Mittwoch, 12. März 2014

KW11/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian

Diese Woche möchte ich Euch die chinesischen BürgerjournalistInnen Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian vorstellen.
Police block access to Tiananmen:  
Demotix/Steve Barru

In China sind drei BürgerjournalistInnen inhaftiert worden, nachdem sie im Internet Berichte über die Aktivitäten von BittstellerInnen auf dem Tiananmen-Platz veröffentlicht hatten. Unter anderem ging es in ihren Artikeln um eine Frau, die versucht hatte, sich selbst anzuzünden. Der Aufenthaltsort eines 17-jährigen Jungens, der zu den BürgerjournalistInnen gehört, ist derzeit nicht bekannt. Alle Drei sind als gewaltlose politische Gefangene zu betrachten.
Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian arbeiten als BürgerjournalistInnen für die chinesische Webseite 64 Tianwang, die hauptsächlich über Menschenrechtsthemen in China berichtet und etwa 1000 ehrenamtliche MitarbeiterInnen beschäftigt. Die drei JournalistInnen wurden am 9. März inhaftiert, nachdem sie am 5. März auf der Webseite über die Aktivitäten von BittstellerInnen auf dem Tiananmen-Platz berichtet hatten. Sie beschrieben darin, wie eine Frau erst Flugblätter verteilte und dann versuchte sich selbst anzuzünden. Laut des Berichts, der auch Fotos des Geschehens umfasste, eilten vier Männer herbei, löschten das Feuer und nahmen die Frau mit. Dies war nur einer von zahlreichen Berichten der drei JournalistInnen über Fälle, in denen BittstellerInnen abgeführt wurden.
Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian wurden wegen des Verdachts auf "Anstiften von Auseinandersetzungen und Provozieren von Unruhen" inhaftiert. Bei einem Schuldspruch würde ihnen in diesem Fall bis zu zehn Jahre Haft drohen.
Wang Jing stammt aus der Stadt Jilin in der gleichnamigen Provinz im Nordosten Chinas. Sie wurde nach ihrer Festnahme in die städtische Haftanstalt von Jilin gebracht. Liu Xuehong befindet sich im Gefängnis Nr. 1 in Peking in Haft. Ihr Ehemann sagte, dass örtliche PolizistInnen sein Haus in Peking am 8. März unter dem Vorwand durchsucht haben, er und Liu Xuehong wären AnhängerInnen der verbotenen spirituellen Bewegung Falung Gong. Sechs PolizeibeamtInnen des Amtes für öffentliche Sicherheit in Peking zeigten einen Durchsuchungsbeschluss vor und beschlagnahmten drei Computer, zwei Kameras und eine Festplatte. Der 17-jährige Xing Jian kommt aus der Provinz Henan. Er ist der jüngste der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, die für die Webseite 64 Tianwang arbeiten. Es ist nicht bekannt, wo er derzeit festgehalten wird.

Es gibt eine Urgent Action, die sich für Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: gabzfwz(at)mps.gov.cn 

Betreff:
Wang Jing, Liu Xuehong, Xing Jian

Text: 
Sehr geehrter Herr Minister,

mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass die drei BuergerjournalistInnen Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian inhaftiert worden, nachdem sie im Internet Berichte ueber die Aktivitaeten von BittstellerInnen auf dem Tiananmen-Platz veroeffentlicht hatten.
Bitte lassen Sie Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian sofort und bedingungslos frei.
Geben Sie bitte ausserdem unverzueglich den Aufenthaltsort von Xing Jian bekannt.
Stellen Sie zudem sicher, dass Wang Jing, Liu Xuehong und Xing Jian bis zu ihrer Freilassung regelmaessigen Zugang zu ihren Familien und Rechtsbeistaenden ihrer Wahl haben.

Mit freundlichen Gruessen 
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Bürgerjournalistinnen inhaftiert 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen