Silvia Pérez Yescas: © Amnesty International
Die indigene Menschenrechtlerin Silvia Pérez Yescas hat erneut Morddrohungen erhalten. Die Schutzmaßnahmen, die ihr die mexikanischen Behörden zugesichert haben, sind unzureichend. Ihr Leben und ihre Sicherheit sind weiter in Gefahr.
Silvia Pérez Yescas ist Angehörige der indigenen Gruppe der Zatopeken in der Gemeinde Matías Romero im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Am 13. Januar erfuhr sie, dass Mitglieder ihrer Organisation "Indigene Frauen für Naturschutz, Forschung und Nutzung der natürlichen Ressourcen" (Mujeres Indígenas por Conservación, Investigación y Aprovechamiento de los Recursos Naturales) von Personen bedroht worden sind, die nach eigener Aussage von einem örtlichen Polizeichef beauftragt worden waren. Den Mitgliedern der Organisation sagten sie: "Hört mit dieser Scheiße auf, für eure Komplizenschaft zu Silvia könnt ihr ins Gefängnis gesteckt werden; sie wird dafür bezahlen, dass sie sich in die Landprobleme einmischt. Es gibt Leute, die nur darauf warten, dass sie zurückkehrt." (déjense de chingaderas porque hasta los pueden meter a la cárcel por ser cómplices de Silvia y a ella se la van a chingar por estar metida en el problema de las tierras y que hay gente esperándola cuándo aparezca).
In den vergangenen Jahren wurde Silvia Pérez Yescas bereits mehrfach wegen ihrer Menschenrechtsarbeit bedroht. Am 19. August 2014 erfuhr sie aus zuverlässiger Quelle, dass auf ihre Tötung nach der Rückkehr in die Stadt Matías Romero ein Kopfgeld von 100.000 Mexikanischen Pesos (knapp 6.000 Euro) ausgesetzt worden war. Aufgrund der Morddrohung erstattete Silvia Pérez Yescas noch am selben Tag Anzeige bei der Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Oaxaca. Die Behörden teilten ihr mit, dass sie ohne eine formelle Zeugenaussage keine Untersuchung einleiten könnten. Die Angst vor Vergeltungsmaßnahmen hindert jedoch Personen daran, sich als Zeug_innen zu melden. Im Januar 2013 sicherte ihr die mexikanische Regierung Schutzmaßnahmen zu. Da sich diese aber bis heute als wirkungslos erweisen, kann Silvia Pérez Yescas nicht nach Matías Romero zurückkehren und ihre legitime Menschenrechtsarbeit wieder aufnehmen.
Es gibt eine Urgent Action, die sich für Silvia Pérez Yescas einsetzt.
Schreibt eine E-Mail an: secretario(at)segob.gob.mx, mail(at)mexale.de
Betreff: Silvia Perez Yescas
Text:
Sehr geehrter Herr Minister,
mit grosser Sorge habe ich erfahren, dass die Menschenrechtlerin Silvia Perez Yescas erneut bedroht worden ist.
Bitte gewaehrleisten Sie die Sicherheit von Silvia Perez Yescas und verstaerken Sie die Schutzmassnahmen in Absprache mit ihr, sodass sie sicher nach Matias Romero zurueckkehren kann.
Leiten Sie bitte umgehend eine vollstaendige und unparteiische Untersuchung der Morddrohung gegen Silvia Perez Yescas und die Mitglieder ihrer Organisation ein, veroeffentlichen Sie die Ergebnisse und stellen Sie die Verantwortlichen vor Gericht.
Ich moechte Sie auch an Ihre Verpflichtung erinnern, dafuer Sorge zu tragen, dass Menschenrechtsverteidiger_innen ihrer Taetigkeit ohne Angst vor Repressalien nachgehen koennen, wie es in der UN-Erklaerung zum Schutz von Menschenrechtsverteidiger_innen von 1998 dargelegt ist.
Mit freundlichen Gruessen
(Dein Name)
Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren: Menschenrechtlerin erneut bedroht
Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.
"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)
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