Mittwoch, 14. Juni 2017

KW24/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Hua Haifeng

Diese Woche möchte ich Euch auf Hua Haifeng aufmerksam machen:
Unternehmensverantwortung



Drei Arbeitsrechtsaktivisten, die eine verdeckte Ermittlung zu den Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten des Schuhkonzerns Huajian durchführten, wurden Ende Mai von den Behörden in Ganzhou in der Provinz Jiangxi in Gewahrsam genommen. Huajian fertigt unter anderem auch Schuhe für Ivanka Trumps Markenlabel an. Laut staatlichen Medien befinden sich die drei Aktivisten offiziell in Haft und es wird gegen sie ermittelt.
Am 30. Mai wurde in den Medien berichtet, dass Deng Guilian, die Frau des Arbeitsrechtsaktivisten Hua Haifeng, einen Telefonanruf von Angehörigen des Büros für Öffentliche Sicherheit in der Provinz Jiangxi erhalten hatte, in dem man ihr mitteilte, dass ihr Mann wegen des Vorwurfs der „illegalen Überwachung“ festgenommen worden sei. Hua Haifeng ist Mitarbeiter von China Labor Watch (CLW), einer in New York ansässigen NGO, die die Arbeitsbedingungen in den Lieferketten großer Multikonzerne überprüft. Mit dieser jüngsten Untersuchung wollte CLW die Arbeitsbedingungen in den Fabriken von Huajian überprüfen, einem der größten Schuhproduzenten der Welt, der unter anderem Schuhe für Ivanka Trump, Coach und Nine West herstellt. Zwei weitere Arbeitsrechtsaktivisten, Li Zhao und Su Heng, wurden ebenfalls als „vermisst“ gemeldet. Es wird davon ausgegangen, dass auch sie sich im Gewahrsam befinden.
Am 6. Juni berichtete die staatliche Zeitung Pengpai („Die Zeitung“), dass die drei Männer laut Polizeiangaben offiziell in Haft genommen worden seien, da man ihnen vorwerfe, „widerrechtlich Sonderausrüstung zum Abhören bzw. heimlichen Fotografieren eingesetzt zu haben“. Weiter hieß es, dass Hua Haifeng, Li Zhao und Su Heng „gestanden“ hätten, verdeckt gearbeitet zu haben, um Informationen über Arbeitsbedingungen sowie interne Firmengeheimnisse herauszufinden in der Absicht, diese Informationen zu finanziellen Zwecken an ausländische Organisationen weiterzugeben.
Der Rechtsbeistand von Hua Haifeng konnte sich am 6. Juni mit seinem Mandanten treffen und hat gegenüber Bloomberg angegeben, der Fall unterstehe der Abteilung für nationale Sicherheit des Büros für Öffentliche Sicherheit. Deng Guilian tritt öffentlich für ihren Ehemann ein und berichtet, dass sie neuerdings in ihrer Wohnung überwacht wird. Offenbar hat sie bereits mehrmals Besuch von der Staatssicherheit erhalten und wird von unbekannten Personen beschattet, wenn sie das Haus verlässt.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Hua Haifeng einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: gabzfwz(at)mps.gov.cn, presse.botschaftchina(at)gmail.com

Betreff: Hua Haifeng

Text:
Sehr geehrter Herr Minister,
mit großer Sorge habe ich von der Festnahme des Arbeitsrechtsaktivisten Hua Haifeng erfahren.
Lassen Sie Hua Haifeng bitte umgehend frei, da er lediglich wegen seiner Menschenrechtsarbeit inhaftiert ist.
Sorgen Sie bitte dafür, dass er vor Folter oder anderweitiger Misshandlung geschützt ist und umgehend Zugang zu seiner Familie und einem Rechtsbeistand seiner Wahl sowie angemessener medizinischer Versorgung erhält.
Mit freundlichen Grüßen, 


(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Haft wegen Recherchen zu Arbeitsbedingungen

Es gibt dort auch die Möglichkeit sich direkt online zu beteiligen!

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.


"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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