Inhaltsangabe des Verlages:
Manche Menschen sind füreinander bestimmt. So wie Nicki und Canon. Sie haben ihre eigene Welt. U-Bahnfahren in der morgengrauen Großstadt. Verstehen sich fast ohne Worte. Und doch wissen sie nicht viel voneinander. Ihre wahren Namen zum Beispiel kennen sie nicht. Und als Canon verschwindet, kommt Nicki einem noch viel größeren Geheimnis in seinem Leben auf die Spur. Denn sie teilt Canon mit einem Dämon - einem Dämon, der in üblen Schwierigkeiten steckt ...
Ich weiß nicht genau was es ist, dieses Problem zwischen den Büchern von Jenny-Mai Nuyen und mir. Ich habe das große Bedürfnis die Bücher der Autorin zu mögen, sie sprechen mich von der Inhaltsangabe und dem Cover her oft an und daher versuche ich es auch immer wieder damit. Aber auch "Nacht ohne Namen" hat es nicht geschafft mich für sich einzunehmen. Ich muss mir nun langsam eingestehen, dass es dann wohl am Schreibstil der Autorin liegt, dass wir hier einfach nicht auf einer Ebene zusammenfinden.
Die Idee von "Nacht ohne Namen" ist ohne Zweifel gut. Klassische Mythen von Dämonen und der Unterwelt werden vermischt mit einer modernen Geschichte und jugendlichen Hauptfiguren. Es geht aber auch darum was die eigene Persönlichkeit ausmacht und wie man Liebe definiert. Können sich zwei Menschen die nicht viel von den jeweiligen Hintergründen wissen, noch nicht einmal ihre echten Namen ausgetauscht haben oder auch nur wo sie wohnen wirklich kennen? Nicki ist davon überzeugt dass sie Canon wirklich kennt, auch wenn sie ihn nur unter seinem Spitznamen kennt und er sie unter ihrem und sie sich noch nie irgendwo anders getroffen haben als in der S-Bahn. Sie teilen die Leidenschaft fürs zeichnen und teilen mit ihren Bildern Wahrnehmung und Gefühle. Was Nicki hier besonders ausmacht ist ihr grenzenloses Vertrauen in Canon. Obwohl sie sonst eher schlechte Erfahrungen damit gemacht hat ihr Innerstes mit anderen zu teilen, zweifelt sie nicht daran dass Canon es wert ist für ihn alles zu riskieren und das obwohl es durchaus angebracht ist darüber nachzudenken ob Canon wirklich ein guter Umgang für sie ist. Der Autorin ist es sehr gut gelungen die Figuren so zu beschreiben, dass ich sie mir beim lesen sehr gut vorstellen konnte. Dies betrifft sowohl die Hauptfiguren, als auch die zahlreichen Nebenfiguren. Hilfreich fand ich die kleine Aufzählung von Personen am Anfang des Buches, wobei ich sie erst nach dem ersten Drittel des Buches so richtig verstanden habe, aber dann habe ich doch mehrfach dahin zurück geblättert.
Leider hat mich die Geschichte nicht richtig gepackt und mir fehlte die richtige Leselust um hier zügig voran zu kommen. Ich war weder gespannt wie es weiter gehen wird, noch habe ich mit den Hauptfiguren mitgefiebert. Gegen Ende habe ich eher dazu geneigt ein bisschen quer zu lesen, was zwar schade für das Buch war, aber mir auch eindeutig gezeigt hat, dass wir nicht füreinander geschaffen sind. Das recht offen gehaltene Buchende lässt vermuten, dass es eine Fortsetzung geben könnte.
Insgesamt gesehen kann ich "Nacht ohne Namen" nur an die Leser empfehlen, die bereits positive Erfahrungen mit dem Schreibstil von Jenny-Mai Nuyen gemacht haben oder der Meinung sind, dass ihnen dieser gut liegen könnte. Wem auch die anderen Bücher der Autorin nicht gefallen haben, für den wird sich wohl auch mit diesem Buch nichts daran ändern.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Jenny-Mai Nuyen: Nacht ohne Namen
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin gibt es auf der Homepage des dtv Verlages.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen