Mittwoch, 19. Juni 2013

KW25/2013 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Dr. Cu Huy Ha Vu

Ich möchte Euch Euch gerne den gewaltlosen politischen Gefangenen Dr. Cu Huy Ha Vu vorstellen.
© Amnesty International

Der vietnamesische Jurist Dr. Cu Huy Ha Vu befindet sich seit dem 27. Mai im Hungerstreik, um gegen seine Behandlung im Gefängnis zu protestieren. Er verbüßt eine siebenjährige Haftstrafe wegen "Betreiben von Propaganda" gegen den Staat. Er leidet an einer Herzerkrankung und seine Gesundheit ist in Gefahr.
Der 56-jährige gewaltlose politische Gefangene Dr. Cu Huy Ha Vu wurde im November 2010 festgenommen und beschuldigt, in Online-Artikeln ein Mehrparteiensystem gefordert und ausländischen Medien Interviews gegeben zu haben. Im April 2011 wurde er wegen "Betreiben von Propaganda" gegen den Staat zu sieben Jahren Gefängnis und anschließenden drei Jahren Hausarrest verurteilt. Er hatte zuvor versucht, RegierungsvertreterInnen, darunter auch den Ministerpräsidenten, zu verklagen: Erst setzte er sich dafür ein, ein kontroverses Projekt zum Abbau von Bauxit zu stoppen und später - nur zwei Monate vor seiner Festnahme - stellte er die Rechtmäßigkeit eines Dekrets in Frage, das Sammeleingaben untersagt. Er befindet sich derzeit im Gefängnis Nr. 5 in Yen Dinh in der nördlichen Provinz Thanh Hoa.
Im November 2012 reichte er in Übereinstimmung mit den Gefängnisvorschriften Beschwerde wegen seiner Behandlung beim Direktor des Gefängnisses Nr. 5 ein. Dabei ging es insbesondere um Tätlichkeiten durch einen Gefängniswärter. Dr. Cu Huy Ha Vu gab an, dass sich sein Gesundheitszustand aufgrund von Misshandlungen verschlechtert habe, dass man ihm Nahrungsmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs, die ihm seine Familie zukommen lassen wollte, verweigert habe. Darüber hinaus habe man ihm nicht gestattet, Beweismaterial aus seinem Gerichtsverfahren zu erhalten, um es für seine Berufungsverhandlung verwenden zu können. Dr. Cu Huy Ha Vu erhielt auf seine Beschwerde keine Antwort und schrieb am 12. Mai 2013 erneut an den Gefängnisdirektor, dass er in zwei Wochen in den Hungerstreik treten würde, wenn bis dahin keine Lösung gefunden worden sei. Am 27. Mai trat er in den Hungerstreik.
Die Ehefrau von Dr. Cu Huy Ha Vu besuchte ihn am 1. Juni in Gegenwart eines Gefängniswärters. In einem Brief, in dem sie um Hilfe bat, beschrieb sie ihn als sehr schwach. Auf ihre schriftlichen Eingaben an die Behörden hat die Familie bislang keine Antwort erhalten
Es gibt eine Urgent Action, die sich für die Freilassung von Dr. Cu Huy Ha Vu einsetzt. 

Schreibt eine E-Mail an: bc.mfa(at)mofa.gov.vn, info(at)vietnambotschaft.org

Betreff:
Dr. Cu Huy Ha Vu

Text:
Mit Bitte um Weiterleitung an:

MINISTER FUER OEFFENTLICHE SICHERHEIT
Lt. Gen. Tran Dai Quang
Ministry of Public Security
44 Yet Kieu Street, Hoan Kiem District
Ha Noi
VIETNAM
Fax: (00 84) 43 942 0223

Sehr geehrter Herr Minister,

es bereitet mir grosse Sorge, dass sich Dr. Cu Huy Ha Vus Gesundheitszustand durch die Haftbedingungen verschlechtert hat und er deshalb nun in den Hungerstreik getreten ist.

Ich moechte Sie nachdruecklich auffordern, den gewaltlosen politischen Gefangenen Dr. Cu Huy Ha Vu freizulassen, da er sich nur deshalb in Haft befindet, weil er von seinem Recht auf freie Meinungsaeusserung friedlich Gebrauch gemacht hat.

Ich bitte Sie dringend, die Gefaengnisbehoerden in der Zwischenzeit anzuweisen, umgehend Massnahmen fuer eine Loesung bezueglich der Beschwerden von Dr. Cu Huy Ha Vu zu finden, die dazu fuehren, dass er den Hungerstreik beenden kann.

Sorgen Sie bitte auch dafuer, dass Dr. Cu Huy Ha Vu umgehend die moeglicherweise noetige medizinische Behandlung erhaelt und die UN-Mindestgrundsaetze fuer die Behandlung von Gefangenen auch ihm gegenueber eingehalten werden.

Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.




"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."


(Quelle: Amnesty International)

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