Mittwoch, 5. November 2014

Amy Christine Parker: Gated - Die letzten 12 Tage

Die 17jährige Lyla lebt mit ihrer Familie in der Gemeinschaft von Mandrodage Meadows, einem abgeschotteten Gelände mitten in der Prärie und mit kaum Kontakt zur Außenwelt. Ihr Anführer Pioneer schützt sie vor den schädlichen Einflüssen von Draußen und gibt ihnen den Weg ihres täglichen Lebens vor. In der Gemeinschaft fühlt sich Lyla sicher, denn sie weiß das sie zu den Auserwählten gehört, den wenigen Menschen die überleben werden, wenn in Kürze der Weltuntergang bevorsteht. Aber ein wenig schlechtes Gewissen hat Lyla auch, wenn sie daran denkt das die Menschen dort draußen nicht wissen was ihnen bevor steht und das nur ihre kleine Gemeinde vorbereitet ist und über ein unterirdisches Silo und genug Waffen verfügt um all das zu verteidigen. Aber Pioneer hat in seinen Visionen gesehen was vorherbestimmt ist und ihr geliebter Anführer wird wissen was zu tun ist.

"Gated - Die letzten 12 Tage" von Autorin Amy Christine Parker war absolut nicht das was ich erwartet hatte. Ich weiß nicht ob es am Titel lag, oder am Cover, aber ich dachte, dass es hier um eine tatsächliche Apokalypse geht. Hätte ich den Klappentext genauer gelesen, dann hätte mir natürlich sofort klar sein müssen, dass das nicht stimmt, denn der verrät schon ziemlich viel.
Stattdessen hat die Autorin hier das Thema Glaube und Sekten aufgegriffen und schildert aus der Perspektive einer 17jährigen das Leben in einer abgeschotteten Gemeinschaft die an ein feststehendes Datum für den Weltuntergang glaubt und deren Anführer die Mitglieder auserwählt hat diesen zu überleben. Liest man von solchen Sekten in den Nachrichten, dann fragt man sich oft wie diese Menschen denn so verblendet sein konnten das alles zu glauben und ihrem Anführer so sehr zu vertrauen, dass sie alle seine Visionen für bare Münze genommen haben. Genau dies wird hier nun in Ansätzen erklärt. Nur Pioneer hat Zugang zu den Informationen in der Außenwelt, vermeintlich um die Mitglieder der Gemeinschaft zu schützen. Er filtert was die Auserwählten erfahren dürfen und Visionen und Glaube sind sowieso immer ein gutes Argument das nicht angezweifelt werden darf. Rein inhaltlich finde ich die Idee von "Gated - Die letzten 12 Tage" daher gar nicht schlecht.
Was mir hier jedoch fehlt ist ein echter Spannungsbogen. Die Geschichte ist durch ihren Ursprung in tatsächlich existierenden Vorkommnissen sehr vorhersehbar und bietet daher wenig Überraschung. Zum Ende hin überschlugen sich die Ereignisse auch ziemlich und es wurde für mich immer weniger glaubwürdig. Schade fand ich auch, dass die Perspektive des Anführers Pioneer außen vor gelassen wurde und man praktisch nichts über die Hintergründe des Ganzen erfährt. Zwar ist Lyla eine interessante Figur, aber der Horizont der Geschichte ist eben auch auf sie beschränkt und das macht "Gated - Die letzten 12 Tage" ziemlich einseitig. Insgesamt gesehen bietet mir das Buch daher leider nur wenig Antworten auf Fragen und für einen Unterhaltungsroman bietet dieses Thema einfach zu wenig Unterhaltungswert. Empfehlen kann ich es daher nur an Leser die insbesondere diese Perspektive einer 17jährigen innerhalb einer Sekte interessiert.

So habe ich bewertet:


Und hier kann man das Buch kaufen: Amy Christine Parker: Gated - Die letzten 12 Tage

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