über den Vorfall, als sich plötzlich ein Zivilfahrzeug näherte, aus dem Männer in Zivilkleidung erneut das Feuer eröffneten. Mindestens zwei Studierende wurden hierbei getötet und zahlreiche weitere verletzt. An diesem Abend und in der Nacht ereigneten sich insgesamt vier gewaltsame Zwischenfälle unter Beteiligung der Polizei und unbekannten bewaffneten Männern, in deren Folge insgesamt mindestens drei Studierende, ein Busfahrer, ein Mitglied eines lokalen Fußballvereins und eine Zivilperson erschossen wurden.
Am 27. September um 7.00 Uhr suchten einige Studierende das Lokalbüro der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates (Procuraduría General de Justicia del Estado - PGJE) auf, um Anzeige zu erstatten und Informationen über ihre vermissten Kommiliton_innen einzuholen. Die Behörden bestritten jedoch, etwas über die Vorfälle bzw. den Verbleib der Studierenden zu wissen. Später am selben Tag erfuhren die Studierenden, dass man die Leiche eines Studenten gefunden habe und diese offenbar Folterspuren aufwies. In der Zwischenzeit konnte der Aufenthaltsort einiger vermisster Studierender herausgefunden werden, 38 gelten jedoch weiterhin als vermisst. 22 Polizist_innen sind im Zuge der gewaltsamen Zwischenfälle festgenommen worden. Allerdings ist weiter unklar, weshalb die Polizist_innen das Feuer eröffneten, ob der Befehl von höherer Stelle kam und um wen es sich bei den unbekannten bewaffneten Männern handelte.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für die Studenten einsetzt.



Schreibt eine E-Mail an: Secretario(at)segob.gob.mx, mail(at)mexale.de


Betreff: Studierende der Escuela Normal Rural Raul Isidro Burgos in Ayotzinapa


Text:
Sehr geehrter Herr Minister,

mit Bestuerzung habe ich erfahren, dass am 26. September Studierende im mexikanischen Bundesstaat Guerrero von Polizeikraeften beschossen wurden. Spaeter wurden sie offenbar von unbekannten bewaffneten Maennern angegriffen. Es soll insgesamt vier solcher Uebergriffe gegeben haben, bei denen mindestens sechs Personen ums Leben kamen. Weitere 20 Personen wurden verletzt und 38 Studierende werden vermisst.

Bitte ergreifen Sie unverzueglich alle notwendigen Massnahmen, um den Verbleib der vermissten Studierenden festzustellen und den Schutz ihrer koerperlichen und geistigen Gesundheit zu gewaehrleisten.

Leiten Sie bitte umgehend eine umfassende und unparteiische Untersuchung der Angriffe und mutmasslichen willkuerlichen Festnahmen vom 26. September ein. Veroeffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie alle Verantwortlichen vor Gericht, auch diejenigen, die für den Polizeieinsatz verantwortlich zeichnen und solche, die Verbindungen zu den unbekannten bewaffneten Maennern haben.
 
Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Studierende verletzt und getötet 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

Dienstag, 7. Oktober 2014

Andreas Eschbach: Todesengel

Rentner Erich Sassbeck möchte einmal in seinem Leben beweisen, dass auch er weiß was Zivilcourage ist und das man nicht weg sehen darf wenn Unrecht geschieht. Doch an diesem Abend in der U-Bahnstation wird ihm dies zum Verhängnis und die beiden zurecht gewiesenen jungen Männer gehen auf ihn los, statt sich von seinen Worten beeindruckt zu zeigen. Erich Sassbeck sieht sein Ende gekommen, doch plötzlich erscheint ein Engel, erschießt die beiden Angreifer und verschwindet spurlos. Die Polizei zweifelt an dieser Geschichte und sieht vielmehr in Erich Sassbeck den Täter, der mit den unglaubwürdigen Schilderungen seinen Kopf aus der Schlinge ziehen will. Aber es bleibt nicht bei diesem Fall und es kommt zu weiteren Aktionen des schon bald "Todesengel" getauften Rächers. Auch Journalist Ingo Praise geht dem nach und möchte ganz entgegen dem Trend auch den Opfern eine Stimme geben.

"Todesengel" von Autor Andreas Eschbach befasst sich mit den Themen Gewalt, Selbstjustiz und Opfern/Tätern.
Wirklich neutral wirkt der Standpunkt der in "Todesengel" rüber kommt nicht. Für mich stellt dieses Buch jedoch auch keine Grundsatzmeinung dar, sondern einen Ansatz für Diskussionen und einen Denkanstoß für eigene Überlegungen zum Thema.
Sehr gut gefallen hat mir die Figur des Journalisten Ingo Praise, der sich von seinem Beruf immer mehr erhofft hat als reinen Boulevardjournalismus. Er wirkt glaubwürdig und vielschichtig gezeichnet und funktioniert hier auch als Sympathieträger und Meinungsbildner in der Geschichte.
Viele Nebenfiguren und ihre Lebensgeschichten fand ich sehr interessant und fesselnd zu lesen und auch die vielen Dialoge haben mir gut gefallen. Zwar wirkten die Dialoge manchmal hölzern, aber da sie größtenteils als Interviewsituationen geschrieben sind betrachte ich das hier als stilistisches Mittel und nicht als Schreibschwäche des Autors.
Gut fand ich hierbei auch die wechselnde Erzählperspektive zu Figuren die man zunächst im Kontext nicht einordnen kann, deren Rolle jedoch mit zunehmenden Seitenzahlen immer mehr erkennbar wird und deren Verbindungen untereinander auch erst nach und nach zu Tage treten. Gerade diese Verknüpfung der Fäden empfinde ich als Stärke des Autors.
Auch wenn das Buch nach dem "Todesengel" benannt ist, so steht dieser weder bei den Figuren, noch was den eigentlichen Thriller betrifft im Vordergrund. Hauptfigur sind meiner Meinung nach die Opfer täglicher Gewalt und für Spannung sorgt hier vor allem die Realitätsnähe.
Nachdem mir jedoch die ersten 480 Seiten sehr gut gefallen haben, hat das Buch auf den letzten 60 Seiten dann doch noch eine Richtung eingeschlagen, die mir nicht ganz so gut gefallen hat. So hätte es meiner Meinung nach weder enden müssen noch sollen und es wirkte für meinen Geschmack auch zu konstruiert und nicht ganz stimmig zum Rest des Romans. In diesem Buch hätte ich auch wirklich gerne ein Nachwort des Autors gelesen in dem dieser beschreibt wie er auf dieses Thema gekommen ist und wie vielleicht auch seine persönliche Meinung dazu ist.
Empfehlen kann ich "Todesengel" an alle Leser die sich für die Themen Rechtsstaat und Selbstjustiz und kontroverse Sichtweisen interessieren, sowie alle Leser die generell den Schreibstil des Autors mögen.

So habe ich bewertet:



Und hier kann man das Buch kaufen: Andreas Eschbach: Todesengel

Weitere Informationen zum Buch und zum Autor findet man auf der Homepage des Lübbe Verlages.

Montag, 6. Oktober 2014

Gisa Klönne: Die Wahrscheinlichkeit des Glücks

Wissenschaftlerin Frieda Telling ist zur Verlobung ihrer Tochter nach Berlin gereist - im Gepäck hat sie ein Geschenk ihrer an Demenz erkrankten Mutter Henny, das sie Aline so schnell wie möglich überreichen soll. Als Aline das Geschenk alleine öffnet erschüttert sie der Inhalt sehr und kopflos läuft sie vor ein Auto. Frieda kann sich diese Reaktion nicht erklären und beginnt nachzuforschen was es mit dem Päckchen und seinem Inhalt auf sich hat. Die Spur führt zurück ins Jahr 1948 und ins KZ Sachsenhausen, das in der Nachkriegszeit als Gefangenenlager diente.

"Die Wahrscheinlichkeit des Glücks" von Autorin Gisa Klönne klingt vom Namen her doch sehr philosophisch und lässt ohne die Inhaltsangabe eher anderes vermuten als einen Familienroman. Vielleicht soll der Titel der rationalen Hauptfigur Frieda gewidmet sein, denn einen wirklichen Zusammenhang zur Handlung sehe ich ansonsten nicht.
Erzählt wird hier die Geschichte zweier Familien die ursprünglich aus Siebenbürgen in Rumänien stammen und die sich nach dem zweiten Weltkrieg ein neues Leben in Deutschland aufgebaut haben. Oft sagt man in diesem Zusammenhang Phrasen wie "eine neue Heimat gefunden", doch nach der Lektüre dieser Geschichte weiß man, dass man mit dem Begriff Heimat sorgfältig umgehen muss, denn eine Heimat hat Hauptfigur Henny wohl nie wieder gefunden. Erzählt wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen gibt es Henny, die Mutter von Frieda und Großmutter von Aline, die dement ist und in einem Pflegeheim lebt. Sie wird von ihren Erinnerungen eingeholt und gibt so Dinge preis über die sie vorher ein Leben lang geschwiegen hat. Frieda ist die Hauptfigur der Gegenwart und sie wird vom Leser über lange Strecken begleitet. Gleiches gilt für Arno, zu dessen Familie es eine Verbindung in Hennys Vergangenheit zu geben scheint. Aline erzählt hauptsächlich in Bruchstücken aus dem Delirium nach ihrem Unfall.
Was für mich an der Geschichte völlig belanglos war, ist die Vita der Figuren. Namen und Berufe von Arno, Frieda und Aline wirkten für mich nicht stimmig, aber auch nicht wirklich wichtig für die Handlung, denn in der Gegenwart bilden sie nur das Rahmengerüst für die Recherche der Vergangenheit.
Gut gefallen hat mir jedoch die grundsätzliche Geschichte rund um die Nutzung des KZ Sachsenhausen in der Nachkriegszeit und die Siebenbürgener Sachsen, über die ich bisher nur sehr wenig wusste. Passend fand ich auch, dass die Ereignisse der Vergangenheit hier tatsächlich zusammengetragen wurden und der Leser nicht plötzlich mit Informationen aus der Luft versorgt wurde, die die Protagonisten zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht hatten.
Zu Anfang empfand ich die Geschichte noch ein wenig schleppend, doch spätestens ab der Hälfte hatte mich die Handlung für sich eingenommen, auch wenn ich leider mit den Figuren nicht ganz so warm geworden bin wie in anderen Büchern der Autorin.
Empfehlen kann ich "Die Wahrscheinlichkeit des Glücks" an alle Leser, die sich für einen Familienroman in der Nachkriegszeit interessieren.

So habe ich bewertet:




Und hier kann man das Buch kaufen: Gisa Klönne: Die Wahrscheinlichkeit des Glücks


Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Pendo Verlages im Hause Piper.

Sonntag, 5. Oktober 2014

KW40/2024 - Mein Buchtipp der Woche - Im Hause Longbourn von Jo Baker

Mein Buchtipp der Woche ist inbesondere etwas für alle Leser die den Romanen von Jane Austen etwas abgewinnen können. "Im Hause Longbourn" von Autorin Jo Baker schaut hinter die Kulissen von "Stolz und Vorurteil" und bietet eine ganz neue Perspektive.
Inhaltsangabe des Verlages:
Ein Millionenpublikum liebt Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, ihren berühmten Roman über die Sorgen der Familie Bennet, für die fünf Töchter geeignete Ehemänner zu finden. Doch niemand weiß, was sich in Küche und Stall des Hauses Longbourn abspielt: Hier müht sich die junge Sarah über Wäschebottichen und Töpfen ab. Aber sie hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass das Leben mehr für sie bereithält. Ist die Ankunft des neuen Hausdieners James ein Zeichen? Während Elizabeth Bennet und Mr Darcy von einem Missverständnis ins nächste stolpern, nimmt im Hause Longbourn noch ein ganz anderes Liebesdrama seinen Lauf – denn James hütet ein Geheimnis von großer Sprengkraft. 

Warum ich dieses Buch empfehlen kann:
Für die einen sind es nur verstaubte Liebesgeschichten, doch für den anderen sind die Bücher von Jane Austen ewige Bestseller, die immer wieder gelesen werden und die auch als Verfilmungen überzeugen können. Ich gehöre ganz sicher zur zweiten Fraktion und habe mich daher auch sehr gefreut zu hören, dass Autorin Jo Baker eine Geschichte geschrieben hat über das was uns Jane Austen nicht gezeigt hat. Man sieht sie mal durchs Bild huschen, hört vielleicht auch mal einen vereinzelten Namen, aber sonst bleibt die Dienerschaft doch unauffällig im Hintergrund. "Im Hause Longbourn" widmet sich nun jedoch diesen stillen Geistern, jenen die man niemals sehen oder hören soll, deren Tagewerk aber unabdingbar ist. Auch wenn Mrs. Bennet in "Stolz und Vorurteil" noch so sehr jammert wie arm ihre Familie doch wäre, so müssen ihre Tochter doch niemals im Haushalt helfen, sondern erhalten nur die Erziehung höherer Töchter. So nimmt man Elizabeth zwar als Wildfang wahr, der durch die Wiesen streift und Kleider und Stiefel ruiniert, doch wer dafür zuständig ist in diesem sparsamen Haushalt wieder alles in Ordnung zu bringen, das hat man bisher nicht erfahren. Aber jetzt haben die stillen Geister einen Namen. Dienstmädchen Sarah geht schon seit Jahren Haushälterin Mrs. Hill zur Hand, die wiederum mit Butler und Kutscher Mr. Hill verheiratet ist. Angelernt zum Dienstmädchen wird noch die  junge Polly, die ihren Taufnamen Mary mit einer der Töchter des Hauses teilt und ihn daher nicht tragen darf. Arbeit gibt es mehr als genug und so sorgt die Ankunft einen neuen Hausdieners für großen Wirbel.
Wer den Roman auf den diese Geschichte aufbaut gut kennt, der wird hier viele Situationen und Vorkommnisse wiedererkennen und doch eine ganz neue Geschichte erfahren. Der andere Blickwinkel lässt doch so einiges in einem neuen Licht erscheinen und zusammen mit den neuen Figuren die vorher nicht im Fokus standen hatte ich das Gefühl eine ganz eigenständige Geschichte zu lesen. Mir hat auch sehr gut gefallen, wie Jo Baker die Hintergründe der Figuren gestaltet hat, ihnen so eine vollständige Persönlichkeit, aber auch eine Tiefe gegeben hat, die ich so nicht erwartet hätte. Man kann ganz sicher sagen, dass Jane Austen die Geschichte der Dienerschaft nicht in dieser Art und Weise geschrieben hätte, mal abgesehen davon dass sie gar nicht über die Dienerschaft geschrieben hat und bestimmt auch gar nicht auf die Idee gekommen ist. Die Alltagssituationen finde ich jedoch sehr treffend geschildert und was das "Drumherum" angeht, so ist dies doch eher wieder ein wenig im Stile von Jane Austen gehalten und erfüllte meine Erwartungen.
Empfehlen kann ich "Im Hause Longbourn" daher an alle Leser die interessiert wie es bei Familie Bennet aus Sicht ihrer Angestellten zuging.

Hier kann man das Buch kaufen: Jo Baker: Im Hause Longbourn

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des Knaus Verlages.

Freitag, 3. Oktober 2014

Der Gewinner der Buchverlosung aus KW39/2014 (Sündenfall)

Das Losschweinchen hat entschieden und der Gewinner der Buchverlosung der Woche zum Buch "Sündenfall" von Ken Scholes aus dem Blanvalet Verlag steht fest.

Limes wartet auf seinen Einsatz.

9 Lose wurden geschrieben. 

Limes hat sich die Lose zurecht gelegt und gut gemischt.

Für ein Los hat Limes sich entschieden.



Herzlichen Glückwunsch, DAGMARA!
Du bekommst eine E-Mail von mir wegen dem Buchversand. :-)

Es geht auch bereits weiter mit der nächsten Buchverlosung:
Winter der Welt

Donnerstag, 2. Oktober 2014

KW40/2014 - Buchverlosung der Woche - Winter der Welt von Ken Follett

Diese Woche gibt es bei mir wieder ein Buch zu gewinnen! 

Ich verlose den Roman "Winter der Welt" von Ken Follett
"1933. Seit dem Ersten Weltkrieg ist eine neue Generation herangewachsen. Nun spitzt sich die Lage in Europa erneut gefährlich zu. In dieser dramatischen Zeit versuchen drei junge Menschen heldenhaft ihr Schicksal zu meistern.
Der Engländer Lloyd Williams wird Zeuge der Machtergreifung Hitlers und der Nationalsozialisten. Er entschließt sich, gegen den Faschismus zu kämpfen, und meldet sich freiwillig als Soldat im Spanischen Bürgerkrieg.
Die deutsche Adelige Carla von Ulrich ist entsetzt über das Unrecht, das im Namen des Volkes geschieht. Sie geht in den Widerstand und bringt damit sich und ihre Familie in höchste Gefahr.
Die lebenshungrige Amerikanerin Daisy hingegen träumt nur vom sozialen Aufstieg. Sie heiratet einen englischen Lord – aber ihr Mann steht auf Seiten der Faschisten ...
Von Berlin bis Moskau, von London bis Washington, D.C. spannt sich der weite Bogen der Geschichte. Der in sich abgeschlossene Roman erzählt die miteinander verbundenen Schicksale von Menschen in Deutschland, Russland, England und den USA, während über ihren Köpfen drohend der Zweite Weltkrieg heraufzieht. Es ist eine Zeit des Umbruchs, eine Zeit der Finsternis. Aber auch der Hoffnung, die selbst das tiefste Dunkel erhellt."  


Ausnahmsweise handelt es sich hier nicht um ein neues und ungelesenes Buch. Ich habe es für Euch auf einem Büchermarkt erwischt und es macht noch einen sehr guten Eindruck vom Zustand her. Es handelt sich hier um die Hardcoverausgabe. Da dieses Buch über 1 kg wiegt, spendiere ich dem Gewinner das Päckchenporto.

Aus Kostengründen bitte ich um Verständnis, dass ich nur an Adressen in Deutschland versende!

Hinterlasst mir hier einen Kommentar oder schreibt eine E-Mail an: es.deh(at)gmx.de wenn ihr in den Lostopf möchtet. Es ist auch möglich hier anonym Kommentare zu hinterlassen, aber auch in diesem Fall muss mindestens ein Name angegeben werden. Pro Person gibt es nur ein Los, bitte macht daher kenntlich, wenn ihr bereits auf einem anderen Weg teilgenommen habt.
Einsendeschluss ist am nächsten Donnerstag um 20 Uhr. Da Limes zur Frankfurter Buchmesse fahren wird, wird der Gewinner erst im Laufe des Sonntags bekannt gegeben.

Wer seine E-Mail Adresse nicht angibt ist selber dafür verantwortlich von seinem Gewinn zu erfahren. Wenn ich bis zum zweiten auf die Auslosung folgenden Sonntag keine Versanddaten erhalten habe und nicht von einer Verzögerung (z.B. Urlaub) vorab erfahren habe, dann wird unter den übrigen Teilnehmern neu verlost.

Viel Erfolg! :-)

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Kylie Fitzpatrick: Die Frauen der Tafelrunde

Inhaltsangabe des Verlages:
Während der Kampf um die englische Krone tobt, sucht Thomas Malory fieberhaft nach den Erzählungen der berühmten Artussage. Er will die über das Land verstreuten Manuskripte zum ersten Mal ins Englische übersetzen und als Buch herausgeben. Heimlich unterstützt ihn dabei ausgerechnet Königin Elizabeth, die Frau von Malorys erbittertem Feind König Edward IV. Und noch eine Frau hilft ihm: Die Adelige Elayne, einst die engste Freundin der Königin, gewährt ihm Unterschlupf. Malory liebt beide Frauen und hat so ihre Freundschaft zerstört. In der bezauberndsten Geschichte über Artus und die Ritter der Tafelrunde schafft Malory ein Kunststück. Seine Übersetzung der Gralsgeschichte feiert die Suche nach der wahren Liebe und verewigt seine eigene tragische Dreiecksbeziehung in der Romanze von Ritter Lanzelot, Königin Guinevere und Lady Elaine von Astolat.


Autorin Kylie Fitzpatrick konnte bisher einige Bücher erfolgreich in Deutschland veröffentlichen und dies scheint auch der Grund zu sein, warum es zwar anscheinend eine englische Originalausgabe mit dem Titel "The Book of Astolat" von "Die Frauen der Tafelrunde" gibt, sie anscheinend aber bisher noch nicht in dieser Sprache veröffentlich wurde. Ich kann nur sagen, dass der deutsche Verlag hier alles richtig gemacht hat sich die Rechte frühzeitig zu sichern, denn lesenswert ist dieses Buch auf jeden Fall. Ich wage es auch, die Erzählkunst von Kylie Fitzpatrick und ihre historische Umsetzung mit der von Rebecca Gable und Charlotte Lyne zu vergleichen.
"Die Frauen der Tafelrunde" erzählt nicht wirklich die Geschichte von Mitgliedern der Tafelrunde oder ihren Frauen, aber es widmet sich den Hintergründen der Gralsgeschichte und den Frauen die diese inspiriert haben könnten. Die klassische Artussage mit Camelot, Guinevere und Lancelot dürfte spätestens durch zahlreiche Verfilmungen hinlänglich bekannt sein. Grundlage dafür ist unter anderem die Zusammenstellung "Le Morte d’Arthur" durch Thomas Malory und genau um dieses Werk und denjenigen der es gedruckt hat (William Caxton) geht es auch hier.
Die Frauen der Tafelrunde sind in diesem Fall insbesondere Königin Elizabeth und ihre Cousine Elayne, die nach Interpretation der Autorin in den Übersetzungen von Malory Gestalt gefunden haben.
Die Autorin versteht es sehr gut sich verständlich auszudrücken und die historischen Hintergründe ausreichend zu beleuchten. So ist "Die Frauen der Tafelrunde" auch für Leser geeignet, die sich mit der oft verschachtelten Sprache in historischen Roman etwas schwer tun. Sehr gut gefallen haben mir die Figuren, wobei ich auch besonders den Drucker William Caxton interessant fand.
An einigen Stellen war mir die Erzählung jedoch auch zu langatmig und mein Interesse ist etwas abgeflaut, dies war jedoch wirklich nur in einigen Passagen der Fall.
Was für mich in einem historischen Roman jedoch wichtig ist und was hier leider fehlt, ist ein Nachwort der Autorin das Aufschluss über Fakt und Fiktion gibt, sowie ein Personenverzeichnis oder ein Stammbaum der dem Leser die Orientierung erleichtert. Auch Kartenmaterial oder Stadtpläne liebe ich, aber das habe ich hier noch verzichtbar gefunden.
Insgesamt gesehen kann ich "Die Frauen der Tafelrunde" an alle Leser empfehlen, die sich für die Gralsgeschichte und deren Prägung durch die späteren politischen Ereignisse interessiert.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Kylie Fitzpatrick: Die Frauen der Tafelrunde

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des List Verlages.

Montag, 29. September 2014

Rowan Coleman: Einfach unvergesslich


Claire ist gerade einmal 40 Jahre alt, doch sie weiß dass ihr Leben dem Ende zugeht. Sie ist an einer aggressiven Form von Alzheimer erkrankt und täglich verliert sie mehr die Fähigkeit sich an Personen und Ereignisse zu erinnern. Für sich und ihre Familie beginnt sie ein Buch der Erinnerungen zu führen. Jedes Familienmitglied schreibt dort die Erinnerungen für Claire hinein, die ihm besonders wichtig erscheinen und auch Claire hält so das fest was sie nicht verlieren möchte.
 
Ich habe "Einfach unvergesslich" von Autorin Rowan Coleman als Hörbuch gehört. Da die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, gibt es auch für jeden Erzähler einen anderen Hörbuchsprecher. Hauptfigur ist Claire, die an Alzheimer erkrankt ist und von Nina Petri gesprochen wird. Ihre erwachsene Tochter Caitlin wird von Vanida Karun gesprochen, Claires jüngerer Ehemann und Vater der zweiten Tochter ist Greg und wird von Achim Buch gesprochen und schließlich gibt es noch Claires Mutter Ruth der Charlotte Schwab ihre Stimme leiht. Ebenfalls zur Familie gehört noch die kleine Tochter Esther, die immer mal zwischendurch auftaucht. Das gesamte Sprecherensemble leistet hier großartige Arbeit und verleiht den Figuren Tiefe und Authentizität.
Inhaltlich hat mich die Geschichte einer Familie die sich ihre Erinnerungen behalten möchte sehr bewegt. Zwar steht hier natürlich hauptsächlich Claire im Mittelpunkt, doch "Einfach unvergesslich" zeigt eben auch, wie sehr die Familienmitglieder in einem solchen Fall involviert sind. Eltern, Ehepartner und Kinder, sie alle haben eine ganz eigene Sicht auf die Situation und sie alle kommen hier zu Wort und lassen den Leser/Hörer teilhaben am Leben einer Familie das sich in der Veränderung befindet.
Bei einer solchen Handlung ist klar, dass es kein Happy End geben kann. Alzheimer ist nicht heilbar, aber es hat mich sehr bewegt zu erleben wie sich Claire ihre kleinen Freiheiten erkämpft, wie sie daran arbeitet das was ihr wichtig ist nicht zu vergessen und sich in Erinnerung zu rufen, was ihr einst wichtig war und daher auch immer noch wichtig sein sollte. Aber mehr noch hat mich eigentlich ihre Familie beeindruckt, die versucht Claire ein normales Leben zu ermöglichen aber hierbei immer wieder an ihre eigenen und die Grenzen von Claire stoßen. Aber was bleibt ist die Erinnerung die ihre Familie an Claire hat und diese Momente voller Emotionen sind es auch die dem Leser/Hörer nahe gehen und manchmal auch zu Tränen rühren. Ich kann mir für mich selber kaum etwas Schlimmeres vorstellen als langsam mich selber und die Erinnerungen an das was mir lieb ist zu verlieren und so ist Claire für mich eine der stärksten Hauptfiguren die ich in der letzten Zeit begleiten durfte. Das einzige was mir nicht zu 100 % gefallen hat ist das Ende, denn das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt als es so ohne wirklich Punkt stehen zu lassen.
Empfehlen kann ich "Einfach unvergesslich" an alles die ruhige und bewegende Geschichte mögen.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Hörbuch kaufen: Rowan Coleman: Einfach unvergesslich

