Als
Lila unerwartet ein Grundstück an einem See mit einem alten Cottage
erbt, fühlt sich sich dort zum ersten Mal seit dem Tod ihrer
frühgeborenen Tochter wieder lebendig. Sie beschließt das Haus zu
renovieren und so London, ihrem Ehemann Tom und den Erinnerungen an
die letzten Monate für eine Weile den Rücken zuzukehren. Überall
im Haus sind noch die Spuren früherer Bewohner zu spüren, doch Lila
weiß weder wem das Haus gehörte, noch wer dort zuletzt gewohnt hat,
aber es tauchen nach und nach einige Hinweise auf. Einst wurde das
Haus von einer Gruppe junger Aussteiger besetzt, aber wie ist es von
dort in Lilas Hände gelangt? Gibt es eine Verbindung von der sie
nichts weiß?
"Das
Jahr der Schatten" von Autorin Hannah Richell konnte mich
genauso begeistern wie schon ihr erstes Buch "Das Geheimnis der
Gezeiten".
Erzählt
wird der neue Roman auf zwei sich abwechselnden Zeitebenen, wobei der
eine Teil der Geschichte im Jahr 1980 spielt und aus der Perspektive
von Kat erzählt wird die mit ihren Freunden ein Aussteigerleben in
einem einsamen Cottage führt, während der zweite Teil in der
Gegenwart spielt und von Lila erzählt wird die ebendieses Cottage
geerbt hat. Man ahnt natürlich von Anfang an, dass es zwischen
diesen beiden Erzählsträngen noch mehr Verbindungen als nur den
Schauplatz geben muss, doch welcher Art diese Verbindung ist, bleibt
bis zum Schluss ein Geheimnis.
Neben
dem Geheimnis rund um die Erbschaft spielen jedoch insbesondere die
verschiedenen Ebenen von Freundschaft und Liebe eine große Rolle,
aber auch Hass, Tod und Verlust haben ihre Momente.
Im
Mittelpunkt der Ereignisse stehen mit Kat und Lila zwei sehr
unterschiedliche Frauen. Während Lila von Anfang an ein
Sympathieträger ist und man mit ihr leidet, fällt Kat eher durch
ihre verklärte Wahrnehmung auf und mit ihrer Abhängigkeit gegenüber
dem Mann den sie liebt. Man möchte Kat daher gerne einmal
durchschütteln und zur Vernunft bringen, doch sie ist das perfekte
Beispiel für den Spruch "Liebe macht blind". Die Gruppe
von Freunden die nach dem Studium ein Leben als Aussteiger und
Selbstversorger ausprobieren möchte stellt jedoch schon ein
Sozialexperiment für sich dar, denn die Dynamik in der Gruppe und
die Entwicklung von Rollen und Abhängigkeiten ist schon sehr
interessant zu lesen.
Bei
Lila geht es dagegen ganz um Emotionen und dem Thema wie man mit
einem großen Verlust umgehen kann und es schafft trotz allem sich
nicht selber zu verlieren und wieder ins Leben zurückzufinden.
Beide
Handlungsstränge sind sehr unterschiedlich, lesen sich aber gleich
interessant. Oft geht es mir bei Romanen mit unterschiedlichen
Erzählperspektiven so, das sich der einen Stimme viel lieber folge
als der anderen, doch das kann ich hier nicht sagen.
Ich
kann "Das Jahr der Schatten" daher uneingeschränkt an alle
Leser empfehlen die diese Art von Geschichten mögen.
So habe ich bewertet:
Und hier kann man das Buch kaufen: Hannah Richell: Das Jahr der SchattenSo habe ich bewertet:
Weitere Informationen zum Buch und zur Autorin finden sich auf der Homepage des Diana Verlages.
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