Montag, 11. Februar 2013
Thomas Enger: Vergiftet
Henning Juul ist Redakteur bei der Osloer Onlinezeitung 123nyheter. Aufgrund einer privaten Tragödie, bei der er selber verletzt wurde und sein kleiner Sohn Jonas ums Leben gekommen ist, hat Henning einige Zeit nicht gearbeitet. Doch schon kurz nachdem er an den Schreibtisch zurück gekehrt ist, erreicht ihn ein ungewöhnlicher Anruf. Tore Pulli, ein verurteilter Mörder der zur Zeit in Oslo im Gefängnis sitzt, bietet ihm Hintergrundinformationen zum Brand an, bei dem Hennings Sohn getötet wurde. Im Austausch soll Henning ermitteln, wer Tore eine Falle gestellt und so dafür gesorgt hat, das dieser ins Gefängnis musste. Hennings Neugier und sein Instinkt für Zusammenhänge ist geweckt. Er will endlich wissen, wem er die Schuld an Jonas Tod geben kann.
"Vergiftet" ist nach "Sterblich" der zweite Krimi von Thomas Enger rund um den Onlinejournalisten Henning Juul.
Ich habe zuvor kein Buch des Autors gelesen, kam aber bis auf einige fehlende Hintergrundinformationen gut zurecht. Was mir dagegen mehr Probleme bereitet hat, ist der Schreibstil von Thomas Enger. Geschrieben ist der Roman nicht wie oft üblich in der Vergangenheitsform, sondern in der Gegenwart, was ich ziemlich gewöhnungsbedürftig fand.
Ebenfalls Probleme bereiteten mir die vielen - für unsere Breitengrade ungewöhnlichen - Namen, die ich mir größtenteils nicht merken konnte, nicht wusste wie ich sie aussprechen soll oder sie sogar teilweise verwechselte. Dadurch hatte ich manchmal leichte Orientierungsprobleme, da ich zunächst überlegen musste, wer denn diese Person noch mal war. Zum Glück habe ich das Buch relativ zügig gelesen. Hätten längere Pausen zwischen den Leseabschnitten gelegen, dann hätte mir dies sicherlich noch größere Probleme bereitet. Die Figuren fand ich teilweise sehr interessant. Da davon jedoch so viele auftauchen, war es kaum möglich sich auf die Hintergründe zu konzentrieren und mehr als nur an der Oberfläche der Charaktere zu kratzen. Da ich das erste Buch von Thomas Enger nicht gelesen habe, kann ich nicht sagen, ob dies eine Eigenheit von "Vergiftet" ist, oder typisch für den Autor. Die Hauptfigur Henning Juul nimmt natürlich etwas mehr Raum in der Erzählung ein und zum Ende hin hatte ich auch den Eindruck einiges aus seiner Vergangenheit und den Einflüssen auf seine Persönlichkeit erfahren zu haben. Ich kann mir daher auch gut vorstellen, ein weiteres Buch aus dieser Reihe zu lesen. Eine Fortsetzung scheint klar geplant zu sein, denn der Autor hat das Ende recht offen gestaltet, so dass hier der nächste Band nahtlos übergehen könnte.
Empfehlen kann ich "Vergiftet" insbesondere an alle Leser, denen auch das erste Buch des Autors gefallen hat und alle Freunde der nordischen Krimiliteratur.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Thomas Enger: Vergiftet
Weitere Informationen zum Autor und der Reihe finden sich auf der Homepage des Blanvalet Verlages. Hier findet sich auch eine Leseprobe.
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