Weitere Informationen zum Hörbuch und zur Autorin finden sich auf der Homepage von Osterwold audio im Hause Hörbuch Hamburg.



Sonntag, 28. September 2014

KW39/2024 - Mein Buchtipp der Woche - Das Jahr der Schatten von Hannah Richell

Mein Buchtipp der Woche ist wieder einmal ein Buch das auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Ich liebe solche Bücher einfach und "Das Jahr der Schatten" von Hannah Richell wird mir auf jeden Fall in Erinnerung bleiben.
Inhaltsangabe:
Als Lila unerwartet ein Grundstück an einem See mit einem alten Cottage erbt, fühlt sich sich dort zum ersten Mal seit dem Tod ihrer frühgeborenen Tochter wieder lebendig. Sie beschließt das Haus zu renovieren und so London, ihrem Ehemann Tom und den Erinnerungen an die letzten Monate für eine Weile den Rücken zuzukehren. Überall im Haus sind noch die Spuren früherer Bewohner zu spüren, doch Lila weiß weder wem das Haus gehörte, noch wer dort zuletzt gewohnt hat, aber es tauchen nach und nach einige Hinweise auf. Einst wurde das Haus von einer Gruppe junger Aussteiger besetzt, aber wie ist es von dort in Lilas Hände gelangt? Gibt es eine Verbindung von der sie nichts weiß?

Warum ich dieses Buch empfehlen kann:
"Das Jahr der Schatten" von Autorin Hannah Richell konnte mich genauso begeistern wie schon ihr erstes Buch "Das Geheimnis der Gezeiten".
Erzählt wird der neue Roman auf zwei sich abwechselnden Zeitebenen, wobei der eine Teil der Geschichte im Jahr 1980 spielt und aus der Perspektive von Kat erzählt wird die mit ihren Freunden ein Aussteigerleben in einem einsamen Cottage führt, während der zweite Teil in der Gegenwart spielt und von Lila erzählt wird die ebendieses Cottage geerbt hat. Man ahnt natürlich von Anfang an, dass es zwischen diesen beiden Erzählsträngen noch mehr Verbindungen als nur den Schauplatz geben muss, doch welcher Art diese Verbindung ist, bleibt bis zum Schluss ein Geheimnis.
Neben dem Geheimnis rund um die Erbschaft spielen jedoch insbesondere die verschiedenen Ebenen von Freundschaft und Liebe eine große Rolle, aber auch Hass, Tod und Verlust haben ihre Momente.
Im Mittelpunkt der Ereignisse stehen mit Kat und Lila zwei sehr unterschiedliche Frauen. Während Lila von Anfang an ein Sympathieträger ist und man mit ihr leidet, fällt Kat eher durch ihre verklärte Wahrnehmung auf und mit ihrer Abhängigkeit gegenüber dem Mann den sie liebt. Man möchte Kat daher gerne einmal durchschütteln und zur Vernunft bringen, doch sie ist das perfekte Beispiel für den Spruch "Liebe macht blind". Die Gruppe von Freunden die nach dem Studium ein Leben als Aussteiger und Selbstversorger ausprobieren möchte stellt jedoch schon ein Sozialexperiment für sich dar, denn die Dynamik in der Gruppe und die Entwicklung von Rollen und Abhängigkeiten ist schon sehr interessant zu lesen.
Bei Lila geht es dagegen ganz um Emotionen und dem Thema wie man mit einem großen Verlust umgehen kann und es schafft trotz allem sich nicht selber zu verlieren und wieder ins Leben zurückzufinden.
Beide Handlungsstränge sind sehr unterschiedlich, lesen sich aber gleich interessant. Oft geht es mir bei Romanen mit unterschiedlichen Erzählperspektiven so, das sich der einen Stimme viel lieber folge als der anderen, doch das kann ich hier nicht sagen.
Ich kann "Das Jahr der Schatten" daher uneingeschränkt an alle Leser empfehlen die diese Art von Geschichten mögen.


Hier kann man das Buch kaufen: Hannah Richell: Das Jahr der Schatten

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Diana Verlages.

Nina Blazon: Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe

Bis zum Anruf aus Dänemark wusste Jo nicht, dass ihre Mutter in diesem Land geboren wurde und es dort sogar noch lebende Verwandtschaft gab. Nun hat Inge, die als Inger geboren wurde, ein Haus von einer Großtante am Meer geerbt und das, obwohl sie doch alles meidet was mit Wasser zusammenhängt und es auch bei Jo nicht gerne sieht. Doch Jo ist begeistert als ihr Vater beschließt, dass sie alle zusammen nach Dänemark fahren um sich das Erbe anzusehen. Im Haus fällt Jo auf, dass dort eine sehr merkwürdige Stimmung herrscht und ihre Mutter will um jeden Preis verhindern, dass sie Erinnerungsstücke an die Familie oder das Zimmer von Tante Mette sieht. Auch eine schrullige Freundin der verstorbenen Verwandten macht einen merkwürdigen Eindruck und es werden sich Geschichten erzählt von Wesen die in der Nacht aus dem Wasser kommen und Kinder zum Opfer fallen. Kann Jo herausfinden was hier die Wahrheit ist und vielleicht auch in Erfahrung bringen, was dies mit ihrer eigenen Familie zu tun hat?

Ich mag Märchenadaptionen sehr gerne und so habe ich auch mit Freude zu "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" von Autorin Nina Blazon gegriffen.
Die Geschichte beginnt mit einem gemächlichen Tempo, so dass der Leser erst einmal Zeit hat Jo (mit vollem Namen Jolanda), ihre Familie und Freunde kennen zu lernen. Jo ist 11 Jahre alt, doch für ihr Alter handelt sie doch sehr erwachsen und wirkt so deutlich älter. Die Figur von Jos Mutter hat mir nicht so recht gefallen. Es wird zwar oft erwähnt wie sehr sie ihren Mann und ihre Tochter liebt, aber ihr Verhalten wirkte auf mich unsympathisch. Durch ihre merkwürdigen Aktionen ist aber auch von Anfang an klar, dass hier etwas geheimnisvolles vor sich geht und Jos Mutter ihrer Familie nicht die volle Wahrheit über ihre Vergangenheit erzählt hat.
Erzählt wird die Geschichte zwar nicht in der Ich-Perspektive, aber immer aus dem Blickwinkel von Jo, so dass der Leser gut mit ihr mitfiebern kann. Auch die Schilderung der Schauplätze in Dänemark hat mir sehr gut gefallen und es herrschte eine leicht mysteriöse Stimmung die gut zu den Ereignissen passte. 
Besonders gut fand ich auch, dass die Geschichte nicht von Anfang an vorhersehbar war, obwohl natürlich klar ist, dass hier eine Verbindung zum Märchen "Die kleine Meerjungfrau" von Hans Christian Andersen besteht. Es gibt auch keine von Anfang an feststehende Aufteilung in Gut und Böse wie es oft bei Kinderbüchern der Fall ist. Dem Leser wird zunächst die Möglichkeit gegeben sich selber ein Urteil über die Figuren zu bilden und das macht die Handlung auch spannender. Dies zeigt aber auch, dass man nicht immer nach dem ersten Eindruck oder Äußerlichkeiten gehen darf.
Insgesamt gesehen hat mir "Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe" gut gefallen, wobei mir nur die Altersangaben für Jo und ihre Freunde nicht so ganz realistisch erschienen und Jos Mutter nicht so ganz mein Fall war. 
Empfehlen kann ich dieses Buch aber an alle Leser ab ca. 10 Jahren die mysteriöse und spannende Geschichten mögen und vielleicht auch das Märchen kennen, dass die Grundlage hier bildet.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Nina Blazon: Lillesang - Das Geheimnis der dunklen Nixe

Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des cbt Verlages.