Mittwoch, 5. März 2014

KW10/2014 - Der Menschenrechtsfall der Woche - Ilham Tohti

Diese Woche möchte ich Euch den uigurischen Wissenschaftler Ilham Tohti vorstellen.
Mit Eilaktionen (Urgent Actions) setzt sich Amnesty für Menschenrechtler ein: 
 © Amnesty International

Die Inhaftierung des bekannten uigurischen Wissenschaftlers Ilham Tohti ist mittlerweile offiziell bestätigt worden. Die gegen ihn erhobene Anklage lautet auf "Separatismus". Wird er schuldig gesprochen, droht ihm eine zehnjährige Haftstrafe oder sogar die Todesstrafe. Ilham Tohti wird nach wie vor der Kontakt zu einem Rechtsbeistand und seiner Familie verweigert. Es besteht die Gefahr, dass er gefoltert oder anderweitig misshandelt wird.
Ilham Tohti ist Professor für Wirtschaftswissenschaften, Gründer der Webseite "Uighur Online" und ein offener Kritiker des Umgangs der chinesischen Regierung mit der uigurischen Minderheit. Er wurde am 25. Januar 2014 von Angehörigen der chinesischen Behörden aus seiner Wohnung in Peking entführt und befindet sich im Moment in einer Haftanstalt in Urumqi, der Hauptstadt der Autonomen Uigurischen Region Xinjiang. Sein Rechtsbeistand Li Fangping ist bis jetzt nicht zu ihm gelassen worden. Seine Ehefrau erfuhr am 25. Februar, dass ein Haftbefehl gegen ihren Mann erlassen und Anklage gegen ihn wegen "Separatismus" erhoben worden war. Diese Anklage kommt häufig gegen UigurInnen zur Anwendung, die Menschenrechtsverstöße offen anprangern.
Ilham Tohti wurde inhaftiert, kurz nachdem die Kommunistische Partei Chinas am 19. Dezember 2013 ein neues "großes strategisches Programm" für die Autonome Region Xinjiang gestartet hatte. Dieses erklärt den "Erhalt der gesellschaftlichen Stabilität" zum strategischen Hauptziel in Xinjiang.
Zusammen mit Ilham Tohti wurden auch acht seiner Studierenden inhaftiert; vier von ihnen befinden sich noch immer in Haft. Auch andere UnterstützerInnen von Ilham Tohti sind seit dessen Inhaftierung von den Behörden drangsaliert worden, darunter der prominente Menschenrechtsverteidiger und Umweltschützer Hu Jia aus Peking, der am 25. Februar inhaftiert und acht Stunden lang von der Polizei verhört wurde, bevor man ihn wieder freiließ.


Es gibt eine Urgent Action, die sich für Ilham Tohti einsetzt.

Schreibt eine E-Mail an: gov(at)govonline.cn 

Betreff:
Prozess gegen Uiguren Ilham Tohti

Text:  
Exzellenz,

ich sorge mich um den uigurischen Wirtschaftsprofessor Ilham Tohti, der sich fuer die UigurInnen einsetzt und der nun aufgrund seines Engagements wegen "Separatismus" vor Gericht steht.
Ich bitte Sie eindringlich, Ilham Tohti umgehend und bedingungslos freizulassen, da er ein gewaltloser politischer Gefangener ist, der allein wegen der friedlichen Ausuebung seines Rechts auf freie Meinungsaeusserung festgehalten wird.
Bitte stellen Sie sicher, dass Ilham Tohti waehrend seiner Haft weder gefoltert noch anderweitig misshandelt wird. Gewaehren Sie ihm Zugang zu einem Rechtsbeistand seiner Wahl, zu seiner Familie und zu jeder noetigen medizinischen Versorgung.
Schuetzen Sie bitte die UnterstuetzerInnen von Ilham Tohti wie beispielsweise Hu Jia davor, aufgrund ihrer Verbindung zu ihm inhaftiert oder anderweitig drangsaliert zu werden. 

Mit freundlichen Gruessen

(Dein Name)

Ihr könnt Euch auf der Homepage von Amnesty International Deutschland noch genauer zur Urgent Action informieren:Uiguren droht Todesstrafe 

Weitere Informationen zu meiner Aktion und den Erfolgen von Amnesty International findet ihr auf der Seite Sehen, Hinsehen, Handeln! meines Blogs.



"Es ist besser, eine Kerze anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen."
(Quelle: Amnesty International)

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