Inhaltsangabe des Verlages:
Neunzehn Jahre lang führte die junge Prinzessin Kelsea Glynn ein
abgeschiedenes Leben in der Obhut ihrer Pflegeeltern. Nun ist der Tag gekommen,
an dem sie von der Leibwache ihrer verstorbenen Mutter an den Königshof
zurückeskortiert wird, um die Herrschaft über das magische Königreich Tearling
anzutreten. Doch Tearling ist ein armes Land, ständig bedroht von seinem
mächtigen Nachbarn Mortmesne. Um ihre Herrschaft zu sichern, schloss Kelseas
Mutter einst einen verhängnisvollen Pakt. Einen Pakt, dessen Konsequenzen
Kelsea nun zu spüren bekommt, denn es trachtet ihr nicht nur die Rote Königin
von Mortmesne nach dem Leben, auch ihr Hofstaat, schlimmer noch, ihr eigenes
Volk misstraut ihr. Nur wenn sie einen Weg zu ihrem magischen Erbe findet, kann
Kelsea ihre Untertanen vor Mortmesne schützen. Falls sie lange genug auf dem
Thron sitzt. Falls sie lange genug überlebt ...
"Die Königin der Schatten" von Autorin Erika Johansen hat mir richtig
gut gefallen. Ich kann gar nicht verstehen, warum ich dieses Buch zu seinem
Erscheinungsdatum vor ca. 2 Jahren nicht bemerkt habe. Einen Vorteil hat es nun
aber, dass ich erst so spät auf diese Geschichte gestoßen bin, denn es handelt
sich hier um den ersten Band einer Trilogie und inzwischen sind auch die beiden
Folgebände bereits erschienen. Band 2 ist unter dem Titel "Die Königin der
Schatten - Verflucht" und Band 3 unter "Die Königin der Schatten - Verbannt"
verfügbar.
Aber kommen wir nun zurück zum vorliegenden Buch. Besonders überzeugend
fand ich hier die Figuren und die Welt in der die Geschichte spielt. Im
Mittelpunkt der Ereignisse steht die 19jährige Thronerbin Kelsea. Zu ihrer
Sicherheit wurde sie von einem der Krone treuen Ehepaar in einer Hütte im Wald
aufgezogen. Barty und Carlin hatten es sich zur Aufgabe gemacht ihr alles
beizubringen, was sie zur Erfüllung ihrer Bestimmung als Königin von Tearling
benötigt. Es war eine strenge Erziehung die ihr zuteil wurde, jedoch auch
voller Geborgenheit und dem Gefühl ein Zuhause zu haben. Kelsea wusste immer,
dass sie dazu bestimmt ist den Thron zu übernehmen und so war es keine
Überraschung für sie, als sie pünktlich zu ihrem 19. Geburtstag von den
Gardisten der Königin abgeholt wurde. Doch schon nach kurzer Zeit muss Kelsea
feststellen, dass sie kaum etwas über die jüngste Vergangenheit ihres Landes,
das Nachbarreich mit seiner Königin oder den von ihrer Mutter geschlossenen
Pakt weiß. Nun ist es an ihr erst einmal herauszufinden wem sie vertrauen kann
und wie sie ihrem Volk bedingungslosen Frieden bringen kann. Im Großen und Ganzen
fand ich die Figur der Kelsea glaubhaft. Erstaunlich war jedoch, dass ein
Mädchen das in solcher Insolation aufgewachsen ist und auch deswegen zunächst
Zweifel hat, dann ohne Problem ein ganzes Volk wuppt und auf sehr persönlicher
Ebene interagieren kann. Dies hätte ich erst als eine spätere Entwicklung erwartet.
Eine große Rolle spielen auch eine Vielzahl an Nebenfiguren, über deren
Vergangenheit und Motivation man als Leser mal mehr und mal weniger erfährt. Da
es so viele unterschiedliche Personen sind, musste ich mir manchmal in
Erinnerung rufen, wer das denn noch mal war, doch zum Glück ging das meistens
recht schnell aus dem Kontext hervor. An den Nebenfiguren habe ich nur
auszusetzen, dass mir einige davon zu stereotyp oder konstruiert sind. Gut
gefallen hat mir auch, dass nicht nur aus der Perspektive von Kelsea erzählt
wird. Auch die Königin von Mortmesne tritt so kurzzeitig in den Mittelpunkt der
Ereignisse und man erhält einen kleinen Einblick in ihre Gedankenwelt.
Besonders gut gefällt mir auch, dass es vorne im Buch eine Karte gibt,
die eine grobe Skizze vom Königreich Tearling und seinen Grenznachbarn zeigt.
Es hat mich zunächst erstaunt zu lesen, dass es sich hier nicht um eine reine
Fantasy-Welt handelt. Im Verlauf der Handlung wird immer deutlicher, dass die
Ausgangslage unsere heutige Welt ist, jedoch etwas schlimmes passiert sein
muss, so dass sich die Gründer der heute bekannten Königreiche mit der "Überfahrt"
auf den Weg zu ihrer neuen Heimat gemacht haben. Vorher oder erst auf der Reise
sind Menschenleben, Wissen und Technologie verloren gegangen und es erscheint
mir bisher auch so, als wäre das Land auf dem sie nun leben vorher nicht
besiedelt gewesen. Ich bin sehr neugierig, wie sich dies noch aufklären wird,
denn noch fehlen viele Puzzlestücke zu einem vollständigen Bild.
Ein wenig vernachlässigt finde ich bisher den Magie-Aspekt in der
Handlung. Mir ist noch nicht wirklich klar, wo die denn her kommt oder wer und
wie viele Menschen eine Affinität zu Magie in dieser Welt haben. Hier fehlt
definitiv eine Fortsetzung.
Insgesamt gesehen kann mich "Die Königin der Schatten" überzeugen und
macht neugierig auf die Fortsetzungen.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Erika Johansen: Die Königin der Schatten
Weitere Informationen zum Buch, zur Reihe und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Heyne Verlages.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen