Mittwoch, 26. Juli 2017

KW30/2017 - Der Menschenrechtsfall der Woche - indigene Gemeinschaft Wounaan in Kolumbien


Diese Woche möchte ich Euch auf die indigene Gemeinschaft Wounaan aufmerksam machen:
Wounaan-Gemeinschaft in Chocó an der Pafizikküste in Kolumbien
© Amnesty International



Am 17. Juli fand um etwa 9.00 Uhr eine bewaffnete Konfrontation zwischen Angehörigen der Kolumbianischen Marineinfanterie (Infantería de Marina de Colombia) und Angehörigen einer illegalen bewaffneten Gruppierung statt. Die Kämpfe fanden nur wenige Meter entfernt von der indigenen Wounaan-Gemeinschaft von San José und Taparalito im Departamento Chocó statt. Aus Angst vor weiterer Gewalt verlassen die etwa 900 Indigenen ihren Ort nicht mehr; solch eine Situation gleicht Gefangenschaft. Mitglieder der Gemeinschaft meldeten den zuständigen Behörden die Vorfälle und baten um Schutzmaßnahmen und sofortige humanitäre Hilfe.
Neben diesen Konflikten wurde auch das Legen von Tretminen unweit von Indigenen-Gemeinschaften in diesem Departamento gemeldet. Am 11. Juli wurde ein 18-Jähriger durch die Explosion solch einer Mine schwer am rechten Bein verletzt: Sebastián Carpio Mecheche ist ebenfalls Mitglied einer Wounaan-Gemeinschaft in Riosucio, Chocó. Menschenrechtsorganisationen zufolge legt die Nationale Befreiungsarmee (Ejército Nacional de Liberación, ELN) Minen, um das Vordringen paramilitärischer Gruppen in dem Gebiet zu verhindern.
Der Rat der Wounaan-Gemeinschaft WOUNDEKO berichtet zudem von der Zwangsrekrutierung von indigenen Kindern und von weiteren Vertreibungen. Die indigenen Gemeinschaften in Chocó leben in ständiger Angst. Der Rat hat auf den Ernst der Lage der vertriebenen Indigenen-Gemeinschaften hingewiesen, besonders in den Gemeinden Riosucio, Quibdó (Hauptstadt von Chocó) und Buenaventura (Cauca Valley).

Es gibt eine Urgent Action, die sich für die indigene Gemeinschaft Wounaan einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: contacto(at)presidencia.gov.co, info(at)botschaft-kolumbien.de

Betreff: Die indigene Gemeinschaft Wounaan

Text:

Sehr geehrter Herr Präsident, 

die Situation der indigenen Gemeinschaft Wounaan ist sehr ernst und besorgniserregnd: Am 17. Juli fand ganz in der Nähe der Gemeinschaft eine bewaffnete Konfrontation zwischen der Infantería de Marina de Colombia und einer illegalen bewaffneten Gruppe statt. Die Indigenen sind wie Gefangene in ihrem eigenen Ort und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Außerdem wird von Tretminen in der Region berichtet, wodurch schon ein 18-Jähriger schwer verletzt wurde. Die indigenen Gemeinschaften in Chocó leben in ständiger Angst.
Ich fordere Sie auf, als Teil der aktuellen Friedensbemühungen umgehend ein humanitäres Abkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und Ejército de Liberación Nacional (ELN) zu schließen, um die Feindseligkeiten zu beenden und einen beidseitigen Waffenstillstand zu erreichen.
Legen Sie bitte Ihre Pläne zum Schutz der vertriebenen Indigenen-Gemeinschaften offen, sowie geeignete vorbeugende Maßnahmen. Diese sollten mit der Resolution 004 des Verfassungsgerichts von 2009 übereinstimmen.
Ich bitte um die Umsetzung der Opferklausel des Friedensabkommens mit der FARC-Bewegung (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia). Die Klausel garantiert, dass die betroffenen Gemeinschaften in Übereinstimmung mit Menschenrechtsnormen keine Wiederholung dieser Gewalttaten erfahren.
 

Mit freundlichen Grüßen

(Dein Name)


Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Indigene Gemeinschaft in Gefahr

Es gibt dort auch die Möglichkeit sich direkt online zu beteiligen!


Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.






"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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