Daria DeBianchi arbeitet als Staatsanwältin im Gericht von Miami. Seit vor Jahren die Serienmörder Cupido und Morpheus ihr Unwesen hier trieben ist es ruhiger geworden, doch nun landet ein ungewöhnlicher Mordfall auf Darias Tisch. Eine junge Frau wurde schwer gefoltert und getötet, ein Verdächtiger aufgrund von Indizien verhaftet. Leitender Ermittler ist Manny Alvarez, der mühsam die Spuren zusammen getragen hat. Doch als ein geheimnisvolles Video auftaucht, das eine Verbindung zum aktuellen Fall aufweist, droht die komplette Indizienkette zusammen zu brechen. Hat es Miami erneut mit einem Serienmörder zu tun?
"Argus" gehört zu einer Reihe von Büchern, die ihren Schauplatz in Miami und rund um den Ermittler Manny Alvarez haben. Die ersten beiden Bände sind unter den Titeln "Cupido" und "Morpheus" erschienen.
Ich selber habe diese Bücher jedoch nicht gelesen, da ich auf die Autorin Jilliane Hoffman erst durch das grandiose und von dieser Reihe losgelöste "Mädchenfänger" aufmerksam geworden bin. Ich bin jedoch der Meinung, dass sich "Argus" sehr gut einzeln lesen lässt, da sehr viel Bezug auf die vorherigen Fälle genommen wird und teilweise über längere Strecken hinweg die zurückliegenden Ereignisse erläutert werden. Für mich als Neuling war das sehr gut, ich könnte mir jedoch vorstellen, dass dies für Kenner der Reihe schon zu viel Wiederholung sein könnte.
Die Autorin hat es auch hier geschafft mich zu packen und mit ihrer Geschichte zu fesseln. Dabei ist die Wortwahl und Tatortbeschreibung nicht zimperlich und man muss schon ein sehr dickes Fell haben, um von den beschriebenen Ereignissen nicht entsetzt zu sein. Wer also die Bücher von Jilliane Hoffman bisher nicht kennt und wen detaillierte Beschreibungen von Folter und Mord abschrecken, bzw. wer darüber nicht hinweg lesen kann, dem möchte ich schon mal direkt abraten. Ich bin auch nicht unbedingt ein Freund von blutigen Beschreibungen, aber hier ließ mich die Spannung drum herum doch dran bleiben. Wogegen ich nach der Lektüre aber einen regelrechten Widerwillen verspüre, ist das amerikanische Rechtssystem, denn bei dem was Verfahrensfehler und Willkür der Beteiligten hier verursachen, kann es einen nur Grausen. Hoffmans Figuren sind nicht unbedingt Sympathieträger. Sie lügen, sie betrügen, sie verüben Selbstjustiz und legen sich den Rechtsstaat so aus wie es Ihnen gerade passt. Das ist schwer zu verdauen und für mich auch kaum zu verzeihen. Dazu gibt es hier noch einige Wendungen in der Handlung, die für mich mehr als überraschend kamen und die ich so weder erwartet noch erwünscht hatte.
Aber einen Leser noch überraschen zu können, nachdem man eigentlich schon fast alles mal gelesen oder gesehen hat, ist auch eine Kunst und da die Autorin es durchaus geschafft hat, mich die ganze Zeit an der kurzen Leine zu halten, ist mein Gesamturteil doch positiv.
Empfehlen kann ich "Argus" daher allen Thriller-Lesern, bei denen es im Roman etwas härter zugehen darf.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Jilliane Hoffman: Argus
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